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Autor Thema: Eaters of the Gras  (Gelesen 10833 mal)

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The Divinity Within

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Eaters of the Gras
« am: 07.03.2009, 19:37:00 »
Der Herbst ist in Woodhelm eingezogen und damit bereiten sich die Tiere des Waldes langsam auf ihren Winterschlaf vor. Daher wird es immer schwerer für Jendar Barett genug zu Jagen, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, auch wenn er mittlerweile ausreichend Verdient haben sollte, um die Wintermonate auch so zu überstehen, wenn auch nicht unbedingt im Luxus schwelgend.
Nach einem recht unbefriedigenden Arbeitstag sitzt Jendar, nachdem er seine Beutestücke verkauft hatte, im „Feuchten Stamm“. Tanji, ein kleines dralles blondes Schankmädchen, dass man nicht nur fürs Getränke ausschenken bezahlen kann, stellt dem Waldläufer gerade einen neuen Krug auf den Tisch und zwinkert ihm dabei verschmitzt zu.
„Wie war die Jagd heut', Großer?“

Währendessen ist der Schankraum für die Uhrzeit normal voll besetzt. Oft haben die Gäste Gesellschaft von einer hässlichen bis hübschen Dame, die sich zunächst einen ausgeben lässt und schließlich ihren Freier mit auf eines der Zimmer nimmt. Der Wirt steht zufrieden hinter seinem Tresen und schenkt ein Bier nach dem anderen aus, während eine lockere feuchte Atmosphäre in dem Laden herrscht. Auch wenn der Geruch nach Sägemehl ständig in Woodhelm präsent ist und dem normalen Einwohner kaum noch auffällt, ist er hier wieder wesentlich stärker wahrnehmbar, was an den schwitzenden Holzfällern, Kutschern und Flößern liegt, die den Großteil des Kundenstammes der Spelunke ausmacht und nun das Ergebnis von einem ganztägigen Arbeitstag ausschwitzen.
"I am the resurrection and the life. He who believes in me will live, even though he dies; and whoever lives and believes in me will never die."

Jendar Berett

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Eaters of the Gras
« Antwort #1 am: 07.03.2009, 22:44:56 »
Jendar grunzt nichtssagend und streckt gierig eine zittrige Hand nach dem Zinnkrug aus. Mit der anderen hebt er seinen Schnäuzer, damit ihm kein Tropfen in seinem Bart verlorengeht, und lässt sich das Gebräu die Kehle herunterrinnen. Tränen steigen ihm in die Augen, als der Schnaps einen feurigen Pfad in seine Magengrube brennt und dort eine Explosion auslöst, die wohlige Wärme in seinem Körper verbreitet. In diesem Moment fühlt er sich fast lebendig.

Mit einiger Mühe fixiert er seinen verschwommenen Blick auf die Bedienung.
"Tann..."
Ein Aufruhr breitet sich in seinem Magen aus, und bricht sich in einem gewaltigen Rülpser Bahn.
"...nnii...bist...bistn gudes Mädl."
Er steckt eine Hand erst in eine, dann in eine andere der Taschen, die an den traurigen Überresten seines Gewandes übrig geblieben sind, und fördert nebst einigen fauligen Blättern eine Handvoll Münzen zutage.
"Kannst mirn Fäschn vonnem Zeuch verkaufen? Du?"

