• Drucken

Autor Thema: Prolog: Das Zusammenfinden  (Gelesen 14111 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Bayushi Isamu

  • Beiträge: 741
    • Profil anzeigen
Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #60 am: 20.12.2009, 21:32:32 »
Isamu gibt sich mit der Antwort des Bauern zufrieden. Mehr von Bedeutung scheinen die Bauern nicht zu wissen. Es genügt, damit er ihnen später einen Strick draus drehen kann, weil sie den Oni aufgenommen haben und weil sie nichts gegen das schwarze Bambusrohr unternahmen. Um mehr von ihnen über den Oni erfahren zu können, musste er sich selbst damit auseinandersetzen. Er war schlisslich als Bushi für an einen Hof und für den Umgang mit Feinden in den Reihen der Samurai ausgebildet worden und nicht wie die Soshi im Umgang mit den Schatten.
Sein Zorn verebbte, wie die Aufregung aus der unmittelbaren Gefahr verschwand. Sein Ärger ist zu einer feinen Glut heruntergebrannt, die ohne weitere Zufuhr von neuen Gründen in einer Woche verschloschen sein wird. Jetzt fühlt er nur noch die Kälte von seinen im Reisfeld durchnässten Beine hochsteigen. Sein Blick fängt einen Kranich auf, der vor der tief stehenden Sonne auf dem Feld landet. Es ist Zeit weiter nach Shimomura zu gehen. Mit einem Blick auf seine von Schlamm verspritzten Kleider erkennt Isamu, dass er erst morgen beim Fürsten vorstellig werden kann.
"In den Nächsten Tagen werden wir uns noch einmal Unterhalten," lässt er die Bauern wissen. "Wie kann man euch finden?"
[1]
 1. 
Baustelle für den nächsten Post (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 31.12.2009, 15:20:02 von Ginsengsei »

Ginsengsei

  • Moderator
  • Beiträge: 5308
    • Profil anzeigen
Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #61 am: 31.12.2009, 15:19:04 »
"Es wäre  uns eine große Ehre Bayushisama" antworten alle drei wie aus einem Mund und dann fährt Yoshioichi fort: "Es ist sehr einfach unser Haus zu finden Herr, es ist das kleinste der Bauernhäuser unweit vom Südtor" Unter tiefer Verneigung treten die Bauern zurück, erst einen Schritt dann verneigen sie sich nochmal und ein weiteres Mal ehe sie es wagen den Samurai den Rücken zu zu kehren und zurück zu ihrem Feld zu gehen.

Isamu blickt den Bauern nach, wie sie zurück ins Feld waten. Er tätschelt sanft den Hals und wendet sich an Fushou. "Tsuruchi-san, ihr wart mir eine große Hilfe. Ohne euch wäre ich jezt tot. Ich hoffe, ihr könnt noch ein paar Tage in Shimomura bleiben, ohne eure Pläne zu vernachlässigen." Vielleicht werde ich noch eure Hilfe benötigen. Fügt Isamu in Gedanken an.

Fushou nickt, wobei dabei sein ganzer Körper kurz unter Spannung steht um die Entschlossenheit und Achtung zu zeigen, wie er es ihn die Jahre in der Ausbilung bei den Wespen gelehrt hatten. Dann zeigt er mit ausgestrecktem Arm auf Takumi: "Der Vanara will ebenfalls nach Shimomura, ich habe ihn mitgenommen, er wird mir folgen." Der Bayushi Samurai quittiert diese Äusserung in dem er gar nicht erst weiter darauf eingeht sondern einen kurzen, stechenden, kontrollierenden Blick auf den Vanara wirft und dann ohne weiter zu zögern sich zurück auf den Rücken seines Pferdes schwingt. In diesem Moment kommt sich Fushou etwas dämlich vor denn es schien dem Bayushi wirklich total egal zu sein was der Vanara und Fushou für eine Abmachung hatten.
'Aber das war immerhin noch besser als eine direkte Ablehnung des Vanaras' dachte Fushou, denn irgendwie mochte er den kauzigen Kerl.

