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Autor Thema: Prolog: Das Zusammenfinden  (Gelesen 13931 mal)

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Ginsengsei

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Prolog: Das Zusammenfinden
« am: 11.11.2009, 13:41:46 »
10. Tag des Monats Shinjo 1158

Der Wind peitschte unerlässlich Regentropfen in Takumis Gesicht, sein sowieso schon zotteliges Fell sah da durch nur noch zerzauster aus, er zog seinen Umhang weiter zu um das Schneeleoparden Junge[1] gegen den schneidenden Wind und den prasselnden Regen zu schützen.

Der Weg war steinig und in die schroffe Bergwand geschlungen aber Takumi folgte ihm mit sicherem Schritt. Seine Zehen fanden guten Halt zwischen den glitschigen Blättern und dem Matsch und Geröll, das dachte er zumindest. Denn sein nächster Schritt wurde von einem jämmerlichen Quaken begleitet, vor Schreck und mit der Absicht die majestätisch kupfernfarbene doch fette Kröte[2] unter seinem linken Fuss nicht zu Tode zu trampeln, verlor er das Gleichgewicht und kam ins Rutschten. Der feuchte Untergrund, der hauptsächlich aus losen Steinchen und Erdklumpen bestand, bot absolut keinen Halt und so rutschte Takumi in einer Hand das Junge haltend, in der anderen den treuen Bambuswanderstab, auf dem Allerwertesten, mit beiden Beinen strampelnd nach Halt suchend die Böschung hinab. In dem Moment als er keinen Boden mehr unter seinen Hintern spühren konnte gelang es ihm in aller letzter Sekunde seinen Stab im Fall an einer überhängenden Ahorn Astgabel zu verhaken.

Fushou wollte nicht jammern, das Wetter war mies seine Beine taten im weh und die letzte warme Mahlzeit war eine ganze Weile her. Er nahm seine Tonflasche vom Gürtel und lies die letzten Tropfen Reiswein genüsslich, aus etwas Abstand in den geöffneten Mund tröpfeln, wischte sich mit dem Ärmel über den Mund um dann mit dem verbleibenden Rest seine Handflächen zu befeuchten und seine Waden damit ein zu reiben. Die nächsten Schritte fielen ihm erheblich leichter und so machte er sich weiter auf den Weg Richtung Shimoshura.
Er kam durch eine schmale Schlucht welche in ein herbstliches Farbenmeer getränkt war und als er gerade um einen Felsvorsprung ging, hörte er ein Geräusch dass wie eine eine kleine Lawine klang.
Er blickte in die Richtung aus der das Geräusch zu kommen schien, doch der Himmel hatte aufgezogen und die goldene Herbstsonne stach ihm mitten ins Gesicht.
Er wollte sich noch in die vermeintliche Sicherheit der Felswand pressen doch es war zu spät.
Unter ohrenbetäubendem Gezwitscher stieß ein Schwarm Buschsänger[3] gen Himmel, und es regnete unzählbar viele Blätter auf Fushou darnieder.
Er stand bis über die Knöchel in einem Haufen aus schönstem Ahornlaub,[4] um ihn herum begann der Boden unter der Sonneneinstrahlung zu dampfen und ein paar winzige Erdbrösel fielen auf Fushous  rechte Schulter. Er warf einen Blick nach oben und blickte in ein paar übergroße, leicht behaarte Affenfüße.
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« Letzte Änderung: 11.02.2010, 17:21:28 von Ginsengsei »
"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

