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Autor Thema: Sieben Tage bis ins Grab  (Gelesen 8373 mal)

Beschreibung: Kapitel 2

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Zon-Kuthon

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #60 am: 28.09.2009, 22:25:44 »
Feldmarschall Kroft bedeutet dem Priester und Doktor Davaulus ihr zu folgen. "Mercutio, bis jetzt hatten wir Euch Pseudodrachen noch gar nicht auf dem Plan. In der Tat muss Euch Abadar, Gott dieser Stadt, mit Kammerwächter Dhatri hierher gesandt haben. Nach unserer Besprechung werden wir sicher mehr wissen. Fürs erste ist uns geholfen, würdet Ihr Euch zur Verfügung halten."
« Letzte Änderung: 28.09.2009, 22:26:20 von Zon-Kuthon »

Daro

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #61 am: 29.09.2009, 22:06:31 »
"Vielleicht habt ihr hier ja was zu essen? Ich muss nämlich gestehen, dass sich mein Magen doch recht leer anfühlt und mit etwas Essen und Trinken ist es auch leichter sich zur verfügung zu halten." Diese Frage konnte sich Daro dann doch nicht verkneifen nachdem er mitbekommen hatte, dass sie hier warten sollten und er den ganzen Tag noch nichts ordentliches gegessen hatte.

Zon-Kuthon

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #62 am: 02.10.2009, 19:47:51 »
Mit einem halbherzigen Lächeln verabschiedete sich Feldmarschall Kroft von den Pseudodrachen und führte Doktor Davaulus, Kammerwächter Dhatri und die Veterane in die Zitadelle.
« Letzte Änderung: 02.10.2009, 20:16:53 von Zon-Kuthon »

Zon-Kuthon

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #63 am: 20.12.2009, 22:02:52 »
22. Gozran 4708 AZ

Die Kleider der Pseudodrachen waren noch nicht getrocknet als Daro, Mercutio und Zanovia Grau, den Totenbezirk von Korvosa erreichten. Schwarze Rauchschwaden stiegen in den bedeckten Himmel empor und verbreiteten dabei den beissenden Gestank von verbranntem Fleisch. Noch immer setzten die Anhänger Pharasmas die Seuchenopfer in riesigen Massengräbern und makabren Scheiterhaufen bei, während die drei Agenten der Stadtgarde eine weitere Leiche nach Grau schafften. Die Pseudodrachen hatten den Toten aus dem Fluss auf einen herrenlosen Karren geworfen, um ihn zu einer Befragung zu Carmelizzia in die Kathedrale der Pharasma zu bringen.

Das Gotteshaus war ein imposantes Gebäude, erbaut im chelaxianischen Stil. Über der Pforte wachten Gargylen und die unzähligen Schießscharten ließen den Bau weniger wie einen Tempel denn eine Festung erscheinen. Vor dem Portal hatte sich eine Gruppe Novizen um Carmelizzia versammelt. Die Halbelfin verteilte verschiedene Aufgaben, dann entdeckte sie die Pseudodrachen. Ihr Gesicht wurde für einen Augenblick von einem Lächeln geziert, bevor sie mit gehetzten Blick näher kam.

"Ich grüße euch. Was kann die Herrin der Gräber an diesem Tag für euch tun? Ihr habt doch nicht schon wieder ganze Wagenladungen an Toten angekarrt, oder?"

Daro

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #64 am: 23.12.2009, 23:28:53 »
Eine ganze Wagenladung diesmal nicht, aber eine Leiche haben wir trotzdem, dachte sich Daro, doch sprach er seine Gedanken nicht Laut aus. Als Jüngster der Pseudodrachen, hielt er es für Angebracht nicht als erster das Wort an die Dienerin Pharasmas zu richten. Zudem war er viel zu beeindruckt von dem Gotteshaus, dass er nur wenige male betreten hat.

Etwas eingeschüchtert fummelte er an seiner Augenklappe herum, während er darauf wartet, bis jemand das Wort eröffnet.

Zanovia

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #65 am: 25.12.2009, 18:06:20 »
"Hört zu, wir müssen diesen Leichnam befragen. Was wird es kosten und wieviele Fragen können wir stellen? Sind wir hier bei Dir überhaupt an der richtigen Stelle?"

