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Autor Thema: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2  (Gelesen 18793 mal)

Beschreibung: Vom unbekannten Schrecken ...

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Dr. Lazarus Grind

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
« Antwort #45 am: 02.03.2009, 12:50:44 »
"Ein neues Versteck benötigen wir eher nicht. Mit 'untertauchen' meinte ich eher 'von der Bildfläche verschwinden'. Oder was meint ihr?"
Auf Martyns Frage hin antwortet der Doc
"Naja, ich fand Trixies Vorschlag super. Lasst uns doch gleich zur Zeitung aufbrechen. Am besten man geht die Dinge gleich an... Wartet, ich hol eben noch ne neue Packung und meinen Arztkoffer." Bei diesen Worten ist der Doc bereits aufgesprungen und wühlt in seiner unordentlichen Küche nach seiner Ausrüstung. Triumphierend hält er kurz eine frische Packung Glimmstengel hoch, grient sich einen und fängt erstmal gemütlich an zu schmauchen. "Trixie? Martyn?" fragend bietet er seinen beiden verbliebenen Freunden eine an, während er sich zur Wohnungstür aufmacht.

Trixie Tollhaus

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
« Antwort #46 am: 02.03.2009, 15:13:43 »
"Von der Bildfläche verschwinden... und wohin?"
"Du hast da eine Münze im Ohr. Wie kommt die denn da hin?"

Dr. Lazarus Grind

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
« Antwort #47 am: 03.03.2009, 08:35:43 »
Auf Trixies Frage hin, zuckt der Doc nur kurz mit seinen Schultern.
"Sollte uns doch nicht wirklich schwerfallen, oder?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass mich jemand hier aus der Nachbarschaft verpfeift, dafür habe ich zuviel für die getan.
Und ich werde meine Tätigkeiten auf die frühen Morgenstunden oder den Abend verlegen. Sobald es hell wird, bin ich dann weg von der Öffentlichkeit."
Grind schaut Trixie zweifelnd und forschend an.
"Das ist aber nciht das, was Dir vorschwebte, oder?"

Trixie Tollhaus

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
« Antwort #48 am: 03.03.2009, 13:12:08 »
"Na, diese Kletterdinger wissen doch, wo du wohnst, Doktor. Und wer dich in der Zeitung erkennt, auch."

Als die Sprache auf Verkleidungen kommt, runzelt Trixie die Stirn. "Hm. Ich könnte versuchen, euch ein wenig zu verändern. Aber ich habe auch kein richtiges Schminkzeug dafür... hmmm..."

Sie überlegt, ob sie sich vielleicht an Jemanden erinnert, der sowohl vertrauenswürdig ist als auch geübter im Schminken: ein Clown, Verkleidungskünstler, geprügelte Ehefrau, Laiendarsteller, so was halt.

Auf Anhieb fällt ihr nur der alte Trophée Couloure ein, der weibische Maskenbildern aus dem Varieté. Stets laut, exzentrisch, aber eine Seele von Mensch und verschwiegen - falls es sein muss.

T-Edit: Wissen ermittelt!
"Du hast da eine Münze im Ohr. Wie kommt die denn da hin?"

Martyn Ohneheim

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
« Antwort #49 am: 04.03.2009, 00:40:37 »
"Schminkzeug...da fällt mir was ein."
Martyns schlecht gelauntes Gesicht hellt sich für einen Moment auf.

"Kennt ihr das Cordon Bloe unten am Ufer? Das ist son Theater in der Knistergasse. Oder besser war son Theater. Vorn paar Monaten gabs da nen Brand und weil der Besitzer kein Geld für den Wiederaufbau hat, steht das Ding leer. Das wär vielleicht n guter Unterschlupf und wenn wir Glück hab'n, gibts da vielleicht sogar noch Zeug zum Verkleiden?"

Trixie Tollhaus

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
« Antwort #50 am: 05.03.2009, 16:20:08 »
Trixie starrt Martyn an. "Ein... leeres Theater? Wo? Wie weit ist das? Warum sind wir noch nicht unterwegs?"

Sie springt aus der Tür und läuft eine Etage runter, dann dreht sie um und stürzt wieder ins Zimmer, räuspert sich. "Entschuldigung." Sie macht etwa eine Sekunde Pause, dann hebt sie die Hände. "Worauf wartet ihr? Martyn, geh vor!"
"Du hast da eine Münze im Ohr. Wie kommt die denn da hin?"

Dr. Lazarus Grind

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
« Antwort #51 am: 06.03.2009, 07:58:02 »
Nachdem Grind seinen Arztkoffer fertig gepackt hat, lässt er als Letztes noch eine Sammlung verschiedenster Messer in diesem verschwinden und stellt sich neben seine Wohnungstür. Dort öffnet er eine alte Keksdose, nimmt einige Papiere und ein kleines Ledersäckchen mit, in dem es verräterisch nach Gold und Steinchen klimpert und lässt dieses auch in seinem Koffer verschwinden.
"Auf jetzt." sagt er zwischen einer Wolke frischen Qualms.

Trixie Tollhaus

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
« Antwort #52 am: 06.03.2009, 14:31:46 »
Als Trixie Grinds Reisevorbereitungen sieht, trifft sie lieber auch ihre eigenen. Sie hat nicht viel, aber was sie hat, nimmt sie mit.
"Du hast da eine Münze im Ohr. Wie kommt die denn da hin?"

Martyn Ohneheim

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
« Antwort #53 am: 06.03.2009, 21:20:31 »
Martyn schaut etwas verdattert drein, als die beiden kurzerhand ihre Sachen zusammenpacken, dann blickt er etwas verlegen an sich hinab.

