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Autor Thema: [Kapitel I] Mystral [mit Donaar zusammengeführt]  (Gelesen 19479 mal)

Beschreibung: Die kleine Bardin

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Lhósson

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[Kapitel I] Mystral [mit Donaar zusammengeführt]
« am: 25.10.2009, 02:38:32 »
Kalt weht der Wind an diesem Morgen durch Westgate, der größten Stadt der Drachenküste, das Tor des Westens am inneren See, die verruchte Stadt wo man alles bekommt und wo alles seinen Preis hat. In ihren Gassen und Straßen regt sich das leben. Die großen Adelshäuser und Handelsfamilien sind damit beschäftigt das Fest des Mondes vorzubereiten. Es soll in sechs Tagen gefeiert werden, nicht mehr viel Zeit. So störte sich kaum einer am kalten Wind. Auch wenn er ungewöhnlich war. So für haben die Winterwinde seit über 100 Jahren nicht mehr über die Stadt geweht. Aber es gab ja wichtigeres.

Nicht nur die Hohen des Stadt wollten das Fest feiern. Auch das einfache Volk freute sich auf die öffentlichen Veranstaltungen, das Singen, das Tanzen, das kostenlose Essen und viele andere Annehmlichkeiten. Seit einigen Jahrzehnten war eine Art Wettstreit unter den Adligen und reichen entbrannt. Es war recht simpel. Wer die größte und aufsehenerregenste Mondfestfeier veranstaltete war der reichste in Westgate. So etwas konnten sich nur Adlige einfallen lassen, aber dem einfachen Mann störte es wenig. Um die meisten Gäste zu bewirten wurden die Feste auf die Gassen und Straßen um die Adelshäuser ausgeweitet und jeder war willkommen.
Dass dieses Ereignis so kurz bevor stand, trieb viele Menschen in die Stadt und auf die Märkte. Es mussten ja neue Gewänder genäht werden, Wein eingekauft, Essen eingelagert und noch viele Sachen mehr erledigt werden. Kurz gesagt, in der Stadt fühlte man regelrecht die Aufregung und Vorfreude auf das Fest.

Nicht nur die Händler freuten sich über diese Tage, nein auch die Gasthäuser waren voll belegt, die Taverne brachen fast jeden Abend vor Gästen auseinander, die Diebesgilde nahm mehr Gold ein als in fünf Monaten zuvor, Sklavenhändler wurden die schönen jungen Mädchen und Jungen für überteuerte Preise abgenommen und auch jedes Bordell war jeden Tag zu jede Stunde ausgelastet. Es war sogar so, dass einige Bordelle anboten in den hohen Häusern die Feiern auf spezielle weise zu verschönern. Sehr berüchtigt sollen dabei die Orgien der jungen Adligen gewesen sein. Es heiß, dass es nicht selten auf diesen Festen vor kam, dass jeder mit jedem Geschlechtsverkehr vollzog. Dabei soll es egal sein ob der jeweilige Partner dem gleichen Geschlecht, eines niedrigeren Standes oder einer fremden Rassen angehörig war. Diese Feste sollen meist eine Größe von 100 bis 200 Gästen haben. Aber das ist nur Geschwätz der alten Weiber auf den Straßen. Welcher Adlige würde es mit einer Bauern machen? Unmöglich. Denn noch gab es dieses Gerücht.

Eines der Häuser die die Feste auf besondere Weise verschönerten war das Haus „Regenbogenlilie“ der Dame Anastera DaSur. Es war auch das beliebteste Haus, weil man bei ihr alles fand was das Herz verlangte. So war es nicht ungewöhnlich, dass die Adelshäuser beziehungsweise Handelshäuser sich gegenseitig überboten um in den Genuss dieses Hauses zu kommen. Meist war dieser Wettstreit drei tage vor dem Fest beendet und die Damen und Herren des Hauses bereiteten sich auf die Feier vor. Bis dahin war es somit noch einige Tage.

