Als die Gruppe an dem Loch ankam - es sah aus, als hätte irgendetwas einfach den Boden aufgerissen und so den Weg in unterirdische Gänge freigelegt -, blieb Layana stehen. "Ich traue dem Kerl nicht. Geht ihr ruhig runter, ich warte hier oben."
Es war offensichtlich, dass sie nicht bereit war, zu diskutieren. Außerdem konnte eine Wache draußen vor dem Eingang sicher nicht schaden. Also stiegen Nomo und Narenka mit Hilfe eines Seils, das jemand hier angebracht hatte, hinab und folgten dem Fremden in einen unterirdischen Gang, der offensichtlich von Hand geschaffen worden war. Die braun-schwarzen Wände waren rauh, und mit wenig Liebe zum Detail geschaffen, aber doch zu gleichmäßig, um natürlichen Ursprungs zu sein.
Die beiden Flüchtlinge konnten in der Dunkelheit nicht sehr weit sehen, doch der Hall, der bei jedem Geräusch entstand, ließ vermuten, dass diese kalten, feuchten Gänge sehr weit führten.
Der Mann mit dem vernarbten Gesicht stand einige Meter vom Eingang entfernt. "Gut, gut", flüsterte er.
"Also, hört mir zu. Ich weiß auch nicht alles, und es wird nötig sein, weiter zu forschen, wenn ihr den Weißen schaden wollt. Vielleicht werdet ihr auch weitere Verbündete benötigen. Ihr solltet das Wissen auch weiter verbreiten. Je mehr Leute wissen, wie man den Weißen schaden kann, desto besser."
Nervös blickte er sich um, und zog seinen Mantel noch enger um sich. "Es gibt etwas, das die Weißen die Quelle nennen. Für sie ist es ein Ort der Macht, vielleicht sogar der Ursprung ihrer Macht. Dieser Khavrun steht irgendwie in Zusammenhang mit der Quelle. Wenn er den Weg in die Stadt findet, wird dadurch die Quelle vernichtet. Der Weiße... er stotterte vor Angst, als er es mich schreiben ließ. Und ihr wisst, die weißen Männer neigen nicht gerade dazu, ihre Gefühle zu zeigen."
"Offenbar ist er aber nicht die einzige Gefahr. Einige der Leute, die man im Sanatorium gefangen hielt - Insassen ebenso wie Bedienstete -, bezeichnete er als unrein. Scheinbar war es von größter Bedeutung, diese Leute am Leben zu halten, weil sie ansonsten die Quelle verunreinigen und die Macht der Weißen schwächen würden. Er erwähnte auch Namen, aber ich erinnere mich nicht mehr genau. Einer der Namen war, glaube ich, Yurai. Aber das Wichtigste kommt noch."
"Der Weiße erzählte, dass es vielleicht noch schlimmer wäre, wenn die Unreinen lebendig aus dem Sanatorium entkommen würden. Denn ganz offensichtlich haben sie irgendetwas an sich, dass sie direkt zu Khavrun führen könnte. Er sprach dabei von einer Essenz, die... Moment, wie nannte er es? Die Essenz des alten Prinzen."
Sein Wissen weiterzugeben, hatte den Mann offenbar sehr aufgeregt. Heftig atmend sah er seine Zuhörer an. "Habt ihr das alles verstanden? Begreift ihr die Wichtigkeit? Wollt ihr mehr wissen? Ich weiß noch ein etwas mehr über den Kaiser."