Thema: [IG] Wenn Drei sich streiten, Teil 2

[Die Alte]

Charlesens Frage beantwortet sich, als die Tür hinter Roxane aufgeht und ein Mädchen von vielleicht acht Jahren herauskommt. Er kann ins Innere der Behausung sehen, die aus einem großen Raum mit einer Art Dachboden zum Schlafen zu bestehen scheint. Ein weiteres Mädchen ist damit beschäftigt, nasse Klamotten auszuwringen und vor dem Ofen zu trocknen, ein älteres Mädchen und ein Junge stehen mit griffbereiten Messern an der Tür, wieder andere Kinder sitzen in Unterwäsche auf dem Boden und spielen. Ein zwölfjähriger Junge füllt Eimer mit Trockenfutter für die Pferde.

»Kommt rein«, sagt das Mädchen zu den Kleinen und nimmt sie an der Hand, um sie in die Hütte zu bringen.

Roxane mustert Symeon. Sie deutet, dass er sich auf die Veranda setzen kann. »Die Zeiten sind nie wirklich gut«, sagt sie. »Und jetzt kommt der Winter. Mit dem Winter kommt der Regen, zumindest hier. Wir werdens überleben. Was wollt ihr?«

[Symeon]

Symeon kann sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, "Guter Ort um einiges mitzubekommen, nicht wahr? Wer die Pferde versorgt, weiß häufig mehr über die Reisenden, bekommt mit, wer ein oder ausreist. Durchaus wertvoll, solches Wissen. Wer so viele Mäuler zu stopfen hat, der braucht Geld. Die Pferde werden kaum reichen. Die Frage ist nur, wer bezahlt?" Symeon lächelt Roxana dabei kalt an, seine Stimme hat einen bedrohlichen Unterton und seine Haltung wirkt alles andere als entspannt.

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Intent: Aus ihr heraus kitzeln, an wen sie Informationen verkauft
Skill: Intimidate
Test: 4df4dF = (-1, -1, 0, -1) Gesamt: -3

[Die Alte]

Roxane starrt Symeon an. "Ich habe schlimme Sachen erlebt, da reicht es nicht, mich einmal schief anzugucken, um mich armes Fräulein zum heulen zu bringen. Und du würdest dich wundern, wie viele Leute einem ein wenig mehr zustecken, wenn sie wissen, dass du das Geld benötigst, oder dir Nahrungsmittel abgeben. Hast du eine Ahnung, wie es sich anfühlt, wenn man Tage lang mit kleinen Kindern durch die Wildnis stolpert, immer die Angst vor Wilden oder Raubtieren im Nacken, und dann endlich auf eine Patrouille der Hammerträge stößt? Wenn einem die Kirche nicht nur Nahrung gibt, sondern dafür sorgt, das man ein Auskommen hat, indem sie den Hammerträgern abringen, ihre Pferde bei mir unterzustellen? Ich sag dir dasselbe wie dem Typen mit den verbundenen Händen: wenn du glaubst, dass ich Salzgrund verkaufe, an irgendwen, dann hat die Alte dir das Hirn vernebelt."

[Symeon]

Symeon schaut einen Moment etwas verblüfft, doch dann dringt langsam vor, was die Frau gesagt hat. Sein Ausdruck wandelt sich wieder zur üblichen grimmige Miene der letzten Tage. "Nein weiß ich nicht, ich weiß nur wie es sich anfühlt, wenn einem das Schwert an den Hals gehalten wird und man verzweifelt nach Antworten sucht. Die Hand die dieses Schwert führt gehört deiner gnädigen Kirche.", Sorge und Unruhe huschen kurz über sein Gesicht und er sitzt ein paar Atemzüge nachdenklich neben Roxane. Langsam erhebt er sich wieder und greift in seine leeren Taschen, zuck dann mit den Schultern. "Hätte ich etwas, würde ich es euch geben. Nichts für ungut.", wendet er sich ab und schaut dabei Charles ab. Mit dem Rücken zu ihr bleibt er dann aber doch noch einmal stehen und fragt über seine Schulter, "Ein Mann mit verbundenen Händen? Weißt du wie er heißt?"

