Es stellt sich heraus, dass Bello ein kleiner Waisenjunge ist, welcher bei Mikimax Arbeit und ein neues Zuhause gefunden hat. Auf dem Weg zu ihrem Zimmer erfahren die Gefährten den gesamten Lebensweg des Knaben und auch, dass alle ihn Bello nennen weil er so gut mit Hunden umgehen kann. Es scheint etwas Wahres daran zu sein. Shea - obgleich Wolf und damit eigentlich selbst alles andere als ein Hundefreund - lässt sich von Bello zwischen den Ohren kraulen und leckt ihm zum Abschied sogar die Hand.
Das Zimmer liegt im Obergeschoss des Gasthauses, fünf bezogene Betten reihen sich an den Wänden entlang, vor jedem Bett steht eine kleine Truhe, wie man es von einem ordentlichen Gasthaus gewohnt ist. Vor dem einzigen Fenster steht ein kleiner Tisch mit fünf Stühlen. Zusätzlich steht ein großer Kupfertrog in der Mitte des Raumes. Eine Leine hängt von der Decke und beige Laken sind über diese geworfen. Die Gefährten könnten somit ein wenig Privatsphäre beim waschen genießen.
Eine Stunde später klopft es an der Tür. Die Gefährten hatten sich gerade wieder einigermaßen hergerichtet und etwas von den einfachen aber leckeren Speisen zu sich genommen.
Mikimax selbst holt die Gefährten ab und begleitet sie zum Treffpunkt. Anders als erwartet gehen sie nicht zur Türe hinaus. Mikimax führt sie hinunter in Richtung des Speisesaals, betritt diesen aber nicht. Auf der linken Seite des Flures berührt er ein Symbol welche dem auf seiner Tunika gleicht - ein Kreis mit einem Meißel. Lautlos schwenkt den Helden ein Teil der Steinwand entgegen und gibt den Weg zu einer Treppe frei, welche nach unten führt. Magische Fackeln erleuchten den Weg zu einem circa dreißig Quadratmeter großen Raum. Ein einfacher runder Eichentisch, ebenfalls mit dem Symbol des Kreis und Meißel bestückt, steht in der Mitte des Raumes. An den Wänden des Raumes hängen wunderschön gearbeitete Teppiche, welche immer wieder den selben Menschen zeigen. Ein hochgewachsener Magier. Auf dem ersten Bild zur linken steht er am Fuße eines Vulkanes, erkennbar als Cauldron. Auf dem nächsten Bild trifft der Magier auf einen schwerttragenden Engel, welcher ihm einen glühenden Stab überreicht. Der Stab sieht genauso aus wie der, den Donan gefunden und Kaelen in seinen Rucksack gesteckt hat. Es muss Alakast sein. Das nächste Bild zeigt wie den Magier bei der Grundsteinlegung von Redgorge. Danach die magische Erschaffung der Basalt-Bastion. Es folgt der Kampf gegen einen Glabrezu, welcher unschwer als Nabtahtoron erkennbar ist und schließlich ein Bild welches zeigt, wie der Magier sich in einen Berg transformiert. Häufig ein Symbol des Todes.
Zwei Personen sitzen bereits an dem Tisch. Ein hochgewachsener, in braun gekleideter Mensch mit ergrautem Haar, welcher sich als Oliron Masht vorstellt, sowie ein kleinerer Mensch mit entstelltem Gesicht, welcher von Oliron als Kaurophon vorgestellt wird. Mikimax weißt den Gefährten noch sich zu setzen und nimmt dann ebenfalls platz am Tisch. Erst als allen Wein eingeschenkt wurde, erhebt Oliron das Wort.