The Divinity Within

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Eaters of the Gras
« Antwort #2 am: 07.03.2009, 23:54:04 »
"Klar Schatz!" ruft die Bedienung zurück und verschwindet bereits wieder in Richtung Bartresen.
Während die Zeit vergeht und nach und nach neue Gäste in den Laden kommen sowie alte über die Treppe ins obere Geschoss mit ein paar Damen verschwinden, wird es in dem Schankraum etwas leiser. In diesem etwas ruhigeren Augenblick wird jedoch plötzlich die Tür zur Schenke mit einem heftigen Knall aufgetreten, sodass sie unter gewaltigem Poltern gegen die Wand springt. Eine muskolöse Hand die aus der Dunkelheit außerhalb der Schenke herausschnellt, hält die Tür davon ab, wieder zurück zu schwingen.
Da betritt auch der Rest der Hand den Schankraum und schlagartig verstummt jegliches Gespräch und jede überflüssige Bewegung im Ansatz. Der Halb-Ork, dem die Hand gehört, trägt die Kleidung eines ranghöheren breländischen Soldaten, zumal ihm ein knappes halbes Dutzend Untergebener in den Schankraum folgt.
Noch im selben Augenblick, als das erste Licht auf dessen Uniform fällt, erheben sich bereits die ersten Gäste in den hintersten und dunkelsten Reihen des Raumes und beginnen die zahlreich vorhandenen Hinter- und Nebenausgänge des Etablissements aufzusuchen.
Tanji, die gerade das bestellte Fläschchen in der Hand hält, weicht von ihrem Weg zu Jendar ab und geht zu einem der Nebentische, die in den dunkleren Ecken liegen. Dort ist mittlerweile Unruhe aufgekommen, die durch einige geflüsterte Worte Tanjis verstärkt wird. Ein dicker untersetzter Mann in einem Umhang sowie zwei kräftige Gestalten in Holzfällermontur erheben sich und kurz darauf überquert der Dicke mit blonden Haaren und beginnender Halbglatze  die Schwelle zum einem der Hinterzimmer, wo sich eine der zahlreichen Notausgänge befindet.
Erst dann kommt die Bardame wieder zu Jendars Tisch und stellt nervös lächelnd das Fläschchen ab.
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Jendar Berett

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Eaters of the Gras
« Antwort #3 am: 08.03.2009, 00:52:31 »
Jendar beachtet das muntere Treiben um ihn her nicht. Seine Augen starren blicklos in die Ferne, und seine Lippen bewegen sich in lautlosem Selbstgespräch. Doch als die Tür aufgestoßen wird und die Soldaten hereinpoltern, reagiert er reflexartig: Die Linke fällt auf den Griff seines Kurzschwerts, er schiebt den Stuhl ein Stück zurück, rutscht vor auf die Kante und zieht die Beine unter sich.

Als Tanji die Flasche auf den Tisch stellt, wirft er nur einen kurzen Blick darauf, dann fixiert er wieder die Soldaten.
"Wasn das? Ich wolltn Fäsch... n Fäss...Fäschen. Hick. N kleines Fass, verstehste?"
Seine Rechte fährt fahrig über den Tisch und deutet die Umrisse eines Fässchens an.
"Zum mitnehmen, ja? Wird kalt... muss weiter..."

Seine Augen irren zurück zu dem Fläschchen, und er schnappt es sich mit der Rechten, entkorkt es mit den Zähnen und lässt den Inhalt in den leeren Krug laufen.
"Brings mirn Fäschchen?"

