• Drucken

Autor Thema: Kapitel 1 - Essembra  (Gelesen 27513 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Faelar

  • Beiträge: 456
    • Profil anzeigen
Kapitel 1 - Essembra
« Antwort #285 am: 27.03.2010, 17:05:28 »
"Nun, wir konnten nach unseren Ermittlungen ein paar interessante Details herausfinden, die bei diesem Vorfall doch überraschenderweise in eine etwas andere Richtung gehen. Aber bevor ich hierzu komme, würde ich Euch gerne noch ein paar weitere Fragen stellen:
 Was haben denn Deskar und sein Vater zu diesem Vorfall genau gesagt? Also der Wirt vom Goldenen Eber und dessen Sohn. Wie genau wurde auf den Mord an Jilo Darben aufmerksam gemacht? Wer war zu allererst am Tatort und hat die Aussagen aufgenommen? Hat die Dunkelelfe noch irgendetwas gesagt, als sie letztlich abgeführt worden ist?"

Idunivor

  • Administrator
  • Beiträge: 17026
    • Profil anzeigen
Kapitel 1 - Essembra
« Antwort #286 am: 27.03.2010, 17:32:43 »
Der Gesichtsausdruck des Kommandanten wandelt sich zu einer Mischung aus Neugierde und Unsicherheit, während er antwortet: "Nun, Halmen sagte aus er habe die Leiche bei seinem morgendlichen Rundgang gefunden und dann umgehend Deskar losgeschickt um die Wache zu rufen. Er ist auf die Patroullie von Fide getroffen und dieser hat mich dann umgehend informiert, damit ich zeitnah die Befragungen durchführen konnte. Mord ist schließlich ein äußerst schweres Verbrechen.
Die Aussagen beider stimmten überein und sowohl Vater als auch Sohn bestätigten, dass sie in der Nacht nichts von den Geschehnissen mitbekommen hätten, da diese im ersten Stock stattfanden während sie selbst im Erdgeschoss ihre Zimmer haben. Deskar sagte er habe bis einige Zeit nach Mitternacht mit Jilo im Schankraum gesessen und dann habe er den jungen Mann, nachdem er die Haupttür bereits verschlossen hatte am Seiteneingang verabschiedet und sei ebenfalls zu Bett gegangen. Wie genau die Drow Jilo wieder zurück ins Haus locken konnte, haben wir nicht ermittelt, da die Situation ja eindeutig war.
Während sie abgeführt wurde hat sie von Zeit zu Zeit gestöhnt und manchmal zusammenhanglose Worte gestammelt, aber nichts, was irgendeinen Sinn ergeben hätte. Wenn ihr mich fragt ist sie völlig wahnsinnig und wir tun der Welt einen gefallen, wenn wir sie von ihrem Leben erlösen. Aber ihr sagtet, dass ihr bei euren Ermittlungen auf etwas gestoßen wäret. Dürfte ich erfahren was?"
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Faelar

  • Beiträge: 456
    • Profil anzeigen
Kapitel 1 - Essembra
« Antwort #287 am: 27.03.2010, 19:31:45 »
"Erst einmal muss ich bei der Angelegenheit ganz von vorne anfangen:
Jilo Darben war zusammen mit seiner Schwester momentan in einer finanziellen Notlage, auch wegen dem kommenden Kriegstribut eben. Wie wir erfahren haben, hatte Jilo offenbar auch schon einmal in der Vergangenheit Kontakt zu einigen zwielichtigen Gestalten gehabt und wollte auch in dieser Situation offenbar wieder Kontakt aufnehmen. Seine Schwester sagte, dass einst ein Drache ihre Vorräte und Felder zerstört hatte. Doch urplötzlich von heute auf morgen hatte Jilo Darben in der Nacht ein paar Wagenladungen Nahrung besorgt. Er hatte nie gesagt, wo er diese Wagenladung her hatte. Diese zwielichtigen Gestalten, mit denen er Geschäfte gemacht hatte, wurden ihn aber in der Nacht seiner Ermordung zum Verhängnis, denn von ihnen wollte er Geld bekommen. Durch das Geschäfte mit ihnen risikierte er sein Leben. Als wir mit dem Geist des Toten mittels Magie sprachen, sagte er auf die Frage hin, warum er gestorben ist: ‘Ich starb um jene zu retten, die mir am meisten bedeuten.‘ . Der Tempelvorsteher des Gond war bei dieser Befragung des Toten mittels Magie die ganze Zeit zugegen und kann dies bezeugen.