Momentan waren einige Reisende und ein Adliger mit seinem Sohn zu Gast in der Regenbogenlilie. Die Reisenden bestanden aus einem Haufen grobschlächtiger Menschenmänner die eine der tiefligischen Tänzerinnen anfeuerten sich weiter zu entkleiden und mit ihrem Schwanz zu spielen. Sie benahmen sich sehr vulgär aber hatten mit 100 Goldstücken pro Mann das doppelte für so eine Vorführung bezahlt. Der Adlige und sein Sohn saßen in einen eigenen Raum. Sie hatten das teuerste Programm gebucht und warteten das es beginnen würde. Das bedeutete ein entspannenden Bad mit Wassergnasi. Gefolgt von einer Massage von Erdgnasie, einem großem Frühstück serviert von Elfinin und begleitet von der besten Bardin des Hauses und einigen Tänzerinnen verschiedener Rassen. Am Ende durften sich die beiden Herren ihre Favoriten unter den Damen des Hauses suchen und mit ihr den Rest des Tages verbringen.

Die beste Bardin des Hauses schlief noch in ihrem Zimmer. Es war kein großes Zimmer. Höchstens drei mal drei Schritte groß. Es reichte für die Bewohnerin mehr als aus. Denn es handelte sich um eine Mephling. Nichts desto trotz war sie bei den Gästen und der Dame Anastera DaSur sehr beliebt. Sie hatte sich schon durch ihre Reisen einen Namen gemacht, wohl auch von ihrem Äußeren mitbegründet und war so ein Zugpferd im Haus. Also wollte die Dame Anastera DaSur alles mögliche Tun um es der kleinen bequem zu machen.
So war das kleine Zimmer das wohl am edelsten eingerichtete Zimmer und die anderen waren auch nicht gerade billig ausgestattet. Im Zimmer gab es ein passendes Bett aus Ebenholz, gefüttert mit Gänsedaunen, einem Gold beschlagenen Apothekerschrank, dessen Fächer der Mephling wie große Schubkästen vorgekommen sein müssten, einer passenden Sitzgelegenheit, bezogen mit rotem Samt und vielen anderen Kleinigkeiten. Dazu waren die Wände des Raumes mit himmelblauen Seidenbahnen bezogen. Ein kleines wunderschönes Himmelreich war der Raum.

Gegen die Tür des Raumes klopfte Jemand sachte.
« Letzte Änderung: 26.06.2010, 10:43:55 von Lhósson »

Mystral Wolkenglanz

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[Kapitel I] Mystral
« Antwort #1 am: 25.10.2009, 10:43:01 »
Die Stürme waren in diesem Jahr besonders kalt. Hoch oben, im Schloss der Sylphen, brannten magische Fackeln und Kohlebecken an allen Fenstern, um wenigstens die ärgste Kälte draußen zu halten. Die Sylphen selbst schützten sich mit ihrer Magie vor der Kälte, und auch Mystral war für gewöhnlich davon betroffen. Heute jedoch war ein Tag, an dem es diesen Luxus nicht für sie gab.

Auf einer Turmspitze, einer großen Plattform, fror sie in den kühlen Winden, die an ihren Flügeln zerrten. Ihre Finger waren etwas taub um den Schaft ihres Speeres, obwohl sie Lederhandschuhe trug. Ihre Haare waren mit feinen Eiskristallen durchsetzt, und sie konnte nicht einmal fliegen. Und so blieb ihr nichts anderes übrig, als sich Hieb um Hieb ihrer Widersacherin entgegen zu stellen und ihn mit gleicher Münze zu erwidern.