...
"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

Ginsengsei

  • Moderator
  • Beiträge: 5308
    • Profil anzeigen
Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #62 am: 03.01.2010, 17:20:31 »
Mit langsamen Schritten bewegt sich des Bayushis Pferd, den stetig ansteigenden Weg, hinauf gen Dorf. Dicht auf den Fersen folgen Takumi und Fushou. Die drei lassen den Matsch der Felder hinter sich und kommen nun wieder zu einer bewaldeten Passage und zum Anfang einem aus Steinen gelegten, breiten Weg. Das Ahorn Laub häuft sich zu ihren Füssen und der steinige Weg ist feucht und glitschig.[1]
Isamu steigt vom Pferd und nimmt es wieder an den Zügeln, er fühlt sich auf einmal nicht mehr so wohl so als ob ihn die vorher wiedergewonnen Kräfte bereits wieder verlassen würden. Mühsam setzt er einen Fuss vor den anderen. Seine Hand gleitet schlaff an den Zügeln hinab und er muss sich große Mühe geben sich auf den Beinen zu halten. Das Gewicht seiner Kleidung und Ausrüstung scheint wie Blei an ihm zu hängen. 'Arrrgh dieses verdammte Gift, es muss stärker als die Medizin des Vanaras sein. Ich darf jetzt keine Schwäche zeigen ich muss mich zusammen reißen![2] Mit einer Hand im Nacken des Pferdes lässt sich der Bayushi mehr oder weniger die letzten Meter nach oben ziehen.
Ein kleiner Schrein steht an der linken Seite, aus dessen Richtung ein feiner Jasmin Duft in dünnen Rauchschwaden empor steigt. als die drei sich dem Schrein nähern tritt aus dem Schatten heraus ein Wachmann mit Lanze und Ashigaru, auf seiner Brust prangt ein Bayushi Mon und als er Isamu auf sich zu kommen sieht fällt er sofort auf die Knie. "Zu euren Diensten, Bayushisama! Wem darf ich meinem Herren ankündigen?" "Bayushi Isamu" spricht Isamu gestochen scharf und dann dreht er seinen Kopf leicht in Richtung der anderen beiden und fügt an: "Tsuruchisan und Takanarasan werden mich begleiteten."

'So eine Einladung schlägt man nicht aus!' denkt sich Takumi und reibt sich das Fell an seinen Unterarmen er schaut zur Wespe und stellt fest, dass Fushou ebenfalls nicht unerfreut ist ein Mal Gast sein zu können.

Der Wachmann, verneigt sich tief und eilt dann im Laufschritt vorraus um den Verwalter von Shimomura Bayushi Ryo zu verständigen.

Der Weg macht nun eine Biegung nach rechts und die drei ungleichen Reisenden stehen vor einer Treppe über der ein großes rot hölzernes Tor steht auf dessem Gibel man eine Skorpion Abbildung erkennen kann die in beiden Zangen jeweils ein Bündel Reis trägt. Darunter steht in großen geschwungenen Lettern der Name des Dorfs: Shimomura

"Eine solch große Aufmachung für ein kleines Dorf ist eigentlich verwunderlich." spricht Fushou leise und Takumi nickt. Isamu kann ein Seuftzen unter seiner Maske gerade so verbergen, "Es ist die Reiskammer der Bayushi Familie!" sagt er nicht ohne Stolz denn er weiss das kein anderes Dorf im ganzen Klan Gebiet eine größere Ernte einfährt als Shimomura. Er ist erschöpft und das Gift zährt weiterhin an seinen Kräften sonst wäre er wohl auch nicht so unbesonnen mit dieser Information umgegangen aber die Anstrengung lässt seine Nerven fast schon blank liegen. Er beisst die Zähne zusammen, immer noch aufs Pferd gestützt erklimmt er die Treppe während das Pferd links neben ihm abseits der Treppe vorsichtig ein Bein vors andere setzt.

Oben angekommen treten die drei durchs Tor. Vor ihnen erstreckt sich Shimomura, dicht an dicht sind die Bauernhäuser aufgereiht wie an einer Perlen Kette. Die Dächer sind steil und mit Reisstroh bedeckt das mittlerweile über die Jahre grau geworden ist.  Im Dorf herrscht wildes Treiben, ein paar Kinder im Alter von drei bis vier Jahren rennen durch die Straßen und jagen einen  jungen dicken Hund[3] der wiederrum versucht eine Henne zu erwischen, welche unter lautem Gackern wie eine Furie über den Dorfplatz rennt. Die anwesenden Bauern lassen sich nicht stören, sie beladen mehrere kleine Wägen mit Reissäcken in einigen Metern Entfernung wird der frisch geerntete Reis zum trocknen ausgelegt und direkt daneben stehen einige junge Bauern mit Flegeln und dreschen den bereits getrockneten Reis damit er danach in Sieben von der Spreu getrennt und in die Säcke geladen werden kann.

