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Autor Thema: Siechtum  (Gelesen 30188 mal)

Beschreibung: Kapitel 1

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Karl

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Siechtum
« Antwort #30 am: 17.06.2009, 17:17:05 »
"Wenn ich mir nur etwas mehr Mühe beim Suchen gegeben hätte, hätte ich 10 Goldmünzen gespart. Schwer zu finden ist dieses Gasthaus wirklich nich...", denkt Karl beschämt, steckt den Ring in die Hosentasche und sucht sich einen Platz.
"Guten Morgen!", grüßt er die Maid und den anderen Gast, als er sich setzt. "Ich hätte gerne etwas zu Trinken und ein wenig zu Essen. Und könntet Ihr mir sagen, was man sich in dieser Stadt schönes ansehen könnte? Ich hörte dies sei eine sehr hübsche Stadt, aber momentan ist ja diese dunkle Wolke über uns."

Leed

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Siechtum
« Antwort #31 am: 17.06.2009, 20:31:23 »
Die junge Bedienung dankte Bochigon für seine Hilfe, bevor sie sich daran machte, Karl ein eben solches Frühstück zu bereiten, wie es bereits ihr erster Gast genießen durfte. Währenddessen dachte sie darüber nach, ob es hier überhaupt etwas gab, was sehenswert war. Zumindest zu dieser Zeit. Schließlich antwortete sie aber: "Nun ja, unser Hafen ist klein, aber sehr schön anzusehen und der Fluss..." Plötzlich hielt sie inne. Nein, der Fluss war einmal eine Attraktion gewesen. "Und dann gibt es noch den Marktplatz. Heute Morgen wird dort noch nicht soviel los sein, aber wenn erst einmal alle Händler ihre Waren aufgebaut haben, dann herrscht dort ein wunderschönes buntes Treiben. Nicht zu vergessen ist der Tempel unseres Herrn Silvanus. Er ist mit Wein umrankt und sieht von außen gar aus wie ein Gebäude nur aus Weinranken. Sie stellte das Frühstück vor Karl auf den Tresen. "Hm, wir haben außerdem eine hervorragende Ausbildungsstätte für junge Soldaten, aber ich weiß nicht, ob Euch das wirklich interessiert. Die Wachen protzen immer damit, aber ich glaube, das ist nur Gehabe." Dann fiel ihr aber noch etwas ein: "Oh und dann gibt es noch unseren Garwan. Ein ganz schräger Vogel. Er sammelt die seltsamsten Sachen und verkauft sie auch. Er hat sein Geschäft gleich in der Nähe des Marktplatzes. Allerdings...naja, wie viele hier in der Stadt ist er in letzter Zeit etwas griesgrämiger geworden...das liegt wohl an der...dunklen Wolke..." Betrübt wandte sie sich ihrer Arbeit zu.
Wenn du in die Zeit eingreifst, wird die Butterfliege dich bestrafen.

Karl

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Siechtum
« Antwort #32 am: 17.06.2009, 22:43:00 »
"'In letzter Zeit' sagt Ihr? Wie lange ist denn die Wolke schon über der Stadt?", fragte Karl überrascht. Das Bewohner einer Stadt kurzzeitig trübseliger werden weil gerade schlechtes Wetter herrscht kann man ja noch verstehen, aber dass eine Wolke beharrlich über einen längeren Zeitraum über einem Ort schwebt und das Gemüt der Bürger dauerhaft ändert ist aüßerst seltsam. Man sollte mehr über die Sache erfahren.
"Und inwiefern griesgrämiger? Wenn er ein Sammler und Verkäufer ist etwa geiziger? Oder allgemein unfreundlicher? Und was ist mit den anderen?"

Zook

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Siechtum
« Antwort #33 am: 18.06.2009, 12:18:13 »
Mit einer tiefen Verbeugung grüßt der Gnom den Mann, dann lächelt er ihn an und beginnt mit seiner wohltönenden Stimme zu sprechen: "Guten Tag. Mein Name ist Zook, ich bin auf der Reise nach... öhm... wohin mich meine Füße tragen. Auf dem Weg kam ich durch eure schöne Stadt, von der ich auf dem Weg in den Gaststätten der Lande als ein Ort der Lebensfreude und Gastfreundschaft gehört hatte. Also beschloss ich, mich hierher zu begeben. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen", dabei stellt Zook eine betrübte Minene zur Schau, "wie sehr es mich im inneren geschmerzt hat, zu sehen, dass offenbar das Trübsal auf einem gar hinterhältigen Wege Einzug in eure Herzen gehalten hat." Zook geht eine paar Schritte umher und fährt dann fort, an den Wachmann gewandt:"Ich hoffte der Hauptmann könnte mir erzählen, was diesen Ort plagt, einer eurer Kameraden wies mir daher den Weg hierher. Vielleicht kann ich euch helfen, diesen Ort wieder zu dem zu machen, was die Barden in den Tavernen und Wirtshäusern besingen." Mit einem Lächeln schließt der Gnom seine Rede ab.

