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Autor Thema: Prolog: Das Zusammenfinden  (Gelesen 13929 mal)

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Ginsengsei

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #15 am: 07.12.2009, 12:28:09 »
Takumi überschaut bedächtig die Situation, mit einem kleinen Satz hinab und über die Böschung hüpft er auf die Straße. Einige der Bauen können sich nicht weiter helfen und blinzeln unter ihren Reishüten in Richtung der zotteligen Erscheinung.
Mit drei großen Schritten steht er neben Fushou und Isamu, legt seinen Kopf zur Seite, er rammt seinen Stab in den Matsch, einmal, zweimal, dreimal und dann noch ein viertes Mal, spitzt die Lippen und lässt einen scharfen Pfiff gen Himmel fahren. Er schüttelt sich und spricht: "Ich bin Takanara-san! Ich kann euch helfen Skorpion-sama!" Takumi nimmt eines von seinem Stab baumelnden, kleinen Tongefäßen, entfernt den Verschluss mit einem hörbarem Plopp und greift nach Isamus Hand.
 
Mit einer Hand hält Takumi Isamus Handgelenk im festem Griff, mit der anderen taucht er geschickt seinen langen Zeigefinger in das Gefäß. Als Takumi den Finger wieder aus dem Gefäß zieht, tropft eine rot braune, zähe Flüssigkeit von seinem Finger. Er reisst die Augen weit auf, bleckt die Zähne und hebt den Finger gen Himmel und zeichnet kleiner werdende Kreise in die Luft. "Mjnuntkachiaa" wispert Takumi und sein Finger fährt hinab wie ein Habicht immer und immer wieder trifft er gezielt Punkte auf Isamus Handfläche.

Fushou kann nur verstört zu sehen, während Isamu ein seltsam warmes Gefühl überkommt, seine Muskeln entspannen sich nach und nach und Isamus Kopf wird schwer und sinkt zu seiner Brust doch dann durchfährt es ihn blitzartig, er spürt wie sich die Fasern seiner Muskeln zu Seidenseilen Spannen und er spürt wie etwas seiner verlorenen Kraft zurück kehrt. Er kann sich wieder einigermaßen gerade halten doch er fühlt sich immer noch nicht ganz über dem Berg.

Takumi verschliesst das Tongefäß wieder und hängt es zurück an seinen Stab und fährt dann mit einem Finger dem Schneeleoparden Junges durchs Fell und zeichnet mit der verbleibenden Flüssigkeit ein Dreieck auf die Stirn des Raubkätzchens, welches die Aktion mit einem beeindruckendem Gähnen quittiert.

Als Isamu sich wieder einigermaßen auf seine Umgebung konzentrieren kann entdeckt er, dank seiner erhöhten Position auf dem Rücken seines Pferdes, einige Bauern Rücken die nicht weit entfernt im Schlamm des Reisfelds kauern.
« Letzte Änderung: 07.12.2009, 16:56:16 von Ginsengsei »
"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

Fushou

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #16 am: 07.12.2009, 19:29:12 »
Langsam löst Fushou sich wieder aus der Starre, in die er verfallen war. Soetwas war ihm noch nicht begegnet. Verfügte dieser Vanara etwa über die Fähigkeiten eines Shugenjas? Oder war es eine andere, barbarische Art der Magie? Auf jeden Fall schien es eine gute Wirkung auf Isamu zu haben.

Fushou lässt den Skorpion los und wendet sich Takumi zu: "Habt Dank, dass Ihr mit eurer Magie geholfen habt." 'Wo sind meine Manieren?', erinnert sich der Ji-Samurai. "Verzeiht Bayushi-san. Dieser Wohltäter hier ist Takanari Takumi, ein Vanara, wie Ihr seht. Ich habe ihn auf dem Pass getroffen." Kurz verbeugt Fushou sich, dann holt er geschwindt seinen Bogen. 'Besser, ich lasse ihn noch gespannt.'