Als die anwesenden Dorfbewohner die Neulinge zu Gesicht bekommen scheint für einen winzigen Augenblick die Zeit still zu stehen. In jede Richtung in die Takumi blickt sieht er nur vom Staunen weit geöffnete Münder dann merken die Bauern schnell dass da ja noch zwei Samurai stehen und jeder lässt seine Arbeit stehen und liegen und macht einen Kniefall oder verbeugt sich zumindest so tief er nur kann. Nur noch das Huhn und der Hund rennen durch die Menge und vereinzelt hört man ein raunendes Flüstern "Ein Vanara"  

Durch die Reihen kommt eine junge Frau mit Tippelschritten herangeeilt, ihr langes weises Gewand ist einfach gehalten nur an den Ärmeln hat es einen rot verzierten Bund,[4] sie trägt die schwarzen Haare zu einem Zopf geflochten der mit jedem Schritt mit wippt. Kurz vor den Neulingen kommt sie zum Stehen, verneigt sich tief und spricht mit zarter Stimme: "Willkommen in Shimomura Bayushisama, Tsuruchisama und Takanarasan. Ich bin Mei und soll euch im Namen von Bayushi Ryo willkommen heissen und zu seinem Haus führen. Bitte folgt mir!"

 1. 
 2. 
Meta zum Gift damit du es spielen kannst (Anzeigen)
 3. 
 4. 
« Letzte Änderung: 14.12.2011, 19:11:49 von Ginsengsei »
"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

Fushou

  • Beiträge: 604
    • Profil anzeigen
Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #63 am: 03.01.2010, 21:48:21 »
Fushou verbeugt sich knapp und richtet sich dann wieder auf, darauf wartend was Isamu macht.

Soweit es seine Position erlaubte hatte Fushou sich einen guten Überblick über das Dorf gemacht. Bayushi Isamus Aussage betreffend der WIchtigkeit des Dorfs ließ ihn hoffen, dass er Informationen bezüglich seines Auftrages erhalten könnte. Wenn das Dorf für die Skorpione von strategischer Relevanz war, wüsste der befehlshabende Samurai, beziehungsweise ein speziell mit der Aufgabe befasster diesem Untergebener, sicher über alle Aktivitäten von Relevanz bescheid. Mit Isamus Hilfe könnte er bestimmt erfahren, ob und wenn wo in der Nähe Nezumi zu finden wären. Außerdem könnte er noch die Bauern fragen. Da er Gast ihres Fürsten war - und dies offensichtlich alle mitbekommen hatten - würden sie bereitwillig erzählen, was sie wussten. Das er dabei kein Skorpion war konnte der Sache nur dienlich sein, schließlich war er vor allem auf Gerüchte angewiesen.

'Das einfache Volk liebt seine Geschichten. Es spinnt viel hinzu, doch bleibt so die zugrunde liegende Information erhalten. Die Aufgabe des ermittelnden Samurai muss es sein, diese Information zu finden. Wie ein Magnet die Nadel im Heuhaufen findet, findet ein erfahrener Tsuchuri die versteckte Information in einem Meer von Gerüchten - oder kann mit Sicherheit ausschließen, dass die vorliegende Quelle Informationen enthällt.', erinnert sich Fushou an seinen Lehrmeister.

