Azuil steht an Deck und gähnt herzhaft, während er sich mit den Händen durch die Haare fährt, die widerspenstigerweise nicht so liegen wollen, wie er es gerne hätte. So ganz ist er noch nicht bei der Sache. Es ist noch viel zu früh am Morgen und sein gestriger nächtlicher Ausflug liegt noch nicht lang genug zurück, als dass er hätte viel Schlaf finden können. Er fährt sich über die Augen und beobachtet das ruhige Meer. Hoffentlich würde es so bleiben, ein stärkerer Wellengang bringt seinen Magen noch immer zum Schwimmen und so kann er nicht arbeiten, weder als Matrose noch als "Aneigner", wie er es gerne nennt. Andere hätten ihn sicher als Schurke oder Dieb oder Gesindel bezeichnet. Für ihn aber gilt: Wer nicht auf seine Sachen aufpasst, der ist selber Schuld, wenn es ein anderer nimmt, der besser darauf Acht gibt. Er grinst und atmet die frische Luft ein. Er mag Landluft zwar sehr viel lieber, aber heute Morgen ist ihm alles lieber als das stickige Innenleben der Karavelle.
Nachdem der Schlaf vergangen ist und er wieder etwas klarer denken kann - was auch dazu führt, dass er sich noch mehr Sorgen um seine Haare macht -, entdeckt er die Bootsfrau, die ihm bisher immer seine Aufgaben zugeteilt hat. Er muss sagen, obwohl sie vermutlich schon deutlich älter ist als er, gefällt sie ihm. Vielleicht sollte er die Zeit an Bord noch anderweitig als zum Golderwerb nutzen. Sich an den Halteseilen entlang hangelnd, bewegt er sich auf die Bootsfrau zu, als plötzlich der Kapitän erscheint. Azuil versucht ein paar Brocken aufzufangen, aber es gelingt ihm nicht. Als der Kapitän wieder verschwindet, setzt er seinen Weg fort und erreicht schließlich, seine Haare nach hinten streichend und gegen den Wind kämpfend, die Bootsfrau.
"Guten Morgen! Was kann ich heute für Euch tun, schöne Frau? Und..." Er hält kurz inne und sieht sich um. "Warum ändern wir unseren Kurs?" Erst da bemerkt Azuil den Passagier, der die letzten Tage mit ihnen reist und verbeugt sich: "Entschuldigt, ich wollte eure Unterredung nicht stören." Er wirft ein Lächeln in die Runde und wartet auf die Antwort der Bootsfrau.