"Wir sollten nur vorsichtig sein in unserem Tun, aber da habe ich bei Dir wenig Zweifel, dass Du kein Fingerspitzengefühl zeigen könntest, wenn es wirklich mal darauf ankommt, Cassim.", dabei lächelte ihn für einen kurzen Augenblick freundlich an. Sagte dann aber eine Weile lang- mit alter Mimik- nichts mehr, sondern nahm noch einen kleinen Schluck vom Glühwein und hörte aufmerksam zu, was sonst noch so gesprochen wurde.
"Natürlich, wie Ihr wünscht, Cassim. Ich bin mir sicher, dass Ihr selbst schon einige gute Vorschläge haben werdet.", sagte Valeria dann, nachdem sie auf eine Äußerung von Cassims Bruder gewartet hat. Valeria sagte noch: "Danke!" zu Melan, der die Stühle herbeitrug und saß sich in Wrens Nähe.
Valeria legte sanft und vorsichtig ihre Hand auf Wrens Schulter. Obwohl die Hand eher kalt schien, war das Lächeln Valerias gegenüber Wren sehr warmherzig. Bis alle letztlich an dem Tisch waren, flüsterte Valeria ihr leise zu: "Desna wird ihn wohl nun liebevoll in ihre Arme geschlossen haben, nach dem gerechten Urteil Pharasmas, macht Euch da mal keine Sorgen. Seid nicht traurig, er ist in Erfüllung seiner Glaubensprinzipien gestorben, die Jugend zu schützen. Ich lernte Jal ein bißchen kennen: Ich denke, er wird froh sein, wenn Ihr ihn immer gut im Herzen behaltet, aber nach einiger Zeit auch wieder pure Lebensfreude empfinden könnt. Er hätte ein schlechtes Gewissen, wenn Ihr gar lange Zeit in Schwermut schwelgen würdet."
Gerade für eine Pharasma-Priesterin war es nicht leicht, solche Worte auszusprechen, ist doch Ihr Glaube recht unterschiedlich im Vergleich zum Glauben an Desna. Aber hier ging es nicht um Valeria, sondern um Wren und auch den Willen des verstorbenen Jal, den er wohl gehabt hätte. Der Wille der Toten sollte eben entsprechend geehrt werden. Valeria kam leider nicht dazu die Diskussion vorher zu führen und etwas Trauerzeit war ja sicherlich auch angemessen.