Bayushi Isamu

  • Beiträge: 741
    • Profil anzeigen
Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #64 am: 04.01.2010, 11:15:51 »
Dankbar um die einschränkende Wirkung von engen Röcken, nickt Isamu Mei zu. Er freute sich schon auf das Bad[1], dass den Schmutz von seinem Körper und die Kälte aus seinen Gliedern waschen wird. Mit der Aufforderung "Geniesst das Bad wenn wir drinnen sind, Takanarasan!" versucht er dem Vanara klar zu machen, was ihn erwartet und hofft, dass ihn seine Begleitung nicht blamieren wird.
 1. Bayushi Customs
* (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 04.01.2010, 22:54:07 von Ginsengsei »

Ginsengsei

  • Moderator
  • Beiträge: 5308
    • Profil anzeigen
Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #65 am: 04.01.2010, 23:26:00 »
Takumi ist bei dem Gedanken an ein warmes Bad nicht unwohl, denn er erinnert sich gerne daran wie er früher als er noch jung war und bei seinem Stamm gelebt hat, in die Berge zog um die heißen Quellen auf zu suchen und dort mit seinen Freunden zu baden. Es war ein unbeschwertes Leben gewesen, fernab von Trubel der Menschen, beschränkt auf das Wesentliche im Leben.
Ein stummer seuftzer entfährt seinen Lippen und er streichelt sanft mit seiner großen Hand über den Kopf des Schneeleoparden Jungens. 'Manchmal ist es schon verwunderlich wie wenig die Menschen doch von uns wissen und wie wenig sie uns zu trauen. Aber das ist sicherlich auch unser Vorteil.' Etwas verlegen von der Grübelei legt er den Kopf schief auf die Schulter und grinst den Bayushi an. "Selbstverständlich Bayushisama!" antwortet er und man kann ihm die Vorfreude ins Gesicht geschrieben sehen.
« Letzte Änderung: 05.01.2010, 00:48:17 von Ginsengsei »
"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

Ginsengsei

  • Moderator
  • Beiträge: 5308
    • Profil anzeigen
Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #66 am: 05.01.2010, 14:19:07 »
Mei macht wieder eine leichte Verbeugung und zeigt mit beiden Armen, die Handflächen nach oben zeigend, in Richtung der kleinen Straße von der sie gekommen ist und deutet den Gefährten damit den Weg.
Nachdem sich die drei in Bewegung gesetzt haben kommt auch Mei schon wieder an ihnen vorbei getippelt. Ihre winzigen Schritte sehen für einen ungeübten Läufer sehr anstrengend aus aber es ziert sich nun mal nicht für eine Frau ihrer Position große Schritte zu tun.

Mei, die vorraus geeilt ist, zeigt den Neulingen den Weg. Am Ende der Straße kann man schon das Haus des Bayushis erkennen. Es ist bedeutend größer als die Häuser der Bauern und schon am rot hölzernen Tor kann man erkennen dass hier der Verwalter des Dorfes wohnen muss. Auf beiden Seiten des Eingangs befinden sich kleine Kies Inseln in deren Kies mit perfekter Linienführung konzentrische Kreise gezeichnet wurden. Die Inseln wiederum sind umrandet von Moosausläufern[1] in deren Zentren einige Bonsai Bäume in verschiedenster herbstlicher Couleur stehen.  

Vor dem Tor wartet bereits ein Stalljunge der Isamus Pferd in Empfang nimmt und es in die am Anwesen anliegenden Stallungen führt. Ein Blick auf den Schneeleoparden lässt Mei kurz zögern aber dann ist ihr schnell klar dass es sicherlich am Besten für alle Beteiligten wäre wenn dieses anmutige aber auch nicht ungefährliche Tier im Gewahrsam seines Besitzers bleibt.

Mei macht wieder ihe Geste und die drei treten durch das Tor und stehen im Innenhof, welcher einer gartenlandschaftliche Weiterführung des Eingangs ist, massive kleine Steinsformationen begleiten den Weg bis in die Mitte des Innenhofes. Unter einem großen Quittenbaum ist  ein kleiner Teich angelegt an dem eine steinerne Bank steht.
Die Dämmerung ist nicht mehr all zu fern und taucht den Innenhof in ein mystisches Licht
Jeder Schritt lässt die kleinen Steine gegeneinander reiben und erzeugt so ein helles, überraschend angenehm klingendes Klackern.