« Letzte Änderung: 18.06.2009, 13:37:39 von Zook »

Bochigon

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Siechtum
« Antwort #34 am: 18.06.2009, 17:19:51 »
Ein Sammler, aha, vielleicht kann er mir Näheres zu den womöglich hier Halt machenden Sklaventransporten erzählen. Ich muss ihn zu späterer Stunde unbedingt aufsuchen... dachte Bochigon und schob sich einen weiteren Kanten Brot mit Schinken in den Mund, immer darauf bedacht, nicht zu auffällig das Gespräch der Beiden zu verfolgen. Falls die Bedienung jedoch auf die seltsame Wolke zu sprechen kommen würde, hatte er vor, sich in die Unterhaltung mit einzubeziehen. Ein solch unheimlich und bedrohlich wirkendes Naturphänomen hatte der Waldläufer auch in der tiefsten Wildnis der Talländer oder der rauesten Küste Cormyr's noch nicht zu Gesicht bekommen - wenn es überhaupt ein Solches war.

'Schon seltsam...' flüsterte Bochigon mehr zu sich selbst, als der andere Gast Genaueres über die schwarze Wolke herausfinden wollte und die Schankmaid wissbegierig befragte.

Leed

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Siechtum
« Antwort #35 am: 18.06.2009, 18:03:24 »
Die Bedienung wollte anscheinend nicht darüber reden, jedenfalls dauerte es sehr lange, bis sie Karl eine Antwort gab. Noch dazu klang sie sehr unsicher, sprach leise und hielt zwischendurch immer wieder inne. Seufzend erklärte sie: "Noch vor Grüngras hat es angefangen. Zuerst dachte jeder, dass es ganz normal ist. Während der Klaue der Stürme ist es fast ständig bewölkt, es regnet und es ist nicht undenkbar, dass auch der Winter noch einmal zurück kehrt und Schnee bringt. Aber an Grüngras..." An dieser Stelle wollte sie nicht weiter. Sie stützte sich schwer auf ihren Besen und setzte erneut an: "Griesgrämiger, ja, und unfreundlicher, aber vielleicht wird Euch das gar nicht so vor kommen. Die meisten Händler erscheinen ganz nett, aber glaubt mir, sie sind anders als sonst. Sie sind so...naja, aufdringlich, kann man es vielleicht nennen. Aggressiver, genau wie der Rest der Stadt. Wisst Ihr, ohne Sonne da...ohne Sonne da ist das Leben einfach nicht so schön. Es mag nicht kalt sein, aber auf jeden Fall kälter in den Herzen der Menschen. Und dann ist da noch..." Als sie gerade weitersprechen wollte, erschien auf der schmalen Treppe, die sich im hintersten Winkel der Taverne befand, ein Mann mittleren Alters. Sein Gesicht war düster und markant, sehr eckig zugeschnitten, seine Augen lagen tief in den dunklen Höhlen und das schwarze, schüttere Haar wehte ihm hinterher. Als er seine Magd so schwatzen sah, verlor er sogleich die Beherrschung: "Was soll das werden, Mathilde? Hab ich dich etwa zum Quatschen eingestellt? Und was ist das bitte? Wer hat denn die ganzen Krüge zerschlagen? Du ungeschickte...!" Er trat mit weiten Schritten hinter die Theke und es war deutlich, dass er gewillt war, ihr körperlich näher zu rücken. Doch er wurde sich rechtzeitig darüber bewusst, dass sie nicht alleine waren. "Darüber reden wir später..." flüsterte er zischend und wandte sich schließlich an Karl und Bochigon: "Ich hoffe, es gefällt Ihnen hier, meine Herren. Falls Sie etwas benötigen, werden meine Magd und ich Ihnen gerne zur Verfügung stehen." Zuerst aber schubste er die Magd in Richtung der Abstellkammer, wo bald darauf eine laute Stimme ertönte.