Auf die Frage an Jilo Darbens Geist mittels Magie, wer ihn denn getötet hat, kam eine kryptische Antwort mit dem Wortlaut:  ‘Mich tötete jener, der meine Sorgen teilte.‘

Wir konnten uns erst eine Zeit lang keinen Reim darauf machen, was all dies zu bedeuten hatte. Ihr werdet Euch womöglich gleich für einige Augenblicke fragen, bei dem was ich gleich erzählen werde, was all dies nun mit diesem Mordfall zu tun hat, aber Ihr werdet sehen, dass es die kryptischen Worte von Jilo Darbens Geist durchaus zu erklären vermag:
Der Goldene Eber lief eher schlecht. Die Möbel waren in keinem wirklich gutem Zustand. Der Wein war schlecht und auch das Bier. Die Besucher dort drin sind eher spärlich. Trotzdem hat es der Wirt vom Goldenen Eber irgendwie geschafft teilweise neue Möbel zu besorgen. Doch der Wein und das Bier waren weiterhin von minderer Qualität. Deskar war bei seiner Befragung sehr nervös. Für meinen Geschmack zu nervös. Er erklärte das damit, dass sein bester Freund Jilo Darben gestorben ist und große Trauer wegen ihm hatte. Doch das war erstunken und erlogen! Wir haben mit Jilo Darbens Schwester Larima gesprochen und auch mit seinem besten Freund Wit im Silbernen Zapfhahn. Jilo ging üblicherweise ja eigentlich sogar eher in den Zapfhahn! Ein oder zweimal hatte er sich in der Vergangenheit bloß mal den Goldenen Eber etwas angesehen seinen eigenen Worten gegenüber seinen Freunden nach. Doch Deskar hatte sehr dick aufgetragen und irgendetwas von seinem besten Freund Jilo Darben vorgeheuchelt und wie schlimm für ihn sein Tod doch wäre. Jetzt kommt das ins Spiel, was Jilo Darbens Geist uns erzählte: ‘Mich tötete jener, der meine Sorgen teilte.‘ Dieser kryptische Ausspruch meinte wohl die Geldsorgen. Irgendjemand hatte mit Jilo Darben ein falsches Spiel getrieben. Deskar hatte ihn aus Habgier ermordet, da es finanziell vorteilhaft für ihn und den Goldenen Eber gewesen ist. Es ist für den Sohn des Wirtes im Goldenen Eber ein leichtes gewesen der Dunkelelfe das Schwert einfach wegzunehmen. Wir glauben auch, dass der Verstand der Dunkelelfe mittels Magie ziemlich vernebelt worden ist, so dass sie sich manchmal etwas sonderbar benimmt. Es war also ein leichtes den Tatort zu manipulieren, sie wie eine Mörderin aussehen zu lassen und auch noch dafür zu sorgen, dass gerade ihr Schwert in Jilo Darben drin steckt. Denn eines glaube ich dem Wirt im Goldenen Eber durchaus: Die Dunkelelfe hat sich vor Jilos Tod auf ihr Zimmer zurückgezogen, verließ es nicht und sich das Essen bringen lassen. Wir können allerdings die Dunkelelfe momentan magisch ja nicht weiter untersuchen und möglicherweise wurde auch Magie verwendet, die man nicht so ohne weiteres bei ihr entdecken werden kann. So ist zumindest unsere momentane Vermutung. Wir haben ja kein Wort mit der Dunkelelfe gesprochen.