Fushou

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #1 am: 11.11.2009, 18:25:21 »
'Wo waren meine Sinne!', ärgert der hochgewachsene Krieger[1] sich innerlich, während er den strampelnden Vanara betrachtet. Er hatte schon einiges über dieses eigenartige Volk gelesen, aber begegnet war er noch keinem. Langsam entspannt er die Muskeln und nimmt die Hand von seinem No-Dachi. Es war größer und schwerer als ein Katana, dass traditionelle Schwert der Samurai, aber dafür umso tödlicher wenn man es zu führen wusste. Neugierig, ohne jedoch diese Neugierde zu zeigen, betrachtet Fushou den strampelnden Vanara im Baum. Tatsächlich hatte er eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Affen - aber sowas konnte man natürlich nicht behaupten. Vanara waren relativ angesehen und selbst ein normaler Samurai hätte angesichts der Tatsache, mit einem lebenden Vanara ein paar Worte wechseln zu können, wohl zumindest einen Moment inne gehalten. Und Fushou war sowieso kein gewöhnlicher Samurai. Überhaupt galt er erst seit kurzem als Samurai, wenn auch nur ein Ji-Samurai. 'Trotzdem, angesichts dieses unehrenhaften Auftrittes hätte er wahrscheinlich bei einem gewöhnlichen Samurai nun sein Leben verwirkt, oder zumindest in dem Moment, wo er aus dem Baum herunter käme.' Ein leichtes Lächeln umspielt plötzlich Fushous Gesicht und lässt die große Narbe auf seiner Stirn seltsam grotesk wirken. Vor seinem geistigen Auge sieht er Marisu, wie er fuchsteufelswild unter dem Baum umher springt und wüsste Verwünschungen nach oben schickt. Dann verengt sich der Blick des Kriegers wieder. War dort tatsächlich noch ein Leopard im Baum? Blitzschnell hat er seinen Bogen in der Hand und einen Pfeil aufgelegt. 'Der Leopard ist noch sehr jung. Aber trotzdem gefährlich. Wahrscheinlich hat er den armen Vanara gejagt.'

"Bleibt ganz ruhig!", ruft er nach oben, während er den spitzen Pfeil mit einem nicht-tödlichen austauscht und genau anvisiert.
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« Letzte Änderung: 16.11.2009, 19:58:09 von Fushou »

Takumi Takanara

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #2 am: 12.11.2009, 20:40:49 »
Takumi ist etwas mitgenommen, als er so unsanft im Baum landet. Seine Gedanken kreisen allerdings nur um seinen kleinen und noch sehr jungen Gefährten. Sein Totemtier hatte sich erst vor ein paar Tagen Takumi offenbart und ihm so signalisiert, dass der alte Vanara in die Ränge der Schamanen aufsteigen durfte. Takumi hätte sich gewünscht, dass sein Vater diesen Augenblick des Triumpfes seines Sohnes noch mitbekommen würde. Leider war der Alte schon vor vielen Jahren zu seinen Ahnen emporgestiegen. Sich dieser Ungerechtigkeit erinnernd und trotzdem in süßer Genugtuung schwelgend, bemerkte der alte Schamane den Beobachter erst, als dieser ihn beruhigen wollte. Etwas irritierte ihn der Pfeil, obwohl mit einer stumpfen Spitze, doch auf ihn zeigend. Dann aber begriff er, dass dieser Pfeil nicht auf sein Herz, sondern auf den Pelz seines Freundes ausgerichtet war. Dieser musste völlig falsche Schlüsse gezogen haben, was sein Verhältnis zu seinem, noch namenlosen, Freund anbetraf. In den nächsten Tagen würde ihm auch dieser Name im Traum erscheinen, wie sich schon der kleine Schneeleopard getan hatte, als er in sein Leben trat. Jetzt aber musste er den Fremden beruhigen, denn sollte dieser seinem Totemtier ein leid antun, würde er in seinem Stamm in Ungnade fallen und um seine Ehre wieder herzustellen, würde dann auch der Mörder sterben müssen. Aber dazu würde er es nicht kommen lassen. Deswegen erhob er seine, fast schon als heiser zu bezeichnende Stimme, um den Fremden zu beruhigen.

" Haltet ein "

erklingen die Worte schreiend vom Baume herunter. Dann, wieder im Besitz seines körperlichen Gleichgewichtes macht Takumi eine Rolle, bevor er abspringt und nach einem fast perfekten Salto etwa einen Meter vor dem Fremden auf seinen haarigen Füßen landet. Diesen von oben bis unten eingehend betrachtend richtet der Vanara schließlich ein zweites Mal seine Worte an den Bewaffneten.

" Ich grüße euch, wehrter Meister des Schwertes und möchte euch bitten eure Waffe zu senken. Das Wesen, auf welches gerade euer Pfeil gerichtet ist, ist eng mit mir und meinem Leben verbunden und es würde ein großes Unglück über uns alle kommen, sollte er hier und jetzt sein Leben aushauchen. "

Takumi sprach diese Worte nicht feindseelig, aber jeder Zuhörer würde unweigerlich wissen, dass der Vanara versuchen würde, jedem den Tod zu bringen, der seinem Gefährten auch nur ein Haar krümmen würde. Leicht irritiert über die Situation bewegte Takumi die knorrigen Füße und schaute dann etwas amüsiert und mit einem leichten Wahnsinn in seinem Blick zu dem hochgewachsenen Krieger hinüber. Dann kraulte er beruhigend das Fell des kleinen Schneeleoparden.

