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Autor Thema: Silbrigmond  (Gelesen 55412 mal)

Beschreibung: Teil 1 der Kampagne

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Qariel

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Silbrigmond
« Antwort #15 am: 21.08.2009, 00:28:04 »
"Ich habe von Gaard gehört, aber das ist auch schon alles. Bin ja auch erst seit wenigen Wochen hier." meinte Qariel, fast entschuldigend. "Silbrigmond liegt im Nordosten, jenseits der Immermoore, etwa auf halben Weg zwischen dem Hochwald und dem Grat der Welt. Ich habe schon erstaunliches über die Stadt gelesen. Früher war sie lange Zeit ein Zentrum elfischer Hochmagie, aber heute wird sie von Menschen regiert. Angeblich leben dort viele Völker in bester Harmonie. Die Kultur blüht und die Bibliotheken sind legendär..." fing er zu dozieren an, und der Glanz in seinen Augen stammte sicher nicht nur vom Wein. Mit Blick auf die noch verdrießlicher werdenden Mienen von Tason und Aariyah fügte er schnell hinzu "Äh, aber... wir werden viele Tagesreisen Wildnis durchschreiten müssen, bis wir erst dort sind. Die Handelsstraßen wären ein ziemlicher Umweg."
« Letzte Änderung: 21.08.2009, 08:49:18 von Qariel »
Panik: eine Situation, in der niemand weiß, was zu tun ist – und das auch noch schnell.

Kralle

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Silbrigmond
« Antwort #16 am: 21.08.2009, 09:09:04 »
"Endlich ein Auftrag für uns!" Kralle sprang auf und hätte dabei beinahe seinen Stuhl umgeworfen. Einige Gäste blickten mürrisch von den Nachbartischen auf und Kralle merkte, dass er vor lauter Aufregung fast geschrien hatte. Er musste sich zusammenreissen... Aber wer weiss, vielleicht wendete sich sein Blatt jetzt. Vielleicht bekam er endlich die Chance aus dieser Stadt zu kommen und seinem Elend zu entfliehen. Schließlich kannte jeder vernünftige Handwerker in dieser Stadt sein Schicksal. "Diesmal wird es besser!", dachte er sich und setzte sich wieder hin.
« Letzte Änderung: 04.09.2009, 20:49:30 von Lord Aldebaran »
Ewig währt am längsten!

Haplo

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Silbrigmond
« Antwort #17 am: 21.08.2009, 14:31:15 »
"Zeigt nicht zuviel Begeisterung wenn möglich werter Freund. Wir wollen doch nicht dass Gaard meint wir würden diese Reise halb umsonst machen nur um endlich etwas zu tun zu bekommen." entgegnete Haplo in gedämpften Ton.

"Die Wände haben hier und nicht nur hier Ohren. Doch seid euch gewiss ich bin mindestens so glücklich über diese Wendung wie Ihr. Ich freue mich schon auf den Marsch mit Euch und auch Grunebert wird endlich wieder den Auslauf bekommen den er benötigt."

Mit letzterem meinte Haplo natürlich den treuen wenn auch sehr störrischen Esel den Haplo sein Eigen nennt, auch wenn er schon mit dem Gedanken spielen musste ihn zu verkaufen, da er bald genug Probleme gehabt hätte sein eigenes Futter zu bezahlen. Doch das sollte hoffentlich bald der Vergangenheit angehören.
« Letzte Änderung: 21.08.2009, 15:01:32 von Lord Aldebaran »
Die wahre Kraft schlummert zumeist im Verborgenen.

Lord Aldebaran

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Silbrigmond
« Antwort #18 am: 21.08.2009, 14:58:04 »
Ein durchdringendes Glockenläuten erfüllte plötzlich das Gasthaus und selbst die interessantesten Gespräche verebbten schlagartig. Über der Bar schwang die polierte Bronzeglocke langsam aus. Das Gebimmel war jedoch keinesfalls als Aufforderung zu verstehen, eine letzte Runde zu bestellen, sondern war der Auftakt für das allabendliche gruselige Schauspiel, für welches der Gefallene Turm weithin bekannt war.

