Weg hier! ruft Leolo als er die Gefahr durch die untoten Kreaturen entdeckt, und dabei zur Decke schaut.
Dieser Stollen wird nicht lange halten, hier können wir nicht kämpfen!
Leolos Warnung ist wohl begründet: kaum hat der Deva die Worte asgerufen, kracht eins der knöchernen Tiere mit voller Wucht gegen die Höhlenwand in der Nähe der Tunnelmüdnung. Ein Beben dröhnt den Helden durch Mark und Bein, die Risse in der Decke werden immer breiter, die ersten Kiesel fallen von der Decke herab. Bald würde die ganze - präparierte - Tunneldecke einstürzen, und die Abenteurer müssen sich entscheiden: sich zurückzuziehen und womöglich vom Weg abgeschnitten zu werden oder in die Höhle zu stürmen und sich ihren Gefahren zu stellen.
Eine andere knöcherne Fledermaus rast indessen im Sturzflug auf Gorn und seinen treuen Grunzer zu; während der Zwerg sich abducken und den Klauen entgehen kann, zieht sich der Eber eine gefährliche Wunde am Rücken zu und wird von dem Schwung der Attacke umgeworfen.
Und im Hintergrund gleitet ein Stück dunkler Masse durch die Säure...
Mit einer nachdenklichen Miene sieht er den Gang langsam bröckeln unter der Last des Ansturmes. Mit einem geübten Blick beobachtet er die Gegner und sagt mit einem Lächeln zu den Anderen.
“Sieht wie eine Herausforderung aus. Vermeidet es die Schlicke zu zerteilen, dass bringt nur mehr Ärger. Die fliegenden Ziegelsteine und als mehr kann man sie bei ihrer Beweglichkeit nicht bezeichnen, sind in der Luft ungefährlicher als am Boden, aber passt auf, dass sie euch nicht greifen. Ansonsten verstecken macht keinen Sinn.“
Beendet er mit einem Zwinkern in Richtung der Position, wo er den Drow vermutet. Dann sprintet er aber schon los und beginnt über die Säuresee zu springe, wobei er geschickt jedem Angriff ausweicht.
“Also kommt schon.“
Mit sicherer Akrobatik erreicht er die erste Insel und springt mit vollem Anlauf hinüber zur zweiten, wo er im letzten Moment zum Stehen kommt ehe er fast in den See fällt. Mit einem herausfordernden Lächeln schaut er zurück und zieht seinen Rapier.
“Seht ihr, gar nicht so schwer.“
Nachdem der Devabarde elegant mehr als die halbe Höhle durchquert hat, weicht er ebenso elegant den skelettierten Riesenfledermäusen aus, die sich mit gewetzten Krallen auf ihn stürzen.
Gleichzeitig taucht ein neues Schrecken auf - gleich aus der festen Höhlenwand. Eine halbdurchscheinende Gestalt aus unaufhörlich wirbelnden Schatten. Ihre Züge sind verzerrt durch das ständige Drehen und lassen unmöglich darauf schließen, was das Wesen zu Lebzeiten gewesen sein mag. Es schwebt über dem Pfuhl, wie ein Tornado Säure aufsaugend und nähert sich den zögernden Helden, bis die ersten von ihnen das heftige Zerren an Haut und Fleisch spüren. Der Sog zieht Leolo, Gorn und Grunzer immer weiter an den Geist heran, und der Zwerg stolpert in die ätzende Flüssigkeit!
Grunzer kann sich gerade noch, quiekend, am Rand halten, doch die verdrehten, fetzenartigen Arme des Gespenstes harren schon warmen, lebendingen Fleisches...
Kurz vor Schmerz grunzend springt Gorn auf die Insel inmitten des Säuresees und schlägt nach dem fliegenden Skelett.
Dann ruft er Grunzer "Los Grunzer komm zu mir! welches dieser mit einem quieken beantwortet und er probiert über den Säuresee zu springen in dem etwas anlauf nimmt.
Das eingespielte Team, Gorn und sein Tiergefährte, gelangen rasch auf der ersten Felsinsel an; Säure tropft dampfend von der Rüstung des Zwergs, doch dieser lässt sich davon nicht aufhalten und drischt auf eine davonfliegende Skelettfledermaus ein. Knochen splittern unter der Wucht seines Hiebs und bald noch mehr, als Grunzer nachhilft, angetrieben von der Wut, die ein erneuter, beiläufiger Klauentreffer in ihm entfacht.