Mei eilt wieder vorraus zum westlichen Teil des Anwesens und bleibt vor einer Schiebetür stehen. Sie verbeugt sich und zieht die Tür zurück dort warten auch schon die von Isamu angekündigten Badezuber aus denen ein wohlriechender Dampf augsteigt. Eine Mischung aus Ingwer und Minze liegt in der Luft und die Bediensteten Badedamen von denen je eine pro Badezuber zugeteilt scheint, verneigen sich tief und zeigen mit einer Geste der Hand wo die Gäste Platz nehmen und sich entkleiden sollen.
Während die Damen den Gästen beim Ablegen der Kleider behilflich sind und ein Junge heißes Wasser für die Zuber bringt, verabschiedet sich Mei aufs höflichste, wünscht jedem von ihnen ein entspannendes Bad und zieht dann die Trennwände herrunter damit die Gäste ungestört ins Bad steigen können.

Isamu und Fushou hören ein lautes Platschen, beide blicken in Richtung der Trennwand und können sehen wie der große Vanara Kopf bereits aus dem Zuber ragt. Dann ertönt ein fießes Fauchen und es scheint als habe Takumi seinem Leoparden ebenfalls die Scheu vor dem Wasser genommen. Nun bitten die Damen auch die beiden Samurai zu Wasser und im Gegensatz zu Fushou dem nicht ganz wohl in dieser Situation scheint, genießt Isamu jeden Tropfen der seinen vom Gift und den Anstrengungen geschundenen Körper wärmt und reinigt.
Die Trennwände werden beiseite geschoben und während den Herren der Rücken mit einem Schwamm sanft gereinigt wird hat die Dame an Takumis Zuber bereits zu einer großen Bürste gegriffen.
 1. 
« Letzte Änderung: 05.01.2010, 20:16:57 von Ginsengsei »
"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

Bayushi Isamu

  • Beiträge: 741
    • Profil anzeigen
Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #67 am: 06.01.2010, 15:19:09 »
Tief zieht Isamu den Duft des Zubers ein. Befreit von der Maske nimmt seine Nase die Umgebung viel besser war. Geistig beginnt er sich auf das Treffen mit Bayushi Ryo vorzubereiten. Die Briefe vom Hof für Ryo befinden sich bei seinen Kleidern, die er zur Zeit noch im Blick hat. Das Gastgeschenk, eine Kaligraphie des Schnees gefertigt durch seine Schwester war zusammen mit seinen Rüstungen gut verstaut auf dem Pferd und wird ihm von einem Diener gebracht werden. Was kann ich ihm zu meinen Begleitern sagen? "Tsuruchisan, erzählt, was verschlägt euch auf den Winter hin so weit in den Süden?"

Fushou

  • Beiträge: 604
    • Profil anzeigen
Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #68 am: 06.01.2010, 16:58:55 »
Fushou fasst sich die Haare und fringt sie mit einem kurzen, kräftigen Zug nach hinten aus. So verschafft er sich ein paar Sekunden zum Überlegen, ohne dass Isamu sein zögern bemerkt. Zumindest hofft er so. Was konnte er von seinem Auftrag Preis geben? 'Da ich selbst kaum weiss, worum es geht, kann ich kein Geheimnis preisgeben, wenn ich das Wenige erzähle. Außerdem steht dieser Bayushi in meiner Schuld. Trotzdem..'

"Ich gehe Hinweisen nach einem Verbrecher nach. Vielleicht könnt Ihr, werter Bayushisan mir dabei sogar mit der erhabenen Kenntnis eures Gebietes und euren Kontakten behilflich sein? Ich suche nach einem Stamm Nezumi, der hier in der Nähe befindlich sein muss. Sie haben weitere Informationen für mich."

Genau genommen wusste Fushou nicht, ob es sich bei dem Gesuchten um einen Verbrecher handelte. Aber die berühmten Kopfgeldjäger brachten fast immer Verbrecher zur Strecke, weshalb er einfach davon ausging.
« Letzte Änderung: 06.01.2010, 19:18:43 von Ginsengsei »