Es hatte seinen Ursprung an jenem denkwürdigen Abend vor 35 Jahren. Damals hatte der Tum dem bekannten Magier Llomnauvel 'Feuerhände' Oloadhin gehört, der zu seinem Unglück ins Fadenkreuz der Arkanen Bruderschaft geraten war. Diese wollten sich die magischen Gegenstände und mächigen Zauber auf ihre übliche Art aneignen und griffen ganz, wie es Luskaner Art ist mitten in der Nacht an. Es war ihnen allerdings nicht bewusst, wie paranoid Llomnauvel war, was rivalisiernde Magier anging und sie lösten viele der magischen Fallen aus. Ein gutes Dutzend der Bruderschaft fand den Tod oder wurde in marine Lebensformen verwandelt, die mit Mühe und Not über den Fluss ins Meer gelangten. Schliesslich kam es zu einem finalen Duell zwischen Glagorn, dem Anführer der Angriffs und Llomnauvel, dessen geistiger Zustand inzwischen nicht mehr der gesundeste war. Alle magische innewohnende Magie bündelnd und aus seinen Gegenständen ziehend gipfelte das Duell in einer gewaltigen Explosion, die den Turm dem Erdboden gleichmachte und sowohl alle Angreifer der Bruderschaft als auch Llomnauvel Oloadhin selbst dahinraffte.
Seither tauchten zur exakten Uhrzeit der Explosion stumme Geistergestalten an der Stelle des Turms auf, die brennend einen imaginären Turm hinabstürzten. Zwei Magier der Bruderschaft leiteten das Spektakel ein. Mit vor Schreck verzerrten Gesichtern, in magisches Feuer gehüllt stürzten die beiden wild zappelnd von der Decke und landeten in einem durch ein Gitter abgesperrten Bereich, wo sie im Boden verschwanden und verblassten. Ein in prunkvollere Roben gekleideter Mann, Glagorn selbst, folgte dieses beiden. Langsam wie eine Feder schwebte er gen Boden, den Mund weit aufgerissen und still brüllend, verwandelten sich seine Arme und Beine in Aale, die sich an seinem Körper gütlich labten. Zuletzt folgte der ehemalige Turmherr. Aufrecht und steif, einige sagten stolz sei der bessere Begriff, das Fleisch der Beine von Feuer verzehrt, so dass nur die blanken Knochen zu sehen waren, grinste der mächtige Magier triumphierend vor sich hin. Während Flammenringe, die sich schlangengleich um seinen Torso wanden, den Rest des Fleisches verbrennen, weicht das irre Grinsen nicht von der entstellten Fratze, welche ebenfalls langsam im Tavernenboden verschwand.

Ein Lächeln umspielte das Gesicht des Wirts. Es bereitete ihm Freude die schockierten Gesichter seiner Gäste zu sehen. Nur die Stammgäste blieben weitestgehend unbeeindruckt. Einige würden wie so oft versuchen, das Gesehene mit einem weiteren Krug kräftigen Bieres zu ertränken. Damals war er belächelt worden, als er sein Vorhaben erklärte, den Turm als Kneipe wieder aufzubauen. "Wer lacht nun?" dachte er grinsend. Viele Magier hatten versucht diesem magischen Schauspiel Einhalt zu gebieten. Keinem war es gelungen - Waukeen sei Dank. Nicht nur einen Magier hatte er seitdem bei solch einem Versuch aus seiner Kneipe geworfen. Man konnte bei dieser Sorte Mensch nicht vorsichtig genug sein. Zaubern war im Gefallenen Turm verboten und solange er das Sagen hatte, würde das auch so bleiben.

Qariel

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Silbrigmond
« Antwort #19 am: 21.08.2009, 15:08:12 »
Qariel hatte sich beim ersten Bimmeln vom Zentrum der Kneipe abgewandt, da ihn die Zurschaustellung der gräßlichen Szene anwiderte. Und das auch noch auf Kosten der armen Seelen, die offensichtlich keine Erlösung fanden. Er hätte hier schon längst ein paar Priester engagiert, die sich der Sache annahmen. Mangels Besitz blieb ihm nichts anderes übrig als den Wirt böse anzufunkeln, was diesen jedoch nicht im Geringsten zu stören schien.
Panik: eine Situation, in der niemand weiß, was zu tun ist – und das auch noch schnell.