Bayushi Isamu

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #17 am: 07.12.2009, 21:15:37 »
Entgeistert blickt Isamu den Vanara an. Leise murmelte er "Was war das denn?", bevor er sich wieder sammelt und die Kontrolle über seine Gesichtszüge zurückerlangt. "Es freut mich dich getroffen zu haben Takanara-san." Er blickt etwas verwirrt auf seine Handfläche und ringt sich noch ein höfliches, freundlich klingendes "Danke für die Hilfe" ab. Verwirrt durch die Lähmung und die unerwartete Behandlung durch den Vanara ist sich Isamu nicht ganz sicher, was er als nächstes tun sollte. Ärger über seinen mangelnden Überblick steigt in Isamu auf. In seinem Innern ringt die Vermutung, dass es sicherer und besser wäre, weiterzuziehen, mit seinem Stolz, der den Gesichtsverlust nicht auf sich sitzen lassen will. Ah, die Wespe hat seinen Bogen wieder, stellt er fest. Der Stolz gewinnt den inneren Kampf und Isamu fasst den Schluss, die sich versteckenden Bauern zu stellen. Haben sie mich angegriffen oder verstecken sie sich vor dem Angreifer? fragt er sich und versucht sich eine Vorgehensweise zurechtzulegen. Soll ich Stärke oder Schwäche vortäuschen? Am besten, ich weihe die Wespe ein und lasse ihn als das stärkere Ziel erscheinen. Dann unterschätzen sie mich und werden vielleicht ihre Hinterhältigkeit erst auf ihn richten.
Isamu blickt auf das Schneeleopardenjunge des Vanara und lässt seine Augen deutlich besorgt erscheinen. "Ich fürchte mein Pferd scheut den Geruch von Raubtieren und ich bin noch nicht stark genung das Tier zu kontrollieren wenn es durchgeht. Bitte helft mir auf den sicheren Boden zu steigen Tsuruchi-san."

Fushou

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #18 am: 07.12.2009, 23:07:07 »
Mit zwei langen, schnellen Schritten steht Fushou neben Isamu und hilft ihm vom Pferd. 'Vielleicht ist er auch Krank. Er zeigt eindeutig Schwäche, dass bedeutet es ist ernst. Trotzdem, ich bin seinem wohlwollen ausgeliefert, es ist sein Clangebiet. In jedem Fall muss ich so tun, als könne es nur ein Angreifer gewesen sein. Vielleicht kann er mir behilflich sein, wenn ich nur erst ihm helfe.' Leise flüstert Fushou dem fremden Samurai zu, wobei er sich ein gutes Stück bücken muss. Damit es nicht allzu offensichtlich ist, knickt er dazu auch mit den Knien leicht ein. "Ich werde euch dabei helfen, sicher nach Shimomura zu gelangen. Meint Ihr, dieser unehrenwerte Angreifer ist noch in der Nähe? Die Bauern müssen ihn decken", Fushou bemüht sich, seine Worte ernsthaft klingen zu lassen.

Mitlerweile glaubt er jedoch nicht mehr an den Angreifer. Um seinen Blicken zu entkommen musste es tatsächlich ein Ninja sein. Oder ein sehr hochrangiger Samurai, welcher die Kunst des lautlosen und ungesehenen Tötens außerordentlich gut beherrschte. Das wiederum würde bedeuten, dass es sich bei diesem Bayushi Isamu um einen ebenfalls hochrangigen, oder sonst irgendwie wichtigen Samurai handelte, denn sonst würde er kaum Ziel eines so rafinierten Atentats sein. Andererseits - wenn jemand so heimlich zuschlagen konnte, warum würde er dann nicht ein Gift benutzen, was sofort tötete? Fushou ist ratlos. Das alles überstieg seinen jugendlichen Verstand. Also würde er einfach einen Fuß vor den Anderen setzen und dem Fremden helfen, so gut es ginge.
« Letzte Änderung: 07.12.2009, 23:07:50 von Fushou »

Ginsengsei

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #19 am: 08.12.2009, 00:06:20 »
Keinen Moment zu früh hilft Fushou Isamu aus dem Sattel, denn das Pferd dass nun die WItterung des Schneeleoparden Babys aufgenommen hat, lässt sich nur mit Mühe beruhigen.

Takumi schaut sich nach den Bauern um, dann kratzt er sich am Kopf wobei sich sein Gesichtsausdruck von nachdenklich zu genüsslich wandelt. Sein wirres Haar steht nun wieder wild wie eh und jeh nach allen Ecken ab, und bevor er mit der linken Hand wieder nach seinem im Matsch steckenden Stock greift, achtet er noch darauf dass das Leoparden Junge, welches Ihm vom Arm gesprungen war, schön wieder an seinen Platz zurück kommt.
"Feiner Schneepard! Feiner Schneepard!" dann vernehmen alle Umstehenden ein lautes und zufriedenes Schnurren.