"Links, rechts, Hoch. Nochmal. Und niemals zuweit vorpreschen!" Die unbarmherzige Stimme ihrer Meisterin im Speerkampf, Peitschender Wind, trieb sie immer weiter an in ihren Bemühungen, zumindest keine all zu schlechte Figur zu machen. Die Sylphe war recht groß und kräftig gebaut für ihre Rasse, und obwohl sie noch zwei gesunde Augen hatte, trug sie immer eine Augenklappe über einem Auge. Eine Dienerin des Talos sei sie, hatte sie ihr einmal erklärt. Wer auch immer das war. Auf jeden Fall war sie eine fähige Speerkämpferin, und eine gute Lehrerin, wenn auch nicht nachgiebig mit ihrer Schülerin. Mit einigen geschickten Hieben schlug sie Mystral den Übungsspeer aus der Hand, der im hohen Bogen durch die Luft flog und dann auf den Boden fiel, leise klappernd. Ein zweiter Stoß schickte Mystral auf ihren Hosenboden hinab, jedoch sah die Mephling auch auf den Lippen ihrer Fechtmeisterin ein anerkennendes Lächeln, hatte sie doch so lange und so geschickt noch nie gekämpft.

Das Klappern dauerte an... Und mit der Zeit merkte Mystral, dass es garnicht das Klappern von Holz auf Marmor war. Es war...


jemand, der an ihre Tür klopfte.

Noch etwas verschlafen öffnete Mystral ein Auge und nuschelt irgendwas total unverständliches aus ihrem dicken Daunenkissen hervor, welches für den kundigen Zuhörer nach Auran geklungen hätte. Wohl wissend, dass sie jetzt direkt wieder einschlafen würde, wenn sie die Augen zumachte, drückte sie sich dann hoch und fragte nochmal etwas deutlicher. "Jaa... Bin wach, n'Morgen. Ist schon morgen?"

Dann drückt sich Mystral unter der Daunendecke etwas hoch und streckte ihren Leib herzhaft gähnend, wobei sie auch ihre Flügel entfaltete und sorgfältig streckte, waren sie doch durch die dicke Decke etwas eingedrückt. In einem hellblauen, ein wenig durchsichtigen Nachtgewand, das nur am Rücken tief ausgeschnitten war um ihren Flügeln Rechnung zu tragen, blickte zu dem einzelnen Fenster hinüber.
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Lhósson

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[Kapitel I] Mystral
« Antwort #2 am: 25.10.2009, 11:35:27 »
Aus dem Fenster konnte man einen strahlend blauen Himmel erkennen. Nur eine graue sich sanft schlängelnde Rauchfahne trübte das Blau des Himmels. Das durch das Fenster fallende Sonnenlicht zeigt an, dass es wohl um die achte Stunde ist. Dies war gut abzuschätzen, da sich das Fenster an der Ostseite des dreistöckigen Hauses im obersten der Stockwerk befand.

Mit einem leisen knarren öffnete sich die Tür. Die Person die nun im Türrahmen stand war Sandra mit einem Tablett in den Händen. Sie war ein junges Menschenmädchen, wohl um die 13 Sommer alt. Im Haus war sie mit einigen anderen Mädchen und ein paar Jungen für das Sauber machen und die Botengänge verantwortlich. So wie alle diese Kinder trug auch Sandra Kleidung aus festem blauem Leinen mit einer einfachen schmückenden Stickerei an den Säumen und ihre schwarzen Haare waren zu einen festen Zopf geflochten. Die Dame Anastera DaSur achtete penibel auf das Aussehen jedes einzelnen im Haus. Schließlich war die Regenbogenlilie eines der drei edelsten Häuser in der Stadt und das sollte auch so bleiben.

Zögernt begann die Kleine zu sprechen. Nicht aus Angst oder Scham sondern weil sie einen scheuen Charakter hatte. „WerWerte Lady Wolkenglanz , die Dame DaSur schickt mich zu euch. Wir haben zwei Gäste die das Fürstenprogramm gebucht haben. Ihr werdet mit eurer Harfe in zwei Stunden im Schwertlilienzimmer erwartet. Zu Eurer Musik sollen der Gestaltwandler Uni und die beiden Katzendamen Asia und Kamari tanzen. Euer Frühstück habe ich schon mitgebracht.“ Sandra schaute kurz auf und hob das Tablett etwas an. Auf dem Tablett standen ein Teller mit Honigbrötchen, ein Teller mit geschnittenen Äpfel, Birnen und Pflaumen und ein Glas dampfenden Holunderblutentee. Sie ging in den Raum hinein und stellte die Sachen auf den Tisch bei der samtbezogenen Sitzgelegenheit ab. „Wenn ihr nichts weiter wünscht, werde ich der Dame DaSur berichten ihr bereitet euch vor.“ Mit gesenktem Blick wartete sie auf eine Antwort.