Aariyah

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Silbrigmond
« Antwort #20 am: 21.08.2009, 16:41:51 »
Unter dem Tisch, an dem die Freunde saßen, lies sich ein leises Knurren vernehmen, das langsam lauter wurde und plötzlich in einem lauten Bellen gipfelte. Erschreckt blickten sich einige Gäste um. Obwohl Aariyahs Stimmung bei der allabendlichen Vorstellung meistens auf dem Tiefpunkt ankam, musste sie doch kurz über die Städter schmunzeln, die sich durch ein Hundegebell mehr einschüchtern ließen, als durch diese grausame Vorstellung.

"Ssschhh, Woof, wir wollen das 'zivilisierte' Volk doch nicht bei seiner besten Unterhaltung stören."

Zu Quariel gewandt, fing die Barbarin in einem mürrischen Ton an zu schimpfen:

"Da seht ihr wieder, was eure arkane Magie verursacht, sie macht die Welt zu einem bizarren Zirkus. Meinesgleichen nennen die Städter 'Barbaren', weil wir ein einfaches Leben führen und unsere Probleme auf direkte und einfache Art lösen, aber selbst finden sie Gefallen an einem solchen Spektakel. Wer ist hier der Barbar? Wenn ich jemandem mit meiner Axt den Schädel spalte, bleibt er wenigstens tot."

In ihrem Innern wusste Aariyah eigentlich, dass sie dem Elfen damit Unrecht tat, denn wie man sehen konnte, verabscheute er das Ganze genauso wie sie, aber an irgendwem musste sie einfach ihre Wut ablassen. Besser so, als dass sie es wieder zu einer Wirtshausschlägerei wie am ersten Abend kommen ließe. Eigentlich hatte es ja Spaß gemacht, aber der Wirt war von der Schägerei nicht besonders begeistert gewesen. Nur Haplos Charme war es zu verdanken, dass sie nach dem Vorfall weiter hier wohnen durften.

Wenigstens hatte  der aufdringliche Stadtgardist, der allen Ernstes behauptet hatte, dass man nur mit einer langen Ausbildung ein guter Kämpfer werden könne, seine Lektion bekommen. Sie hatte ihm gezeigt, wie man kämpfen kann, wenn man seiner Wut freien Lauf lässt. Seitdem hatte er sich nicht mehr hier blicken lassen.

Nachdem das Spektakel zuende war, besserte sich ihre Stimmung schlagartig, denn sie hatte noch gar nicht richtig wahrgenommen gehabt, was Harthar der Bote, wie er von allen genannt wurde, ihnen da angeboten hatte. Zu Haplo gewandt freute sie sich lautstark:

"Wir werden den Auftrag auf jeden Fall annehmen, egal zu welchem Preis, damit wir endlich mal hier raus kommen!"

Mit einem gezwungenen Lächeln nickte er ihr zu. Hat sie wirklich nicht mitbekommen, was ich eben gesagt habe?
« Letzte Änderung: 21.08.2009, 17:45:13 von Aariyah »

Qariel

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Silbrigmond
« Antwort #21 am: 21.08.2009, 18:09:57 »
Qariel zog ob des scharfen Tons der Barbarin eine Augenbraue hoch, hatte aber keine Lust sich mit ihr - schon wieder - auf eine Diskussion über das für und wider arkaner Magie einzulassen.

Trotzdem hatten Haplos Worte, die Geisterstunde und Aariyas Unwirschheit seine Euphorie ob der bevorstehenden Reise etwas gedämpft, und plötzlich senkte sich unterstützt von einigen Bechern Wein die Müdigkeit wie ein bleierner Schleier auf ihn herab. "Nun ja, noch haben wir den Auftrag ja nicht. Aber herausfinden werden wir heute wohl auch nicht mehr viel. Wenn Ihr erlaubt, werde ich mich jetzt zurück ziehen, ich möchte morgen früh etwas wacher sein als die letzten Wochen zu jener frühen Stunde." Er legte seine letzten paar Münzen auf den Tisch, und stand leicht schwankend auf. Dies war wieder ein Anlass bei dem er über seinen Stab dankbar war. Er wünschte den anderen noch eine gute Nacht und schlängelte sich zwischen den teilweise heftig über das gerade betrachtete Schauspiel diskutierenden Gästen hindurch in Richtung Treppe.
« Letzte Änderung: 21.08.2009, 18:10:44 von Qariel »
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Kralle

