Jal schaut etwas schmerzverzerrt in die Runde. Bis er dann sagt: "Nun gut, wenn Ihr unbedingt wissen wollt, welche Verbindung ich zu Lamm haben, so will ich dies ganz offen darlegen, obwohl ich mich an die alten Zeiten nicht gerne zurückentsinne, schulde ich Euch wohl die Auskunft; Ihr sollt ja wissen, mit wem Ihr da durch die Gegend zieht, wenn Ihr dies denn freiwillig möchtet."
Etwas stockend fährt Jal dann mit den folgenden Worten fort: "Ich... ich hatte damals in der Zeit bevor ich zu Lamm kam, ziemliche Flausen im Kopf und das ist noch beschönigend ausgedrückt. Ich war in meiner Jugendzeit gegenüber meinem Elternhaus recht rebellisch. Im nachhinein muss ich sagen, waren es eigentlich nur Kleinigkeiten gewesen wegen denen ich mich mit meinen Eltern stritt und weswegen es mit uns auseinander ging und ich von daheim wegging. Durch meinen Sturkopf bedingt, musste ich dann schauen wie ich allein zurecht kam, als ich aus meinem Elternhaus floh. Damals war ich ein anderer als heute. Ich geriet auf die schiefe Bahn und irgendwann wurde Lamm auf mich aufmerksam. Anfangs ließ ich mich blenden und rutschte immer tiefer in den Strudel des Verderbens, als ich mich ihm letztlich anschloss. Heute... ja heute...", Jal scheint schon fast etwas den Tränen nahezu sein, aber reißt sich dann zusammen, "bereue ich zutiefst, was ich damals alles tat. Klar, zeigte Lamm wenig später, als man schon quasi an ihn gekettet gewesen ist, sein wahres Gesicht und man hatte auch Angst vor Tod und Bestrafung, aber das ist keine Entschuldigung für das, was ich damals für Lamm tat. Ich hoffe jedoch, dass ich niemals mehr solch ein Leben wie damals führen werde und setze alles daran, dass andere Jugendliche aus ähnlichen Situationen wieder herauskommen und einen Neuanfang wagen können."
Jals Stimme und Haltung beruhigte sich etwas wieder als er dann das folgende aus seiner Jugend berichtete: "Letzten Endes gab es da eine junge Frau, die mich wieder auf den rechten Weg führte. Sie war so schön wie sie klug war. Am Anfang beeindruckte mich nur ihr Aussehen, das muss ich gestehen. Aber alsbald überzeugten mich ihre Worte; die Worte einer Priesterin Desnas. Als ich einst einen Auftrag für Lamm nicht erfüllt hatte und gedankenversunken wieder zu ihm zurückkam mit einem heiligen, hölzernen Symbols in der Hand, hätte es eigentlich nicht viele Worte gebraucht, um zu erkennen, dass ich meinen Auftrag damals nicht vollendet hatte. Lamm roch es fömrlich, als ich ihm noch mal über den Weg lief. Ich kam damals knapp mit meinem Leben davon, aber das hölzerne Symbol, dass ich damals geschenkt bekam, wurde von Lamm zerbrochen. Zum damaligen Zeitpunkt nahmen mich ein paar Desna-Gläubige auf und ich wollte freiwillig ihren Glauben näher kennenlernen. Sie wollten mir auch bereitwillig helfen und ich erzählte ihn alles über meine Jugenderlebnisse. Es verstrich einige Zeit und ich konnte mich mit ihrer Hilfe sogar wieder mit meinen Eltern versöhnen."
Dann schaute er noch mal alle an, wie sie hier versammelt waren: "Mir war es wichtig dies anzusprechen. Da ich Verdrängung für etwas Schlechtes halte und außerdem hat das Schicksal uns Fünf zusammengeführt. Doch ich hielt es nur für fair, mich Euch zu offenbaren. Denn jeder hat die Wahl, ob er etwas akzeptiert oder nicht.", dann schwieg Jal und ließ die anderen zu Wort kommen, so sie denn dies wollten.