Raziel sieht derweil einen Klumpen schwarzer, amorphe Masse auf sich zukommen. Mühelos gleitet das Ding durch die Säure, und der Deva zurückweichen will, bäumt sich die Schleimkreatur wie eine Riesenwelle auf und schwappt über die Insel, auf der der Barde steht, hinweg. Der Engelhafte rutscht aus und wird mit der abebbenden Welle zurückgespült, in den ätzenden Pfuhl und die glitschige Umarmung der ebenso ätzenden Kreatur.
Malagar beobachtet für den Bruchteil einer Sekunde, was Leolo vorhat, dann wird er handeln.
Leolo wird von der Aura des Geistes angsaugt und aktiviert unter schmerzen seine Stiefel mit einem Arkanen Befehlswort.
Danarak!
Dann spricht er in schneller Folge zwei Zauber. Die Untoten Wesen bekommen mit einem Mal wieder Farbe, ein falsches trügerisches Leben kehrt in ihre Züge zurück. Doch gelingt es ihrem Geist nicht sich gegen den Anschein der Natürlichkeit zu wehren so fliesst das magische Blut aus ihren Körpern heraus, nimmt ihnen die Lebenskraft und bildet eine Wolke kleinster roter Bluttröpfchen um die Wesen herum.
Kaum hat sich der unheilige Zauberspruch verfestigt schlägt Leolo zu und reisst die Untoten mit einem Donner aus der Wolke ihrer Lebensenergie heraus. Die fliegenden Fledermäuse werden zu Boden gedrückt, in die Säure hinein und der Donner hallt in ihren Gliedern nach, scheint sie weiter zu zerreissen.
Hastig flieht der Magier bevor die Decke einstürzt, läuft entlang der Wand nach Osten als sei diese fester Boden unter seinen Füssen.
Leolos Magie setzt den unlebenden Kreaturen schwer zu. Der Puls seines Blutes enzieht ihnen die animierende Kraft, lässt selbst den wirbelnden Geist gequält, markerschütternd aufschreien. Als dann die Donnerwelle über die Wesen hinweg brandet, werden sie unbarmherzig durch die Luft geschleudert; Knochen wie Fetzen von Ektoplasma regnen in plätscherndem Stakkato in den Säureteich herab und zu guter letzt stürzen die Skelette geräuschvoll selbst in die grünliche Flüssigkeit.
Mit der angeborenen Zauberkraft seiner Rasse macht er die rechte Fledermaus zu einem leichten Ziel, während im Bruchteil einer Sekunde die magische hochelastische Armbrust in Malagars Hand springt. Dann passiert etwas ungewöhnliches: In übernatürlicher Geschwindigkeit lädt und feuert er die elastische Waffe, so schnell dass ein wahrer Regen an Bolzen über die beiden Fledermäuse, den Pudding und den Geist prasselt. Die verletzte Fledermaus will er damit zur Strecke bringen. Dann setzt er zu einem gewagten Weitsprung an, so sehr ihn seine dünnen Beine mit den recht untrainierten Muskeln bringen...
Falls er sicher landet, herrscht er den Zwerg bösartig an: "Hast du keine Ohren , Zwerg ?"
Die unnatürlichen Wächter der Höhle haben sich noch nicht vom Angriff des Devamagiers erholt, da werden sie schon von einem Hagel aus Bolzen eingedeckt. Das Gespenst heult nur noch lauter auf, und eine der knöchernen Fledermäuse zerbirst völlig. Die schwarze Schleimmasse verliert durch zahlreiche Spritzer etwas an Umfang, doch ein größerer Tropfen beginnt mit eigenem Leben zu pulsieren.
Dem Drow gelingt indessen der gewagte Sprung und er kommt sicher neben Gorn auf der Felsinsel an.
Kalis tritt so weit in den Raum hinein wie möglich ohne die Säure zu berühren und nachdem er einen kurzen Blick zurück auf die bröckelnde Decke geworfen hat, beginnen wie bereits an der Oberfläche seine Augen ein dunkles Grau anzunehmen und Entladungen zucken an seinem Körper und Stab entlang.
Der Genasi bündelt diese Entladungen und formt sie zu einer Kugel aus Blitzen, die er wenig später auf die kleine Gruppe Feinde vor sich schleudert. Dort explodiert die Kugel mit Ohrenbetäubenden Krachen.
Die Blitzexplosion ramponiert das andere beschädigte Fledermausskelett noch weiter und lässt den kleinen schwarzen Schlick einfach zerplatzen; der größere Schleim taucht jedoch in der Säure unter und bleibt unversehrt, ebenso wie das Gespenst.
Dann beginnen die ersten Steine von der Decke herab zu stürzen. Geistesgegenwärtig weicht Kalis einem Brocken nach dem anderen aus, balanciert auf dem höher werdenden Geröllhaufen, doch ohne von einem halben dutzend Querschläger getroffen zu werden, kommt er auch nicht davon.