Zon-Kuthon

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #66 am: 25.12.2009, 20:04:45 »
Verunsichert blickte sich Carmelizzia zu allen Seiten um, dann trat sie näher an die Pseudodrachen heran.

"Ja, ich vermag es durch Pharasmas Segen die Toten zu befragen. Doch die Dame der Gräber wird es mir nicht gestatten, mehr als zwei Fragen an den Leichnam zu richten. Öfter habe ich nicht gewagt sie um diese Gabe zu bitten.
Wir haben zwar alle Hände voll damit zu tun die Seuchenopfer zu bestatten, aber treten ein. Es scheint euch wichtig zu sein."

Bevor die Halbelfin den Agenten mit einer knappen Handbewegung zu erkennen gibt ihr in die Kathedrale zu folgen, wechselt sie mit einem staubbedeckten Zwerg ein paar unverständliche Worte.

"... Gut, Totengräber Thumak, Ihr hebt mit den Novizen am Kesslergraben eine weitere Grube aus.", schliesst Carmelizzia das kurze Gespräch ab.



Die schwarze Dunkelheit des Altarraums wurde nur von wenigen, weißblauen Lichtschächten aus den kunstvoll gestalteten Kirchenfenstern geteilt.  Das helle Licht fiel auf fünf massive Steinblöcke. Carmelizzia wies Daro und Zanovia an, den Toten auf einem dieser Altäre aufzubahren.

Mit einem silbernen, gewellten Dolch öffnete sie die noch immer feuchten Kleider des Mannes und befreite ihn behutsam von den dunklen Stoffen. Ein Gebet flüsternd füllte sie eine flache Schale mit Wasser, um den Leichnam dann mit einem silberdurchwirkten Tuch zu waschen. Sein Körper war aufgequollen vom Flusswasser und hatte bereits eine gräuliche Färbung angenommen. Unentwegt sprach sie dabei die heiligen Worte ihres Glaubens.

Plötzlich wurden Carmelizzias Gebete energischer, sie ergriff dass Silbermedaillon an ihrem Hals und ein magisches Leuchten tauchte den Altarraum in ein blaues Licht. Ein heftiges Zucken schüttelte den Leichnam auf dem kalten Steinaltar, bevor er sich langsam aufrichtete. Die purpurfarbenen Lippen des Toten öffneten sich und er fragte mit lebloser Stimme:

"Was... wünscht... Ihr?"

Daro

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #67 am: 25.12.2009, 21:29:08 »
Daro trat an Carmelizzia heran. "Bitte frag den Toten was er auf dem Schiff gemacht hat, oder was seine Aufgabe dort war und warum die Seuche nach Korvosa gebracht wurde."
« Letzte Änderung: 26.12.2009, 17:00:43 von Zon-Kuthon »

Zon-Kuthon

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #68 am: 26.12.2009, 17:40:56 »
Die Priesterin blickte die beiden anderen Pseudodrachen fragend an, bevor sie sich an den Toten wendete. Mercutio und Zanovia nickten der Halbelfin zu und sie fragte: "Sag mir, was war Eure Aufgabe an Bord der Karavelle?"

Es dauerte eine Weile, da erklang die leblose Stimme des Leichnams: "Ich... sollte die... Roten... Mantis... bewachen... und... die Seuche... nach Korvosa... bringen."

"Warum sollte die Seuche nach Korvosa gebracht werden?", stellte die Halbelfin die zweite Frage. Erschrocken beobachtete sie wie das Wasser des Jeggare aus dem Mund des Toten sprudelte, als er sich anschickte zu antworten.

"Um... der... Bleichen Prinzessin... einen Dienst... zu erweisen."

Dann wich wieder jegliches Leben aus dem Leichnam und er sackte kalt und nass wie er war auf dem Steinaltar zusammen.
« Letzte Änderung: 30.12.2009, 14:34:37 von Zon-Kuthon »

Zon-Kuthon

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #69 am: 30.12.2009, 15:19:15 »
26. Gozran 4708 AZ

Ein bleierner Schleier verhüllte den goldenen Glanz der Sonne über Korvosa, die wie eine bleiche Kugel aus grellem Licht im Grau des Himmels brannte. Daro saß auf den Holzschindeln vor Caels Dachkammer und blickte nach Norden, nach Altkorvosa.

