@Pandora
Ergeben gibt sich Balin den Befehlen der Professionellen hin und kauert sich mit emporgerecktem Gesäß auf dem Bett zusammen und erwartet mit Schmerz und Freude die kommenden Schläge.
Währendessen nimmt das Schauspiel unter den Füßen der beiden im Schrankraum weiter seinen Lauf. Auf den Wink des Halb-Orks donnern kurz darauf auch schon knapp ein Dutzend schwer beschlagener Stiefel die hölzerne Treppenkonstruktion ins obere Stockwerk hinauf und durch die Flure, wobei langsam die Schreckensstarre von den übrigen Gästen sowie dem Personal des Hauses abfällt, jedoch das Misstrauen nicht ganz verfliegt.
Ohne groß in ihrer Bewegung zu stoppen, wird die Tür zum Zimmer der Hure von dem kleinen Kommando aufgerissen, worauf dieses aber erstarrt unter dem Türsturz stehen bleibt, bei dem schrecklichen Anblick der sich den Soldaten darbietet. Bei den ganzen Schutzgebeten und –formeln, die das halbe Dutzend Männer bei dem Anblick der faltigen halbnackten Frau und dem roten haarigen Gesäß des Perversling murmeln, müsste das gesamte Pantheon der Göttlichen Neun in diesem Moment auf das dunkle und miefige Zimmer herabschauen.
Kurz darauf tritt der Halb-Ork in das Zimmer vor, klar erkennen lassend, welchen Rang er inne hat und bei welcher Organisation er arbeitet. Die Reste seines Ohres baumeln am Knorpel hin und her, als er erneut ein Pergament aus einer Tasche zieht. Während er den Inhalt des Pergamentes verliest, treten zwei Soldaten mit gerümpfter Nase vor, packen den unglücklichen Freier in seiner demütigenden Haltung unter den Armen und ziehen ihn aus dem Raum.
Mit kräftige Stimme, aber einem eindeutig sarkastischen Unterton liest der Offizier vor:
„Auf Befehl des ehrenwerten Kommandanten und Hauptmann Woodhelms, Illias Nolte, darf ich mich bei Euch bedanken, dass Ihr Euch soeben freiwillig zum militärischen Dienste in dieser Stadt gemeldet habt. Der Kommandant möchte Euch daher sogar persönlich danken und lädt Euch zu seiner Dankesansprache ein. Diese Einladung kann selbstverständlich und zweifellos nicht abgelehnt werden.“
Mit einem hinterlistigen Funkeln in den Augen, lächelt der Halb-Ork die Pandora an, während hinter dem breiten Grünhäuter die Soldaten die Hände an ihre Waffen legen.
@Darella
Während die Hexenmeisterin weiter in ihrer Zelle dahinvegetiert und die Soldaten weiter ihre hölzernen Würfelbecher mit eingeprägten Olladrasymbol schütteln, kommt plötzlich Bewegung in die Kerkerwelt, die fern aller sonstigen standardisierten Abläufe liegt.
Zwei Männer mit einem großen Eimer dampfenden Wassers in ihrer Mitte betreten das Gewölbe durch mehrere metallene Zugangstüren, und ihnen folgt ein junger blonder Soldat, mit ernster Miene und Offiziersrang.
Als die beiden spielenden Wächter den Vorgesetzten in dem Blondschopf erkennen, springen sie hastig auf, wobei davon im Inneren der Zelle nur etwas Geklapper wahrnehmbar ist.
Schließlich ertönt ein Geräusch, das innerhalb Darellas Zeit in diesem Gefängnis nur einmal erklungen ist. Das metallene Klappern eines Schlüssels, der in die Zellentür gesteckt wird.
Quietschend schwingt die Holztür auf und bevor Darella auch nur annähernd reagieren kann, schütten die Soldaten den heißen Inhalt des Eimers über ihren Schädel. Kurz darauf tritt der Blondschopf vor.
