Mit diesen Worten steigt Fushou ebenfalls aus dem Bad und wird direkt in die warmen Tücher gepackt und mit sanfter Gewalt auf die Matte gedrückt wo er, wie Isamu und Takumi, die heisse Stein Massage über sich er gehen lässt.
Entspannt aber auch etwas benommen von dem wohltuenden Duft und der neuen Kraft in den Gliedern kleiden sich die Herren wieder in ihre Gewänder, welche nach bestem Dünken von den Damen ebenso von Schmutz befreit wurden.
[1]Ein kühler Herbstwind bläst durch die Schlitze der Reispapier Trennwände und Isamu hätte Takumi für einen Moment lang fast um sein wärmendes Fell beneidet, wenn da nicht dieses fürchterliche Haarchaos nach dem Trocknen wäre.
Es öffnet sich die große Schiebetür und Mei steht in einem dunkelroten Seide Kostüm vor den Dreien, sie erkundigt sich nach dem Wohlbefinden der Gäste und wie ihnen das Bad gefallen hat. Da selbst Takumi alles genossen hat, ist sie mit den Antworten auf ihre Frage höchst zufrieden.
Mit einem Wink deutet Mei den Gästen an ihr zu folgen und sie treten wieder hinaus in den Garten. Die Sonne war in zwischen unter gegangen und aus der Ferne kann man das leise Singen des Uguisu vernehmen.
[2]Die an den überhängenden Balken des Dachs befestigten roten Laternen strahlen warmes Licht aus und tauchen den kleinen Garten in eine ganz besondere Atmosphäre.
Die ungleichen Drei folgen Mei als diese leichten Fusses durch den Garten schreitet, vor der Nordseite des Anwesens bleibt sie stehen und öffnet dann eine kleine Schiebetür. Eine der Damen von vorher mit einem etwas rundlich naiven Gesichts eilt durch den Raum herbei und bittet die Gäste Platz zu nehmen um das Schuhwerk der Straße gegen bequeme Sikaleder Schuhe zu tauschen. Der Wechsel des Schuhwerks stellt sich für Takumi aber als ein größeres Problem dar denn die Bedienstete kann einfach keinen passenden Schuh für die großen Füsse des Vanaras finden. Er entschliesst sich daraufhin einfach barfuss zu bleiben da ihm an den Füssen sowieso nicht kalt wird.
Die Gäste stehen nun in einer Reihe, ganz vorne Isamu dahinter Fushou und am Schluss Takumi, geduldig warten sie bis Mei an ihnen vorbei getippelt ist um dann unter einer tiefen Verbeugung die nächste Trennwand zur Seite zu schieben. Aus der geöffneten Tür dringt der Duft von Jasmin Reis und Huhn und Sojasauce. "Bitte Bayushisama, Tsuruchisama, Takanarasan tretet ein." spricht Mei mit leiser Stimme.
Der neue Raum ist mit Reismatten ausgelegt, die Wände sind in einfachem weiss gehalten, zur linken befindet sich eine Feuerstelle in der ein kleines Feuer lodert und den Raum behaglich wärmt, zur rechten Seite hängt ein traditionelles Gemälde dass einen Samurai in einfachen Gewändern zeigt wie er im Sitzen Seppuku vollzieht, das Blut der Wunde quillt wie rote Wolken aus der Öffnung der Bauchdecke, trozt dieser überzogenen Darstellung geht von dem Gemälde eine ganz eigene Harmonie aus die fast schon romantisch wirkt. In der Mitte befindet sich eine U-förmige Tafel aus kleinen Tischen an dessen Kopf sitz er, Bayushi Ryo. Verwalter und Wächter von Shimomura und ein erfahrener Samurai.
Sein grauer Umhang hat einen roten Saum und auf seiner Brust prangt das Bayushi Mon, der Mann ist mittleren Alters die Untere Hälfte seines Gesichts ist verdeckt von einer schwarzen Porzellan Maske eines nach unten verzogenen Mundes, welche auf Höhe der linken Backe gesplittert ist. An dieser Stelle kann man noch immer eine Narbe von der Größe eines kleinen Fingers erkennen. Über der Maske blicken ein paar kühle, müde, graue Augen auf die reichlich gedeckte Tafel vor ihm.
Bayushi Ryo trägt sein Haar zu einer Art Dud nach hinten hoch gesteckt, es ist bis auf einige graue Ausnahmen pechschwarz. Sein Körperbau wirkt äusserst kräftig doch seine Haltung ist die eines gebrochenen Mannes, auch wenn er dies zu verbergen versucht.
Langsam hebt er seinen auf die Brust gesenkten Kopf und spricht dann mit leicht zischelnder Stimme: "Willkommen in Shimomura meine Gäste! Nehmt Platz das Essen ist angerichtet." Er hebt die Sake Schale nach oben und in seiner kräftigen Hand wirkt die Schale als ob sie jeden Augenblick bersten könnte. "Kampai!"
[3] spricht er noch bevor die anderen sich setzen können und leert die Schale ohne mit der Wimper zu zucken. Etwas Sake tropft an den Mundwinkeln der Maske herrab doch das kümmert ihn nicht weiter.