Autor Thema: Das Dunkel der Nacht  (Gelesen 6613 mal)

Beschreibung: Einstieg für Walther

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Walther Fernthal

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Das Dunkel der Nacht
« Antwort #15 am: 24.03.2009, 10:25:56 »
Er zog sie kurz zu sich heran und dachte einen Moment daran, sie gleich hier zu vernaschen. Aber dann löste er sich von ihr und sprang auf das Bett.

"Süße, ich gehöre ganz dir, komm her."

War er jetzt der Trottel, spielte sie mit ihm? Nun, er war bei weitem kein guter Verlierer, aber das war JETZT sowieso alles egal.

Erwartungsvoll blickte er ihr entgegen...

Simue

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Das Dunkel der Nacht
« Antwort #16 am: 25.03.2009, 12:55:30 »
Mit einem Lächeln stieß die junge Frau die Tür zu, und schloss sie hinter sich ab. Dann näherte sie sich Walther, ganz langsam, Schritt für Schritt... und beobachtete dabei die Umgebung. Ihre Augen wanderten über die Wand, über das Bett, und erst dann wieder zu Walther.

Immer noch lächelnd, gesellte sie sich schließlich zu dem Magier, und setzte sich auf seinen Bauch, während er unter ihr lag. "Schließ die Augen", hauchte sie, und kam langsam näher, um ihn zu küssen.

Als ihre Lippen endlich die seinen berührten, verlor Walther beinahe die Besinnung. Fast glaubte er, den Geschmack von Erdbeeren zu spüren, während ihre Hände seinen Körper berührten. Schwindel erfasste ihn, gepaart mit einer Wonne, wie er sie noch nie durch einen einzelnen Kuss erlebt hatte. Manch eine Liebesnacht, die Walther erlebt hatte, war nicht so umwerfend gewesen wie dieser eine Kuss.

Und tatsächlich hatte er das Gefühl, zu fallen, schwerelos, als würde sich die ganze Welt um ihn herum auflösen...

Simue

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Das Dunkel der Nacht
« Antwort #17 am: 25.03.2009, 12:58:30 »
... bis er hart auf den Boden krachte.

Schmerzen durchzuckten seinen Rücken. Er lag nicht mehr auf dem Bett. War es zusammengebrochen? Erschrocken öffnete er die Augen und sah sich um. Dies war nicht mehr der Raum in der Gaststätte. Er schien sich in einem Lagerraum zu befinden, dunkel und muffig.

Taya, die noch immer auf ihm saß, sah sich um, lächelte und legte ganz langsam und genußvoll die Hände auf Walthers Brust. "Wunderbar", hauchte sie, "absolut fantastisch."

Walther Fernthal

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Das Dunkel der Nacht
« Antwort #18 am: 25.03.2009, 18:23:19 »
"Was'n das für ne Scheisse. Geh runter von mir, Weib. Wenn das ein dummer Scherz sein soll, dann...."

Er versuchte die Frau zur Seite zu drängen, runter von seinem Brustkorb. Schnell versuchte er auf die Füsse kommen. "Wo sind wir hier, das ist bestimmt nicht die Kneipe in Tiefwasser, verdammt."

Er war stinksauer, und das war nicht gut.

Simue

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Das Dunkel der Nacht
« Antwort #19 am: 25.03.2009, 18:30:52 »
Taya machte keine Anstalten, Walther auf dem Boden zu halten. Sie stand nun ebenfalls auf, und sah den Magier lächelnd an. "Das Blut eines sterblichen Narren, vereint mit seiner Leidenschaft... ein wahrhaft poetischer Schlüssel. Ich hatte schon befürchtet, es wäre nur eine Metapher, aber es war tatsächlich wörtlich zu verstehen."

Langsam machte sie einen Schritt auf Walther zu... während sich von ihrem Rücken große, lederne Schwingen ausbreiteten. Aus ihrer Stirn wuchsen zwei lange, weiße Hörner.

"Sei nicht wütend, mein Süßer", hauchte sie, "du hast es doch selbst gesagt: Du gehörst ganz mir."

Walther Fernthal

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Das Dunkel der Nacht
« Antwort #20 am: 26.03.2009, 00:25:17 »
"Bleib mir vom Leib, Succubus. Ich kenne deine Art. Was willst du von mir, sicherlich hast du nicht aus Langeweile mit mir gespielt."


Sein Verstand raste, wie sein Herz auch. Er hatte diesem Wesen nicht viel entgegenzusetzen und nur die Götter wussten, wo er sich hier befand. In seinen Gedanken griff er bereits nach einem magischen Geschoss, kampflos wollte er nicht untergehen.
Trotz seiner misslichen Lage musste er schmunzeln, sie war dennoch den Ärger wert.

Simue

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Das Dunkel der Nacht
« Antwort #21 am: 26.03.2009, 09:13:53 »
"Du, mein Schatz", erklärte Taya mit einem breiten Grinsen, "warst der Schlüssel für das Portal. Vor dreißig Jahren wurde ich auf eure verdammte, langweilige Welt verbannt, und jetzt, endlich, habe ich den Weg zurück auf die Ebenen gefunden."

Sie wandte sich halb um, und deutete in Richtung eines klapprigen Tors. "Und jetzt brauche ich dich, um nachzusehen, was uns dort draußen erwartet. Ich will doch nicht, dass ich sofort von einem wütenden Baatezu erschlagen werde. Und..."

Taya schien zu zögern, nachzudenken, dann lächelte sie wieder. "Wenn alles gut geht, nehme ich dich vielleicht als mein persönliches Schoßtier mit nach Hause. Na, würde dir das gefallen?"