Fushou der den Blicken Isamus gefolgt war, hatte die Bauern nun ebenfalls entdeckt.  Es waren vier an der Zahl und alle vier waren immer noch tief ins Riesfeld gekniet und gaben keinen Laut von sich.
« Letzte Änderung: 08.12.2009, 11:53:48 von Ginsengsei »
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Bayushi Isamu

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #20 am: 08.12.2009, 11:52:56 »
Beim Absteigen stützt Isamu seine Hand auf Fushous Schulter und legt dabei einen eisernen Griff an, der seine wahre stärke verraten soll. Er erinnert sich an den Unterricht über die Aufgaben angehender Offiziere am Dojo Lektion der Ehre. Orientieren, Befehlen, Ausführen. Es muss kurz gehen und Isamu hofft, dass die Wespe weiss wie sie gehorchen soll - und dass sie auch gehorchen will. Von dem Vanara kann man ja nichts erwarten, da sie nicht über die notwendige Disziplin eines Menschen, geschweige denn Samurai verfügen. So zischt er zu Fuschou durch seine Maske hindurch kurz und knapp
"Bauern versteckt. Angreifer unbekannt. Rückendeckung!"
Mit beiden Füssen auf dem Boden torkelt er in die Richtung der versteckten Reisbauern. Es widerstrebt ihm schwäche zu zeigen. Es widerstrebt ihm niedere Bauern abschlachten zu müssen, ohne zu wissen ob sie etwas getan haben. Viel lieber wäre er in die Mitte der Strasse gestanden und hätte laut den Attentäter offen herausgefordert. Doch er ist ein Skorpion. Der ehrenhafteste Weg ein Krieg zu gewinnen, ist ihn schnell zu gewinnen. Ohne viel verluste. Ein Sieg wäscht alle Sünden weg. Seine linke Hand gleitet zur Scheide seines Katanas, die Rechte schiebt sich zum Heft vor, bereit den Gegner mit seinem Geschick im Hervorschnellen der Klinge zu überraschen.  Wenn sie Unschuldig sind und sich vor dem Angreifer verstecken wollten, hätte einer vor Angst geschrien. Wenn sie treue Untertanen wären, hätten sie mich vor dem Angreifer warnen müssen. Versucht er sein aufkeimendes Schlechtes Gewissen zu unterdrücken.

Ginsengsei

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #21 am: 08.12.2009, 12:50:09 »
Die Situation scheint ruhig und fast schon idylisch als sich auch noch in einigen Metern Entfernung ein Kranich anmutig ins Reisfeld hinab lässt.

Bei jedem Schritt den Isamu den Bauern näher kommt ist das unangenehme Geräusch des Stapfens im wässrigen Schlamm des Riesfelds zu hören. Das Wasser reicht Isamu nun bis über die Knöchel als er die nächste Reisterrasse erklimmt.

Die Sonne steht ungünstig tief und Isamu muss eine Hand vors Gesicht heben um überhaupt anständig sehen zu können.
Immer noch verharren die Bauern in ihrer unterwürfiger Haltung und wagen es nicht nach oben zu Blicken.
« Letzte Änderung: 08.12.2009, 12:58:40 von Ginsengsei »
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Bayushi Isamu

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #22 am: 08.12.2009, 14:53:57 »
Scheisse! Flucht Isamu innerlich. Jetzt mach ich mich mehr zum Affen als der Vanara. Mit der Sonne im Gesicht konnte er nicht erkennen, ob tatsächlich die Bauern für das Attentat verantwortlich waren, oder ob irgendwo noch jemand gefährliches lauert. Daran hättest du eher Denken sollen du verdammter Idiot. Die Fortbewegung durch das Reisfeld war anstrengender als erwartet. Wie hätte er das wissen können? Noch nie in seinem Leben war Isamu richtig durch ein Reisfeld gestapft und bei den Übungen im Dojo konnte er immer geschickt auf dem harten Boden ausweichen. Funktioniert dies auch hier? Wohl kaum. stellt er resigniert fest.
Die Zweifel verstärkten sich. Und was, wenn sie tatsächlich mich angegriffen haben? Die Wespe in meinem Rücken sieht auch weniger gegen die Sonne. Ich würde allein gegen vier sein. Wenn es keine Bauern sind, wird dies gefährlich. Zu gefährlich. Isamu verlangsamt seine Schritte in dem Masse, wie seine Selbstsicherheit schwindet. Weitere Zweifel beginnen seine Aufmerksamkeit von seinem Ziel abzuziehen. Und wenn sie nun doch Bauern sind? Bleiben sie denn liegen, wenn ich auf sie zustampfe. Versuchen sie zu fliehen und zwingen mich mit einer plötzlichen Bewegung zu einem Angriff? Wie erkläre ich dies in Shimomura, dass ich unschuldige Bauern während der Erntezeit getötet habe?