Hinter Schloß Korvosa, der Acadamae und dem Großen Turm erhoben sich die mächtigen Mauern Feste Korvosas. Er konnte den schwarzen Marmor von Palast Arkona neben der Alten Stadthalle schimmern sehen und erahnte die Dächer der Orisini Akademie des Schwertkampfs, wie die weißen Türme der Endrin Militärakademie. In den Schatten dieser Mauern hatte er bei Hadrak Bergbolzen, dem Armbrustmacher, ein neues Zuhause gefunden gehabt, nachdem Lamm ihn wie einen Sack Müll am Fluss weggeworfen hatte. Der Zwerg hatte den Jungen in seine Werkstatt gebracht und war sein Ziehvater geworden.

Daro hatte am Morgen auch eine knappe Nachricht von Cael unter einer leeren Weinflasche gefunden gehabt: "Bin ein paar Tage weg, nach Aals End, auf Schatzsuche." Was machte der Halbelf da nur wieder?

Doch die von Königin Ileosa verhängte Quarantäne Altkorvosas schnitt ihn von seinem Zuhause ab. Der Pseudodrache konnte nicht zurück auf den Garnisonshügel, er konnte auch nicht mit Hadrak auf ein kühles Feierabendbier nach Althafen gehen und dabei den Priester suchen oder im verfallenen Tempel Arodens in Brückenfront für Jophielas tapfere Seele beten.
Es war als hätten Klingen der Grauen Jungfern Altkorvosa vom Rest der Stadt einfach abgeschlagen.

Ein Klopfen unten an der Tür riss Daro aus seiner Sorge um den alten Zwerg und Cael.
« Letzte Änderung: 03.01.2010, 18:31:21 von Zon-Kuthon »

Daro

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #70 am: 31.12.2009, 02:41:44 »
Immer noch sehr betrübt ging der Jüngling die Treppenstufen hinab. Wer das nun wieder ist? Nach den Abenteuern in dem geheimen Urgathoa Tempel wäre ich froh über ein paar ruhige Tage gewesen. Ich hätte sicherlich einen Weg gefunden in Erfahrung zu bringen wie es dem alten Hadrak geht. Als er sich der Türe näherte, zögerte er doch sie zu öffnen. Die vielen Aufträge die er mittlerweile als Pseudodrache erlebt hatte, haben ihn mißtrauischer gemacht. Durch die geschlossene Türe fragte er: "Wer ist da und was wollt ihr?"

Mercutio

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #71 am: 31.12.2009, 10:50:47 »
Nachdem sie den geheimen Urgathoatempel vollständig erkundigt hatten, hatte sich Mercutio sogleich seinen Keller in der Lanzettengasse zurückgezogen, zusammen mit allen erbeuteten Gegenständen. Dort machte er sich sofort daran die der Beute innewohnenden Geheimnisse zu erforschen. Ab diesen Zeitpunkt war der Magier nicht mehr aus seinem Keller zu bringen. Auf Klopfen und Rufen antwortete er nicht.
Während er die Magie der Beute untersuchte, ging Mercutio immer wieder durch den Kopf was mit seinem geliebten Korvosa passiert war. Er musste einen Weg finden Königin Illeosa das Handwerk zu legen und wieder Ordnung in der Stadt herzustellen. Er musste ...

Zanovia

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #72 am: 31.12.2009, 12:26:11 »
Der schreckliche Tod Jophielas hatte Zanovia doch sehr mitgenommen. Es hätte genauso gut ihr passieren können, Nur gut, dass sie so stark durch Rachegelüste motiviert war, dass es ihr in sehr kurzer Zeit gelang die Hohe Priesterin Ughatoas zu töten.
Diese Gedanken schossen Zanovia immer wieder durch den Kopf. Sie war erschöpft und ausgebrannt.

Zon-Kuthon

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #73 am: 31.12.2009, 15:11:42 »
Daro hörte die kräftige Stimme eines jungen Mannes draussen auf der Lanzettenstraße antworten: "Wir sind Freunde der Pseudodrachen und wünschen eine Unterredung mit Phileus Falkenauge."

Zanovia

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Sieben Tage bis ins Grab
« Antwort #74 am: 31.12.2009, 15:22:55 »
"Daro, lauf und hole Mercutio herauf, ich öffne inzwischen die Tür. Hast Du überhaupt verstanden, wer draussen klopft?"

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