Walther Fernthal

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Das Dunkel der Nacht
« Antwort #22 am: 26.03.2009, 11:49:26 »
Vielleicht würde ihm das sogar gefallen, zumindest für eine Zeitlang. Aber er schüttelte den Gedanken ab.

"Scheisse, ich bin niemandes Schosstier. Und von was für Ebenen sprichst du genau? Wo sind wir hier? Und...", er stockte. "Sagtest du grade Baatezu? Das ist ja mal wirklich Kacke! Die verstehen nur wenig Spass, die Jungs."

Er schaute sich ein wenig genauer um, und versuchte seine Umgebung besser wahrzunehmen. Im Moment blieb ihm nur die Zusammenarbeit mit dieser Kreatur und irgendeinen Weg aus der Misere gab es immer.

Vorsichtig bewegte er sich hinüber zum Tor, lauschte kurz daran und öffnete es schliesslich. Bei seinem Glück stand eine ganze Höllenarmee dahinter....

Simue

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Das Dunkel der Nacht
« Antwort #23 am: 29.03.2009, 19:55:52 »
Als Walther seine Einschätzung der Baatezu von sich gab, lachte Taya laut auf. "Ja, da hast du wohl recht. Deswegen mag ich die Baatezu ja auch nicht."

Langsam, unerträglich knirschend, öffnete sich das Tor, und gab den Blick auf eine regennasse, dreckige Straße frei. Die Häuser waren marode, einige wirkten so, als würden sie jeden Moment zusammenbrechen - nicht zuletzt, weil auf dem einen oder anderen Gebäude ohne Rücksicht auf Statik oder Architektur noch weitere Hütten aufgebaut worden waren.
Kaum hatte er sich überzeugt, dass keine Höllenarmee auf ihn wartete, spürte er die Hand der Succubus in seinem Nacken. "Das hast du ganz toll gemacht, mein Liebling. Und wenn du weiter so brav mitspielst, lasse ich dich auch am Leben."
Sie trat einen Schritt hinaus auf die Straße, und sah sich lächelnd um. Der untergründige Gestank von Abfall und Fäkalien schien sie nicht weiter zu interessieren - ganz im Gegenteil, glücklich breitete sie ihre ledernen Schwingen aus, und sah lächelnd nach oben. "Sigil, mein geliebter Käfig. Was habe ich dich vermisst."
Immer noch lächelnd, sah sie Walther an. "Na komm, lass uns feiern. Da vorne ist eine Kneipe, ich lade dich ein."

Walther Fernthal

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Das Dunkel der Nacht
« Antwort #24 am: 29.03.2009, 20:44:17 »
"Sigil?!" Davon hatte er schon mal gehört, irgendwann in grauer Vorzeit. Sein alter Meister hatte davon gesprochen. Er dachte angestrengt nach, um alles ans Tageslicht zu zerren, was er über dieses stinkende Höllenloch wusste.

Er strahlte förmlich den Succubus an, so langsam ging saie ihm auf die Nerven und das mit dem Rumgefummel hatte er sich mittlerweile auch abgeschminkt.

Jetzt befürwortete er ihren schnellen und langsamen Tod, dafür, daß sie ihn hierher gebracht hatte, wollte er sich angemessen bedanken.

"Oh, das klingt hervorragend. Lasst uns ordentlich einen trinken gehen. Bitte, nach euch, Schönste."

Simue

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Das Dunkel der Nacht
« Antwort #25 am: 29.03.2009, 21:55:51 »
Auf einmal spürte Walther die Hand der Succubus nicht mehr in seinem Nacken - dafür erschien sie nur einen Sekundenbruchteil später direkt vor seinen Augen. Langsam, lächelnd, umschloss sie den Magier mit ihren weit ausgebreiteten Lederflügeln.
"Nur, dass wir uns richtig verstehen. Wenn du versuchst, zu entkommen, werde ich dich fangen. Wenn du versuchst, dich gegen mich zu wenden, oder irgendeine andere Dummheit machst, die mich verärgert, werde ich dir zeigen, welche Qualen ein Mensch durch Lust erleiden kann. Ich werde dich nicht töten, nein. Aber du wirst dir wünschen, ich würde es."
Mit bedrohlich funkelnden Augen sah Taya den Magier an, während sie ihm die Drohungen zuflüsterte. Dann, als wäre nichts gewesen, lächelte sie wieder und flatterte leicht mit ihren Flügeln.
"Also dann, komm, mein Freund!"

Zielstrebig ging sie auf ein Gebäude ganz in der Nähe zu.

Walther Fernthal

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Das Dunkel der Nacht
« Antwort #26 am: 30.03.2009, 11:20:42 »
"Alles glasklar, klar wie ein Bergsee..."
Er betrachtete gierig von hinten ihren wiegenden Gang und schüttelrte dann schnell den Kopf. Mann, hatte die ihn verarscht. Das mochte er nicht, gar nicht. Jetzt galt es erstmal hier klarzukommen und herauszufinden, wie er wieder von hier wegkam, ab nach hause. In direkter Nachbarschaft mit einem Baatezu zu wohnen, also wirklich bei allen Göttern, da fielen ihm auf Anhieb 2 oder 3 Dinge ein, die mehr Spass machten.
Und wenn es in diesem Höllenloch Portale nach überall gab, dann mit Sicherheit auch eines nach Tiefwasser und sicherlich auch viele in die Scheisse; also, aufpassen war angesagt.

Aber dennoch sah sie sehr gut aus und er leckte sich über die trockenen Lippen. "Prioritäten, altes Haus, Prioritäten!"

"Und jetzt gehen wir erstmal zünftig einen saufen..."