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Eaters of the Gras
« Antwort #4 am: 08.03.2009, 01:15:03 »
"Ähm ja klar, Schätzchen, du bekommst gleich dein Fässchen. Kann aber einen kleinen Augenblick dauern." Dabei deutet sie mit einem Finger auf den Wirt, der gerade von dem groben Halb-Ork angesprochen wird, wobei dieser ein Schriftstück in den Händen hält. Von seinem Platz aus, kann der Waldläufer gut das zerfetzte und vernarbte Ohr des Offiziers erkennen.
Kurz darauf setzt sich die militärische Prozession wieder in Gang und folgt den  Treppenstufen ins obere Stockwerk, wobei ihr Anführer ihnen voran geht.
Wenn einige der Gäste des "Feuchten Stammes" ein schlechtes Gewissen aufgrund ihrer Anwesenheit hier haben und in dem plötzlichen Auftauchen der Wachmannschaft einen Zusammenhang sehen, nutzt nun die Gelegenheit und verschwindet ebenfalls aus dem Haus, sodass nur wenige Tische noch besetzt sind.
Jetzt wo nun auch wieder der Wirt seine Aufmerksamkeit nicht mehr in erster Linie dem absonderlichen Besuch widmen muss, bekommt er einen hochroten Kopf, als er den fast leeren Schankraum sieht, da der Großteil der Geflüchteten zufälligerweise auch noch nicht die Rechnung beglichen hat.
"Ob sie wohl die Mörder hier suchen?"
Jendar kann ausmachen, dass die Worte von einem bärigen Mann hinter ihm kommen und an dessen Sitznachbarn gerichtet sind, bei dem es sich um einen Zwerg mit dichtem geflochtenen Bart und langer Kutte handelt.
"Pah, die unfähigen Schweine würden nichtmal den Mörder finden, wenn er ihnen auf die Stiefelspitzen scheißt. Außerdem: Welcher Mörder versteckt sich in einem Puff inmitten seines Tätigkeitsgebietes. So dumm kann er nicht sein, vor allem wenn er solche Glanzgestalten wie Barcass und Fee meucheln konnte." Kommt die Antwort des Zwerges. "Die wollen hier garantiert was anderes."
Schließlich kommt nach einiger Zeit, in der Wirt und Tanji kurz verschwunden sind, das Barmädchen wieder und stellt das Fässchen in Humpengröße auf den Tisch direkt vor den Waldläufer.
"Hoffe das entspricht ungefähr deinem Wunsch."
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Jendar Berett

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Eaters of the Gras
« Antwort #5 am: 08.03.2009, 10:29:23 »
Als die Soldaten den Raum verlassen, entspannt sich Jendars Haltung, und er sinkt vornüber gebeugt, die Arme auf den Tisch gestützt, in sich zusammen, pendelt mit dem Kopf und leert in kleinen Schlucken seinen Krug.

Im beinah leeren Raum ist die Unterhaltung der beiden Gäste nicht zu überhören, und als der Name Fee fällt, horcht Jendar auf. Ungewollt steigt die Erinnerung an einen jungen Bauernlümmel in ihm auf, der sich, noch grün hinter den Ohren, voll Enthusiasmus zur Wacht an der aundairanischen Grenze meldete. Bei dem Gedanken daran, was aus den naiven Träumen seines jungen Ichs geworden ist, steigen ihm die Tränen in die Augen, und er nimmt sein Selbstgespräch lautstark wieder auf.

„Fee...is immer nett zu'n Neuen gewesen... und hübsch warse, jawoll!“
Er schnieft und wischt sich den Rotz mit einem Ärmel von der Nase, der eine bräunliche Spur hinterlässt.
„Hat uns raus gehaun, als die verdammten Geschmiedeten alles platt gemacht hamm...“
Sein stierer Blick richtet sich auf Tanji, die mit dem Fass in den Armen auf seinen Tisch zu steuert.
„Konnte mit eim Schuss drei Gegner erledchen...“
Ohne seinen Monolog zu unterbrechen, hievt er seinen Rucksack auf den Tisch und versenkt das Fässchen darin.
„Kannte jedes verdammte Kraut und alle Tiere mittem Vornamen, verstehste...“

