@Pandora und Shandro
Die Hakennase sieht sich nur beiläufig das Schlachtfeld an, wobei er mit verschränkten Armen die Fragen der Ermittler abwartet.
"Gefunden wurde die Leiche gegen die sechste Abendstunde von der Haushälterin, zumindest nach ihrer Angabe. Ich selber war ungefähr eine halbe Stunde später hier, konnte aber nicht feststellen, dass noch irgendwas warm war. Das Blut war auch, bis auf die größten Lachen, bereits festgetrocknet."
Das Arbeitszimmer ist sehr holzdominiert. Teure Konstruktionen und Schnitzarbeiten zieren in Vitrinen das Zimmer oder stehen auf den Tischen. Dominiert wird aber das Zimmer von einem großen Arbeitstisch, dessen gnomenkurze Beine vielfach mit Schnitzereien verziert sind, oftmals Darstellungen von Natur und Tieren. Verschiedene Papiere liegen unter hölzernen Briefbeschwerern sauber geordnet auf der Oberfläche und auch das Schreibwerkzeug ist penibel sortiert.
Bis auf das Blut an verschiedenen Stellen, dass auch hier eingetrocknet ist, macht nichts einen angetastenen oder zerstörten Eindruck.
Auch von hier hat man einen guten Blick in den Garten, der sicherlich bei Tageslicht einen beruhigenden und harmonischen Anblick durch eine große Glasfront mit Tür ermöglicht. Verschiedene eingetopfte, heimische wie auch exotische, Pflanzen begrünen auch das Innere des Arbeitszimmers.
Als er schließlich von Pandora zum Bett gerufen wird, löst er seine körperliche Erstarrung und wirft beiläufig einen Blick auf das Bett und die Laken.
"Schwer zu sagen, normalerweise sehe ich nicht allzu viele zerfetzte Bettstätten. Irgendetwas mit einer Schnittfläche auf jeden Fall... Messer oder Schwert..."
Tatsächlich zeugen die vor allem langen ausgefransten Schnitte davon, dass die Worte des Soldaten nicht ganz an der Wahrheit vorbei sind, wie Pandora erkennen kann. Trotzdem spricht die Menge des Blutes nicht dafür, dass der Gnom im Bett zerlegt wurde.
"Die Leiche liegt im Schauhaus. Das ist ein Kellergewölbe, das gleichzeitig Verbindung zu unseren Dienstgebäuden als auch zum Tempel der Stadt hat, da die Kleriker die Leichen dort regelmäßig vor dem Prozess ihrer Verrottung bewahren. Das erspart uns Kälte oder Salz."
Während sich Pandora unter das Bett beugt und hinter ihr ein trockenes Würgegeräusch von der Hakennase zu kommen scheint bei dem Anblick des Gesäßes, sieht sich Shandro ebenfalls um. Schon den Blick weiterschweifen lassen wollend, kann er jedoch auf einer Teppichecke einen schillernden ölig-dunklen Fleck entdecken, der nur schemenhaft einen unkenntlichen Fußabdruck einer mittelgroßen möglicherweise humanoiden Person abbildet. Er wird teilweise von einem verkrusteten Blutfleck überdeckt, doch im Gegensatz zu dem Blut ist der Fleck noch nicht ganz trocken.
Ansonsten ziehen an Wertgegenständen vor allem die verschiedenen handlichen Holzfiguren im Arbeitszimmer des toten Gnoms die Aufmerksamkeit Shandros auf sich. Oft sind, vor allem die in den Vitrinen stehenden, Figuren mit Gold oder kleineren Edelsteinen verziert.
In diesem Moment kann Pandora unter dem Bett ein Objekt ausmachen, dass dort sich nur schemenhaft abzeichnet. Mit tastenden Fingern zieht sie es unter dem Bett hervor.
Es handelt sich um eine Art Handsäge. In ihrem Griff ist ein kleiner Smaragd eingelassen und darüber ein etwas größerer Rubin in Drachenkopfform.
@Kaerishiel und Darella
Mit einem Ächzen erheben sich die beiden Wachmänner und verlassen murmelnd den Raum. Kurz darauf ist das Knallen der Haustür zu hören, als die beiden die Straße vor dem Haus betreten.
Das Mädchen ist immer noch verschüchtert, auch wenn die Abwesenheit der beiden zusätzlichen Beobachter ihr etwas mehr Selbstvertrauen schenkt.
"Ja klar. Ich geh immer zu unserem Stammhändler Luzius. Luzius Olperistra. Sein Bruder ist immer so... nett zu mir."
Das Mädchen errötet sichtlich, was ihr wenigstens etwas Farbe wieder verleiht.
"Er hat mich auch gestern wieder versorgt. Ich verbringe meist den ganzen Nachmittag mit meinen Besorgungen für Herrn Likberg... verbrachte, meine ich."
Immer noch dem bohrenden Blick Kaerishiels ausweichend, sieht das Mädchen stattdessen auf ihre Fingernägel, während sei weiter erzählt.
"Naja ich bin die Straße heruntergekommen, so wie jeden Tag. Ich habe Frau Talena gegrüßt, die alte Dame, die gegenüber wohnt. Sie ist manchmal etwas verwirrt, aber ich bringe ihr oft etwas mit. Sie stand draußen und hat mich gefragt, warum ich heut nicht auf dem Markt war, obwohl ich gerade von dort kam." Das Mädchen schüttelt den Kopf. "Sie ist trotzdem sehr liebenswürdig.
Jedenfalls bin ich dann ins Haus, alles war recht normal. Als Herr Likberg mir nicht geantwortet hat, als ich mich zurückgemeldet habe, bin ich in sein Arbeitszimmer. Naja und da war er... Aber wo Ihr danach fragt. Die Terassentür in seinem Arbeitszimmer stand offen, die zum Garten raus. Dabei sind sie immer von innen abgeschlossen, nur Herr Likberg hat den Schlüssel. Abends schließt er sie immer, weil ihm so schnell kalt wurde, auf seine älteren Tage. Ich hatte Angst, dass vielleicht noch jemand draußen ist, deshalb hatte ich sie schnell wieder geschlossen. Außerdem wollte ich nicht, dass jemand kommt und seine Figuren nimmt."
Das Mädchen denkt kurz nach.
"Also wir haben zwar einen Keller, aber das ist mehr ein kleines Loch für Lebensmittel, damit sie im Sommer kalt bleiben. Da kommt man nur aus der Küche heraus ran." Sie schaut auf den Teppich, der neben dem Tisch steht, an dem die drei sitzen.
"Ansonsten hält Herr Likberg nicht viel von Höhe, deshalb gibt es auch keinen Zugang zum Dach. Ich weiß gar nicht, wie das dort oben überhaupt aussieht. Naja und die Gartentore werden immer von Hecke abgeschlossen und an ihm traut sich sowieso bestimmt niemand vorbei. So mit seinen ganzen Werkzeugen und so. Allein wenn er mal wieder seine Scheren oder Sägen anlegt zum Arbeiten. Aber Herr Likberg mochte ihn."