Ginsengsei

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #23 am: 08.12.2009, 20:11:01 »
Isamu steht nur noch wenige Meter von den Bauern entfernt. Er kann die vier Männer nun deutlich erkennen, oder zumindest ihre Erscheinung.
Drei von Ihnen knien direkt nebeneinander, ein vierter kniet etwas Abseits.
Alle sind in einfachen einfarbigen Gewändern gekleidet, haben einfache Reisstrohhüte auf dem Kopf und tragen halb auf Ihrem Rücken halb auf der Seite große Stoffbeutel in denen die geernteten Reisbündel gesteckt werden.  

Der linke der dreien, neben dem ein Stab im Wasser liegt flüstert: "Was macht der Samurai, was will der von uns?" woraufhin der Mann neben ihn ihn anzischt: "Pssst, rede nicht wenn du nicht gefragt wirst!"[1]
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« Letzte Änderung: 08.12.2009, 20:54:02 von Ginsengsei »
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Fushou

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« Antwort #24 am: 08.12.2009, 21:09:10 »
Kurz zögert Fushou und blickt dem Skorpion nach wieer  auf die Bauern zugeht. Es war klar, er wollte sie töten. Das Recht dazu hatte er, sei es, weil sie ihm nicht geholfen hatten, sei es, weil sie seine Schwäche gesehen hatten, sei es, weil er einfach nur wütend war und ein Ziel brauchte um seiner Wut luft zu machen. Er war nunmal ein Samurai. Ich muss ihn irgendwie davon abhalten. So schnell es ihm  möglich ist ohne zu rennen, schließt Fushou auf. Dabei gelingt es ihm trotzdem wesentlich eleganter durch das Reisfeld zu schreiten.

"Bayushi-san, sie haben den Kopf bereits zuvor gesenkt. Sie haben es nicht gesehen", flüstert er ihm zu, ehe sie zu nah an den Bauern sind. 'Das wird nicht genügen. Wir müssen Ihnen einen Grund geben, warum wir uns mit Ihnen befassen. Sonst beginnen sie sich Gedanken zu machen. Das wird Bayushi Isamu bestimmt nicht zulassen.', fährt es Fushou durch den Kopf. Wieder ist er im Begriff, sein eigenes Leben für jemanden anders zu Opfern. Diesmal waren es sogar nur Bauern. Mit zwei langen Schritten ist er an Bayushi Isamu vorbei und bei den Bauern.

"Du da! Wir sind auf der Suche nach Jemandem, der sich hier in der Nähe versteckt hält." Mit einem leichten, aber keineswegs sanften Trittgegen den Arm gibt er dem linken Bauern der Gruppe zu bedeuten, dass er ihn meint. "Sprich! Ist dir irgendetwas aufgefallen?" Während er den Bauern befragt gleitet sein Blick über die Kleidung der Drei. Es scheint nicht, als ob sie bewaffnet wären.

Doch da war noch ein vierter, etwas abseits. Aus den Augenwinkeln behält die Wespe ihn im Blick.
« Letzte Änderung: 08.12.2009, 21:14:07 von Fushou »

Ginsengsei

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« Antwort #25 am: 08.12.2009, 21:23:19 »
"Au!" entfährt es dem getretenen. Während er sich zur Seite krümmt hebt er seinen Kopf leicht nach oben doch die Bewegung erscheint seltsam, unter seinem Strohhut kann Fushou eine Augenbinde entdecken. "Gesehen habe ich niemanden" wispert er mit mit weinerlicher Stimme.
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Fushou

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #26 am: 08.12.2009, 21:46:52 »
Ohne zu Überlegen macht Fushou zwei schnelle Schritte zurück und zieht dabei seinen Bogen. 'Irgendetwas stimmt mit den Bauern nicht.' Neben Isamu angekommen brüllt er den Bauern entgegen: "Weg mit den Hüten! Alle vier!"