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[Kapitel I] Mystral
« Antwort #3 am: 25.10.2009, 12:20:12 »
"Eine Waschschüssel mit heißem Wasser wäre noch schön. Ansonsten danke sehr, Sandra." meint Mystral lächelnd zu dem Mädchen. Gerne hätte sie noch angefügt, sie solle sie doch Mystral nennen, aber auf der anderen Seite war dies wohl hier nicht so gerne gesehen. Ausserdem, zu viel Nähe war auch nicht gut.

Dann erhob sich Mystral erstmal und sprang leichtfüssig aus dem Bett und zu ihrem üppigen Frühstück. Direkt schob sie sich einen der Apfelschnitze in den Mund und kaute lächelnd darauf herum. Draussen sah es garnicht so kalt aus.

Nun, einerlei. Bald würde sie ein weiteres Mal auftreten und einen Tanz ihrer Kolleginnen begleiten. Ein paar Edle, die vom Besten gebucht hatten also, soso. Nun, dann würde sie ihnen natürlich das Beste geben, wozu sie imstande war. Ein schönes Tanzlied, wie sie es schon öfter mit den Damen eingeübt hatte, ein charmantes Lächeln, etwas dekorativ aussehen und ehrerbietig sich vor den hohen Herren oder Damen verneigen. Hoffentlich wählte nicht einer von denen, wenn es soweit war, sie aus, wie es vor ein paar Wochen bei einem umherziehenden Ritter der Fall gewesen war. Das war immer ein ziemlicher Eiertanz, dem edlen Herren zu erklären, dass sie eher Dekoration als Ware war.
« Letzte Änderung: 25.10.2009, 12:21:15 von Mystral Wolkenglanz »
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« Antwort #4 am: 25.10.2009, 13:04:56 »
Nach einer weile öffnete sich die Tür erneut. Sandra kam mit einer Schüssel dampfenden Wassers in den Raum. Sie ging langsam und hielt den Blick fest auf das Wasser gerichtet. Wohl um nichts zu verschütten. Die Schüssel stellte sie auf einen Beistelltisch neben dem Apothekerschrank. „Ich hoffe das Wasser ist Euch nicht zu war, Lady Wolkenglanz.“ Nach einem tiefen Knicks ging Sandra zur Tür zurück. „Ich werde dann der Dame DaSur berichten.“ Sie wartete noch einen Moment, um Mystral die Chance zu geben noch etwas zu sagen, bevor sie die Raum verließ.

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[Kapitel I] Mystral
« Antwort #5 am: 25.10.2009, 13:34:28 »
Mystral lässt die Gelegenheit ungenutzt verstreichen, bedankt sich nur nochmal bei Sandra. Sie ist gerade dabei, das zweite Honigbrötchen zu verzehren und nippt dann an dem inzwischen lauwarmen Tee. Sobald Sandra dann den Raum verlassen hat, leert sie die Rasse und öffnet eine Schublade, um daraus einen Schwamm, ein Stück parfürmierte Seife und ein Handtuch zu nehmen. Dann werden die Tür verschlossen und die Vorhänge vor dem Fenster zugezogen.