[Die Alte]

"Er hat sich als Bruder Lucius vorgestellt, aber sehr priesterlich hat er nicht gewirkt. Wobei, die Anhänger des Vaters... na ja."

[Charles]

"Ich habe auch kein Geld." Schüttelt Charles den Kopf. "Tut mir leid. Aber wer so reich ist wie ihr, dem würde ich sowieso nichts geben. Wo sieht man sonst Mädchen, denen Silberstücke aus den Ohren wachsen?" Mit einer schnellen Geste, zieht Charles ein einzelnes Silberstück aus dem Ohr des kleinen Mädchens. Lachend lässt er die Münze in die Hand des Kindes fallen.

Dann wendet er sich an Roxanne. "Das mit dem Schwert meint mein Freund nicht wörtlich. Aber sie haben ihn ganz schön am Schlaffitchen. Ich kenne nicht die ganze Geschichte, weil der Mann einfach nichts privates verrät, aber ich glaube sie haben vor seinen jüngeren Bruder als Missionar zu den Wilden zu schicken. Der ist noch so naiv und würde gehen, aber das ist doch ein Todesurteil. Ich meine die Wilden schlachten regelmäßig Priester ab. So wie Feuerhand auch. Und jetzt sagen ein paar lose Gerüchte soll Feuerhand angeblich in der Stadt sein. Mein Freund hat den Ruf manchmal Leute zu finden und da hat man den Guten vor die Wahl gestellt. Wenn er Feuerhand findet und so verhindern kann, das die Prediger von Feuerhand abgeschlachtet werden, dann gibt es ein paar Prediger mehr auf der Welt, man kann dann diese losschicken und sein Bruder kann erst mal weiter in sicheren Klostermauern bleiben."
Charles ist sich ziemlich sicher das es sich bei dem Priester mit den verbundenen Händen um den Luchs handeln muss, aber als er weiterspricht nimmt er darauf keine Rücksicht.
"Nur wie soll man diesen Danilo Feuerhand finden? Das einzige was wir an guten Hinweisen gefunden haben, ist das er von der Alten gekennzeichnet ist und ein Flammenmal auf der Hand trägt und mein Freund macht sich langsam wirklich Sorgen um sein Brüderchen. Wenn ihr also einen Mann mit verbundenen Händen gesehen habt, dann im Namen der Drei, beschreibt uns bitte alles was Euch zu diesem Besuch einfällt."

[Die Alte]

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Okay, Roxane wird auf jeden Fall von Lucius erzählen, aber du kannst auch mit Falsehood versuchen, ihr aus der Nase zu locken, was sie eventuell über Feuerhand weiß.

Roxane muss lächeln, als Charles die Münze hervorzaubert. Das Mädchen kichert und macht einen Knicks, als es die Münze annimmt. Gleich sind zwei weitere Kinder dabei und tuscheln mit ihr.

"Ich kann verstehen, wenn man auf seine Familie achtgeben will. Aber der Mann gab sich als Gesandter der Kirche aus. Angeblich suchte er gute Reiter, die man als Begleitung anheuern konnte, aber dann wurden seine Fragen zudringlicher. Was ich von Danilo Feuerhand halte, und ob ihm nicht auch Unrecht widerfahren sei, man könne ihn also verstehen, und ob ich nicht unbemerkt nachts den Weg entlang reiten könnte. Dabei hat er mich die ganze Zeit angesehen, als sei ich Beute, und an seinen Verbänden rumgefingert. Gruseliger Kerl."

[Symeon]

"Ja, mein Bruder...", blickt Symeon Charles finster an. "Hört sich so an, als müsste ich den Mann kennen. Gruselig beschreibt ihn ganz gut, merkwürdiger Halunke, dieser Priester.  Hat er sich hier noch mit anderen unterhalten?"

[Wilhelm Pfeiffer]

Roxane zuckt mit den Schultern. "Hab ich nicht bemerkt, wäre aber auch..."

In diese Moment kommen Reiter durch den Regen geprescht, erst kurz vor dem Haus zügeln sie ihre Tiere. Es sind Soldaten, und es sieht aus, als hätten sie gekämpft: einer der Soldaten blutet stark aus einer Halswunde. Insgesamt sind es vier, und zwei weitere Hammerträger helfen ihrem Kameraden vom Pferd, während der vierte abspringt und auf Roxane zugeht.