Bayushi Isamu

  • Beiträge: 741
    • Profil anzeigen
Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #69 am: 07.01.2010, 10:01:27 »
Entspannt geniesst Isamu das plätschern des warmen Wassers, das von seinem Rücken hinunter rinnt. Ein Verbrecher? Ist er in unserem Gebiet? Bei den Nezumi? Ist er ein Nezumi? Ein ungutes Gefühl steigt in Isamu auf. Er schuldet der Wespe einiges für sein Eingreiffen bei dem heimtückischen Angriff, aber er schuldet seinem Clan noch viel mehr. Ein Verbrechen, das über die Clangrenzen hinweg verfolgt werden muss, ist er entweder ein illegaler Flüchtling, und sollte von den Smaragdenen Magistraten verfolgt werden[1], oder er befindet sich mit Recht auf dem Clanboden. Beide Fälle lassen die Wespe in keinem guten Licht dastehen. Kann es noch eine dritte Möglichkeit geben?, fragt sich Isamu innerlich. Gibt es einen dritten Weg, ohne dass ich meine Ehrenschuld für den Eingriff verletzen muss und ohne, dass meine Loyalität zum Clan verletzt wird?
"Tsuruchisan, eure Worte beunruhigen mich. Ihr sucht ein Verbrecher im Gebiet der Bayushi ohne ein Smaragdener Magistrat zu sein. Bitte sagt, dass der Gesuchte kein Samurai ist."
 1. Glaub ich zumindest

Fushou

  • Beiträge: 604
    • Profil anzeigen
Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #70 am: 08.01.2010, 16:41:58 »
Fushou räuspert sich. 'An diese Probleme hatte ich noch gar nicht gedacht. Wie ein junger Hund bin ich ohne einen Gedanken daran, dass ich unser Clanterritorium und damit das Rechtsgebiet meines Dajmos verlasse, in das Gebiet der Skorpione eingedrungen. Bayushi Isamu hat mich gerade noch rechtzeitig gewarnt, wie mir scheint.'

"Entschuldigt, natürlich handelt es sich NICHT um einen Samurai. Zumindest vermute ich dies. Ein Samurai würde sich nicht mit Nezumi abgeben und auch alle anderen Hinweise sprechen dagegen, dass es sich um einen Samurai handelt. Sollte es doch so sein, werde ich meinen Auftrag erst ausführen, nach dem ich mit euch darüber gesprochen habe, Bayushisan. Ihr habt mein Ehrenwort." Nach einer kurzen Pause fährt Fushou fort, wobei er ein wenig stockend spricht. "Ich hoffe, ihr vergebt mir meine Torheit. Es ist mein erster Auftrag und ich habe nur wenige Instruktionen erhalten." "Zuwenige, wenn ich es nun recht überlege. Ob die Anderen mehr erfahren haben? Vielleicht war es nur ein Vorwand, eingefädelt von Kudo oder Hide? Vielleicht hatten sie Angst, ich wäre bald für das Gemmpukku bereit. Wenn ich es bestehen würde, könnte ich sie zum Duell herausfordern und für ihre Gemeinheiten strafen.' Ein leises Lachen kann Fushou nicht zurückhalten. Sie hätten nicht den hauch einer Chance.

Bayushi Isamu

  • Beiträge: 741
    • Profil anzeigen
Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #71 am: 10.01.2010, 15:08:25 »
'Was bedeutet das Lachen?' wundert sich Isamu über das offene Zeigen von Emotion der Wespe. Unentschieden ob es ein ehrliches entgleiten der Selbstbeherrschung war oder ein kontrolliertes Vorgaukeln zum Unterstreichen der letzten Worte. 'Weiss er selbst wirklich nicht mehr, oder will er nicht mehr verraten.' Isamu beschliesst, dass es sicherer ist, die Wespe mehr einzubinden. "Ich bin selbst auf der Suche nach jemandem. Vielleicht könnte ich Bayushi Ryo überzeugen, dass es kein Nachteil bedeutet, wenn ihr unserer Familie behilflich seid und ihm Gegenzug eure Suche auf unserem Gebiet fortsetzen könnt - vorausgesetzt ihr sucht niemanden wichtiges, über dessen Schicksal zu entscheiden uns nicht gewährt ist." 'Und ich könnte möglicherweise etwas Hilfe bei einer Suche benötigen, die nicht in zivilisiertem Gebiet stattfindet.'

Ginsengsei

  • Moderator
  • Beiträge: 5308
    • Profil anzeigen
Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #72 am: 11.01.2010, 02:40:35 »
Takumi hatte den beiden Samurai aufmerksam zu gehört und auch ein paar mal zu seiner linken und seiner rechten Seite geschaut da sich die beiden ja über seinen Kopf hinweg unterhielten. 'Etwas verkrampft wirken die beiden, so als ob Sie nicht wirklich entspannen können.' denkt er sich und räkelt sich genüßlich an der großen Bürste die ihm die Bade Zeremonie Dame an den Rücken presst.