Dann zieht die Mephling das Nachthemd über ihren Kopf und macht sich an ihre Morgentoilette.
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[Kapitel I] Mystral
« Antwort #6 am: 25.10.2009, 22:17:26 »
Anderthalb Stunden später war Mystral vollständig fertig und bereit. Sie hatte sich gewachsen, dann ein geschmackvolles, nicht zu wenig dekoltiertes Kleid aus dem Kleiderschrank geholt und darunter lange Strümpfe und etwas hochhackige Schuhe angezogen. Nichts, was die Blicke zu sehr auf sich zog, eher etwas, das ihre natürlichen, etwas fremdartigen Züge unterstrich. Dazu etwas geschmackvolle Schminke und Lippenstift und eine hübsche Perlenkette. Den Rest der Zeit hatte sie mit ein paar Aufwärmübungen für ihre Stimme verbracht, ebenso ihre Harfe gestimmt. Es schien, als wäre alles bereit. Ein kurzes Streichen über die Saiten der Harfe, dann konnte es beginnen.

Mit ruhigen Schritt trat Mystral aus dem Zimmer, das nicht wirklich aufgeräumte Zimmer hinter sich zurück lassend. Das Wissen, dass es adrett und sauber sein würde, wenn sie später wieder dorthin zurück kam, hinterließ ein warmes zufriedenes Gefühl in ihrem Bauch. Personal war etwas grossartiges. Mit ruhigen, gemessenen Schritten schlenderte Mystral dann den Gang entlang und in Richtung des Schwertlilienzimmers. Dabei nahm sie einige Treppen, die hinab führten und die für die Mitarbeiter des Hauses reserviert waren. Diesen Flügel betraten die Kunden nie, lebten hier doch die Botenkinder, anderen angestellten und war hier doch die Küche und das Waschhaus untergebracht. So musste sie nicht all zu leise sein, auch wenn sie von einiger Entfernung mit ihren scharfen Ohren das Gelächter einiger rauer Männerstimmen hören konnte, wohl aus dem Seerosenraum. Vermutlich eine andere Vorstellung. Einerlei, sie hatte anderes, worauf sie sich konzentrieren musste, und sie kam gerne etwas früher, um mit den Tänzerinnen noch ein Schwätzchen zu halten und sich abzustimmen. Und ausserdem wollte sie gerne diese Kunden selber einmal sehen, oder zumindest eine richtige Beschreibung von ihnen haben.
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Lhósson

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[Kapitel I] Mystral
« Antwort #7 am: 26.10.2009, 00:15:18 »
Im Schwertlilienzimmer warteten schon die zwei Tänzerinnen und der Tänzer. Die beiden Gäste waren noch nicht eingetroffen. So redeten die drei über dies und das und darüber welches Aldelshaus wohl dieses Jahr sich über ihren Besuch freuen durfte. Als Mystral hinein kam schauten alle drei zur Tür. Sie begrüßten die Bardin freundlich und fragten sogleich was sie Spielen würde. Asia und Kamari hatten nur leichte Kleider an. Der Stoff verhüllte weniger das was er bedecken sollte als es extra noch hervor zu heben. Uni hatte nur eine Hose an. Das Gestalltwandlerwesen hatte die Gestallt eines sehnigen jungen Mannes mit blauer Haut angenommen. Es sollte wohl den männlichen Gegenpart zu den beiden Katzendamen spielen.

Im Raum selbst waren die edlen Sitzgelegenheiten an die Wand geschoben. Nur zwei Liegesofas standen in der Mitte des Raumes, flankiert von jeweils einen Beistelltisch auf welchen schon Obst bereit gestellt wurde. Die Sofas hatten einen blauen Bezug und wahren mit Schwertlilien bestickt. So wie auch die anderen Sitzgelegenheiten. Die Wände des Zimmers waren mit hellblauen Seidenbahnen bestückt. Fast bis zum Boden. Doch einen Meter Hoch reichte eine Holzvertäfelung. Dieses Holz war über lackiert so das es aussah als wuchsen überall Schwertlilien. Erleuchtet wurde der Raum von einem kugelförmigen Kronleuchter.  Im Ganzen sah der Raum aus als sei man in einem See umgeben von hunderten dieser wunderbaren schlanken, blau gelben Blumen.