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Eaters of the Gras
« Antwort #6 am: 08.03.2009, 12:32:43 »
"Tja, als man sie gefunden hat, war sie nicht mehr ganz so hübsch leider. Man hat sie in einer Hintergasse gefunden... Besser gesagt, unter der Gasse. Der Mörder hat sich offenbar die Zeit genommen und die holde Fee unterhalb des Kopfsteinpflasters zu begraben. Nur hat er einen Stein weggelassen, sodass er durch die Lücke ihren verbliebenen Arm herauszeigen lassen konnte. So hat man sie überhaupt erst gefunden."
Der Zwerg schüttelt den Kopf bei dem Gedanken daran, während er bildreich mit den Armen seine Worte unterstützt.
"Ich war dabei, als man sie wieder ausgegraben hat. Kein schöner Anblick, wenn ein mehrere Pfund starker Feldstein auf so einem hübschen Gesicht liegt."
Nach seinem Bierkrug greifend beendet der Zwerg seine Ausführungen, und während er einen kräftigen Zug nimmt, macht der Holzfäller weiter,
"Aber wie man die anderen fünf gefunden hat, ist auch nicht viel schöner. Zerstückelt oder entstellt. Oder beides. Und dann immer so, als ob jemand wollte, dass sie gefunden werden. Halfdan hat mir heut beim Fällen irgendwas von Smaragdklaue erzählen wollen, aber solche Flausen hab ich ihm gleich ausgetrieben. So ein Idiot."
Dennoch klingt die Stimme des Holzfällers gegen Ende nicht mehr sonderlich überzeugt.
"Man hat vor nichtmal einer Stunde den nächsten gefunden. Einen gnomischen Händler. Offenbar sind dem Mörder jetzt die Helden ausgegangen." Mit einem trockenen humorlosen Lachen widmet der Zwerg sich wieder erneut seinem Kruginhalt.
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Jendar Berett

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Eaters of the Gras
« Antwort #7 am: 08.03.2009, 19:21:58 »
Jendar schaut verblüfft auf, als der Zwerg seinen Gedankengang fortführt, als hätte er gar nicht realisiert, ihn laut geäußert zu haben. Er dreht sich langsam zu dem Sprecher um, und seine Stirn umwölkt sich mit jedem grausigen Detail des Leichenfunds mehr. Als der Zwerg seine Ausführungen zu Fees Tod beendet, schlägt er die Hände vors Gesicht, und dahinter dringt ein lauter werdendes Murmeln hervor. Als dann beide verstummen, um sich ihren Krügen zu widmen, kracht die geballte Faust des Waldläufers auf seinen Tisch.

"Nein!"

Er springt auf, ist mit einem Schritt an ihrem Tisch und packt den Zwerg am Revers.
"Fee is tot? Wie... wo... wo is sie?"
Er lässt den Zwerg fahren und krümmt sich, als leide er Schmerzen.
"Ich hab sie gemocht, verdammt! Müssen sie alle sterben? Muss jeder sterben, den ich mag? Wer hat das getan?"

The Divinity Within

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Eaters of the Gras
« Antwort #8 am: 08.03.2009, 20:28:17 »
"Hey kleiner, komm wieder runter und mach deshalb nicht solch ein Fass auf. Es sind schon wesentlich mehr tapfere und edle Seelen nach Dolurrh gereist in letzter Zeit." entgegnet der Zwerg auf den Ausbruch des Waldläufers.
"Das ist mittlerweile auch schon..." er zählt kurz an den knubbeligen und haarigen Fingern ab, "sechs Tage glaube ich her mit ihrem Fund. Wenn du dir den Anblick unbedingt antun willst, kannst du ihre Überreste und die der anderen im Leichenschauhaus ansehen, sofern sie dich dort reinlassen. Die liegen da noch so lange rum, bis nen paar Angehörige sich äußern, was mit den Überresten geschehen soll."
Der Zweg sieht schließlich den Bär von Holzfäller neben sich an.
"Ich schätze ich werde so langsam los müssen. Die Messe für Likberg findet heut Nacht noch statt, sobald sie ihn zusammengesammelt haben und ich muss mich noch vorbereiten."
Während er sich erhebt wendet er sich wieder an Jendar.
"Wenn du Hilfe brauchen solltest, komm zum Tempel der Neun. Wir werden uns dort um dich kümmern. Wenn wir wüssten, wer das verbrochen hat, würde er ensprechend zur Rechenschaft gezogen werden. Und wie es aussieht, müssen wir das Heft selber in die Hand nehmen, denn diese imkompetenten Schweine von den Wachen können nicht mal... ach schon gut. Ich muss los. Die Glötter mögen ihre Hände über euch halten."
Der Zwerg wirft ein paar Münzen in seinen leeren Bierkrug und macht sich auf in Richtung Tür.
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Jendar Berett

