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Autor Thema: Sieben Tage bis ins Grab  (Gelesen 8433 mal)

Beschreibung: Kapitel 2

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Zon-Kuthon

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Sieben Tage bis ins Grab
« am: 20.08.2009, 09:27:46 »
13. Gozran, 4708 AZ

Es war noch früh am Morgen, als die Agenten der Garde, die Pseudodrachen wie man sie auf den Straßen Korvosas nannte, von entschlossenem Klopfen an der Tür geweckt wurden. Der Schrecken vom Kampf in der Klebrigen Nixe saß ihnen noch in den Knochen und so dauerte es eine geraume Zeit, bis sich schließlich Zanovia erbarmte und öffnete.

Ein weißgewandeter Akolyth des Abadar stand vor der Tür. Mit silbrigen Schweißperlen auf der Stirn, richtete er aus, dass Kammerwächter Dhatri die vier dringend in der Bank treffen wollte. Die Pseudodrachen hatten bei der Heilung von Graus Nichte Brienna mit dem Gläubigen zusammengearbeitet. Warum er sie sprechen wollte, konnte der Bote nicht sagen.

Zanovia beschloss Cael und Mercutio aus dem Bett zu werfen, Daro abzuholen und gleich nach dem Frühstück mit den Priester zu sprechen.



Die Heiligen Kammern Abadars erhoben sich wie die Vision göttlicher Pracht über die weltlicheren Bauten Nordends. Der grau geäderte, weiße Marmor strahlte im goldenen Licht der Mittagssonne und ließ keinen Zwiefel, dass dies das Haus eines Gottes war.
Obwohl es der Tempel des Gottes von Recht und Ordnung war, spielte sich auf den Stufen und Rampen, die zu dem mächtigen Gebäude hinauf führten, eine Szene von grotesker Unruhe ab.

Duzende Korvosianer, die meisten von ihnen Arbeiter in einfachen Leinenkleidern, aber auch Kaufmänner in Seide, drängten sich auf den Treppenanlagen und verlangten Einlass in die Heiligen Kammern. Nur mit Mühe und Not wurden sie noch von den Tempelwächtern in ihren goldenen Panzern zurückgehalten. Alle wollten sie hinein, doch die Kleriker wiesen so gut wie jeden von ihnen ab.

Das Verhalten der Priesterschaft wurde beim Anblick von einem der Bittsteller verständlich: sein Gesicht war von rotem, wundem Ausschlag entstellt.
« Letzte Änderung: 02.01.2010, 21:07:56 von Zon-Kuthon »

Mercutio

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #1 am: 20.08.2009, 10:37:18 »
Angewidert zögerte Mercutio und verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. Dann hielt er sich den Stoff seines Ärmels vor Mund und Nase und versuchte sich einen Weg durch die Menge, hinauf zum Tempeleingang zu bahnen.
« Letzte Änderung: 20.08.2009, 13:03:40 von Zon-Kuthon »

Zanovia

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #2 am: 20.08.2009, 19:29:13 »
Zanovia staunte über Mercutios Entschlossenheit. Sie versuchte ihn noch zurückzuhalten, aber als sie spürte dass er nicht abzuhalten war von seinem Plan, was immer auch sein mochte, tat sie es ihm vorsichtshalber gleich und schloss sich ihm an.

Cael

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #3 am: 20.08.2009, 19:37:35 »
Erbost schaute Cael zu Mercutio, dem seine Abscheu deutlich ins Gesicht geschrieben war. Diese Menschen waren kein minderwertiger Abschaum, nein sie waren schlicht krank! Als er jedoch gerade ein paar mahnende Worte sprechen wollte, verfinsterte sich seine Miene, als sein Verstand ihn zügelte:

"Krank nützt du hier niemanden. Sorge lieber dafür, dass sie ein Heilmittel bekommen..."

So tat er es dem Magus gleich, verhüllte sein Gesicht mit einem Teil seines Umhangs und folgte hinauf zum Tempeleingang.

Zon-Kuthon

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #4 am: 20.08.2009, 20:30:34 »
Mercutio kam nicht besonders weit, ein breitschultriger Händler in roter Tunika versperrte ihm den Weg. Der Magier wollte sich vorbei drücken, doch der Mann drückte ihn mit einfach mit einem starken Arm zur Seite, wo er zwischen ein paar schwitzenden Hafenarbeitern feststeckte.

Zanovia ging geschickter an die Sache heran. Sie bahnte sich mit Kraft und Wendigkeit an der richtigen Stelle einen Weg bis zu den Tempelwächtern, die sie jedoch mit Einhalt gebietendem Panzerhandschuh empfingen: "Halt! Um der Ordnung Willen kann jetzt niemand in den Tempel!"