Der junge Soldat hörte Zooks Worte mit einem wundernden Gesichtsausdruck an. Das war ja ein komischer, kleiner Kerl. Aber es sollte ihm nur recht sein, denn sein Hauptmann war ohnehin schon seit einiger Zeit sehr ungehalten, was das...Problem...betraf. "Ah, ich verstehe. Das ist wirklich nett von Euch. Unser Hauptmann wird sich sicher darüber freuen. Er sucht schon lange jemanden, der sich unseres...Unglücks...annehmen kann. Ich werde Euch begleiten." Der Soldat grinste und zum ersten Mal bemerkte Zook eine etwas gelassenere Stimmung, auch wenn selbst dieses Grinsen eine eigenartige Traurigkeit als Begleiter hatte. Da öffnete sich die Tür erneut, aus der der junge Soldat getreten war. "Bertholt, was treibst du da? Du solltest doch die Übungswaffen holen!" fauchte ein älterer Mann, der lange schon nicht mehr zur Wache zählen konnte, und gab dem jungen Mann namens Bertholt einen Klaps auf den Hinterkopf. "Mach schon, du Faulpelz! Hmm..." Er wurde Zooks gewahr, während Bertholt sich schnell an dem Gnom vorbei schlich und in einem anderen Zimmer verschwand. "Und was macht Ihr hier? Egal. Sicher seid Ihr einer der Neuen. Na los, ab ins Zimmer. Wir haben gleich einen Übungskampf." Sofort schob der Mann den Gnom in das Zimmer, während Bertholt mit den Übungswaffen hinterher eilte. Bevor sich Zook versah, stand er schon in einem Raum, der bis auf einige Waffenständer an den Seiten und vier noch recht jungen Männern in einfacher Rüstung nichts beinhaltete. Bertholt trat neben seinen Ausbilder und grinste Zook an, immerhin wusste er ja, dass der Gnom nicht zu den neuen Wachen gehörte, aber er hatte scheinbar nicht vor, einen Ton von sich zu geben. "So, Jungs, das ist ein neuer Rekrut. Er kommt genau richtig. Junge", er sah zu Zook hinunter. "Das sind der Reihe nach Simon, Lotar, Warnor und Rados. Und der da ist Bertholt..." fügte der ältere Mann noch beiläufig hinzu, woraufhin Bertholt einen beleidigten Gesichtsausdruck zeigte. "Ahja und mein Name ist Yalov, ich werde dich ausbilden. Und wie können wir dich nennen?"
Wenn du in die Zeit eingreifst, wird die Butterfliege dich bestrafen.

Zook

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Siechtum
« Antwort #36 am: 18.06.2009, 19:28:05 »
"Mein Name, werter Herr, ist Zook. Und leider muss ich euch enttäuschen, denn ich bin keinesfalls ein neuer Rekrut. Schaut mich an, wie schmächtig und schwächlich ich bin. Wie könnte so ein kleiner Hänfling wie ich wohl in der gloreichen Stadtwache von Lautwasser dienen." Dabei lächelt Zook Yalov gewinnend an.
"Nein, wahrlich, meine Stärlken liegen woanders", spricht der kleine Mann und tippt sich an den Kopf. "Wäre nun einer der Herren so freundlich, mir das Zimmer des Hauptmanns zu zeigen?"

Leed

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Siechtum
« Antwort #37 am: 18.06.2009, 19:44:11 »
"Kein neuer Rekrut?" murmelte Yalov und sah sich den Gnom an. Nun ja, der kleine Mann wäre tatsächlich ungewöhnlich gewesen, aber wenn er sich die Schwächlinge ansah, die der Hauptmann ihm dieses Jahr vorgesetzt hatte, so wäre wohl auch Zook nicht sonderlich aus dem Rahmen gefallen. "Tja...was machen wir denn da?" Plötzlich geriet Yalov ins Grübeln. "Wir brauchen doch einen sechsten Mann..." Bertholt schob sich neben ihm ein Stück vor und fragte: "Kann ich ihn zum Hauptmann begleiten? Dann könnten erst einmal die anderen üben und ich..." Yalovs Blick war vernichtend: "Nichts da! Du bist sowieso der größte Faulpelz, den ich je gesehen habe! Herr Zook, würdet Ihr mir dennoch den Gefallen tun und einen kurzen Übungskampf mit Bertholt absolvieren? Dann mag er Euch zum Hauptmann begleiten..." Ganz glücklich schien Yalov nicht zu sein.
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Zook

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Siechtum
« Antwort #38 am: 18.06.2009, 19:57:46 »
"Wird das weh tun?" fragt der Gnom mit belegter Stimme.
« Letzte Änderung: 18.06.2009, 19:58:02 von Zook »