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Eaters of the Gras
« Antwort #9 am: 08.03.2009, 22:01:11 »
"Nein, wartet!"
Jendar hebt beschwörend eine Hand in Richtung des Zwergs. Dann legt er sie an die Stirn und kneift die Augen zusammen, als müsse er sich konzentrieren. Als er aufsieht, blickt er seinem Gegenüber direkt in die Augen und bemüht sich hörbar, sauber zu artikulieren.

"Ihr sagt, der Mörder von Fee hat schon viele andere getötet, und das Morden geht immer weiter? Wer immer er ist, er hatte kein Recht, ihr das anzutun. Sie war... sie war durch und durch gut, versteht ihr? Und auch ich will ihn zur Rechenschaft gezogen sehen. Ich..."

Er ballt seine Faust, und ein gefährliches Glitzern tritt in seine Augen.
"Ich will ihn brennen sehen! Und wenn ich selbst ihn bis in die Dämonischen Öden jagen müsste!"

Jendars Gesicht ist zu einer hasserfüllten Fratze verzogen, sein Körper gespannt, als wolle er sich augenblicklich auf den Mörder stürzen und ihn in der Luft zerreißen. Dann atmet er tief durch, senkt den Blick, und seine Stimme sinkt fast zu einem Flüstern.
"Ich habe es schon einmal getan... und es hat mich alles gekostet. Jetzt ist nichts mehr von mir übrig... es ist nicht wichtig, was mir widerfährt. Aber wenn ich mit meinem letzten Atemzug dieses... Ungeheuer zur Strecke bringen kann, hat mein Tod wenigstens einen Sinn."

Er blickt wieder auf.
"Ihr sagt, ihr wollt etwas unternehmen? Lasst mich teilhaben. Und - ja, ich will Fee sehen..."

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Eaters of the Gras
« Antwort #10 am: 09.03.2009, 00:52:26 »
Der mit einer Kutte bekleidete Zwerg hält vor der Tür und dreht sich wieder zu Jendar um.
"Es freut mich immer, wenn jemand die Gutherzigkeit eines anderen anerkennt. Das gibt es viel zu selten mittlerweile. Aber lasse dich nicht auf das Niveau deines Feindes herab und lerne aus den alten Fehlern. Blut bringt nur noch mehr Blut hervor und von dem hatten wir, wissen die Götter, mehr als genug in den letzten Jahren und Jahrzehnten. Zumal es dir Toten nicht wert sind, für sie zu sterben.
Aber wenn du mehr von den scheinheiligen Worten hören willst, komm zu meiner Abendmesse im Tempel. Ich bin einer der obereren Klerikern der Stadt, Baldum Walsson. Auch wenn ich bezweifle, dass das für einen solch tatkräftigen Mann wie dich das richtige sein wird."
Der Zwergenpriester nähert sich langsam an Jendar an, nachdem er sich vorsichtig umgesehen hat. Etwas leiser spricht er dann weiter.
"Einige rechtschaffene Bürger arbeiten unter meiner Führung gerade daran, herauszufinden, was hier wirklich los ist, da wir uns nicht auf unsere geliebten Wächter verlassen wollen. Nur wird es sicherlich noch ein oder zwei Tage dauern bis der Stein ins Rollen kommt. Aber wenn du es eilig hast, Kleiner, dann schau schonmal selber bei Likbergs Haus vorbei. Seine Leiche müsste inzwischen abgeholt worden sein, aber vielleicht finden sich ja andere Hinweise, die uns alle weiterbringen. Wenn tatsächlich die Smaragdklaue ihren Terror hier verbreiten will, müssen unbedingt die Königsschwerter herbeigeholt werden. Vielleicht ist das sogar der Auftakt zu einer beginnenden Invasion aus Karrnath oder der Vol. Nur die Götter wissen, was uns noch bevorstehen mag.
Fee zu sehen wird ansonsten schwierig. Zur Leichenhalle haben nur Priester, Angehörige und im militärischen Dienst stehende Personen."
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Jendar Berett

