"Ich bin auch froh euch kennen zu lernen.", erwiedert Maavu knapp. Er kommt sich wohl ein wenig überrumpelt vor. Durchaus ein gewöhnlicher Eindruck, wenn die chaotischen Elfin Slyavinatria einmal loslegt. "Ich werde mich kurz fassen. Unsere Organisation ist beunruhigt ob der Geschehnisse in Cauldron. Wir vermuten das schlimme Machenschaften im Hintergrund laufen. Was genaues wissen wir leider nicht. Auf Geheiß des Bürgermeisters, Severen Navalant, wurden die Truppen der Stadtwachen verstärkt. Als Grund nannte er die steigende Bedrohung durch die örtliche Diebesgilde und Monster, welche vermehrt für Unruhe sorgten. Er ist einem Trick zum Opfer gefallen! In Wirklichkeit versucht Lord Vhalantru seinen Einfluss auszuweiten. Warum, wissen wir noch nicht. Alek Tercival, der Paladin der Kirche von St. Cuthbert kam vor einigen Wochen zu uns. Er hatte die selben Befürchtungen wie wir und wollte uns helfen. Bei meinen Nachforschungen fand ich heraus, dass ein altes Gesetz es den Nachfahren der Gründerväter erlaubt, den Captain der Wache herauszufordern. Gelingt es dem Herausforderer, ihn im Zweikampf zu besiegen, so wird er der neue Captain der Wache. Alek war in letzter Zeit außergewöhnlich stark. Er hätte Terseon Skellerang mit Leichtigkeit besiegt, zu dem er den Segen des Gerechten sicher hatte. Wir mussten nur noch den richtigen Moment abwarten, damit auch die Bürger hinter uns ständen. Da die neuen Halb-Ork Söldner des blauen Duke hohe Summen kosteten, erhöhte Lord Vhalantru, der Schatzmeister in Cauldron, ständig die Steuern. Besonders die einfachen Bürger konnten kaum noch von dem Leben, was sie hatten. Ein gesunder Rassismus gegenüber den Halb-Orks, gestärkt durch deren tölpelhaftes Verhalten tat sein übriges und der Moment war günstig. Alek formulierte eine Herausforderung und übergab sie an den Stadtrat. Nichts drang an die Öffentlichkeit. Warum sollten sie dieses Uralte Recht mißachten, wenn sie nicht ein übles Spiel spielen würden? Zweifelsohne hatten sie Angst vor den Konsequenzen. Ich organisierte also eine öffentliche Protestkundgebung gegen die Steuern und Halb-Orks. Tausende folgten meinem Ruf. Ich hielt eine Rede und prangerte die Zustände in der Stadt an. Die Menge tobte und klatschte Beifall. Im Höhepunkt der Stimmung, wendete ich mich dem Rathaus zu und bat die Menge um ruhe. Alles war Totenstill, als ich erzählte, dass der Stadtrat dieses uralte Recht unserem ehrbaren Paladin Alek Tercival verweigert hatte. Und dann kam das Chaos.", Maavu scheint plötzlich ziemlich wütend.
"Ein Steuereintreiber und ein paar Stadtwachen bahnten sich den Weg durch die Menge zum Rathaus, als vereinzelte Stimmen ihnen den Tod wünschten. "Tot den Steuereintreibern!" - dann wurden sie niedergestochen. Es brach Panik aus, die Stadtwachen schossen mit Pfeilen in die Menge und versuchten mich zu töten. Sie hetzten sogar einen Schatten auf mich - wäre die Bezahlte Hoffnung nicht gewesen, ich wäre tot. Sie schafften es irgendwie auch den armen Steuereintreiber zu retten."
"Ich war nicht mehr sicher in Cauldron, dass war mir klar. Zuvor gab es bereits Versuche mich einzuschüchtern. Ein Erdkoloss zerstörte meinen Laden und mein Lager und die Bezahlte Hoffnung fand Spuren von einem Hervorrufungszauber. Vermutlich steckt jemand aus der Blue Crater Akademie dahinter. Ich habe meine Lehrlizenz verloren und die Stadtwachen werden zunehmends durch Magier verstärkt. Sie bilden jetzt jeden aus, egal ob er die Magie zu rechten oder unrechten Zwecken einsetzen wird. Aller Anstand fehlt."
"Aber zurück zu Alek. Er war verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt. Geschickt konstruierte jemand eine Geschichte, wir würden ihn hier verstecken und deshalb müsste die Armee hier her kommen. Wir wurden zum Feindbild erklärt, Gerüchte wurden gestreut, wir wären für all die schlimmen Ereignisse verantwortlich. Wir wären mit den Teufeln im Bunde.", Maavu haut wütend auf den Tisch. "Nun wissen wir. Die Dämonen sind tatsächlich mit ihm Boot. Aber nicht wir haben uns mit ihnen verbündet, sondern die Marionettenspieler in Cauldron!"
Maavu ist sichtlich aufgebracht und schüttelt frustriert den Kopf. "Und nun ist Alek tot. Ich weiß nicht, was wir noch tun sollen. Es ist zum Haare ausreißen."
Kaelen hakt trotzdem noch einmal bestimmt nach: "Was könnt ihr uns über die Käfigbauer erzählen?"
Maavu zuckt mit den Schultern: "Nichts. Bis Kaurophon zu uns kam, kannten wir den Namen noch nicht. Vielleicht steckt diese Organisation hinter allem. Wir haben so tief gegraben, dachten der Sache endlich auf den Zahn gefühlt zu haben und doch scheint es, wir sind selbst nur ein Spielball und haben keine Ahnung."
"Wer immer diese Käfigbauer sein sollen, sie haben ihre Sache gut gemacht. Nichts wissen wir über sie.", fügt der Olirion hinzu. "Wir haben einen besonderen Beschützer, der über unsere Hallen wacht. Ein mächtiges und altes Erdelementar, welches Surubar einst beim errichten der Basalt Bastion geholfen hat. Ich habe versucht mit ihm Kontakt aufzunehmen, doch leider ohne Erfolg. Ich hatte gehofft, er könnte uns vielleicht Informationen geben die uns fehlen. Doch es scheint, in der Stunde der größten Not steht er uns nicht bei."
"Kommt, lassen wir Kaurophon nicht weiter warten. Mikimax wird euch zu ihm bringen."