Leed

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Siechtum
« Antwort #39 am: 18.06.2009, 20:00:54 »
Yalov sah Zook an und schüttelte den Kopf, während Bertholt hinter seinem Rücken heftig nickte. "Aber nein. Wir üben ja mit stumpfen Waffen und es zählt nur, wer den ersten Treffer landet. Wenn Ihr mit Bertholt übt, dann werdet Ihr mit Sicherheit gewinnen und falls er Glück haben sollte, dann tragt Ihr ganz sicher nicht einmal einen blauen Fleck davon, das verspreche ich Euch." Der junge Rekrut stand hinter Yalov und hatte den Mund zu einer Erwiderung geöffnet, aber Yalov hob nur eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. "Nun denn, was meint Ihr? Seid Ihr für einen kleinen Kampf bereit?"
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Zook

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Siechtum
« Antwort #40 am: 18.06.2009, 20:03:16 »
"Na gut, ein wenig Leibesübung kann sicher nicht schaden", sprach der Gnom und strekte sich ein bisschen. Dann greift er nach einer der Übungswaffen und tritt Bertholt gegenüber. "Dann lasst uns mal loslegen."
« Letzte Änderung: 18.06.2009, 20:03:31 von Zook »

Leed

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Siechtum
« Antwort #41 am: 18.06.2009, 20:37:34 »
Bertholt sah wenig begeistert aus, als Zook der Aufforderung Yalovs nachkam. Warum musste immer er dran glauben? Er hatte geglaubt, zur Wache zu gehören, würde bedeuten, er könnte leichter Mädchen aufgabeln, aber stattdessen musste er sich von Yalov ständig anschreien und herum scheuchen lassen. Mittlerweile war er zum Mädchen für alles geworden und jetzt sollte er dem armen Herrn Gnom auch noch eins überziehen? So ganz behagte ihm der Gedanke nicht. Schließlich aber stellte sich Zook vor ihm auf. Bertholt nickte ihm freundlich zu und übergab ihm eines der Übungskurzschwerter. Es wog schwer in Zooks kleinen Händen, dennoch war er schneller im Ziehen als Bertholt und zog das Schwert durch die Luft, das nur knapp an Bertholts Rüstung vorbei rauschte. Der junge Soldat wich erschrocken zurück, holte aber mit dem Schwert aus, dessen Spitze nur wenige Millimeter neben Zooks rechtem Fuß auf den Boden prallte. Diesen Moment nutzte der geschickte Gnom, um Bertholt den Knauf des Schwertes auf die Schulter zu setzen. Triumphierend blickte er den jungen Soldaten an, der völlig verblüfft war. Yalov nickte zufrieden, während die anderen vier Rekruten sofort anfingen, Bertholt zu verspotten. "Der hat dich ganz schön vorgeführt, Bertie!" meinte Simon. "Ja, kannst froh sein, dass er so nett war, sonst hättest du jetzt eine ganz schöne Schramme im Gesicht!" brüllte Rados und lag fast vor Lachen am Boden. "Besiegt von einem Zwerg...äh...einem Gnom", spottete Lotar. "Ruhe dahinten! Ihr seid noch früh genug dran. Bertholt, das war wieder einmal ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass du in der Wache nichts zu suchen hast. Ich habe ein ganz schönes Stück Arbeit mit dir vor mir, wenn wir das ändern wollen. Jetzt ist es erst einmal genug. Herr Zook, ich danke Euch vielmals für diesen Übungskampf. Er war meinem ungelehrigen Schüler eine wertvolle Lektion. Nun, da Ihr ihn besiegt habt, wird er Euch auch zum Hauptmann bringen. Na los, setz dich in Bewegung!" brüllte er und stieß Bertholt an, der noch immer nicht ganz begriffen hatte, was überhaupt passiert war. Aber endlich setzte er sich zu Zooks Freude in Bewegung und führte ihn zu der Treppe und dann geradewegs hinauf. Kurz vor der Tür zum Zimmer des Hauptmannes hielt er inne und meinte: "Na ja, Ihr mögt vielleicht ein Hänfling sein, aber Ihr seid schnell. Das ist Euer Vorteil." Er seufzte schwer. "Jedenfalls...hier ist das Zimmer vom Hauptmann." Er wies ihm mit der Hand den Weg in das Zimmer des Hauptmannes. Dieser saß an seinem Schreibtisch und brütete über einem Papier, das ihm anscheinend Kopfschmerzen bereitete. Als er Zook eintreten sah, blickte er auf und musterte den Gnom kurz. "Ah, Ihr seid jener kleine Herr, den mir der Wachhabende gemeldet hat. Setz Euch doch bitte." Er wies auf einen Stuhl und legte die Schreibfeder zur Seite. "Nun, Ihr seid also ernsthaft daran interessiert uns zu helfen?"
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Bochigon