"Versorgt die Pferde und sattelt fünf neue. Wir werden gleich wieder losreiten." Dann wendet er sich ab, ohne Symeon oder Charles groß zu beachten,  und folgt seinen Brüdern in Richtung Stadttor.

Roxane ruft kurz ins Haus, und sofort hastet die Schar hinaus, um sich der Pferde anzunehmen. "Ricki", sagt Roxane, "nimm Esra und hol fünf Pferde von der Soldatenweide." Sie sieht Charles und Symeon an: "Ist noch was?"

[Charles]

"Suchte er wirklich Euch zu überzeugen, dieser Feuerhand sei ein Unrecht widerfahren das sein Moden erklären könnte? Was bitte soll das für ein enormes Unrecht sein. Und ob ihr abends in den Wald reitet, zusammen mit dem von Euch beschriebenen Blicken? Für mich klingt ja beinahe so als ob er euch überreden wollte mit ihm in den Wald zu reiten. Ich könnte es verstehen. Ist sicherlich etwas ausgehungert,  hübsche junge Frauen wie Euch, wird er wohl in seinem Wald nicht um sich haben. " versucht Charles das unterbrochene Gespräch nochmal in Gang zu bringen.

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Ich würde gerne noch ein bisschen mehr über Danilo von ihr hören, würde aber Charme statt Deceit vorschlagen, da mir dafür die Gelegenheit verpasst scheint. Nicht das es Wertemässig einen Unterschied macht.
Charme 4df4dF+1 = (1, -1, -1, -1) +1 Gesamt: -1

[Die Alte]

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Das hätte einfach an Roxane genagt, und sie hätte noch was gesagt.

Die junge Pferdehirtin sieht Charles etwas seltsam an, aber seine Kommentare sind anscheinend zwar unpassend, aber nicht unglaubwürdig. "Wenn sich sogar einer wie der Kreidejunge vom Tor den Besuch bei einer Hure leisten kann, dann dieser Kerl ja wohl erst Recht. Das wäre auch besser für seine Gesundheit." Mit einem letzten Blick auf Symeon und Charles, der nicht so recht freundlich scheint, wendet sie sich dann ihrer Arbeit zu.

[Charles]

Nachdem sie sich verabschiedet haben und wieder alleine durch den strömenden Regen laufen, wendet sich Charles an Symeon.
"Nun haben wir mit allen dreien gesprochen. Was denkst du? Mica kommt ja heute abend nochmal ins Restaurant, da können wir uns nochmal mit ihm beschäftigen, aber wenn ich Geld drauf wetten sollte, dann würde ich auf unseren Wachsoldaten setzen."

[Die Alte]

Während Charles und Symeon reden, passieren sie wieder das Tor der Stadt. Eduardo und sein knollennasiger Gehilfe starren ihnen für einen Moment nach, dann sind sie hinter dem Regenschleier verschwunden. Zwei Straßen weiter bleibt Charles plötzlich stehen, als er sich an den knollennasigen Jüngling erinnert, der Sandrine besuchen wollte. Das war der Kreidejunge vom Stadttor!

[Charles]

"Beim Hammer des Vaters, Symeon, ich brauch ein paar neue Augen. Der Bengel bei Eduardo, du weißt schon, der der die Kreuze auf die geprüfte Ware malt. Der strich heute um Sandrines Zimmer rum. Und wie ich dir ja erzählt habe steckt Danilo Feuerhand mit drin bei dem Anschlag auf Sie.  Ich verwette Fenks Eier darauf das das kein Zufall ist. Nehmen wir uns den Kerl heute Abend alleine zur Brust oder flüstern wir ein paar Worte in das Luchsenohr und sehen zu wie sich die Mistkerle gegenseitig beharken?"

[Symeon]

"Hmm", brummt Symeon, "wer weiß, was der verrückte Kerl von einem Luchs mit dem anstellt. Außerdem traue ich dem Burschen nicht, könnte auch genauso Feuerhands Hintern küssen. Nein, lass uns das selbst machen. Nach dem Tag heute brauche ich etwas zur Entspannung." Ein böses Grinsen hat sich in Symeons Gesicht gestohlen.