So entspannt beginnt der Vanara der Dame von seinem Stamm zu erzählen: "Wo ich herkomme da lebten ursprünglich viele Vanaras! Sehr viele! Wir lebten in Frieden und im Einklang mit der Natur. Vanaras und Natur sind eins! Doch die Wege des Schneeleoparden führten mich weg von meinem Stamm hinauf in die Berge." hier macht er eine kleine Pause schaut ein wenig betrübt und fährt dann fort: "Dort wo es nur noch Schnee und Eis gibt, dort war ich 7 Jahre lang." Die Badedame hört aufmerksam zu und an ihrem vom Staunen offenen Mund kann Takumi erkennen dass sie seine Geschichte bisher nicht uninteressant fand.  
"Ich lebte dort in einer Höhle und ernährte mich von Wasser und Reis den ich jeden Monat von einem Bauern, der einige hundert Meter vor der Schneegrenze sein Haus hatte, geschenkt bekam. Jaaa jaaa so war das!" Und dann klatsch Takumi in die Hände lässt sich noch einmal Rücklings ins warme Nass versinken um dann wieder auf zu tauchen sein Fell zu schütteln um dann aus seinem Zuber zu steigen.

Die Bade Dame kommt ihm zuvor. Sie schliesst wieder die beiden Trennwände und eilt dann mit Tüchern herbei, in die sie Takumi wickelt und bittet ihn sich nun auf eine Reismatte auf den Bauch zu legen. Dort bekommt Takumi dann noch eine Massage mit warmen Steinen und die anderen beiden, die es noch nicht geschafft hatten sich von ihren Zubern zu verabschieden, können nur das genussvolle Röcheln hören mit dem Takumi sein Wohlbefinden zum Ausdruck bringt.
« Letzte Änderung: 11.01.2010, 08:01:18 von Ginsengsei »
"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

Fushou

  • Beiträge: 604
    • Profil anzeigen
Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #73 am: 11.01.2010, 12:43:54 »
Fushou will direkt antworten, hält sich jedoch kurz zurück und runzelt die Stirn, als würde er Angestrengt überlegen. 'Besser kann es kaum laufen! Mit der Unterstützung dieses Bayushi werde ich dem Rätsel schnell auf die Schliche kommen und die Zielperson schnell ausfindig machen. Immer gesetzt den Fall, sie befindet sich auch hier.'
"Euer Angebot ehrt mich, verehrter Bayushisan. Gerne werde ich euch meine Fähigkeiten zur Verfügung stellen. Ich bin sicher, es gibt keine beseren für diese Aufgabe, als eine Wespe. Wenn euer Vorgesetzter einverstanden ist, habt ihr mein Wort, dass ich euch helfe."

Ginsengsei

  • Moderator
  • Beiträge: 5308
    • Profil anzeigen
Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #74 am: 12.01.2010, 13:48:57 »
Mit diesen Worten steigt Fushou ebenfalls aus dem Bad und wird direkt in die warmen Tücher gepackt und mit sanfter Gewalt auf die Matte gedrückt wo er, wie Isamu und Takumi, die heisse Stein Massage über sich er gehen lässt.
Entspannt aber auch etwas benommen von dem wohltuenden Duft und der neuen Kraft in den Gliedern kleiden sich die Herren wieder in ihre Gewänder, welche nach bestem Dünken von den Damen ebenso von Schmutz befreit wurden.[1]