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Siechtum
« Antwort #42 am: 20.06.2009, 10:33:06 »
Ganz schön unhöflich der Kerl... bemerkte Bochigon leise an den Neuankömmling gewandt, als die Bedienung gerade mit leicht roten Augen wieder Richtung Tresen ging. Nun winkte er ihr freundlich zu - "Könnte ich bitte noch einen Tee haben, dieselbe Sorte."
Nachdem die Magd das heiße Getränk an Bochigons Tisch gebracht hatte und man ihr ansah, dass sie aufgrund der peinlichen Standpauke geradewegs wieder umkehren wollte, versuchte der Waldläufer ihre Gedanken wieder auf das vorige Gespärch zu lenken, welches er offensichtlich mit angehört hatte.

"Noch etwas, wir wurden ja gerade dummerweise unterbrochen - Er lächelte ihr gekünztelt zu - Ihr sagtet es gäbe noch einen weiteren Grund für diese Vorfälle, habt ihn aber noch nicht genannt..."
Fragend blickte er die Frau an und erwartete, aufgrund ihres bisherigen Verhaltens, insgeheim, dass sie sich nun ohne großen Kommentar umdrehte und so tat als wüsste sie von nichts, solange der Wirt noch im Raum war.

Karl

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Siechtum
« Antwort #43 am: 20.06.2009, 12:15:10 »
Karl machte sich gleich über das Frühstück her. Er ist ohne noch etwas zu essen heute früh losmarschiert und es schmeckte sehr gut.
"Das ist lecker!", sagte er mit vollem Mund zur Schankmaid. Dann schluckte er runter und fuhr fort: "Ist der Wirt immer so gereizt oder liegt das auch an der Wolke? Wenn ja, dann ist das wirklich äußerst merkwürdig. Haben die ansässigen Priester schon versucht etwas darüber rauszufinden?"
Er trank einen großen Schluck Tee. Für ein kühles Bier war es noch etwas zu früh, aber Karl würde wohl länger hier bleiben.

Leed

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Siechtum
« Antwort #44 am: 20.06.2009, 15:19:05 »
Mathilde wirkte stark mitgenommen, nachdem sie sich wieder ihrer Arbeit zuwenden durfte. Der Wirt blieb hinter dem Tresen und stellte einige neue Krüge auf das Brett, das Bochigon wieder angebracht hatte. Auf die Fragen der beiden Männer hin, drehte er sich um. Sein Gesicht war alles andere als freundlich, so dass sich Mathilde schnell wieder hinter den Tresen zurück zog.
"Gereizt?" fragte er in Karls Richtung, wobei sich seine Augen noch weiter verfinsterten. "Ich kann es nun einmal nicht ausstehen, wenn meine tollpatschigen Angestellten mein Geschirr zu Tonstaub verarbeiten!" Seine Stimme hob sich weiter. "Und was diese Wolke betrifft, die ist nun mal da, wer sollte da schon was dagegen unternehmen können? Unsere Herrn Priester beten den ganzen Tag zu Silvanus. Irgendwann wird es schon was bringen." Langsam wurde er wieder ruhiger und versuchte durchzuatmen. "Ein anderes Problem gibt es in unserer schönen Stadt nicht. Zumindest kein Problem, was die Stadtwache nicht lösen kann." Leise fügte er hinaus: "Früher...oder später..." Nach einer Weile verließ er mit verstellt freundlichen Worten das Gasthaus. "Und dass du mir ja nicht schon wieder was runter wirfst, während ich neue Krüge besorge!" meinte er und knallte die Hintertür zu. Bochigon und Karl konnten förmlich hören, wie Mathilde aufatme und sich sogar ein entschuldigendes Lächeln auf ihre Lippen stahl. "Es tut mir wirklich sehr Leid. Er ist wirklich erst so, seit die Wolke uns der Sonne beraubt. Aber die Priester kümmern sich darum. Sie beten zu Herrn Silvanus und bringen ihm viele Gaben, damit er wieder gnädig gestimmt wird. Und die Stadtwache tut auch ihr Bestes, um...naja...ich sollte darüber nicht reden, aber vielleicht könnt ihr ja mal mit dem Hauptmann sprechen. Er sucht zurzeit tapfere Männer, die sich um...das Problem...kümmern können, hat zumindest Bertholt heute morgen behauptet."
Wenn du in die Zeit eingreifst, wird die Butterfliege dich bestrafen.

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