Autor Thema: Unerwartete Veränderungen  (Gelesen 8408 mal)

Beschreibung: Ingame thread für Kira und Tibidoc

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Takeo

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Unerwartete Veränderungen
« Antwort #15 am: 11.04.2010, 18:23:55 »
Nachdem ihre spontan erfundene Zeremonie nichts weiter als gute Stimmung hervorrief, entspannte sich Kira. Hatte sie sich so sehr geirrt? Ohne sich etwas anmerken zu lassen, wanderte ihr Blick immer wieder zu der stillen Tara. Etwas stimmte nicht mit dem Mädchen, das war offensichtlich. Und es war ebenso offensichtlich, dass ihre Gastgeber ihr nicht die ganze Wahrheit gesagt hatten.

Aber... vielleicht war das Geheimnis nicht ganz so dramatisch, wie sie es sich ausgemalt hatte. Sie würde die Augen und Ohren offenhalten, aber für den Augenblick würde sie einfach nur den Abend genießen.

Dan Che Zia

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« Antwort #16 am: 11.05.2010, 11:20:35 »
Der Abend entspannte sich noch recht angenehm. Gemeinsam tranken sie ihren Tee aus und Nerrick ging zwischenzeitlich in die Küche, um eine Flasche, die nur mit "XXX" beschrieben war zu holen, aus der er sich und Spullius einen kräftigen Schuss in den Tee schüttete. Bereits nach wenigen Schlucken erheiterten die beiden einander und die ganze Gesellschaft mit den derbsten Witzen, in denen sie einander immer wieder gegenseitig überboten. Aber auch Royni und Tyra gossen sich heimlich etwas von dem begehrten Zusatz in ihren Tee.

Nach einiger Zeit jedoch - Kira und Tibidoc kam es vor als müsse die Sonne bald aufgehen - machte sich allgemeine Müdigkeit bemerkbar und selbst die beiden Possenreißer Spullius und Nerrick kamen langsam zur Ruhe. "Wir sollten es einen Abend nennen und uns endlich zu Bett begeben." erklärte Tyra endlich von einem Gähnen begleitet, bevor sie ihrem Mann aufhalf und ihn in Richtung der Treppe bugsierte, die nach oben zu den Schlafräumen führte. Royni und Nerrick hingegen brachten zunächst das Geschirr in die Küche und halfen dann Tarta, ebenfalls die Treppe hinauf und in eines der Schlafzimmer zu kommen.

Kira und Tibidoc waren nun allein in der Stube und nun, da es immer leiser um sie herum wurde, spürten auch die beiden, eine immer stärker werdende Müdigkeit in sich aufkommen.
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Tibidoc Weißhorn

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« Antwort #17 am: 18.05.2010, 21:24:25 »
"Alscho ascht v..v..von den schehn warn ganz schööön llluschtisch."
lallte Tibidoc, als er und Kira alleine waren. U...u...unn du warscht ausch gansch schön lllluschtisch.

Er stand auf, geriet prompt ins Wanken und für einen Moment schien es, so, als würde er das Gleichgewicht verlieren und Kira in die Arme fallen. Dann begann er zu grinsen.

"Nur das Mädchen war ganz schön komisch drauf. Ich glaube, da sollte ich morgen mal nachhaken, vielleicht kann ich ja helfen."

Für einen Moment gedankenverloren starrte er in die Luft. dann blickte er wieder zu Kira.

"Was war eigentlich mit dir los, so ausgelassen kenne ich dich gar nicht?"

Takeo

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« Antwort #18 am: 19.05.2010, 09:50:50 »
"Lass uns erstmal Richtung Koje gehen", erklärte Kira, die sich trotz ihrer Ausgelassenheit mit dem Alkohol zurückgehalten hatte, und bugsierte Tibidoc in Richtung ihres Zimmers. Dort angekommen, schloss sie die Tür hinter sich, und schob den Riegel vor.

"Ich bin mir nicht sicher, was es ist, aber irgendetwas stimmt hier nicht. Die ganze Familie verschweigt uns etwas. Ich habe mitgespielt, damit sie glauben, wir wären ahnungslos, aber ich rechne im Moment mit allem. Es kann auch sein, dass ich einfach nur spinne und komplett daneben liege, aber mein Gefühl sagt mir etwas anderes."