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Silbrigmond
« Antwort #22 am: 21.08.2009, 19:53:00 »
"Gute Idee, Qariel!", stimmte ihm Kralle zu. Aber er war noch viel zu aufgewühlt zum Schlafen. "Ich denke, ich werde nochmal schnell bei Josephine nach dem Rechten sehen. Hast Du Grunebert schon versorgt, Haplo?" fragte er an Haplo gewandt. "Ich glaube die beiden mögen sich!"
« Letzte Änderung: 21.08.2009, 22:48:18 von Kralle »
Ewig währt am längsten!

Lord Aldebaran

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Silbrigmond
« Antwort #23 am: 21.08.2009, 21:25:26 »
"Noch nicht." antwortete Haplo und unterdrückte mühevoll ein lautes Gähnen. "Ich wäre dir dankbar, wenn du Grunebert auch versorgst. Bis eben war mir nicht klar, wie müde ich eigentlich bin." Dieses Mal gelang es ihm nicht, ein Gähnen zu unterdrücken, doch hielt er sich manierlich eine Hand vor seinen Mund. "Denk daran, nicht hinter Grunebert entlangzugehen, er schlägt gerne aus." Nicht zum ersten Mal vernahm Kralle diese gut gemeinte Warnung. Doch zeigte der Esel bei Kralle meist seine brave Seite.

In freudiger Erwartung was der nächste Tag bringen mochte verabschiedeten sich die Freunde für die Nacht und beim Nachdenken darüber, um was für einen Auftrag es sich handeln könne und wie gut die Bezahlung sein mochte, fielen auch dem letzten irgendwann die Augen zu.

Niewinter - 25. Mirtul

Der nächste Morgen begrüsste die Freunde mit einem leichten Nieseln, dem der heftige Regen des Vortags gewichen war. Die dunkle Wolkendecke am Himmel wurde heller und löste sich zusehends auf. Nicht mehr lange und die ersten Sonnenstrahlen würden auf das schöne Niewinter strahlen. Als sich der Trupp der fünf Freunde durch die geschwungenen Gassen und verwirrenden Strassenläufe schlängelte, kamen leicht wehmütige Gedanken auf. Womöglich gibt es keine Stadt auf unserer Reise, die so schön wie Niewinter ist. Wenn Tymora uns nicht wohlgesonnen ist, werden wir die Stadt der geschickten Hände niemals wiedersehen - wer weiss was uns erwartet. Mit jedem Schritt fielen jedoch die missmutigen Gedanken dem nun aufkommenden Tatendrang zum Opfer. Bald würden sie mehr wissen.

Die Weisswasserpromenade lag im Westen Niewinters, nahe des Meeres und das freistehende Haus Gaards wurde schnell gefunden. Der Erdgeschoss und das erste Obergeschoss wurden aus solidem Stein errichtet. Wilder Efeu rangte überall an den 16 Meter langen Seiten des Hauses empor. Dürre Ranken anderer Gewächse waren noch nicht soweit. Ihre Zeit würde frühstens in drei Wochen kommen. Dann würden sie das Haus in einen dichten grünen Mantel hüllen. Die beiden oberen Etagen des Hauses waren holzverkleidet, den Abschluss bildete ein rotes Ziegeldach. Das Gebäude wies zwar keinerlei Ähnlichkeit mit einem stereotypen Magierturm auf, dennoch sollte es sich bei Gaard um einen mächtigen Magier handeln. Hinter vorgehaltener Hand munkelte man, dass er ein wichtiges Mitglied der Harfner sei. Auszuschliessen war dieses keineswegs. Zwar war sein Heim kein Turm, aber bei weitem keine Bettlerhütte.
Der kleine Garten vor dem Anwesen war gut gepflegt und bestand ausschliesslich aus immergrünen kleinen Büschen und Stechpalmen. Vor der alten hölzernen Eingangstür stand die Statue eines intelligent aussehenden Mannes mit hoher Stirn.

