Autor Thema: [IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...  (Gelesen 13706 mal)

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Wilhelm Pfeiffer

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[IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
« Antwort #30 am: 15.07.2009, 09:34:24 »
Willi kommt unverrichteter Dinge wieder zurück an den Tisch. "Die deutschen Damen sind zu wohlerzogen. Wenn wir Begleitung suchen, müssten wir uns wohl in die unteren Gefilde des Schiffes begeben." Er setzt sich und legt seinen Hut ab. "Ich hatte mir Erholung anders vorgestellt." Er grinst.
"Das Ruhrgebiet der deutschen Hand entrissen – und Cuno sieht zu! Tu was, Cuno!" – Morgenpost, 21. Februar 1923

Wilhelm Pfeiffer

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[IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
« Antwort #31 am: 15.07.2009, 21:09:39 »
Willi sitzt kaum, da steht er auch schon wieder auf. »Ich gehe das Schiff erkunden. Wir treffen uns hier?«

Er schlendert – was man bei ihm schlendern nennen kann – aus der Halle hinaus, die Hände betont lässig in den Taschen, und macht einen kurzen Rundgang über das Schiff. Als er die Bar betritt, sieht er sich kurz nach möglichen alleinreisenden Damen um, entdeckt aber nur Paul und Anton.

»Da laust mich der Affe«, sagt er laut und schiebt sich den Hut in die Stirn. »Was macht ihr denn hier?« Er nimmt die Hände vors Gesicht wie einen Kamerasucher und "knipst". »So ein Zufall!«
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Friedrich Pfeiffer

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« Antwort #32 am: 15.07.2009, 21:23:09 »
Friedrich fällt, während er sich mit Rainer gemeinsam in Pose für die Fotografie wirft, der sportliche Mann an einem der Nachbartische auf. Hat er gerade zu ihm herübergeschaut? Friedrich ist sich unsicher und entschließt sich, ein unverbindliches Lächeln aufzusetzen und grüßt mit einem leichten Kopfnicken, wird dann aber von Willis Ankunft abgelenkt. Mit einem wissenden Grinsen in Irvings Richtung bemerkt er die offensichtliche Abwesenheit weiblicher Begleitung. Gerade will der Ärchaologe seinem Bruder das wartende Glas sprudelnden Champagners reichen, als dieser auch schon wieder davonrauscht. Kopfschüttelnd schaut er diesem hinterher und riskiert dabei einen weiteren Blick auf den Mann am Nachbartisch.
"Ich kann auch gerne ein Foto von dir schießen, Irving", bietet er seinem Freund an. "Sonst glaubt dir am Ende keiner, dass du tatsächlich auf diesem schicken Dampfer dabei warst. Am besten in diesem rot gepolsterten Ohrensessel dort drüben!"

Paul Zimmer

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[IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
« Antwort #33 am: 16.07.2009, 16:39:06 »
"Sie hier Herr Pf... also Willi? Das ist ja mal 'ne Überraschung! Setz dich doch, was treibt dich nach Borkum?" ruft Paul überrascht aus.
keine

Anton Schlesinger

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« Antwort #34 am: 16.07.2009, 19:15:35 »
Anton bestellt ebenfalls ein Bier beim Barkeeper eher er Paul zuhört und immer wieder auf seinen Notizblock schaut, um einige Stichpunkte zu notieren. Mehr als einmal nickt er dabei auch oder schüttelt den Kopf. Aber gerade als er den Wink folgt, um die Tuschelnden zu beobachten, kommt plötzlich ein bekanntes Gesicht in sein Blickfeld. Einen Moment schaut er überrascht und dann noch mehr als Paul ihn scheinbar kennt. Einen Moment fragt er nur überrascht „Ihr kennt euch?“ und vergisst jeden Anstand durch diesen Zufall.
Die Feder ist mächtiger als das Schwert, aber wenn ich an den großen Krieg denke bin ich mir nicht sicher wie es mit ihr und Gewehren aussieht.