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[Kapitel I] Mystral
« Antwort #8 am: 26.10.2009, 14:07:02 »
"Ich dachte an den CalimshanerTigertanz. Jener lässt sich gut zu dritt aufführen, und passt gut zu euch." Mystral zwinkert den beiden Katzendamen zu, denn jener Tanz hatte durchaus eine gewisse katzenhafte Anmut, die wohl wirklich gut zu ihnen passen würde. Ausserdem war der Tanz einfach genug, um ihn mit der Harfe zu begleiten, und er war auch ein nicht selten getanzter Schautanz in der Regenbogenlillie, wenn auch einer der anspruchsvolleren.
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« Antwort #9 am: 26.10.2009, 16:34:29 »
„Jarr das wärrre eine gute Idee. Uni, willst du nicht einen Katzzenmann Nachahmen?“ schnurrt Kamari zur Antwort. Als sie Uni ansprach näherte sie sich ihm. Mit den Fingern versuchte sie über seine Brust zu streichen doch der Gestaltwandler wich mit einem Lächeln zurück. „Ja könnte ich, doch die Dame möchte es so. Konnte schon jemand die beiden Gäste in Augenschein nehmen?“ Die beiden Katzendamen schüttelten den Kopf. „Wie schade, zwei Männer sind langweilig. Die meisten wollen nichts vom selben Geschlecht und dann muß ich einen Mann spielen.“ Uni seufzt gespielt „Dabei könnte ich auch Männern soviel bieten.“ während er gesprach, hatte er die Gestalt gewandelt zu einer blauheutigen Frau. Die nun mit einem kecken Grinsen unter ihre Brüste griff. „Meint ihr nicht?“ fragte Uni noch bevor er lachen mußte und auch die Katzendame zeigten ein breites Grinsen.

Uni war beiden Geschlechtern nicht abgeneigt, wohl eine Eigenart seiner Rasse. Es machte ihm sogar Spaß einige Kunden gefühlsmäßig zu verwirren. So kam es schon mal vor, dass eine Frau die ihn als Mann buchte irgendwann mit einer Frau im Bett lag. Bei Männern war er vorsichtiger. Die verstanden diese Art von Spaß nicht und auf verprügelt zu werden stand er nun gar nicht. Besonders nicht wenn er dann noch eine Standpauke von der Dame Anastera DaSur bekam.

Kaum hatte sich das Lachen von Uni gelegt öffnete Sandra die Tür zum Zimmer. „Entschuldigt. Die Gäste werden bald hier sein. Sie müssen sich nur noch anziehen.“ sagte sie schnell und schloss wieder die Tür.
« Letzte Änderung: 27.10.2009, 15:26:40 von Lhósson »

Mystral Wolkenglanz

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[Kapitel I] Mystral
« Antwort #10 am: 27.10.2009, 10:33:08 »
"Nun denn. Ich bin gespannt, wenn wir heute erfreuen. meint Mystral schmunzelnd und tritt etwas zur Seite, wo wohl wie meistens ein paar Sitzkissen für sie bereitgestellt sind, stellt sich daneben und streich nochmal glücksbringend über das Holz ihrer Harfe. Es war nur höflich, die Adligen, mit einer adretten Verbeugung zu begrüßen, wenn sie eintragen, aber im stehen zu spielen war anstrengend, besonders weil der Harfenarm irgendwann schwer wurde. Ausserdem konnte man sich schön lasziv auf das Kissen niederlassen, ein Kontrapunkt zu der Unruhe des Tanzes. Die Geschichte von letzter Woche erwähnt Mystral mal nicht, waren da ja auch ein paar andere Tänzer beteiligt gewesen.

Einerlei, die Herren von heute waren hoffentlich anders. Oder zumindest respektierten sie die Regeln des Hauses.