„Ihr wurdet für ein Rehabilitationsprogramm ausgesucht. Der Kommandant Woodhelms stellt Euch in den Dienst dieser Stadt. Dafür erwartet Euch ein Strafnachlass, dessen Höhe der Kommandant festlegt.“
@Shandro
Während Shandro mit seinem Dolch herumspielt und die Säcke mit dem Kraut mustert, werfen sich die beiden anderen Halblinge nervöse Blicke zu.
Dann wendet sich Sigiljahn wieder Shandro zu.
„Nagut, einverstanden. Wenn du drei von den großen Säcken verkauft bekommen solltest, kannst du ein Neuntel behalten. Ansonsten bleibt es aber bei einem Zehntel.“
Während der jüngere der beiden Halblinge, der seinen Namen Shandro immer noch nicht genannt hat, aufsteht und zu den Regalen hinübergeht, um ein paar Säcke herauszuholen und auf verschiedene Taschen zu verteilen, spricht der alte Halbling weiter, wobei er eine Pfeife aus der Innentasche seiner erdfarbenen Weste zieht und diese stopft.
„Warum ist Schmok eigentlich rausgegangen zum Rauchen? Wenn jetzt zufällig ne Streife vorbeikommt, muss er denen ja den Ärger nicht gleich vor die Füße legen.“
@Kaerishiel
Als Kaerishiel in den Schatten spricht, glimmt der rote Glutpunkt einer Pfeife in der Dunkelheit auf und für einen Moment kann man den Geruch von Rauschkraut wahrnehmen, bevor der Wind ihn weiter in die Gasse forttreibt.
„Hier in den Schatten, sind wir alle Freunde. Daher bin ich auch dein Freund. Brauchst du etwas zu rauchen? Ich habe das beste Kraut der Stadt hier in meiner Tasche. Ich bin gerne bereit dir etwas davon zu überlassen. Freund.“
Die Person tritt aus dem Kellereingang etwas hervor und erklimmt ein paar Stufen, sodass der Paladin dank seiner elfischen Augen erkennen kann, dass es sich um einen Halbling handelt, der eigenartig lange Koteletten trägt, die bis zu seinem Kinn reichen und deren Haare in der Länge weit über sein unteres Gesichtsende hinausragen.
Er hält dem Halb-Elfen seine knubblige Hand entgegen, in der ein kleines Leinensäckchen ruht.
In diesem Moment können Halbling und Halb-Elf in der Stille der Gasse plötzlich wahrnehmen, wie zu beiden Seiten der schmalen Straße plötzlich das metallene Klacken beschlagener Stiefel ertönt und sich ihnen schnell nähert.
Während der Halbling fluchend in der Dunkelheit der Kellertreppe und durch eine Tür in das Haus verschwindet, hüpft über dem Kopf des Paladins der Rabe mit einem heiseren Krächzen, das sich anhört wie ein Lachen, vom Dach und entschwindet mit ausgebreiteten Schwingen in den Abend.
@Shandro
Während der Sigiljahn seine Pfeife gerade entzünden will, springt plötzlich ein weiter Halbling durch die Kellertür, dessen Pfeife zwischen seinen Zähnen immer noch vor sich hinqualmt.
„Verfluchte Dreihornkacke! Es gibt Ärger, wir müssen unbedingt weg! Lasst das Zeug hier und ab durch den Schacht.“
Ohne abzuwarten springt der Halbling aufgeregt durch den Raum und gräbt sich durch einen Stapel Taschen und Krautsäcke, die an einer der Wände unter den Regalen aufgeschichtet stehen. Dahinter kommt ein kleines Loch in Halblingsgröße zum Vorschein, durch das er dann verschwinden will. Allerdings kann er es offenbar nicht übers Herz bringen, alles von dem Kraut hier zu lassen, weshalb er sich einen größeren Sack schnappt und ihn hinter sich her durch das Loch ziehen will. Das einzige was ihm aber damit gelingt ist jedoch, dass der kleine Tunnel von dem Sack verstopft wird, dessen Ausmaße dem Vorhaben des Kotelettenträgers im Weg stehen