Ivana hört die Worte des Priesters an sie, aber es ist offensichtlich, dass Darvin damit die Lage zwischen ihnen nicht verbessert. Doch die Frau sagt zunächst Nichts, weil sie dem Mann auch recht gibt und diese Diskussion über Werte nicht in einer derartig feindlichen Umgebung geführt werden sollte, wie dies die abgestürzte antike Stadt darstellt.
Als dann die Zauber gewirkt sind und die Gruppe sich im freundlichen und heimischen Arabel wiederfindet, wendet sich die Ritterin noch einmal an Darvin.
"Auf ein Wort, Meister Zoran," beginnt die Purpurritterin das Gespräch. "Ich würde gerne etwas mit euch klären, weil ich kein böses Blut zwischen uns haben will, ich aber den Eindruck habe, ihr wollt mir Dinge in den Mund legen, die ich nicht gesagt habe." Der Blick der Frau ist kalt, als sie dies sagt, auch wenn die Stimme ruhig erscheint. "Entweder seid ihr böswillig mir gegenüber oder ihr seid weniger gebildet, als ich bisher dachte. Ich habe gesagt, dass wir uns um alle kümmern sollen, die wir hier hin gebracht haben. Ich halte es in diesem Zusammenhang für ausgesprochen billig zu argumentieren, dass uns Zauber fehlen, alle mitzunehmen, wenn ihr gleichzeitig einen derartig Zauber benutzt, um aus der Stadt heraus nach draußen zu bringen. Dabei ist es auch gleichgültig, ob es sich um Tiere oder Menschen oder andere Lebewesen handelt. Jeder trägt bei dieser Expedition zum Gelingen bei gleichgültig, ob Mensch, Elf, Genasi oder Pferd." Die Frau hustet, um das Krächzen, welches ihre Stimme bei längeren Gesprächen wird, wieder zu unterdrücken, bevor sie fortfährt.
"Das ich euch vorwerfe, dass ihr mit einem Schulterzucken den Tod der Tiere in Kauf nehmt, ist mein Vorwurf an euch. Dies hat nichts mit dem natürlichen Lauf der Dinge zu tun, den ihr beschrieben habt. Ich habe nie gesagt, dass ich diesen natürlichen Lauf entgegen wirke, in dem ich Jäger bekämpfe oder das Schlachten eines Schweines verhindere. Diese Überlegung von euch ist so absurd, dass es mich wundert, dass ein Gelehrter dies überhaupt vorbringt. Nur damit ihr es versteht:
Wären die Tiere jetzt gestorben in der Zeit, die wir dort unten waren, hätte ich deswegen euch keinen Vorwurf gemacht. Eben weil wir wußten, dass dieser Ort gefährlich ist. Goblins, diese Bestie und alles in der Stadt machte dies mehr als deutlich. Es wäre bedauerlich gewesen, aber eben nicht zu ändern gewesen. Ihr aber wolltet noch nicht einmal nach den Pferden schauen! Ihr habt überhaupt nicht in Erwägung gezogen, sie wieder mit zu nehmen. Dieser rücksichtslose Umgang mit den euch so wichtigen Ressourcen ist mein Vorwurf an euch, nichts anderes!"
Wieder hustet die Frau, die sich während ihrer Ausführungen die Gesichter der anderen Mitglieder dieser Gruppe anschaut und versucht zu erkennen, wie diese darüber denken. "Und ich denke schon, dass dies eine Grundlage für eure Beurteilung sein kann Meister Zoran. Und wenn dies nicht ausreicht, so waren eure weiteren Worte ein weiteres Indiz für euer Verhalten. Ich weiß gar nicht, wie ihr aufgrund meines Einsatzes für alle Beteiligten dieser Expedition auf den Gedanken kommen könnt, dass ich in einer Auseinandersetzung mit den Umbravar in Tatenlosigkeit erstarren würde, weil ich Verluste fürchte! Wenn es zu einer Schlacht kommt, und ihr könnt mir glauben, dass ich während der Goblinkriege einige erlebt habe, weiß jeder, dass sein Tod kommen kann. Dass dabei auch Ressourcen wie Pferde verloren gehen ist klar. Trotzdem ist jeder Tod bedauerlich und ich würde nicht Menschen und Tiere opfern, wenn ich es nicht müsste. Ihr aber wolltet ohne Not Mitglieder dieser Expedition zurücklassen und opfern. Dabei ist es egal, ob es Pferde oder deren Reiter sind! Es war völlig unnötig, was ihr tun wolltet, wie sich ja gezeigt hat, weil wir alle selbst mit unseren Tieren jetzt hier seid. Diese eure Gedankenlosigkeit ist es, die mich nachdenklich stimmt."
Wieder hustet die Frau. "Ich weiß, was auf dem Spiel steht. Ich habe eure Erklärungen verstanden. Ich akzeptiere eure Führung in dieser Expedition und ich werde den Kampf gegen die Umbravar unterstützen, weil ich nicht will, dass meine Heimat zu einem Reich der Schatten wird. Aber ein General, der derartig leichtfertig seine Leute zu opfern pflegt, wie ihr dies für notwendig haltet, wird von mir mit Skepsis betrachtet. Ihr seid nicht weit davon entfernt, die gleichen Mittel einzusetzen wie unsere Gegner. Das muss ich nicht mögen, obwohl ich euren Kampf für richtig halte und euch deswegen unterstütze. Daher schlage ich euch vor, darüber heute nacht nachzudenken."
Mit einer steifen Verbeugung vor dem Oghma-Gelehrten verbeugt sich die Lionar und zeigt damit auf ihre Weise, dass sie sich weiter seiner Führung beugt. "Ich werde nun zu Herrin Myrmeen gehen, um ihr Bericht zu erstatten. Vielleicht möchte mich jemand begleiten? Ich schlage ansonsten vor, dass wir uns Morgen früh treffen, um das weitere Vorgehen kurz abzuklären. Ich glaube wir alle können eine Nachtruhe gebrauchen und zumindest mich wird es freuen in meinem eigenen Bett schlafen zu können" Die Frau schaut die Gruppe dann wieder freundlicher an. Ihr Blick bleibt dabei etwas länger auf Farion hängen, was nur als Einladung zu deuten ist, sie den restlichen Tag zu begleiten.