"Seid gegrüßt. Fario Ellegoth hat uns berichtet, dass ihr euch auf die Suche nach Alek Tercival begeben habt. Wir haben die bezahlte Hoffnung bereits zuvor damit beauftragt. Lange hatten wir nichts von Ihnen gehört und schon alle Hoffnung aufgeben, bis ihr auf den Plan getreten seid. Wie Ihr sicher wisst, hing viel davon ab Alek zu finden. Terseon Skellerang, der Captain der Cauldroner Stadt-Wache zieht mit seiner Armee gegen unser Dorf. Er verlangt Einlass um seine Söldner alles auf den Kopf stellen zu lassen, auf der Suche nach einem Händler und diesem Paladin. Doch es ist klar was es bedeutet. Die Fädenzieher in Cauldron haben Angst vor unserer Organisation, Angst davor, dass wir ihren falschen und undemokratischen Spielen auf die Schliche kommen und sie ihre Macht verlieren. Wenn wir sie einlassen, werden sie plündern, brandschatzen, morden und vergewaltigen. Kaurophon hat uns detaillierte Informationen zu den Plänen geben können. Terseon Skellerang selbst ist nur eine Marionette, geblendet von den falschen Anschuldigungen. Sobald die Stadttore geöffnet werden, soll er selbst ermordet werden. Kaurophon hat für den sogenannten "Blue Duke", den Anführer der Halb-Ork Söldner gearbeitet. Als er mehr und mehr von den waren Absichten erfuhr, hat er sich dazu entschlossen ihm den Rücken zu kehren. Ein weiser Entschluss und uns eine große Hilfe. Aber dazu später mehr. Wichtig ist, was er außerdem herausgefunden hat: Er hat es heute Abend geschafft, den Paladin auszuspähen. Sein Plan war es, ihn zu befreien. Erzählt selbst."
Der kleine Mann richtet sich in seinem Stuhl ein wenig auf und mustert die Gefährten. Erst als auch Mikimax ihm zunickt, beginnt er: "Ich habe es nach vielen Versuchen geschafft, Alek Tercival auszuspionieren. Er war in einem kleinen Raum gefangen und saß regungslos auf dem Boden. Doch etwas stimmte nicht. Da erinnerte ich mich an etwas das der Blue Duke mir erzählt hatte. Er hatte sich darüber geärgert, seine kostbare Zeit auf eine einfache Illusion verschwenden zu müssen, welche dann auch noch fehlerhaft sein sollte. Es viel mir wie Schuppen von den Augen. Der Blue Duke wollte nicht nur alleine Redgorge angreifen, er hatte sich auch noch die Hilfe der Dämonen zugesichert. Doch warum hatte er eine fehlerhafte Illusion erstellt. Als ich vorhin ein weiteres mal, zusammen mit Oliron nach Alek sehen wollte konnte ich Alek nicht mehr erreichen. Oliron überredete mich dazu, mich mit ihm zusammen zu der Stelle zu teleportieren, wo Alek vorher war. Ein gefährliches unterfangen, aber notwendig wenn schlimmstes Vermieden werden sollte. Alek lag tot am Boden. Ein grausames Bild - überall war Blut und Körperteile des Paladins lagen im Raum zerstreut. Das Blut war noch warm, es muss also heute Abend passiert sein."
Kurz lässt Oliron die Schreckensnachrit wirken, dann fährt er fort: "Wir haben Aleks Leichnam hier, aber keine Mittel ihn wieder zu erwecken. Kaurophon glaubt nicht, dass Terson Skellerang uns weiter angreifen würde, wenn wir ihm Aleks Leiche ausliefern. Aber das würde nichts ändern, im Gegenteil. Noch ist er für die Marionettenspieler von Interesse, wenn aber eine legale Grundlage für den Einmarsch fehlt, werden sie sich seiner einfach entledigen und vor nichts mehr zurückschrecken. Ihr seht also, wir haben ein Problem.
Die Hügel- und Dschungelmenschen suchen bei uns Zuflucht. In keiner einzigen Aufzeichnung seit der Gründung steht, dass dies jemals vorgekommen sei. Doch sie haben große Angst, die sie zu unorthodoxen Handlungen drängt. Es heißt, die Dämonen würden Riesen und Gnolle an ihren Banner ziehen. Eine riesige Armee erwartet uns somit auch aus dem Dschungel.
Ihr habt die Bastion gesehen, sie ist nicht mehr das was sie war. Wir haben auch nur wenige Krieger und sind nicht auf einen solchen Kampf eingestellt. Was sollen wir tun?"
Verzweifelt, Hilfe suchend, blickt der hochgewachsene Mensch zu den Gefährten.