Wilhelm Pfeiffer

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[IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
« Antwort #35 am: 16.07.2009, 19:25:03 »
»Klar kennen wir uns«, sagt Willi. »Ich habe doch meine Reihe über das Ruhrgebiet geschrieben, da hat Paul sehr geholfen. Aber das ich ihn hier treffe – dass ich euch hier treffe, wo ich eigentlich nur vor meinem Bruder und seinem Freund fliehen wollte – zwei Studierte auf einem Haufen, und dann noch mit Champagner... der arme Rainer.«

Willi reißt die Augen auf. »Kennt ihr Rainer Seidel überhaupt? Den Boxer? Er ist auch an Bord. Wir vier – also Rainer, mein Bruder, der Englishman und ich – machen Ferien auf Borkum.« Er neigt sich etwas vor. »Na ja, und ich mache einen Aufmacher über Rainer, dann kriege ich vielleicht ein paar Spesen zurück. Angenehm und nützlich, ihr wisst schon.«

»Aber jetzt rede ich hier die ganze Zeit. Was führt euch nach Borkum? Erzählt, trinkt aus, und dann stelle ich euch Rainer vor.«
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Anton Schlesinger

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[IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
« Antwort #36 am: 17.07.2009, 19:57:07 »
Anton nickt als sich langsam die Erkenntnis einschleicht und Wilhelm geendet hat, um sie zum Sprechen aufzufordern.
„Ach ja ich erinnere mich an die Reihe. Irgendwie habe ich das trotzdem vergessen und wenigstens klingen die Studierten so, als wenn sie was vom Leben verstehen würden. Ich glaube ich habe mir noch nie im Leben überhaupt Champagner leisten können. Trotzdem kann man deinen Bruder wohl nicht wirklich um seine Lage beneiden. Apropos dein Bruder, ich würde ihn sehr gerne kennen lernen. Eigentlich bin ich nur deswegen hier.“
Geschickt legt er den Notizblock wieder zurück.
„Ich war nur mit Herrn Zimmer unterwegs, um einige Notizen anzufertigen. Du weißt schon, damit die Geschichte den richtigen Wirklichkeitsbezug hat und danach dachte ich schaue ich auf Borkum vorbei, um dich und deinen Bruder zu finden. Falls ihr noch da seid.“
Klärt er ihn auf und lässt seine kurze Vergangenheit mit Paul eher im dunkeln und trinkt einen Schluck des bestellten Bieres, welches inzwischen bei ihm steht.
Die Feder ist mächtiger als das Schwert, aber wenn ich an den großen Krieg denke bin ich mir nicht sicher wie es mit ihr und Gewehren aussieht.

Irving C. Langmuir

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« Antwort #37 am: 18.07.2009, 14:43:48 »
"Glaubst du wirklich, man glaubt mir, auf dem Dampfer hier gewesen zu sein, wenn ich nur ein Foto in einem Ohrensessel vorweisen kann?", lacht Irving, setzt sich dann aber doch in den Sessel, um Friedrich ein Foto schießen zu lassen.

"Wie du die Kamera bedienst, weißt du, ja? Einfach nur hier drehen, scharfstellen und dann auf den Auslöser drücken. Du musst nur aufpassen, dass du nicht zu sehr wackelst, das ist alles." erklärt er kurz die Kamera, als er sie dem Archäologen in die Hand drückt.

Wilhelm Pfeiffer

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[IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
« Antwort #38 am: 20.07.2009, 12:30:50 »
Willi schaut Anton und Paul für einen Moment an, ein Blick, der deutlich macht, wie viel Glauben er Antons Ausführungen schenkt. Dann grinst er.

»Du willst meinen Bruder treffen? Na dann, trinken Sie aus, meine Herren, es geht in den Salon!«
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Anton Schlesinger

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[IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
« Antwort #39 am: 21.07.2009, 21:59:12 »
Anton schaut einen Moment völlig unschuldig und leert dann das Glas Bier mit einem Zug. Einen Moment etwas verwirrt schauend, sammelt der Autor sich und blickt zu Paul mit einer hochgezogenen Augenbraue.
„Von mir aus können wir.“
Seine Augen fixieren und Wilhelm und Anton steht auf.
„Außerdem warten wieder einiges an Quellenarbeit auf mich.“

Die Feder ist mächtiger als das Schwert, aber wenn ich an den großen Krieg denke bin ich mir nicht sicher wie es mit ihr und Gewehren aussieht.