Ein kühler Herbstwind bläst durch die Schlitze der Reispapier Trennwände und Isamu hätte Takumi für einen Moment lang fast um sein wärmendes Fell beneidet, wenn da nicht dieses fürchterliche Haarchaos nach dem Trocknen wäre.
Es öffnet sich die große Schiebetür und Mei steht in einem dunkelroten Seide Kostüm vor den Dreien, sie erkundigt sich nach dem Wohlbefinden der Gäste und wie ihnen das Bad gefallen hat. Da selbst Takumi alles genossen hat, ist sie mit den Antworten auf ihre Frage höchst zufrieden.
Mit einem Wink deutet Mei den Gästen an ihr zu folgen und sie treten wieder hinaus in den Garten. Die Sonne war in zwischen unter gegangen und aus der Ferne kann man das leise Singen des Uguisu vernehmen.[2]
Die an den überhängenden Balken des Dachs befestigten roten Laternen strahlen warmes Licht aus und tauchen den kleinen Garten in eine ganz besondere Atmosphäre.
Die ungleichen Drei folgen Mei als diese leichten Fusses durch den Garten schreitet, vor der Nordseite des Anwesens bleibt sie stehen und öffnet dann eine kleine Schiebetür. Eine der Damen von vorher mit einem etwas rundlich naiven Gesichts eilt durch den Raum herbei und bittet die Gäste Platz zu nehmen um das Schuhwerk der Straße gegen bequeme Sikaleder Schuhe zu tauschen. Der Wechsel des Schuhwerks stellt sich für Takumi aber als ein größeres Problem dar denn die Bedienstete kann einfach keinen passenden Schuh für die großen Füsse des Vanaras finden. Er entschliesst sich daraufhin einfach barfuss zu bleiben da ihm an den Füssen sowieso nicht kalt wird.
Die Gäste stehen nun in einer Reihe, ganz vorne Isamu dahinter Fushou und am Schluss Takumi, geduldig warten sie bis Mei an ihnen vorbei getippelt ist um dann unter einer tiefen Verbeugung die nächste Trennwand zur Seite zu schieben. Aus der geöffneten Tür dringt der Duft von Jasmin Reis und Huhn und Sojasauce.  "Bitte Bayushisama, Tsuruchisama, Takanarasan tretet ein." spricht Mei mit leiser Stimme.

Der neue Raum ist mit Reismatten ausgelegt, die Wände sind in einfachem weiss gehalten, zur linken befindet sich eine Feuerstelle in der ein kleines Feuer lodert und den Raum behaglich wärmt, zur rechten Seite hängt ein traditionelles Gemälde dass einen Samurai in einfachen Gewändern zeigt wie er im Sitzen Seppuku vollzieht, das Blut der Wunde quillt wie rote Wolken aus der Öffnung der Bauchdecke, trozt dieser überzogenen Darstellung geht von dem Gemälde eine ganz eigene Harmonie aus die fast schon romantisch wirkt. In der Mitte befindet sich eine U-förmige Tafel aus kleinen Tischen an dessen Kopf sitz er, Bayushi Ryo. Verwalter und Wächter von Shimomura und ein erfahrener Samurai.
Sein grauer Umhang hat einen roten Saum und auf seiner Brust prangt das Bayushi Mon, der Mann ist mittleren Alters die Untere Hälfte seines Gesichts ist verdeckt von einer schwarzen Porzellan Maske eines nach unten verzogenen Mundes, welche auf Höhe der linken Backe gesplittert ist. An dieser Stelle kann man noch immer eine Narbe von der Größe eines kleinen Fingers erkennen. Über der Maske blicken ein paar kühle, müde, graue Augen auf die reichlich gedeckte Tafel vor ihm.
Bayushi Ryo trägt sein Haar zu einer Art Dud nach hinten hoch gesteckt, es ist bis auf einige graue Ausnahmen pechschwarz. Sein Körperbau wirkt äusserst kräftig doch seine Haltung ist die eines gebrochenen Mannes, auch wenn er dies zu verbergen versucht.

Langsam hebt er seinen auf die Brust gesenkten Kopf und spricht dann mit leicht zischelnder Stimme: "Willkommen in Shimomura meine Gäste! Nehmt Platz das Essen ist angerichtet." Er hebt die Sake Schale nach oben und in seiner kräftigen Hand wirkt die Schale als ob sie jeden Augenblick bersten könnte. "Kampai!"[3] spricht er noch bevor die anderen sich setzen können und leert die Schale ohne mit der Wimper zu zucken. Etwas Sake tropft an den Mundwinkeln der Maske herrab doch das kümmert ihn nicht weiter.
 1. 
Fushou Spot (Anzeigen)
 2. 
 3. Prost
« Letzte Änderung: 12.01.2010, 22:53:32 von Ginsengsei »
"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

  • Drucken