Ginsengsei

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #27 am: 09.12.2009, 01:22:25 »


Einer nach dem anderen nimmt seinen Hut ab und lässt ihn hinter den Rücken fallen. Fushou und Isamu blicken in die Sonne gegeerbten Gesichter, das Haar verzaust und verschwitzt von der mühsamen Arbeit auf den Feldern.
Der Alte bärtige links, dem Fushou einen Tritt verpasst hatte scheint wohl, seiner schwarzen Augenbinde nach zu urteilen, blind zu sein. Die anderen beiden könnten seine Söhne sein aber so genau lässt sich das nicht sagen denn diese Bauern sehen alle gleich aus. Jetzt erst fällt den beiden auf, dass der abseitsstehende Bauer nur eine Hand hat, am Stumpf an der rechten Seite hat er mit Bändern seine Erntesichel befestig.

[1][2]
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« Letzte Änderung: 09.12.2009, 01:29:18 von Ginsengsei »
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Fushou

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #28 am: 09.12.2009, 09:50:58 »
"Wirklich. Es scheinen nur Bauern zu sein." Fragend blickt Fushou zu Isamu. Dies wäre ein guter Moment um zu gehen.

Bayushi Isamu

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Prolog: Das Zusammenfinden
« Antwort #29 am: 10.12.2009, 08:48:08 »
Isamu blickt die Bauern nacheinander an. Sind es nur Bauern? Sie scheinen die Werkzeuge von Bauern zu haben, die Hüte von Bauern und die wettergezeichneten Gesichter von Bauern. Er mustert sie der Reihe nach um den Überblick zurückzugewinnen, der ihm seit dem Angriff verloren ging. Der rechte trägt eine Sichel. Eine Waffe oder ein Werkzeug? Sie haben Beutel, was mag darin sein? Der linke scheint blind zu sein. Was macht ein Blinder auf dem Reisfeld? Wie findet er sich zurecht? Sollte er nicht im Haus den Frauen zur Hand gehen? Ein Stock - Eine Waffe oder ein Hilfsmittel für einen Blinden? Woher wusste der Blinde, dass ein Samurai kommt? Haben sie es ihm gesagt? Sieht er doch etwas? Wieso wurde er zurechtgewiesen? Bauern sollen unterwürfig sein. Steckt mehr dahinter?
Er überlegt sich, wieso er eigentlich so weit in den Süden ging. Kenjo, sein Cousin, war gestorben. Steckt da ein Attentäter dahinter? Aufmüpfige Bauern? Was für Wege bieten sich ihm nun an? Er könnte einfach gehen. Dazu müsste er einem eventuellen Attentäter den Rücken zukehren. Er kann die Bauern weiter befragen. Kann ich weiter mein Gesicht verlieren? Vor den Bauern nicht, aber vor der Wespe? Er war hilfreich, wieso? Weil er nicht hier sein sollte? Dann hätte er sich klugerweise eher versteckt. Wenn es Fremde sind, die sich verkleiden, lässt sich das herausfinden. Man kann die anderen Bauern fragen. Soll er sie auf die Strasse schleppen? Muss ich einen Grund suchen, damit ich sie weiter befragen kann? Wenn ich sie zum Sprechen bringe, wird irgendjemand einmal ein falsches Wort fallen lassen. Doch Bauern fürchten gerade dies und versuchen zu schweigen. Ich könnte ihnen Befehlen, dass mich jemand führen muss. Doch wer? Der Blinde? Nein. Derjenige der am wenigsten tüchtig aussieht? Der mit der Sichel? Derjenige der gesporchen hatte? Wie soll ich auftreten? Herrisch? Launisch? Freundlich? Der junge Samurai blickt zu Fushou herüber. Er hat den Bogen in seiner Hand. Hat er was verdächtiges gesehen, das ich nicht sah? Lange kann Isamu nicht mehr schweigen ohne dass es seine Untentschlossenheit auch Aussenstehenden zeigt. Er entscheidet sich zu sprechen, weiter Zeit zu gewinnen.
Isamu blickt den Bauern neben dem Blinden an, der den Blinden zum Schweigen aufforderte. "Steh auf!" befiehlt er ihm. Genau betrachtet er die Bewegung. Sind sie die eines Bauern, dessen Gelenke steif werden durch die Arbeit in den Reisfeldern oder sind sie Geschickt, wie die eines Kämpfers? "Wie lautet dein Name?"[1]
 1. 
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« Letzte Änderung: 10.12.2009, 10:03:38 von Ginsengsei »

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