Wie Tibidoc es schon so oft erlebt hatte, wenn Kira nervös war, holte sie ihre kleine kopflose Strohpuppe hervor und hielt sie mit einer Hand fest. Irgendwie schien ihr das immer ein wenig Halt zu geben.

Unsicher blickte Kira zu Lily. Ihre Freundin saß auf Kiras Bett und schaukelte mit den Beinen. "Ich weiß ja auch nicht", erklärte sie. "Das sprachlose Mädchen war schon komisch."

Dan Che Zia

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« Antwort #19 am: 20.05.2010, 19:49:51 »
Als Kira und Tibidoc erwachten, war es schon später Mittag. Keiner von beiden konnte sich erinnern, wann er das letzte mal so lange geschlafen hatte. Außerdem konnte sich keiner von beiden erinnern, wann sie das letzte Mal einen so verführerischen Duft gerochen hatten, wie er jetzt aus der Küche die Treppe hinaufwehte. Es schien, als würde in der Küche gerade das Mittagessen zubereitet und dem Geruch nach zu schließen war es eines, das man auf keinen Fall verpassen wollte.
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Takeo

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« Antwort #20 am: 29.05.2010, 12:40:26 »
Kira war hin- und hergerissen. Das Gefühl, das irgendetwas nicht stimmte, hatte sie die ganze Nacht nicht losgelassen, und so waren ihre Träume mehr als unruhig gewesen. Gleichzeitig hatten ihre Gastgeber nicht wirklich etwas getan, was ihren Verdacht bestätigt hätte. Sie wollte ihnen nicht unrecht tun, indem sie grundlos paranoid wurde. Es fiel ihr immer noch ein wenig schwer, anderen als Lilly und Tibidoc zu vertrauen, aber sie musste sich zumindest Mühe geben.

So entschloss sie sich, für den Moment ihre Bedenken zu vergessen. Sie machte sich frisch, zog ihr Kleid an und ging runter in die Küche, in der Erwartung eines tollen Essens.

"Guten Morgen", trällerte sie fröhlich, als sie den Raum betrat.

Dan Che Zia

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« Antwort #21 am: 25.06.2010, 01:49:56 »
"Guten Morgen." wurde Kira gleichzeitig von allen vier Anwesenden geantwortet. Der Geruch nach frischem Eintopf war hier noch verführerischer als zuvor. Es wollte so scheinen als würden ihre Erwartungen bezüglich des Essens heute nicht enttäuscht werden. Mit bester Laune und viel Eifer waren alle vier daran beteiligt, die Arbeit zu einem raschen und zufriedenstellenden Ende zu bringen.

Tyra, die gerade dabei war, sechs Teller auf dem Tisch zu verteilen, blickte sie auffordernd an: "Du kommst gerade richtig. Wir wollten Euch beide gerade rufen. Es wäre wirklich eine Schande, wenn Ihr das gute Essen verpassen würdet."

"Ja, und wir könnten es uns nie verzeihen, wenn wir jemanden wie Dich nicht zum Essen hätten." ergänzte Nerrick, der offensichtlich sein Grinsen vom Vorabend wieder gefunden hatte. Spullius brach wieder in herzhaftes Gelächter aus, aber Royni warf ihrem Mann einen tadelnden Blick zu, woraufhin dieser verstummte und Kira nur noch einmal schelmisch zuzwinkerte. Die Vorfreude wollte aber nicht das Grinsen aus seinem Gesicht entlassen.