Kralle

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Silbrigmond
« Antwort #24 am: 22.08.2009, 09:13:53 »
Kralle betrachtete die Statue. "Also wenn das Gaard sein soll, kauft er seine Ringe und Amulette jedenfalls nicht bei uns! Vermutlich ist er Kunde von diesem Halsabschneider Santino der seine Waren passenderweise direkt beim Schloss feilbietet. Ganz offensichtlich kann Gaard sich seine Preise leisten!" Er hatte diesen Mann jedenfalls noch nie gesehen...

Als ihm bewusst wurde, dass so bald niemand mehr von ihm auch nur eine einfache Silberkette kaufen könnte wurde der strahlende Sonnenschein, den die Aussicht auf einen Auftrag in seinem Gemüt hinterlassen hatte wieder etwas getrübt. Immerhin würden sie versuchen einen außergewöhnlich guten Preis für den Auftrag rauszuhandeln!
Ewig währt am längsten!

Qariel

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Silbrigmond
« Antwort #25 am: 22.08.2009, 11:43:45 »
Qariel hatte sich diesen Morgen seit langem einmal wieder die Zeit genommen, sich richtig zu waschen, seine traditionellen Zöpfe neu zu flechten, und mit Hilfe einfacher Zaubertricks sämtlichen Dreck aus seiner Kleidung zu entfernen sowie sie zu glätten. Erstaunlicherweise fühlte er sich dadurch so selbstbewusst wie schon lange nicht mehr. Zu Kralle gewandt meinte er "Nun, vielleicht handelt es sich ja bei den besagten 'kleinen Gegenständen' um ebensolche Juwelen - möglicherweise verzaubert. Wir sollten auf jeden Fall versuchen zu erfahren, was genau wir da transportieren, und warum er ein paar Abenteurer als Boten bevorzugt. Wenn er wirklich ein so mächtiger Magier ist wie man sagt, frage ich mich zum Beispiel, warum er die Sachen nicht einfach nach Silbrigmond teleportiert?"
« Letzte Änderung: 22.08.2009, 16:56:53 von Qariel »
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Tason

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Silbrigmond
« Antwort #26 am: 22.08.2009, 12:12:51 »
Tason runzelte die Stirn bei den Worten des Zauberers.

"Vielleicht ist er ja verrückt geworden? Oder sein Gehirrn ist eingetrocknet?" mutmasste er. "Wir müssen vorsichtig sein. Wenn wir nicht aufpassen, verzaubert er uns. Mein Vater sagte immer, sobald Zauberer die Lippen bewegen hau 'ste besser druff. Damit bin ich bisher ganz gut gefahren."

Irritiert verzog Qariel das Gesicht.

Tasaon lächelte den Elfen an. "Bei Dir mach ich ne Ausnahme, Qariel!". Qariel entspannte sich und sie gingen weiter.

"Vielleicht." fügte Tason einige Schritte später hinzu, worauf Qariel stocksteif stehen blieb und Tason  noch irritierter anschaute als vorhin.

Tason brach in lautes Gelächter aus und klopfte Qariel kräftig auf die Schulter. "Ein Scherz, Mann. Es weis ja jeder das Elfen nicht vom Zaubern verrückt werden können."

Als das Lachen schon verebbt war, schloß Aariyah zu Tason auf und flüsterte ihm frohgelaunt ins Ohr "Sie sind es vorher schon." Worauf beide in ein prustendes Gelächter ausbrachen.
« Letzte Änderung: 22.08.2009, 14:00:46 von Tason »

Qariel

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Silbrigmond
« Antwort #27 am: 22.08.2009, 14:06:05 »
Etwas genervt wandte sich Qariel nochmals zu den feixenden Barbaren um. "Ich würde mir an eurer Stelle gut überlegen, vor der Türschwelle eines erfahrenen Magiers solche Scherze zu machen. Es gibt einfache Zaubersprüche die einem solchen Haus nach außen gerichtete, getarnte Ohren verleihen. Dies Efeublatt da oben zum Beispiel", er deutete auf ein großes, missgeformtes Blatt ein paar Ellen über der Tür, "sieht für mein geschultes Auge ziemlich wie ein Ohr aus. Und wir wollen doch nicht, dass manche von uns den ersten Teil der Reise als Frosch oder Nacktschnecke verbringen müssen, oder?" fügte er süffisant hinzu.
« Letzte Änderung: 22.08.2009, 14:08:19 von Qariel »
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Aariyah

