Ein kleiner Überfall und schon versammeln sich heldenhafte Retter wie Mistkäfer um die Scheiße. Was ist bloß aus seiner Stadt geworden? Früher wäre so etwas nie geschehen, es sei denn, man bestach die richtigen Wachen.
"Ach verdammt!", murmelt Ansuz zu sich selbst und beginnt den geübten Abstieg auf das dreckige Pflaster. Seine Finger finden wie von selbst die Fugen zwischen den Ziegeln. Nicht umsonst sind seine Hände ebenso schwielig wie die eines Schmieds.
Fröstelnd zieht er den Mantel enger, als er unten angelangt ist. Die Armbrust schnallt er sich auf den Rücken. Erhobene Waffen sind unklug, wenn einer der Anwesenden einen Speer trägt, fast größer als er selbst.
Äußerst fraglich, wie man mit so einem Ungetüm einen Gassenkampf überstehen will. Steckt er erst einmal fest, ist man Futter für die Fische. Das Spitzohr kann froh sein, Gefährten zu haben.
Um auf sich aufmerksam zu machen klatscht er in die Hände. Seine finstere Miene ist seinem erprobten Aber-natürlich-kann-ich-Euch-weiterhelfen-Lächeln gewichen. Flotten Schritts nähert er sich den Fremdlingen. Er gibt sich Mühe, so kosmopolitisch wie möglich zu erscheinen.
"Hallo, geehrte Fremde! Mein Name ist Ansuz, Hagals Sohn. Benötigt ihr die Unterstützung eines ortskundigen Einheimischen?"
Den Neuankömmling ignoriert er bewusst. Seine zweideutigen Blicke gelten eindeutig der Tänzerin. Wer diese Damen einmal tanzen sah, weiß um ihre Gelenkigkeit in den entscheidenden Körperpartien. Äußerst inspirierend!
"Die Dame vielleicht?", fragt er mit einem charmanten Lächeln.
Er wirkt plötzlich fast betroffen, als er einen Schritt zurückweicht und abwehrend die Hände hebt.
"O und entschuldigt bitte meinen Fehlschuss, ich wollte euch lediglich Beistand bieten. Seid Ihr wohlauf, gute Frau?"
Mit mitleidsvollem Blick nimmt er eine Hand der Schwangeren in seine.