Während sie so überlegt, schaut Mystral etwas schmunzelnd zu dem blauhäutigen Mann. Ein Wesen, das alles sein konnte, was es wollte, egal in welcher Art... Das klang fast schon interessant genug, um selber interessiert zu sein. Vor allem was dieses Blau für ihr Volk das war, was für andere ein gesundes Erröten war, etwas, dass sie jetzt auch ansatzweise tat. Dann jedoch schaute sie wieder konzentriert, aber mir höflichem Lächeln voran.
« Letzte Änderung: 27.10.2009, 12:43:34 von Mystral Wolkenglanz »
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« Antwort #11 am: 27.10.2009, 16:02:42 »
Ihre Kissen lagen dieses mal abseitzt. So das die Tänzer viel Platz zum tanzen hatten. Vielleicht auch, damit sie nicht direkt im Sichtfeld der Herren sitzen mußte und so diese nicht auf dumme Gedanken kamen.
Uni, der Maytrals aufblauen bemerkte, lächelte sie keck mit einem Augenzwinkern an. Dann wandelte er sich wieder in einen richtigen Mann und gesellte er sich zu zwischen die Katzendamen. Nun warteten alle vier darauf, dass ihre Gäste eintrafen.

Es dauerte tatsächlich ein paar Minuten bis sich die Tür öffnete und der erste Gast den Raum betrat. Es war der ältere der Beiden, wohl an die 40 Sommer alt. Seine Schultern waren so breit wie die Tür, sein Gesicht braun gebrannt mit einigen kleinen Narben. Ein sehr markantes Gesicht, was schon viel erlebt hatte umrahmt von dunkelblonden langen Haaren. Seine  Kleidung war für einen Adligen sehr schlicht und prakmatisch gehalten. Von unten nach oben hatte er dunkelbraune Stulpenstiefel, eine schwarze Leinenhose, eine braune Langtunika mit mit Gold durchwebt und einen offenen leichten Stoffmantel an. Dazu kam noch ein breiter Schwertgürtel, dessen Schnalle mit Rubinen besetzt war und an jeder Hand ein Goldbandring. Wohl war normalerweise noch am Schwertgurt ein Schwerhalter und ein Schwert befestigt, aber das mußte ja jeder Gast unten abgeben. Höchst wahrscheinlich war er so ein Adliger der sich einige Zeit aus lange weile als Abenteuer oder gar Pirat durchgeschlagen hatte. Direkt ging er auf das von euch aus rechte Sofa zu und setzte sich. Die Elfinen, die ihn in den Raum geführt hatten kamen mit gesenkten Köpfen hinterher.

Kurze zeit später kam der junge Adlige nach. Was auffällig war, war das er den Raum mit gesenkten Kopf betrat. Er hatte auch gerötete Wangen und sah wie 17 Sommer aus. Sein Gesicht war feiner geschnitten als das seines Vaters. Auch war er viel schmaler als dieser und seine halb langen Haare waren mittelblond. Er war wohl mehr nach seiner Mutter gekommen. Die Kleider die der junge Mann an hatte waren ähnlich gehalten wie die seines Vaters. Er hatte nur keinen Mantel an, seine Tunika war dunkelblau gehalten und anstelle eines Schwertgutes einen einfachen Langgurt.
Seine beiden Elfinen führten ihn zum Sofa hin. Auch im sitzen blieb sein Blick gesenkt.

Nachdem eine der vier Elfinen die Tür wieder geschlossen hatte, klatschte der alte adlige in die Hände. „Fangt an!“ befahl er mit rauer Stimme und legte sich auf das Sofa.

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« Antwort #12 am: 27.10.2009, 22:07:27 »
Vorsichtig liess sich Mystra möglichst adrettl auf die Kissen nieder, nachdem sie sich höflich verbeugt hatte. Sieh an. Ein rauer Adliger und sein Sohn, der vermutlich zum ersten Mal im Leben solch ein Haus besuchte.. Naja, das erste Mal war immer etwas besonderes. und um dies hier zu etwas besonderem zu machen, dazu war sie ja hier. Der ältere Mann war auch nicht uninteressant, aber eher auf einer akademischen Basis.