Cael ergeht es nicht viel besser als Mercutio. Der Halbelf kam zwar an dem Händler in Rot vorbei, während dieser den Magier zur Seite schob, allerdings geriet er in eine mehr als stattliche Zwergin mit dicken, gelben Zöpfen. Die Walküre wirbelte herum und stieß Cael mit ihren Brüsten ein paar Schritte zurück in einen stinkenden Bettler mit einem Humpen Honigwein. Das süßliche Getränk spritzte über Korvosianer und zog die Aufmerksamkeit auf Cael, den Trinker und die Zwergin. Mit einem zahnlosen Lachen stellte der Bettler fest, dass der Halbelf ein Gläubiger Cayden Caileans war und zeigte mit dem Finger auf den heiligen Krug auf dessen Brust.

Sogleich drängten alle umstehenden auf den Pseudodrachen ein. "Heilt mich! ... Lindert mein Leid! ... Rettet uns vor den Klauen der Bleichen Prinzessin!", wurden die Hilferufe laut. Schon bald begannen die Leute an Cael zu zerren und reissen.

Daro

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #5 am: 24.08.2009, 12:03:00 »
Daro stand noch immer abseits und konnte sich nicht recht entscheiden was er machen sollte.
Diese Leute brauchen Hilfe. ICh muss versuchen in den Tempel zu kommen um näheres heraus zu finden.

Im nu versuchte er auf die Schultern des vor ihm stehenden Khorvosianers zu klettern um dann auf den Schultern der übrigen in den Tempel zu gelangen.
« Letzte Änderung: 25.08.2009, 20:14:47 von Daro »

Cael

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #6 am: 25.08.2009, 17:04:59 »
Leicht panisch versuchte der Kleriker sich von seinen Angreifern zu befreien und zu seinen Gefährten zu gelangen.

"Lasst... lasst... mich in Ruhe! Wenn ihr mich ansteckt, kann ich euch auch nicht mehr behilflich sein..."
« Letzte Änderung: 25.08.2009, 21:20:41 von Cael »

Zon-Kuthon

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #7 am: 25.08.2009, 21:29:47 »
Der Halbelf konnte sich von den energischen Bittstellern um ihn herum losreissen.

Mit Mühe und Not gelangen alle vier Agenten letztendlich doch noch zum Portal des Abadartempels. Die Wächter hielten sogleich die Kranken davon ab auch auf den Treppenabsatz vor dem Eingang zu stürmen.

"Was wollt Ihr vom Meister der Ersten Kammer?
« Letzte Änderung: 25.08.2009, 21:31:59 von Zon-Kuthon »

Cael

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #8 am: 25.08.2009, 21:33:26 »
"Wir wollen Kammerwächter Dhatri sprechen, welcher nach uns schickte." bemerkte der Halbelf knapp, während er sich am oberen Ende der Treppe langsam wieder aufrichtete. Dann klopfte er seinen Umhang ab und ging zielstrebige in Richtung des Tors.

"Lasst uns ein!"
« Letzte Änderung: 25.08.2009, 21:34:34 von Zon-Kuthon »

Daro

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #9 am: 25.08.2009, 21:34:17 »
Was geht hier vor sich? Warum lassen sie die Kranken nicht rein?

Bevor Daro jedoch ausspricht was er denkt, wartete er ab was seine Gefährten zu sagen hatten, denn sicherlich wäre es unhöflich gewesen als Jüngster in der Runde das Wort zu ergreifen.
« Letzte Änderung: 25.08.2009, 21:35:57 von Zon-Kuthon »

Zon-Kuthon

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #10 am: 25.08.2009, 21:37:34 »
"Die Priester haben nicht die Zeit sich mit dem Anliegen eines jeden Bürgers zu beschäftigen. Ihr werdet an einem anderen Tag wieder kommen müssen, wenn ihr Eure Worte nicht belegen könnt.", antwortete der grimmige Tempelwächter.

Mercutio

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #11 am: 25.08.2009, 21:42:43 »
"Nun lasst uns in den Tempel. Wenn Kammerwächter Dhatri erfährt, dass ihr uns nicht eingelassen habt, wird das Konsequenzen haben. Aber wenn ihr uns dennoch nicht glaubt, dann lasst doch nachfragen."

Zanovia

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #12 am: 25.08.2009, 21:46:15 »
" Bitte lasst unseren Kleriker zu den Kranken, er wird sich um ihre Heilung kümmern, und ich werden mit meinen anderen Begleitern dafür sorgen, dass er sein Werk in Ruhe verrichten kann."

Cael

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #13 am: 25.08.2009, 21:46:37 »
Sichtlich erzürnt suchte Cael nun nach dem Akolythen, der sie zuvor aufgesucht hatte, um so seine Aussage zu belegen.

"Wo um alles in der Welt ist nur dieser...."

Zon-Kuthon

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #14 am: 25.08.2009, 21:49:57 »
"Nicht alle auf einmal!", entgegnet der Wächter den Agenten, als diese alle gleichzeitig auf ihn einreden.

"Ich kann hier an den Toren keinen Mann und keine Frau entbehren, Magier. Und euer Kleriker kann gerne helfen die Kranken zu heilen. Nur zu."

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