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Eaters of the Gras
« Antwort #11 am: 09.03.2009, 11:21:46 »
Es arbeitet sichtlich in Jendar, während er den Worten des Zwerges lauscht. Schließlich stößt er den angehaltenen Atem in einem tiefen Seufzer aus und sagt:

 "Vielleicht habt ihr recht. Wie dem auch sei, ich danke Euch für Eure freundlichen Worte. Lasst mich darüber nachdenken. Jedenfalls werde ich Euch unterrichten, wenn ich etwas herausfinden sollte..."

Er verabschiedet sich mit einem Nicken und kehrt zurück an seinen Tisch. Gedankenverloren greift er nach dem Krug und führt ihn an die Lippen. Doch als ihm der Geruch des Fusels in die Nase beißt, verzieht er das Gesicht und entleert ihn mit einer entschlossenen Geste auf den Boden.
Er schultert seinen Rucksack, wendet sich dem Tresen zu und fragt den Wirt:

"Was bin ich Euch schuldig?"

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Eaters of the Gras
« Antwort #12 am: 09.03.2009, 19:10:30 »
"Das freut mich durchaus zu hören. Aber seid vorsichtig, wenn der Mörder in der Lage war solche Persönlichkeiten wie Fee zu ermorden, wird er nicht zögern seine Kraft auch jedem zu demonstrieren, der ihm zu nahe kommt."
Damit verabschiedet sich Baldum und winkt auch dem Holzfäller an seinem Tisch zu, der sich mittlerweile mit einer der verbliebenen Damen beschäftigt, einer stark behaarten Brünetten.

Der Wirt sieht fragend Tanji an, die für den Mann antwortet.
"Drei Regenten für Bier und Schnapps, einen für das Fläschchen und drei für das Fässchenn. Macht also sieben."
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Jendar Berett

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Eaters of the Gras
« Antwort #13 am: 09.03.2009, 20:02:38 »
Jendar kratzt sich den Kopf und versucht sich zu erinnern, wie viel er getrunken hat, und ob tatsächlich Bier dabei gewesen ist. Aber alles, was war, bevor die Worte des Zwerges ihn aufgeschreckt haben, ist nur ein Pfuhl aus depressivem Selbstmitleid. Achselzuckend zählt er aus dem Häufchen Münzen, das er wieder von seinem Tisch eingestrichen hat, sieben Silberlinge ab und drückt sie Tanji in die Hand. Dann wendet er sich zum Gehen.

Vor der Tür schaut er nach dem Stand der Monde und versucht einzuschätzen, ob die Händler noch bereit wären, ihm etwas zu verkaufen...

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Eaters of the Gras
« Antwort #14 am: 09.03.2009, 20:42:28 »
Vom Fluss her weht er ein kühler Windhauch und leichter Nebel steht über dem Wasser, wobei er aber nicht die Höhe von einem Fuß übersteigt und daher auch nicht das Ufer erreicht. Die Monde sind seit ihrem Aufgang schon einige Schritte gewandert und vermutlich wird Jendar nur noch einige wenige Händler erwischen auf dem Markt, wo er auch seine Felle verkauft hat, die wahrscheinlich auch bereits damit beschäftigt sind, ihre Stände abzubauen. Wenn er noch etwas braucht, ist ihm klar, sollte er sich beeilen.
Vor sich sieht Jendar die steinerne Treppe liegen, die vom befestigten Ufer auf die erhöht liegenden Straßen führt. Vom Wasser her schallt das halblaute hölzerne Zusammenstoßen der Baumstämme, die den Fluss heruntertreiben. Ansonsten ist die Stadt ruhig...
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