Wir glauben- aber dafür gibt es leider keine solchen Beweise, die man sich einigermaßen herleiten kann- dass es den Hintermännern und Anstiftern nicht auf Jilo Darbens Tod ankam. Sondern viel eher ein ziemlich hinterlistiger Plan die Dunkelelfe endgültig töten zu lassen und zwar aus reiner Vergeltung. Es sollte nämlich alles so aussehen, als ob die Dunkelelfe den Mord begangen hat. Sie hat irgendwelche Informationen, die ganz wichtig wären, irgendetwas braut sich im Cormanthor-Wald zusammen und wir glauben, dass das Haus Jaerle und der Auzkovyn-Clan etwas damit zu tun haben könnten. Doch ein Verwirrung der Dunkelelfe reichte ihnen offenbar nicht. Sie wollten sie tot sehen. Aber ein Mord wäre auffällig gewesen. Der Auzkovyn-Clan besteht ja nicht bloß aus Dunkelelfen und Mitglieder des Hauses Jaerle könnten ja auch Verkleidungsmagie einfach benutzen. So könnten sie mit ein paar zwielichtigen Gestalten vor Ort diesen Plan ausgeklügelt haben. Und Jilo Darben ist ihnen als eine Art 'Bauernopfer' gerade recht gewesen und die Hinrichtung sollten dann andere übernehmen. Denn wer sollte von einer Dunkelelfe mit Blut an den Händen, mit ihrem Schwert in Jilo Darben, mit ihrem Aufenthalt am Tatort und mit einem sehr sonderbaren Verhalten schon glauben, dass sie solch einen Mord nicht begangen hätte? Jeder würde doch denken, dass dieser Fall bei einer Dunkelelfe eindeutig ist! Alles in allem ist das schon ein sehr durchtriebener Plan. Corellon Larethian hatte uns eine Hilfestellung in einem göttlichen Gespräch mit ihm gegeben. Die ersten zwei Sätze betreffen wohl Deskar. Wir glauben auch, dass Deskars Vater in den Fall wohl auch verstrickt ist. Der letzte Satz deutet wohl auf diejenigen hin, die die Dunkelelfe tot sehen wollen. Der Rest ist momentan eher schwer zu deuten, wobei manche Passagen dieses kryptischen Reimes vom Elfenvater höchstselbst schon sehr beunruhigend sind:

'Einer suchte Ausweg aus verfahrener Lage,
Ein anderer brauchte Hilfe für kommende Tage.
Einer suchte Einfluss in allen Belangen,
Ein anderer wollte zum Ziel hingelangen.
Doch bedenkt jenen der erweist sich als wahrer Grund,
er sucht nur Vergeltung zu geeigneter Stund’.

Ich muss allerdings auch noch eines sagen: Ich wollte etwas Magie für die Untersuchungen des Falles im Goldenen Eber verwenden. Mir kam das alles im Goldenen sehr seltsam vor und ich wolllte ein paar magische Untersuchungen vornehmen. Doch in der Situation stellte ich mich nicht sehr geschickt an. Etwas Schlimmes geschah auch keineswegs. Allerdings wollten Deskar und sein Vater deswegen auch sofort die Wachen holen. Aber ich hatte mich dafür entschuldigt und eine Geldstrafe von zwanzig Goldmünzen beim Vater gezahlt und sein Vater sah von einer offiziellen Anzeige in irgendeiner Form ab. Ich will einen verlogenen Mörder wie Deskar nicht davon kommen lassen, bloß weil er solch eine Angelegenheit als irgendein Argument missbraucht. Falls Ihr meint, dass dieses Verhalten irgendwelche rechtlichen Konsequenzen hat, so nehme ich diese in Kauf. Deskar hätte ja eh bei einer möglichen Verhaftung dies gegen uns und im speziellen gegen mich vermutlich sowieso vorgebracht und ich wollte auch nicht unaufrichtig zu Euch in diesem Punkt sein. Aber ich sehe, dass das Schlachtental als einer unserer wichtigsten Verbündeten in großer Gefahr sein könnte. Vielleicht werden hier bald die Drow des Cormanthor-Waldes mit Dämonen-Verbänden einmarschieren. Doch ich will zusammen mit meinen Begleitern mein Möglichstes tun, um das zu verhindern und wir werden auch Seite an Seite mit dem Schlachtental kämpfen, falls es demnächst in Gefahr sein sollte. Deswegen käme es mir sehr gelegen, wenn eine etwaige Bestrafung, falls sie Eurer Meinung nach unumgänglich wäre, noch etwas hinausgeschoben werden könnte.

Mein Vorschlag zum Schluss ist es, dass Deskar als dringend Tatverdächtiger mittels Wahrheitsmagie untersucht wird, ob er Jilo Darben ermordet hat. Wenn er Willenskraft gegen diese Magie einsetzt und sich somit zur Wehr setzt dagegen, bedeutet das, dass er etwas zu verbergen hat und dies würde unsere These erhärten. Ich würde sagen, dass am Besten die Magie einer neutralen und außenstehenden Partei in Form eines Gond oder Tempus-Priester verwendet wird, um die Wahrheit in dieser Sache herauszufinden. Über Deskar und vermutlich auch seinen Vater könnte man wohl auch mehr über die Hintermänner des ganzen herausfinden, denke ich."
   