"Wenn du möchtest, kannst du uns ein bisschen zur Hand gehen." schlug Tyra vor, "Es ist zwar nicht mehr viel zu tun, aber jemand wie du macht doch bestimmt eine prima Vorspeise." Wieder prustete Spullius los und ließ dabei fast den Krug Wein fallen, den er gerade zum Tisch trug. "Oder einen Aperitif." ergänzte Tyra nach der kurzen Unterbrechung.
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Tibidoc Weißhorn

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« Antwort #22 am: 29.06.2010, 23:54:03 »
"Ich helf besonders gern beim Aufessen." grinste Tibidoc durch die Tür, während er genießerisch den Duft durch die Nase zog. Im Gegensatz zu Kyra hatte er tief und fest geschlafen. Auch wenn er ihre Worte nicht einfach so als Paranoia abtun wollte, fiel es ihm einfach schwer, ihre Gastgeber, sie sich bisher als so angenehme Personen gezeigt hatten, plötzlich irgendetwas zu unterstellen , was ihn besorgt machen sollte. Außerdem war er müde gewesen, vwas wohl an dem ein oder anderen Schluck gelegen haben mochte, den er am gestrigen Abend zu viel getrunken hatte.

Dann runzelte er die Stirn.

"Fehlt da nicht ein Teller? Wir sind doch sieben, und mir wird ja wohl niemand erzählen wollen, ihm würde dieser himmlische Duft nicht behagen?"

Dan Che Zia

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« Antwort #23 am: 02.07.2010, 00:34:06 »
"Ich bin zwar nicht sicher, wen Du sonst noch gerne zum Essen hättest", erwiderte Royni, "aber ich fürchte, Du musst mit uns Vorlieb nehmen. Ich hoffe nur, dass das für Dich nicht zu enttäuschend ist." Sie rückte ihm einen Stuhl zurecht. "Hier, dafür darfst Du auch den bequemsten Stuhl haben." Diesmal war sie es, die ein schelmisches Lächeln zeigte und es war deutlich, dass sie Tibidocs Kritik nicht wirklich als solche auffasste.

Tyra unterbrach die beiden, indem sie einen riesigen Topf zum Tisch trug und mit einem kaum vernehmbaren Ächzen dort abstellte. "Egal wo, aber Ihr solltet Euch jetzt setzen, es wird nämlich nur so lange gegessen, wie noch etwas da ist." Mit diesen Worten schöpfte sie mit einer großen Kelle jedem eine anständige Portion des duftenden Eintopfs auf die Teller, während die anderen hastig ihre Plätze einnahmen.
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Takeo

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« Antwort #24 am: 02.07.2010, 07:45:54 »
Kira beobachtete amüsiert die Unterhaltung. Alles schien gut zu sein... hatte sie sich wirklich so sehr getäuscht?
Vielleicht war sie anderen gegenüber wirklich zu vorsichtig, seit...

Sie schüttelte mit dem Kopf. Dies war nicht der Moment, schlimmen Erinnerungen nachzugehen.

Sie zog ihr Kleid, das beinahe so weit nach unten gerutscht war, um zu viel zu entblößen, ein wenig nach oben, dann machte sie es sich am Tisch gemütlich. "Wo ist denn Tarta?" hakte sie mit unschuldiger Miene nach, als sie sich neben Tibidoc setzte.

Tibidoc Weißhorn

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« Antwort #25 am: 02.07.2010, 23:36:52 »
"Schag sch doch. Schiebn. mampfte Tibidoc bereits mit vollen Backen.

Dan Che Zia

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« Antwort #26 am: 14.07.2010, 10:56:35 »
Der Eintopf schmeckte wirklich großartig und beinahe ertappte sich Tibidoc bei dem Gedanken, dass es besser wäre, ihn nur durch sechs anstatt durch sieben zu teilen, und er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal eine Mahlzeit mit so viel und vor allem so zartem Fleisch gegessen hatte.

Kira hingegen musste nicht lange auf die Antwort auf ihre Frage warten. "Tarta wird leider nicht mit uns essen können, auch wenn ich wohl für alle spreche, wenn ich sage, dass es mir sehr gefallen würde, auch ihr etwas davon anbieten zu können."

"Das wäre allerdings etwas." kicherte Spullius, "Aber ohne sie würden wir auch nicht dieses feine Mahl haben können. Auf Tarta." Mit diesen Worten füllte er die Becher aller Anwesenden mit Wein und erhob seinen, um mit allen anzustoßen.
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Takeo

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« Antwort #27 am: 14.07.2010, 14:43:08 »
Seltsame Andeutungen. Schon wieder. Kiras Alarmglocken schrillten so laut, dass sie vor Schreck den Löffel auf den Teller fallen ließ. Sie sah zu Lilly, die im Türrahmen stand und ernst zu ihr herüber sah. "Hier stimmt etwas nicht", formte sie lautlos mit den Lippen.

