Marsember, die Stadt der Gewürze.
Von den Schiffen am Hafen aus sah Marsember wunderschön aus. Felsinseln ragten hoch über die Masten hinaus wenn ein Schiff in den Hafen einfuhr und dann kam ein Geflecht aus Inseln und Kanälen. Jetzt im Frühling blühten unter den Brücken die die Inseln Verbanden allerlei duftende Blüten deren Geruch jedem Seemann schon die Vorstellung der Mädchen in den Schenken in den Geist trieb.
Marsember war berühmt für seine Düfte, für die Gewürze und Parfüme die sich mit dem Geruch des Drachenmeers verbanden.
Doch hier, etwas oberhalb der Kanäle im altem Hafen war es anders. Ausgetrocknete Kanäle und zerfallene Brücken hatten sich einer Graslandschaft ergeben. Selten kamen Händler entlang dieser Wege, und wenn dann hatten sie meist ein genaues Ziel. Im dunkel einer halb in der Erde versunkenen Brücke waren Käfige aufgebaut, Käfige für Marsembers besondere Waren.
Frauen, Kinder - nackt und zusammengepfercht harrten auf ihre Versteigerung. Tedra hatte diesen Moment lange erwartet. Schon seid ihrer frühesten Kindheit wusste das Mädchen wie es war verkauft zu werden. Ihre Mutter - wenn man Nancine so nennen konnte war eine Hure, eine Hafennutte welche ihr so oft von besseren Zeiten vorschwärmte das Tedra sich daran gewöhnt hatte alles würde immer schlimmer werden und wäre nur früher einmal gut gewesen.
Früher...da hatte Nancine einen Gewürzprinzen zum Liebhaber, sprach sie.
Früher...da lebte sie mit einem Händler, erzählte sie.
Früher...da passte jemand auf sie und Tedra auf, damit niemand sie schlug.
Früher...da war es ihr noch nicht egal wenn ein Freier nach ihr das Mädchen nahm.
Und früher hätte sie sich vielleicht noch wehren können dagegen das man sie in einen Käfig sperrte, zu Sklaven welche man an Händler aus der Raurinwüste verkaufte. Die Sklaven im Käfig waren kaum 3 Beutel der Wüstenleute wert, 3 Beutel jenes Staubs den man so gewinnbringend als Droge an reiche Händler verkaufen konnte.
Nachdem Nancine verschwunden war hatte Tedra drei Tage lang bei einem Händler betteln müssen damit er ihr verriet wo die Sklaven verkauft wurden. Tedra erfuhr was ihrer Mutter widerfahren war: 3 ihrer Freier hatten sie - nachdem sie mit ihr angestellt hatten was sie wollten - schlicht mitgenommen und verkauft. Nun würde sie bald auf ein Schiff der Wüstenleute gebracht werden.
Und Tedra mit ihr. Als sie sich an die dunkle Brücke mit den verborgenen Käfigen anschleichen wollte hatte sie eine Wache abgefangen und gleich zu den anderen gesperrt. Der Händler musste sie verraten haben, die Sklavenhändler hatten wohl auf sie gewartet. Wenigstens war sie mit ihrer Mutter vereint, was auch immer jetzt passieren würde. Nancine war nicht in einem der Käfige, und auch nicht nackt wie Tedra und die anderen sondern trug ein dünnes Metallhalsband, ein Hemdchen und einen Lederschurz vor ihrer Scham. Sie kauerte mit entrücktem Blick neben dem Anführer der Sklavenhändler der ihren Kopf tätschelte und dabei seine Waren begutachtete.