« Letzte Änderung: 27.03.2010, 20:28:56 von Faelar »

Idunivor

  • Administrator
  • Beiträge: 17026
    • Profil anzeigen
Kapitel 1 - Essembra
« Antwort #288 am: 27.03.2010, 20:50:02 »
Nachdem Faelar seine lange Rede beendet vergeht einige Zeit bis Dux Custodis reagiert, da es dem Mann eindeutig nicht leicht fällt all das, was der Elf ihm soeben mitgeteilt hat zu verstehen und einzuordnen. Schließlich atmet der Kommandant der Wache jedoch einmal tief durch und greift sich anschließend das Schwert, das an seinem Tisch lehnte: "Ich gebe zu, dass ich nicht alles verstehe, was ihr mir gerade mitgeteilt habt. Aber ich sehe keinen Grund, wieso ihr zu mir kommen und mich anlügen solltet. Es ist wohl das beste, wenn wir genau das tun, was ihr vorgeschlagen habt und umgehend den Goldenen Eber aufsuchen um Deskar und seinen Vater zu befragen. Was die Wahrheitsmagie anbelangt, so werde ich umgehend nach einem Schlachtenwächter schicken. Für gewöhnlich habe sie derartige Magie bereit, falls sie Gefangene machen, die es schnell zu befragen gilt. Am besten brechen wir sofort auf, wenn wir den Hinterausgang benutzen können wir vielleicht auch der Menge vor der Tür entgehen."
Die N'Vaelahr folgen Dux Custodis, der auf dem Weg noch zwei weiteren Wachen befiehlt ihn zu begleiten und eine Dritte zum Tempel des Tempus schickt um einen Kleriker so schnell wie möglich zum Goldenen Eber zu holen, durch den Hinterausgang des Gebäudes. Der Kommandant führt sie durch einige Seitengassen um die Menge vor dem Wachhaus herum und direkt aus der Stadt hinaus. Von hier aus halten die acht Männer und Frauen, die allesamt bewaffnet sind direkt auf den "Goldenen Eber" zu.
In dem Moment in dem sie ihn erreichen vernehmen sie hinter sich das näherkommende Schlagen von Hufen. Es dauert nicht lang und drei Reiter kommen in Sicht. Bei einem handelt es sich um die Wache, die Kommandant Custodis zum Tempel geschickt hatte, die beiden anderen sind eindeutig, als Priester des Tempus zu erkennen. Sobald sie nah genug sind, wird den N'Vaelahr klar, das einer von ihnen Bravnen ist, dem sie bereits zuvor begegnet waren. Der Mann neben ihm bietet jedoch ein sehr viel beeindruckenderes Bild.

Trotz seines Alters strahlt er ein beachtliches Maß an Stärke und Wildheit aus und auch ohne die begrüßenden Worte des Kommandanten wäre den N'Vaelahr bewusst gewesen mit wem sie es hier zu tun hatte: "Schlachtenmeister Opul, ich hatte ja keine Ahnung, dass ihr uns persönlich beehren würdet. Ich fühle mich geehrt durch eure Anwesenheit und möchte euch die fünf Streiter vorstellen, die dem Dämon, der den südlichen Turm angriff bezwungen haben. Doch das ist wie ihr bereits wisst nicht der Grund aus dem ich um den Beistand der Schlachtenwächter gebeten hatte. Es gibt neue Erkenntnisse was den Mord an Jilo Darben betrifft und es hat ganz den Anschein, als wären Halmen und sein Sohn darin verstrickt."
Der Schlachtenmeister steigt langsam von seinem Pferd und mustert die fünf N'Vaelahr äußerst gründlich. Seine Augen scheinen bemüht zu sein hinter jegliche Fassade zu blicken und er scheint bestrebt allein durch das Aussehen zu ergründen mit wem er es hier zu tun hat. Nach wenigen Augenblicken, die wie eine Ewigkeit erscheinen nickt er: "Tempus wacht über euch Fremde und Essembra kann froh sein, das Krieger wie ihr hier sind um es zu verteidigen. Branven hat mir bereits berichtet, dass er euch in unsere Hallen eingeladen hat und ich möchte dies noch einmal wiederholen. Doch fürs erste wollen wir sehen, was es mit Jilos Tod wirklich auf sich hat. Tempus lehrt uns jene zu respektieren, die ehrenhaft kämpfen, aber jene die hinterrücks morden verdienen Verachtung. Lasst uns also ergründen wen es wirklich zu verachten gilt."
Dux Custodis nickt und tritt auf die Tür zu, wendet sich aber zuvor noch einmal an die N'Vaelahr: "Ich gebe euch die Vollmacht in dieser Sache im Namen Essembras und seines Lords zu sprechen. Ihr scheint bereits sehr genau zu wissen, was sich abgespielt hat, also soll es auch an euch sein die Fragen zu stellen und die Wahrheit ans Licht zu bringen."
Mit diesen Worten öffnet der Kommandant die Tür und die Truppe von mittlerweile elf Personen tritt in das Gasthaus, das nur selten solch einen Ansturm an Geästen erlebt.
Halmen hinterm Tresen bleibt bei dem Anblick sofort der Mund offen stehen: "Schlachtenmeister, Kommandant Custodis, was kann ich für euch tun?"
In diesem Moment kommt auch Deskar aus dem oberen Stockwerk nach unten und bleibt wie erstarrt auf der Treppe stehen, als er die Neuankömmlinge erblickt. Nervös zucken seine Augen hin und her und er scheint bemüht keinem der Anwesenden in die Augen zu blicken.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Faelar