"Ich hab eigentlich schon alles dabei, weiß nich ob ich mich zu Haus noch mal blicken lassen soll und mein Werkzeug is noch in der Werkstatt. Wär vielleicht ne gute Idee, dort noch vorbeizugehen und das mitzunehmen. Ansonsten kanns losgehen."

Dr. Lazarus Grind

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
« Antwort #54 am: 07.03.2009, 11:13:26 »
Als Grind seine Wohnung verlässt und auf seine beiden Reisegefährten wartet, schlägt er seinen sehr hohen Kragen auf und zieht eine Kapuze über den Kopf. Das fleckige dunkelblau seines alten Mantels verschwimmt in den Schatten seines Wohnungsflures zu schwarz und plötzlich ist er recht schwer auszumachen.
Nachdem die beiden Anderen seine Wohnung verlassen haben, schliesst er diese mit seinem alten, großen Schlüssel ab. Nach einem tiefen Atemzug, diesesmal ohne Kippe im Mund, machte er sich gebückter Haltung auf, Martyn und Trixie zu folgen. Seine gebeugte Körperhaltung täuscht einen alten und gebrechlichen Mann vor, der ein lahmes Bein hinter sich her zieht.

Taysal

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
« Antwort #55 am: 11.03.2009, 18:29:08 »
Flussland; Knistergasse; Schlag 10 am Abend

Die Knistergasse liegt im Halbdunkeln verborgen, die Konturen der Gebäude sind nur schwer auszumachen. Je weiter sich die Grind, Trixie und Martyn ihrem Ziel nähern, um so düsterer wird es. Das liegt an den Gaslaternen, die den Weg zum Cordon Bloe flankieren. Sie alle sind erloschen, wohl der einstigen Brandgefahr wegen abgeschaltet und vergessen worden.

Der Gestank von altem Fisch mischt sich hier mit dem Geruch kalter, nasser Kohlen. Das Theater  reiht sich beinahe uniform in die Straße ein, doch ein großes Holzschild über dem eisernen Eingangsportal weist auf die Andersartigkeit hin: Cordon Bloe – Theater der Zahlen.

Martyn geht vor, stemmt sich mit der Schulter gegen den linken Flügel des Portal. Protestierend und Quietschend schiebt sich das Metall nach Innen und gibt den Weg frei. Ein Schwall warmer und rauchiger Luft weht ihm entgegen und schwarzer Staub kitzelt kurz seine Nase.

Grind und Trixie folgen dem Halbelf, der aus seiner Werkzeugtasche eine Aufziehlampe nimmt. Martyn hält die Linse nach vorne und zieht den Stopper. Langsam dreht sich der Aufziehschlüssel nach Links und ein schwacher Lichtstrahl flammt auf.

An den Seiten des Foyers führen breite Treppen zu nach oben in die Galerie und zu den kleinen Logen des Theaters. Einige Schritte weiter vorne, umrahmt von einer geborstenen Glaskabine, befindet sich das Kassenhäuschen. Irgend jemand hat es zweckentfremdet und verkohlte Balken aufeinander geschichtet. Hinter dem Häuschen gibt es drei weitere Türen.

Die breite Türe führt scheinbar in den Zuschauerraum, die erste Türe rechts daneben hinter die Bühne und die zweite Türe in den Keller.

Martyn Ohneheim

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
« Antwort #56 am: 12.03.2009, 23:12:17 »
Langsam lässt Martyn den Strahl seiner Lampe über den Boden vor ihnen wandern, um sicherzugehen, dass sie sehen, wo sie hintreten. Dann wendet er sich mit gedämpfter Stimme an seine beiden Begleiter.

"Runter in den Keller? Oder erst umsehen? Nicht, dass noch jemand hier Unterschlupf gesucht hat?"

Dr. Lazarus Grind

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
« Antwort #57 am: 13.03.2009, 21:46:12 »
oh ja... das sieht doch nach unserem Unterschlupf aus, was Doc?

Grind hält sich kurz den Kopf, als wäre ihm schwindelig, nachdem sie gerade in das Foyer gekommen sind. Dann schaut er sich erstmal sorgfältig um und befindet das alte Theater pauschal mit einem leichten Nicken für geeignet.
Dann macht er noch kurz die Eingangstür hinter ihnen zu und meint zu Martyn
"Also ich wäre für eine gründliche Inspizierung und dann richten wir uns hier häuslich ein. Abenteuerlich und höchst spannend, findet ihr nicht?"

Trixie Tollhaus

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
« Antwort #58 am: 13.03.2009, 21:48:17 »
Trixie sieht sich mit großen, großen Augen um. Sie wischt eine große Staubspur von der Glasfront des Kartenhauses und dreht sich zu den anderen um. "Das ist ja wunderbar!"

Auf Martyns Frage reagiert sie verwundert. "Aber... wir müssen hinter die Bühne. Wir müssen einfach! Und vielleicht sollten wir einen Blick in den Zuschauerraum werfen. Was man hier draus machen könnte..."

Es sieht nicht so aus, als würde sich Trixie momentan daran erinnern, warum die drei hier sind.
"Du hast da eine Münze im Ohr. Wie kommt die denn da hin?"

Martyn Ohneheim

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 2
« Antwort #59 am: 15.03.2009, 13:31:10 »
Martyns zweifelndem Blick ist hingegen zu entnehmen, dass er Trixie im Moment gerade nicht folgen kann. Da hält er sich doch lieber an den Doktor, dessen pragmatischerer Ansatz ihm eher verständlich ist , obwohl auch dieser gewissen romantischen Anwandlungen zu erliegen  zu drohen scheint.

"In Ordnung. Von oben nach unten?"

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