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Silbrigmond
« Antwort #28 am: 22.08.2009, 14:33:49 »
Aariyah hatte sich in den letzten Tagen durch die Trinkgelage im Gefallenen Turm angwöhnt, bis spät in den nächsten Tag hinein zu schlafen, es gab ja sonst sowieso nichts interessantes zu tun in dieser Stadt. Deswegen war sie auch an diesem Morgen noch etwas unausgeschlafen. Tasons Spaß über den Magier hatte es jedoch geschafft ihre Lebensgeister zu wecken, und so beschloss sie, Qariels Warnung ignorierend, den Magier Gaard durch ein lautes Pochen an die Tür über ihre Anwesenheit in Kenntnis zu setzen.

Sie drückte sich an Kralle vorbei, der immernoch die exzellente Arbeit der lebensgrossen Statue betrachtete. Als sie sich der Tür näherte, begann ein zunächst kaum wahrnehmbares Summen die Luft zu erfüllen, das jedoch mit jedem Schritt etwas lauter wurde. Wie aus einem Mund riefen Haplo und Qariel "Stop. Zurück!" aber da war es schon zu spät. Bevor die Barbarin reagieren konnte, ging das Summen in ein Knistern über und endete in einem lauten Knall, der sie unsaft auf ihren Hintern beförderte, während das Summen sofort verstummte.

"Seid gegrüßt in Niewinter. Bitte tragt euer Anliegen vor", ertönte es mit einer hohlen Stimme direkt hinter ihr. Als sie sich umdrehte, konnte sie sehen, wie die anderen mit erstauntem Gesicht die Statue anstarrten.

« Letzte Änderung: 22.08.2009, 15:38:23 von Aariyah »

Lord Aldebaran

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Silbrigmond
« Antwort #29 am: 22.08.2009, 15:25:51 »
Haplo trat einen vorsichtigen Schritt auf die Statue zu, zog dabei seine Kleidung stramm und baute sich kerzengerade vor dieser auf. Sie hatte sogar ihren Mund bewegt. Das kannte er nicht. Das war ihm neu. Peinlich bemüht, nicht in den Bannkreis des Hauses zu treten, räusperte er sich kurz und sagte: "Wir wurden von Harthar gebeten, heute früh hier vorzusprechen. Es geht um eine Reise nach.." vorsichtig überlegte er, wie er den Satz beenden konnte. "Nach Osten" beendete er schließlich.

"Ah, ja!", antwortete die Stimme. "Der Herr erwartet Euch! Bitte tretet ein und macht es Euch in der Bibliothek gemütlich!"
Wie von selbst öffnete sich die Haustür und gab den Blick auf eine drei Meter breite und zehn Meter lange Empfangshalle preis. Die mit edlem Holz vertäfelten Wände liessen auf einen betuchten Hausherren mit guten Geschmack schliessen.

Vorsichtig begaben sich die Fünf, unbehelligt vom magischen Schutzfeld, durch die offen stehende Tür, die sich unmittelbar hinter dem letzten wieder schloss. Obwohl es in der Eingangshalle keine Fenster gab, wurde die Halle von einigen goldenen Kerzenhaltern auf angenehme Weise erhellt. Neidisch betrachtete Kralle die kunstvoll verzierten Sockel. Nicht aus seiner Familienmanufaktur. Seiner ehemaligen. Verdammte Würfel!

Der Weg in die Bibliothek war offensichtlich, da nur eine Tür aus der Halle hinausführte. Die sich nun präsentierende Bibliothek liess sich nur als gigantisch bezeichnen. Von Innen wirkte der Raum viel größer, als das Haus von Außen überhaupt zu sein schien. Vielleicht war er es sogar. Riesige Regale, die bis unter das Dach emporragten beherbergten eine ungeheure Anzahl Bücher. Dieser Magier konnte mit seiner Sammlung selbst mittelgrossen Bibliotheken Tiefwassers Konkurrenz machen.

Vor einem grossen Pult standen sechs Stühle in einem Halbkreis. Ein Stuhl mehr als benötigt. Doch der Platz hinter dem Pult war leer. Kein Gaard, der die Ankömmlinge freudig begrüsste. Stattdessen ertönte erneut eine höfliche Stimme aus dem Nirgendwo: "Bitte, nehmt Platz!"

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