Friedrich Pfeiffer

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« Antwort #40 am: 21.07.2009, 23:33:17 »
"Pah. Setz dich doch in den vor dem Fenster, sodass man das Meer sieht!" Friedrich begutachtet die Kamera intensiv, bis er den Auslöser gefunden hat. Dann setzt er das Gerät vors recht Auge und kneift das linke zu. "Stillhalten! Ein bisschen mehr nach rechts ... ja, genau so. Ein Meisterschuss", grinst er.
Als sie zurück zum Tisch gehen, deutet er in die Menge an Gästen, die sich mittlerweile eingeschifft haben. "Schau, mein Bruder kommt zurück. Wen schleppt er denn da mit?" Kritisch zieht er eine Augebraue hoch. "Sein Geschmack, was junge Damen angeht, ist in der Tat merkwürdig."

Wilhelm Pfeiffer

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« Antwort #41 am: 23.07.2009, 14:09:15 »
»Meine Herren«, kündigt Wilhelm an, »darf ich Ihnen vorstellen? Der Schriftsteller Anton Schlesinger, und mit besonderer Freude eine ehrliche Haut aus dem Ruhrgebiet, Paul Zimmer. Ich bin sicher, wenn sonst nichts, so vereint uns die Abneigung gegen den französischen Feind.«

Willi nimmt Stühle vom Nachbartisch, dann setzt er sich an seinen Platz. »Jetzt soll niemand mehr sagen, diese Überfahrt sei unproduktiv gewesen.« Er sieht auf seine Taschenuhr. »Hoffentlich sind wir bald da.«
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Friedrich Pfeiffer

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[IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
« Antwort #42 am: 23.07.2009, 18:49:29 »
Friedrich staunt nicht schlecht über die beiden Leute, die sein Bruder da aufgegabelt hat. Insbesondere Herr Zimmer wirkt auf ihn in diesem vor Luxus überquellenden Salon reichlich deplatziert. Nichtsdestotrotz bemüht er sich, sich nichts anmerken zu lassen. "Guten Tag, die Herren." Er steht kurz auf und lüftet den Hut ein wenig. "Friedrich Pfeiffer. Sie kennen meinen Bruder? Was hast du denn Produktives unternommen, Willi?"

Tzelzix

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[IG] Prolog: Wennn einer eine Reise tut...
« Antwort #43 am: 26.07.2009, 12:14:54 »
Es dauert nicht lange und man hat sich, zumindest namentlich, bekannt gemacht. Paul scheint ein wenig aus der Runde heraus zu stechen, während der Rest der Runde sich gut genug ins allgemeine Ambiente einpasst. Schaut man im Saal umher hat sich an kaum einem anderen Tisch so eine bunte Gesellschaft versammelt, so dass doch immer wieder Blick herüber wandern und beobachten, was dort so vor sich geht.  Insbesondere am Nachbartisch wirft der gleiche Mann, der schon zuvor immer wieder herüber geschaut hat, einen Blick zu Friedrich und Wilhelm. Nach der kleinen Vorstellungsrunde als Anton und Paul ankommen, blitzt ein Lächeln des Erkennens in seinem Gesicht auf.

Nachdem die Herren alle Sitzen und langsam wieder zu ihren Gesprächen zurück kehren, kommt vom Tisch nebenan der Herr herüber, der Friedrich schon zuvor aufgefallen war. Sein Gesicht hat etwas aristokratisches und zeugt von einem wohlhabenden Leben, in dem harte Arbeit und der Einfluss von Wind und Wetter nur eine kleine Rolle gespielt haben. Dennoch zeigen Ansätze von Grau und Falten, dass er in etwa in Friedrichs Alter sein dürfte. Seine Kleidung wirkt vornehm, aber zugleich sportlich, fast schon ein wenig zu jugendlich für sein Alter. "Friedrich, bist du es wirklich? Meine Güte, was für ein Zufall! Es ist lange her, erinnerst du dich?", geht er auf Friedrich zu. Tatsächlich erinnert dieser sich! Es ist Conrad, Conrad von Gehrenfels, ein alter Studienkollege, der irgendwann im Laufe des Studiums ausgeschieden war und sich um Familienangelegenheiten kümmern musste. Zusammen hatten sie eine Menge erlebt, nicht selten dank Conrads Familienbeziehungen.

Irving C. Langmuir

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« Antwort #44 am: 27.07.2009, 16:03:28 »
Irving betrachtet den Neuankömmling interessiert, überlässt aber Friedrich das erste Wort. Immerhin schien der Archäologe den Fremden ja zu kennen...