Autor Thema: Das Gespräch von Yakra und Venustas  (Gelesen 1509 mal)

Beschreibung: während Kapitel 7.5

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Tael

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Das Gespräch von Yakra und Venustas
« am: 15.07.2009, 18:59:34 »
Ihr habt über eine Stunde Zeit, aber dieses Gespräch würde die anderen ewig aufhalten weshalb ich es ausgelagert habe.

Venustas

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Das Gespräch von Yakra und Venustas
« Antwort #1 am: 16.07.2009, 12:10:16 »
Als die beiden ungleichen Gefährten auf ihrer gemeinsamen Wache saßen, schaute die Gnomin Yakra etwas länger an und fragte dann mit gesenkter Stimme.

" Ich weiß nicht, ob ich damit schlimme Gefühle in dir wecke und wenn dies der Fall sein sollte, entschuldige ich mich dafür, aber ich würde gerne Wissen, wie es dazu kam, dass dein Volk sich mit den Elfen überworfen hat ? DU sagst immer etwas von feigem Weglaufen und dass sie nicht am Krieg teilgenommen hätten. Aber sind sie nicht angegriffen worden und konnten diese störrische Zurückhaltung aufrechterhalten oder steckt mehr dahinter ?  Entschuldige bitte, aber ich habe so viele Fragen, die ich heute Nacht wohl gar nicht alle in Worte fassen kann "

Neugierig und scheu lächelnd schaut die Gnomin die Orkin an.
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir
Lächle und sei froh,
denn es könnte schlimmer werden !
Ich lächelte und war froh
und es kam schlimmer !!

Yakra

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Das Gespräch von Yakra und Venustas
« Antwort #2 am: 16.07.2009, 14:34:23 »
Yakra lacht auf und schüttelt den Kopf.

"Wir Orks haben uns nicht mit den Elfen überworfen. Das ist ganz allein ihre Schuld."

Die Orkin macht eine Pause und starrt angestrengt in die finstere Umgebung ehe sie wieder spricht. Als sie beginnt verfällt sie automatisch in einen erzählenden Tonfall, als ob sie eine alte Geschichte erzählt die sie schon sehr oft gehört hat.

"Weißt du, es gab eine Zeit des großen Krieges. Nicht nur im Wald, nein, überall in der Welt."

Aufmerksam beobachtet sie die Umgebung während sie berichtet. Ihre Fähigkeit im Dunkeln sehen zu können ist ihr dabei eine große Hilfe.

"Damals überrollte eine gewaltige Armee der abscheulichsten Kreaturen die gesamte Welt, setzte sie in Brand, plünderte und versklavte jedes freie Wesen dem sie begegnete. Die Monster in der Nähe der Höhle des Hexers sind die gleichen welche damals die Welt heimsuchten, daran gibt es keinen Zweifel. Auch wenn es nichteinmal die schlimmsten sind...

Wieder macht Yakra eine erzählerische Pause und ihre Augen schließen sich kurz und funkeln dann in der Dunkelheit auf als sie sie wieder öffnet.

"Die Siegelbewahrer wussten das der Tag kommen würde an dem die Abscheulichkeiten der Unterwelt ihre Höhlen verlassen, um die Geschöpfe des Waldes zu versklaven. Wie es ihr Auftrag ihnen seit Urzeiten befohlen hatte, sammelten sie jeden Krieger um sich um die Geschöpfe der Höllen wieder aus der Welt zu vertreiben.
Aber sie wussten das sie alleine nicht würden bestehen können und schickten Boten aus um die anderen Völker zu warnen und sie dazu aufzurufen für das was ihnen wichtig ist in die Schlacht zu ziehen."


Die Orkin lacht wieder und schüttelt dabei den Kopf.

"Natürlich hätte man wissen müssen das den Elfen nur ihr eigenes Leben lieb und teuer ist und sie sich einen Dreck um das Schicksal anderer Völker scheren.
Sogar als die meisten Bastionen der freien Völker gefallen waren verweigerten sie jedem anderen Volk die Hilfe um ihren kleinen Teil des Waldes zu verteidigen. Während der Krieg anderswo auf grausamste Art und Weise tobte verkrochen sich die Elfen in ihrer Heimat um die anderen ihrem Schicksal zu überlassen. Während mein Vater eigenhändig und im Alleingang einige der schrecklichsten Kreaturen der abscheulichen Armee erschlug, können die Elfen nur die Taten eines Feiglinges für sich beanspruchen."


"Nein, wir haben uns nicht mit den Elfen verworfen. Sie selbst haben entschieden das ihnen der Rest der Welt egal ist."

Die Orkin schweigt und starrt hinaus in die Nacht.

Venustas

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Das Gespräch von Yakra und Venustas
« Antwort #3 am: 16.07.2009, 16:34:57 »
Erstaunt schaute die Gnomin Yakra während ihrer Erzählung an. Ihre Augen weiteten sich, als sie über die Engstirnigkeit der elfischen Rasse erfahren musste. So etwas hatte sie sich nicht vorstellen können. Die Elfen mit all ihren Fähigkeiten hatten sich nur um ihre eigene Rasse geschert und denen, die sich bereitwillig in den Dienst einer gemeinsamen Sache gestellt hatten, mit diesem Verhalten ins Gesicht gespuckt. Zornig geworden durch die Worte der Orkin schaute Venustas ihr ins Gesicht, bevor sie anfing zu reden.