" Er wird dir nichts tun. Er dachte wohl, ich wäre deine Mahlzeit "

Das nun, als keckernd zu bezeichnende, Lachen musste dem Fremden durch Mark und Bein gehen.

" Verzeiht meine Unhöflichkeit "

wird der Vanara dann plötzlich ernst und jedes Lächeln ist aus seinem Gesicht gewichen.

" Ich sollte mich vorstellen. Mein Name ist Takumi Takanara und ich bin zugehörig zur Rasse der Vanara "

Nach einer tiefen Verbeugung fährt er fort.

" Was bringt euch in diese Gegend wenn ich fragen darf ? "





Fushou

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #3 am: 13.11.2009, 07:53:41 »
Genauso schnell wie Fushou Pfeil und Bogen hervorgeholt hatte, verschwinden diese nun wieder. Ein wenig ungläubig betrachtet er sein Gegenüber. Er hatte selten solch gewandte Bewegungen gesehen. Die implizite Drohung entgeht ihm nicht, aber er will kein Blut vergießen, von daher tut er so, als habe er sie nicht verstanden. Wie jedes mal.

Nach einer wesentlich knapperen Verbeugung  als der des Vanara - schließlich war er nun ein Samurai und musste sich an die Etikette halten - grüßt auch er sein Gegenüber.

"Seid gegrüßt werter Takanara. Mein Name ist Tsuruchi Fushou. Ich reise nach Shimomura."

'Ich muss ihm einen Grund nennen, dafür dass ich auf seinen Leoparden schießen wollte.' "Ich hatte eine Bewegung im Unterholz über eurem Baum ausgemacht und dachte, die Mutter des Leoparden gesehen zu haben. Es waren aber nur die Augen eines Fuchses, wie sich herausstellte.", wählt Fushou eine passende Notlüge. Der Fremde würde sie einfach akzeptieren, um Blutvergießen zu verhindern. Wenngleich er natürlich wüste, dass es nicht der Wahrheit entsprach. Keiner bräuchte mehr ein Wort über das Geschehene verlieren.

"Und was, wenn ich fragen darf, veranlasst euch in diese Gegend zu kommen?" Neugierig betrachtet Fushou das Leopardenjunge, welches dem Vanara wie einer leiblichen Mutter sein Vertrauen schenkt.
« Letzte Änderung: 15.11.2009, 10:01:57 von Fushou »

Takumi Takanara

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #4 am: 16.11.2009, 19:24:10 »
" Ah ihr dachtet also ihr hättet die Mutter des Kleinen hier gesehen ? Ihr müsst eine Verbindung in die Geisterwelt haben. Die Mutter des Kleinen ist schon lange tot "

antwortet Takumi mit einem Augenzwinkern

" Aber um auf eure zweite Frage zu antworten, unsere Reiseziele unterscheiden sich nicht voneinander. Auch ich bin auf dem Weg dorthin. Man hat mich gebeten dort zu erscheinen. Also habe ich mich sogleich mit meinem kleinen Freund hier auf den Weg gemacht. "

Während diese Worte über seine Lippen kommen, streichelt der zottelige Vanara wie selbstverständlich das Schneeleopardenbaby. Sonderbarerweise macht das kleine pelzige Wesen keinerlei Anstalten, unruhig zu werden, geschweige denn sich von der Schulter des Schamanen entfernen zu wollen.

Fushou

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #5 am: 16.11.2009, 20:07:50 »
Fushou schüttelt den Kopf, bevor der dem Vanara antwortet. Wahrlich, nun verstand er warum sie sich fernab der Zivilisation aufhielten. Solch ein Seitenhieb könnte selbst eine so bemerkenswerte Rarität wie einen Vanara schnell das Leben kosten.

"Dann gehen wir zusammen weiter, aber neben dem Weg." Besser, Fushou hätte ein Auge auf den Vanara. Er weiß zwar nicht wieso, aber irgendwie fühlt er sich verantwortlich für dieses seltsame Wesen. 'Besser, wir gehen neben der Straße...'[1]

Still schreitet er voran, darauf achtend das Takumi Takanara ihm folgt und mindestens einen Fuß neben der Straße läuft.
 1. Anmerkung zum Setting: Man braucht eine Erlaubnis des Fürsten dessen Land man begeht, möchte man die offiziellen Straßen nutzen.