Als der Mann in die Hände klatschte, musste sich Mystral ein Schmunzeln verbeissen. Ja, Calimshan passte durchaus, wo der Mann sich so aufführte wie ein dortiger Fürst. Ohne groß zu warten, griff Mystral in die Seiten, nur ein kurzer Seitenblick zu ihren Tänzern, die nun die Grundposition eingenommen haben sollten. Dann zupfte sie auch schon sanft, geschickt an den Saiten der Harfe, sie mit ihren Fingerballen anschlagend, um einen schönen, weichen Ton zu erhalten. Mit einem leichten Lächeln begann sie die beginnenden Takte des Tigertanzes zu spielen, einen zuerst weichen, sanften Tanz, der mit der Zeit jedoch wilder wurde, jedoch nicht ohne seine Eleganz zu bewahren, ähnlich einem sich erst räkelnden, dann pirschenden und zuletzt elegant jagenden Tiger. Perfekt um die Konturen und Eleganz der Katzendamen zu unterstreichen, nicht zu vergessen ihre weiblichen Vorzüge, während Uni eher eine unterstützende Rolle erhielt. Allerdings lag bei seinem Aussehen der Vergleich mit einem Dschinn bei der Calimshiter Musik nicht fern.
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« Antwort #13 am: 28.10.2009, 00:08:09 »
Die Tänzer waren bereit. Als die Musik einsetzte begannen die Katzendamen in Tanzenden Bewegungen um Uni herum zu Tanzen. Es erinnerte an einen Ringtanz, so wie man ihn bei so vielen Feiern finden konnte. Uni selbst bewegte sich nur minimal. Er drehte sich mal zur einen und mal zur anderen Katzendame hin. Er öffnete ihnen die Hände und lud sie so ein näher zu kommen.

Der alte Adlige schaute dem Tanz interessiert zu. Er ließ sich von den Elfinen geschälte Weintrauben und andere Früchte reichen. Sichtlich genießt er das ganze. Sein Sohn hingegen sitzt immer noch gerade auf dem Sofa. Er hatte sich nicht so hingelegt wie sein Vater. Auch waren seine beiden Elfendamen sichtlich ratlos. Kaum einen blick würdigte der junge Mann dem Tanz und noch weniger dem Obst, welchen die Elfinen ihm reichten. Nichts aß er von ihnen. Bei genauem hinsehen konnte man erkennen das er seine Kiefermuskeln immer wieder anspannte und auch seine Hände, die zu Fäusten geballt auf seinen Beinen ruhten, kneteten etwas imaginäres.

Die Röte war aus seinem Gesicht verschwunden. Umgewandelte Scham war es also nicht was ihn beschäftigte.[1]
 1. bitte Wurf auf Wahrnehmung

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[Kapitel I] Mystral
« Antwort #14 am: 28.10.2009, 01:10:53 »
Oha, da schien aber jemand wütend zu sein. Egal.

Mystral wandte ihren Blick nach einen Sekunden weiterer Betrachtung lieber wieder den eleganten Bewegungen, die sie mit ihrer Harfe begleitete, zu, um sich nicht von den Emotionen des Mannes abbringen zu lassen, sich zu konzentrieren. Ausserdem mochten seltsame Blicke ihn nur zusätzlich reizen. Nein, es ging sie wohl nichts an, wenn der Junge von irgendwas angesäuert war, vermutlich von seinem Vater. Geschickt spielt Mystral weiterhin auf der Harfe, lässt mehr und mehr auch ein wenig ihrer bardischen Magie in die Töne einfließen, als die Schritte schneller, komplizierter werden. Nicht, dass die Tänzer dies nötig hatten, doch gab dies ihren Bewegungen doch noch den letzten Schliff der Eleganz.

Und ausserdem, wenn der Junge wirklich so wütend war, wie er aussah, würde es eh gleich aus ihm rausplatzen, oder sie würde es zumindest später erfahren.
« Letzte Änderung: 28.10.2009, 01:24:00 von Mystral Wolkenglanz »
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