"Also, wo ist sie?" fragte Kira mit plötzlich ernster Stimme. "Ihr habt genau eine Chance, mir die Wahrheit zu sagen, ansonsten muss ich davon ausgehen, dass ihr ihr etwas angetan habt."

Ihre Gedanken rasten. Was mochte mit dem Mädchen passiert sein? Warum war sie gestern wie betäubt gewesen? So sehr sie sich auch bemühte, das Einzige, was ihr einfiel, war, dass ihre Gastgeber Tarta etwas angetan hatten. Aber wenn, musste es einen Grund dafür geben. Kira aber hatte noch nie verstanden, warum jemand einem anderen Böses antun wollte...

Während ihr Geist sich überschlug, rief ihr Herz nach ihrem treuesten Gefährten - Pinkus. Und sie wusste, Pinkus würde Parmella mitbringen. Zum Glück hatte sie die Tür zu ihrem Zimmer offen gelassen.

Dan Che Zia

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« Antwort #28 am: 05.08.2010, 21:46:53 »
"Ihr etwas angetan? Was soll das heißen?" Vier Augenpaare schauten Kira verständnislos an. "Das würde ich mir nie verzeihen." stellte Tyra klar und nahm nachdenklich noch einen Löffel der Suppe, schüttelte aber bald den Kopf. "Nein, ich habe mir nichts vorzuwerfen. Ich finde, sie schmeckt doch ganz gut. Ich kann nicht verstehen, wieso du anderer Meinung bist, Kira." Sie blickte ihr ernst in die Augen. Enttäuschung und eine Spur Ärger lagen in ihrem Blick.

"Wir haben ihr nicht weh getan, falls Du das meinst." erklärte Nerrick dann mit liebevoller und geduldiger Stimme, als würde er mit einem Kind reden, "Eigentlich würde sie uns bestimmt sogar dankbar sein. Du hast doch das Essen selbst probiert. Ich finde, wir haben ihr alle Ehre gemacht."

Von Spullius' Gesicht war die gute Laune plötzlich wie weg geblasen. "Ich hab Dir doch gesagt, Du solltest sie das Mädchen nicht sehen lassen. Wir hätten es ihnen einfach vorsetzen sollen. Sonst gibt das nur Ärger." belehrte er seinen Schwiegersohn.
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Takeo

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« Antwort #29 am: 08.08.2010, 13:43:11 »
Kira starrte einen Moment ihre Gastgeber an, dann sah sie ebenso starr zu Lilly, die an der Tür stand. Ihre Freundin hielt sich die Hand vor den Mund, und schüttelte voller Entsetzen ihren Kopf. Tränen liefen über Lillys Wangen, als sich das Mädchen plötzlich umdrehte und nach oben die Treppe hinauf lief.

Wie betäubt hatte Kira ihrer Freundin zugesehen. Es war, als hätte Lilly das gefühlt, was Kira hätte fühlen sollen, das getan, was Kira hätte tun wollen. Und dann, als Lilly nach oben geflüchtet war, hatte ihre Freundin all diese Gefühle mit sich genommen. Was blieb, war Klarheit.

"Ihr tötet also Mitglieder eurer eigenen Art, um sie zu verspeisen."

Ihre Stimme war fest, und ohne Vorwurf. Kira hatte einfach nur eine Feststellung gemacht.

"Wie lange macht ihr das schon? Wie viele Unschuldige habt ihr schon getötet? Und hattet ihr das auch mit uns vor?"

Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, dass ihre beiden tierischen Freunde auf der Treppe angekommen waren. Sie sandte ein Gefühl der Warnung zu Pinkus, Vorsicht, Abwarten! Sie machte nicht den Fehler, genau hinzusehen, ob die beiden Ratten reagierten, denn spätestens dann hätte sie ihre eigenen Gefährten mit ihren Blicken verraten.