" Jetzt kann ich verstehen, warum dein stolzes Volk nichts mit jenen zu tun haben will, die allen in höchster Not den Rücken zudrehten. Du musst wissen, auch ich habe in der Sklaverei Elfen erlebt und konnte anfangs nicht glauben, dass sie so sind und konnte auch deine Feindseligkeit nicht nachvollziehen. Aber wie ich jetzt feststellen muss, waren die Elfen, mit denen ich zusammenlebte gänzlich ihrer Arroganz beraubt und so waren sie jedem ihrer Gegenüber, auch denen die du und andere hier als Monster bezeichnen würden, tolerant und hilfsbereit.

Wie ich gestehen muss, habe ich diesem Kelen ja schon von Anfang an gegönnt, dass sich seine Herzensdame offensichtlich anders entschieden hat. Jetzt freut es mich umso mehr, obwohl ich mir bei diesen Gefühlen immer noch nicht wohl in meiner Haut bin. Vielleicht umnebelt das auch seinen Verstand und er lässt sich zu Dingen hinreißen, welche vor allem unserer Mission Schaden zufügen könnten. Ich hoffe aber inständig, dass ich mich irre. "


Die Gesichtszüge der Gnomin verkrampfen sich bevor sie weiterspricht.

" Ich verstehe nicht viel von Kriegsführung, vielleicht eher etwas vom Kochen, deshalb verzeih mir, wenn ich etwas Unmögliches vorschlage, aber wäre es nicht doch möglich, sollte sich das Volk der Elfen bei einem erneuten Ausbruch des Krieges wieder sträuben für die gemeinsame Sache zu kämpfen, dass man den Kampf zu ihnen trägt, und sie so dazu zwingt, etwas mehr zu tun als vor Zeitaltern ?  Ich gehe doch davon aus, dass wenn diese Kreaturen die Oberfläche wieder heimsuchen, dass es sie nach Blut dürstet und sie sich dorthin wenden würden, wo das Meiste des Lebenssaftes zu finden sein wird ? Aber wie ich das ehrenvolle Volk der Orks durch dich kennen gelernt habe, würde dieses Verhalten gegen eure Grundhaltung aller Dinge verstoßen, also vergiss was ich gesagt habe "

Jetzt steht auf dem Gesicht der Gnomin ein scheues verlegenes Grinsen bevor sie wieder das Wort ergreift.

" Und wie ich euer Volk weiter einschätze wird eine Elfin trotz der Vorgeschichte wesentlich würdevoller behandelt, als es dir im umgekehrten Fall ergangen ist "

Der letzte Satz der Zauberin war eher rhetorisch gemeint und nicht als Frage gedacht.


Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir
Lächle und sei froh,
denn es könnte schlimmer werden !
Ich lächelte und war froh
und es kam schlimmer !!

Yakra

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Das Gespräch von Yakra und Venustas
« Antwort #4 am: 16.07.2009, 17:51:45 »
Die Orkin zuckt mit den Schultern.

"Ich glaube nicht das es nötig sein wird dieses Mal den Krieg zu den Elfen zu bringen um sie dazu zu zwingen etwas zu unternehmen.  Wenn der große Angriff kommt dann wird er sich mit großer Wahrscheinlichkeit ohnehin auf sie richten. Die anderen Völker sind nicht mehr zahlreich genug um ein lohnendes Ziel für die Sklavenjagd zu bieten."

Yakras Miene verzieht sich zu einem gezwungenen Lächeln.

"Erwartet besser nicht das ihr im ersten Augenblick mit heuchlerischer Freundlichkeit überhäuft werdet wenn ihr in mein Dorf kommt. Wir sind kein freundliches Volk, sondern ein Ehrliches. Respekt erhält wer ihn sich verdient hat und wir glauben nicht das man jeden Fremden freundlich behandeln muss nur um einen guten Eindruck bei ihm zu hinterlassen."

Ihr Lächeln wirkt jetzt ernster und ehrlicher.

"Aber wenn du dir eine Freundschaft verdient hast, dann gilt es sie in Ehren zu halten. Unter allen Umständen und ohne Kompromisse. Das unterscheidet uns von den verdammten Elfen. Die To9chter des Druiden wird versorgt werden und man wird ihr mit Respekt begegnen weil sie die Tochter des Druiden ist, aber sie bleibt eine Elfe und wir Orks vergessen nicht so schnell was man uns angetan hat."

Die Orkin mustert ihr Gegenüber.

"Aber es wird sich niemand über sie lustig machen nur weil sie anders ist als die Leute meines Stammes. Und wenn ich meinem Vater Bericht erstatten kann dann werdet ihr auf jeden Fall mit Respekt behandelt werden. Niemand wagt es meinen Vater zu beleidigen."

Im Leuchten ihrer Augen und ihrem Tonfall wird deutlich wie sehr sie ihr Zuhause eigentlich vermisst hat.

Venustas

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Das Gespräch von Yakra und Venustas
« Antwort #5 am: 16.07.2009, 18:20:26 »
" Vielleicht sollte ich das viele Reden über dein Volk lassen, denn ich vermute, dass es dich im Moment nur traurig macht. Bald ist ja auch unsere Wache zu Ende und wir haben uns ein paar Stunden Ruhe redlich verdient ! "

Immer noch lächelnd legt die Zauberin der Orkin kurzzeitig eine Hand auf den Unterarm und lässt dann ihren Blick in den Himmel schweifen.
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir
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Ich lächelte und war froh
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Tael

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Das Gespräch von Yakra und Venustas
« Antwort #6 am: 16.07.2009, 18:21:27 »
Als die beiden sich grade bereit machen die Wache zu beenden bemerken sie das es merkwürdig Still um sie herum geworden ist.