Ginsengsei

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #6 am: 23.11.2009, 20:38:12 »
Abseits des Hauptweges schreiten die beiden nun entlang, immer wieder müssen sie den tief hängenden Ästen ausweichen. Die Regentropfen auf den roten und gelben Ahornblättern glitzern im Sonnenlicht.
Entspannt und beschwingt setzt Takumi einen Fuss vor den anderen während Fushou leicht angespannt immer wieder Vorraus eilt um den Weg aus zu kundschaften allerdings muss er sich ganz schön beeilen, denn trotz seines Alters scheint Takumi prächtig auf den Beinen zu sein.

Die Ahorn Bäume lichten sich und und das ungleiche Paar steht vor einem weiteren Berg. Dort oben kann das geschulte Auge schon Shimomura erkennen.
Der kleine Weg dem die beiden parallel gefolgt waren traf nun auf eine breite Straße von der man schon das arbeitsame Treiben der Bauern hören konnte welche die Ernte von ihren Feldern in die Stadt transportierten.
Beim näher kommen können die beiden die Bauernfamilien sehen, egal welches Alter ob groß ob klein, jeder hat ein oder mehrere Reisbündel auf dem Rücken und in einer Reihe im Gänsemarsch bewegen sich die schwer beladenen Menschen die Straße entlang gen Shimomura.


Isamu kommt es schon wie eine halbe Ewigkeit vor die er im Sattel verbracht hatte, als er endlich Shimomura auf dem Erste Schneeflocke Berg sehen kann. Die Straße ist matschig vom Schlamm der Felder und in einiger Entfernung kann er die Schlange an Menschen sehen, die sich der Straße entlang hinauf in die Stadt schlängelt und kein Ende zu nehmen scheint.

Er steigt hinab vom Pferd, und blickt bergauf. Vereinzelt in den Feldern arbeitende Bauern, die ihn bereits bemerkt haben, verbeugen sich tief vor dem daher schreitenden Samurai. Sein dunkelrotes, edles Gewand mit den beiden kleinen Bayushi Mons[1] auf der Brust und einem großem auf dem Rücken, auf dem man den Skorpion mit bluttropfendem Stachel besonders gut erkennen kann, sowie das Daisho an seinem Gürtelband, lassen keine Fragen offen.

Er kommt an einem noch nicht abgeernteten Reisfeld vorbei, die Halme glänzen im Sonnenlicht und als ein leichter Wind aufkommt und die Reisspitzen zu kitzeln scheint kommt es Isamu fast so vor als würde er auf ein einziges Meer aus gelb und grün blicken, verloren im Augenblick schreckt er auf einmal hoch als er ein leichtes Stechen in seinem Hals spührt und eine seltsame brennende Kälte sich in seinem Körper ausbreitet.
Vom Adrenalin getrieben schafft er es noch sein Katan zu ziehen, doch da ist niemand dem er entgegen treten könnte. "Zeig dich wenn du nur einen Funken Ehre besitzt!" zischt er unter großer Anstrengung, doch sein Arme und Beine werden schwach und fangen an zu zittern, er schüttelt sich um seine Körperbeherrschung wieder zu erlangen doch sie will nicht zu ihm zurückkehren. Er sinkt in die Knie und kann sich gerade noch auf seinem Katana abstützen um nicht nach vorne über zu fallen.[2]

Fushou und Takumi die den Bayushi Samurai aus einiger Entfernung in die Knie sinken sehen, schauen sich beide fragend an.[3]
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« Letzte Änderung: 23.11.2009, 20:57:22 von Ginsengsei »
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Fushou

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #7 am: 24.11.2009, 07:51:31 »
Von einer auf die andere Sekunde ist Fushou kampfbereit. Den Bogen in der Linken und einen Pfeil in der Rechten schaut er zu dem Skorpion hinüber und sucht auch die nähere Umgebung ab. Leise wendet er sich an den Vanara: "Am besten Ihr bleibt hier Takanarasan."[1] Ohne auf eine Antwort zu warten nähert er sich dem fremden Samurai. Die Symbole auf der Kleidung des Samurai sind deutlich zu erkennen und Fushou flucht innerlich, da er sie nicht zuordnen kann. Es zeigte, dass er kein echter Samurai war - die anderen hatten guten Grund ihn zu verachten. "Ich grüße Euch Skorpion. Ich bitte um Entschuldigung, wie kann ich Euch zu Diensten sein?" Fushou bleibt drei Meter entfernt stehen und verbeugt sich nur ein kleines Stück, so dass er noch immer alles in der Nähe sehen kann. 'Er sieht verwundet aus, kann sich ja kaum noch halten.' Wachsam schweifen seine Augen umher, die Ohren sind gespitzt. Jedes noch so kleine Geräusch würde er hören, hofft er zumindest. Die Bauern in der Nähe rühren sich nicht. In stiller Ehrerbietung drücken sie ihre Köpfe in den Dreck. Irgendetwas stimmte hier nicht, dessen war Fushou sich bewusst.
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« Letzte Änderung: 24.11.2009, 09:10:13 von Fushou »

