Aylara Augen glitzern verdächtig und sie zögert einen Moment, bevor sie weiterspricht.
"Versteh mich nicht falsch, Bran ist alles, was sich ein Kind von seinem Vater erwarten kann, und wenn jemand es verdient, so von dir angeredet zu werden, dann sicher er. Aber... er ist nicht dein leiblicher Vater.
Der Ring, den Jal mir gezeigt hat, habe ich vor Jahren von Lucius von Liktenborn, einem jungen chelischen Adelsmann erhalten. Wir liebten uns, er war sogar willens, seine Frau zu verstoßen, um mich heiraten zu können, obwohl er sich damit dem Spott der ganzen chelischen Gesellschaft zugezogen hätte und das für ihn einen echten sozialen Abstieg bedeutet hätte.
Du warst die Frucht dieser Verbindung, doch noch vor deiner Geburt wurde ich entführt und zur Gefangenen Lamms, der meine Musik gehört und diese für sich alleine haben wollte. Ich war damals schon schwanger und zu unbeweglich, um zu fliehen. Erst nach deiner Geburt mehrere Monate später schaffte ich das. Ich hab mich auf die Suche nach Lucius gemacht, aber er war nirgends aufzufinden, niemand schien den Namen auch nur zu kennen. Und zugleich musste ich immer auf der Hut sein, um nich wieder von Lamm gefangen zu werden.
Es war Bran, der mir die Zuflucht bot, in der ich dich in Sicherheit aufziehen konnte. Ich sah, wie gut er sich um dich kümmerte, ich konnte sogar eine Zeit lang wieder meiner Tätigkeit als Priesterin nachgehen", sie blickte zu Jal, und irgendwann habe ich mich in ihn verliebt und bin mit ihm den Bund eingegangen."
Besorgt sieht sie Wren an, dann wendet sie sich an Jal. "Ihr habt vorhin erzählt, dass Jal das Heilige Symbol zerstört hätte, dass ich Euch geschenkt hatte. Das ist meine Schuld. Er muss es als mein Symbol erkannt haben, es tut mir leid, wenn das für euch Pein und Schmerz zur Folge hatte. Für mich bedeutete es, dass ich ihn plötzlich wieder auf den Fersen hatte und in den Schindeln verschwinden musste. Und jetzt verstehe ich auch, wie er mich finden konnte.