Bayushi Isamu

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« Antwort #8 am: 24.11.2009, 09:45:46 »
Isamu hört Fushou's Schritte. Kniend immer noch auf sein Katana gestützt, wendet er unter viel zu grosser Anstrengung seinen Kopf zum Neuankömmling. Waffen! schiesst es Isamu beim Anblick des Pfeil und Bogens durch den Kopf. Ist er gekommen um mich vor dem Bonge niederzustrecken? Dann hätte er es längst tun sollen. Unsicher, ob von dem fremden Kämpfer - Ist er ein Ronin? - eine Gefahr ausgeht, besann sich Isamu auf eine alte Weisheit -'Halte deine Feinde immer in Reichweite deines Stachels'- welche die letzten Zweifel aufräumten, wie er handeln musste. . "Hilf mir aufzustehen!" befahl Isamu mit schwächerer Stimme als erhofft durch seine Maske hindurch.

Fushou

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« Antwort #9 am: 24.11.2009, 12:31:14 »
Die Stimme des Skorpion Samurai war schwach. Irgendetwas war Faul, dessen war sich Fushou sicher. Trotzdem, er musste der Bitte schnell folge leisten. Um Zeit zu gewinnen, schaut er sich noch einmal um und steckt dabei langsam den Pfeil zurück in den Köcher, welchen er über den Rücken trägt. "Ich dachte, ihr wärt vielleicht angegriffen worden." Schnellen Schrittes geht er nun auf den Samurai zu, wobei er sich ihm von vorne annähert und darauf achtet, dass das Familienwappen der Tsuruchi[1], welches auf seiner Prust prangt, gut sichtbar ist. 'Das ist purer Selbstmord, aber mir bleibt keine Wahl' Er legt den Bogen vor sich ab. Vorsichtig und langsam hebt er seine nun offensichtlich leeren Hände und fasst den fremden Samurai an den Schultern, um ihn aufzurichten. Dabei tritt er so nah an ihn heran, dass er das Katana nicht mehr einsetzen könnte. Schweiß sammelt sich im Nacken des Kriegers. "Mein Name ist Tsuruchi Fushou." 'Was ist nur los mit ihm?'
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« Letzte Änderung: 24.11.2009, 12:32:04 von Fushou »

Bayushi Isamu

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« Antwort #10 am: 24.11.2009, 13:10:46 »
'Eine Wespe?' wunderte sich Isamu als er das Wappen sah. Auch sie haben einen giftigen Stachel. erinnert er sich. Aber immerhin muss ich mir nicht von einem heimin helfen lassen.. Als er den Griff um seine Schultern spürt und aufgehoben wird, merkt er, wie geschwächt er ist. Er verkrampft seine Hände um sein Katana, damit er nicht sein Daisho fallen lässt. Entsetzen beginnt sich in ihm auszubreiten. Er, der mit den besten seines Clans als Bushi ausgebildet wurde, der lernte, wie man Schnell mit dem Katana tötet, ist werlos. Er könnte sterben ohne seinem Clan von Nutzen gewesen zu sein. So wie sich sein Kopf demjenigen von Fushou nähert, flüstert er ihm seine Befürchtung ins Ohr: "Gift! Hat mein Hals gestochen!". Etwas lauter weist er die Wespe an "Lass mein Pferd mich Stützen" Mit einem durch seine Maske unsichtbar gemachten schwachen lächeln fügt er hinzu "Tsuruchi-san."

Fushou

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« Antwort #11 am: 24.11.2009, 13:42:03 »
'Gift!' Ein Ninja konnte noch immer in der Nähe sein. Schnell schaut Fushou sich um. Doch da ist immer noch nichts. "Ich werde euch nach Shimomura bringen! Haltet durch, werter Skorpion-san." Den Vanara hat Fushou vorerst vergessen. Sein Schicksal war nun unabänderlich an das des Fremden gebunden. Ob sein Zusammentreffen mit ihm nun Zufall war, oder nicht, interessierte nachher niemanden. Ob er etwas tun hätte können, oder nicht wäre unwichtig, wenn dieser Fremde sterben sollte. 'Hoffentlich bekleidet er keinen allzu hohen Rang' Während er den Samurai mit einer Hand stützt, führt die Schwerthand so, dass das Katana wieder in sicher in seiner Scheide steckt. Ein Samurai ohne sein Schwert war nackt, er konnte unmöglich mit ansehen, wie es ihm langsam aus der Hand glitt. Fushou bemerkt mit welcher innerlichen Anstrengung der Fremde Samurai das Schwert festhält. Auf eine unerklärliche Art fühlt er sich verbunden. Es zeugte von großem Mut und Stolz, dass er angesichts solch offensichtlicher Qualen nicht einfach in Ohnmacht viel. Vorsichtig hebt er den Fremden an und geleitet ihn zu seinem Pferd, welches er mit ruhiger Stimme näher lockt. Kaum berühren die Füße den Boden, aber ihn zu tragen wäre eine Beleidigung - zumindest solange er noch bei Bewusstsein war. Ein kurzer Blick huscht zu seinem Bogen. Erst musste er den Fremden in den Sattel setzten, dann konnte er sich seine geliebte Waffe wiederholen. In diesem Moment kommt Fushou sich nackt vor - das große zweihändige No-Dachi könnte nie einen Bogen ersetzen, nicht für eine Wespe.
« Letzte Änderung: 24.11.2009, 13:46:42 von Fushou »

Ginsengsei

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« Antwort #12 am: 27.11.2009, 11:26:28 »
Fushou schaut sich genau um, die Bauern stehen immer noch wie festgenagelt unter ihren großen Hüten, in den Riesfeldern und am Rande der Straße. Wenn er nur wüsste aus welcher Richtung das mögliche Geschoss gefeuert worden war hätte er zumindest schonmal eine konkrete Richtung. Sein Blick fällt auf den Boden an der Stelle an der der Bayushi darnieder ging, doch er kann keine Unregelmässigkeiten entdecken.

Takumi hat dem Ablauf gut beobachtet, noch ist er sich nicht sicher ob er einfach dazu stoßen soll, er wartet noch auf einen Wink des Wespen Kriegers.

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Fushou

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« Antwort #13 am: 28.11.2009, 17:59:35 »
Fushous Blick wendet sich dem Vanara zu: "Takanara-san! Komm her und bring meinen Bogen mit. Mach schnell!"

Mit viel Mühe stellt Fushou den linken Fuß des Kriegers in den Steigbügel, dann ergreift er die Zügel des Pferdes und redet kurz beruhigend auf es ein, während Isamu noch immer völlig benommen gegen seine Schulter lehnt, nur von Fushous linken Arm gehalten. Fushou will Isamu die Zügel reichen, merkt dann jedoch, dass dies wohl zwecklos wäre. Darauf vertrauend, dass das Pferd ruhig stehen bleiben würde, wenn er ihm nur gut genug zuredete, packt er den Skorpion mit beiden Händen an der Hüfte und versucht ihn vollends in den Sattel zu heben.
« Letzte Änderung: 30.11.2009, 09:31:21 von Ginsengsei »

Bayushi Isamu

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« Antwort #14 am: 30.11.2009, 20:12:46 »
Der junge Bayushi wird hellhörig, als er einen zweiten Namen vernimmt. Sie sind zu zweit. Stellt er fest. Innerlich tief verängstigt und beschämt ob seiner hilflosigkeit, hofft Isamu, das nichts davon auf sein Gesicht dringt. Wie die rote Maske, die sein Gesicht verdeckt, gelingte es ihm sein inneres zu verschleiern, da hierfür weniger die Muskeln als der Willen angestrengt werden musste. Wie ein Kind auf das Pferd gehoben, stützt er sich so gut es geht auf dem Sattelknauf ab. "Ich danke euch, Tsuruchi-san. Begleitet mich nach Shimomura" flüstert Isamu. Verärgert über seine Hilflosigkeit, über die Wespe, die im Land der Bayushi seine Familie nicht erkannte und darüber, dass er ihm dafür nicht zürnen konnte, da er dankbar für die Hilfe sein musste, legte er mehr Kraft in die darauf folgenden Worte "und kündigt dort Bayushi Isamu an..." Es scheint, als wolle Isamu noch mehr hinzufügen, doch er bricht ab um nicht zu sehr seine Kraft zu verschwenden.

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