  • Beiträge: 456
    • Profil anzeigen
Kapitel 1 - Essembra
« Antwort #289 am: 27.03.2010, 21:19:45 »
"Eure Anwesenheit und die Eurer Gefährten ehrt uns Schlachtenmeister Opul. Danke für Eure Unterstützung in dieser Sache!", sagt Faelar aufrichtig und auch ganz beeindruckt von der Anwesenheit des Schlachtenmeister. Instinktiv schlägt er bei seinen Worten die Haken zusammen, steht stramm und hält für einen Moment inne, ob der imposanten Statur und dem Auftreten des Schlachtenmeisters.

Zum Kommandanten sagt Faelar dann daraufhin noch: "Und auch danke für Eure Vollmacht und Euer Vertrauen, welches Ihr uns entgegenbringt, Herr Kommandant!"

Faelar braucht hier keine Rolle zu spielen oder zu lügen, denn tatsächlich betrachtet er die Schlachtenwächter und die Truppen des Schlachtentales als wertvolle Verbündete und schätzt des Kampfkraft sehr. Egal wie zweifelhaft sein eigener Glaube und seine Methoden manchmal sein mögen.

Als Faelar den Raum betritt und sich genauer umschaut, wird die Nervosität von Deskar- zumindest für Faelar- ganz offensichtlich. Doch Faelar verzieht keine Miene. Sein Gesicht ist ausdruckslos wie so oft zuvor auch schon. Halmen am Tresen scheint er erst einmal komplett zu ignorieren. Sein Blick ist vollkommen auf Deskar fixiert. Er ruft dann diesem zu:
"Würdet Ihr bitte für einen Augenblick herunterkommen, Deskar? Wir bräuchten Euch hier für einen Moment. Es ist sehr wichtig."


Idunivor

  • Administrator
  • Beiträge: 17026
    • Profil anzeigen
Kapitel 1 - Essembra
« Antwort #290 am: 27.03.2010, 21:31:59 »
Der junge Mann zögert einen Augenblick, setzt sich dann aber schließlich in Bewegung, während das Gesicht seines Vaters ob der Geschehnisse sehr deutliche Verwirrung zeigt. Langsam geht Deskar auf die Ansammlung an der Tür zu, scheint dabei aber von der Präsenz des Schlachtenmeisters, des Wachkommandanten und der N'Vaelahr so eingeschüchtert, dass er nicht zu sprechen wagt, sondern unentwegt an die Wände oder auf seine Füße starrt.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Aeryn

  • Beiträge: 1201
    • Profil anzeigen
Kapitel 1 - Essembra
« Antwort #291 am: 28.03.2010, 00:49:32 »
Natürlich hatte auch Aeryn sich dem Kommandant und später dem Schlachtenmeister vorgestellt, mit angemessener Höflichkeit in der Präsenz solch ehrwürdiger Krieger.

Jetzt kommt die Wahrheit hoffentlich ans Licht!

Das Fragenstellen überlässt sie aber Faelar zunächst.

Faelar

  • Beiträge: 456
    • Profil anzeigen
Kapitel 1 - Essembra
« Antwort #292 am: 28.03.2010, 13:11:57 »
"Bitte stellt jeweils einen Soldaten an die Ausgänge aus dieser Schankstube! Es ist eine wichtige Vorsichtsmaßnahme!"


Dann ist Faelar allerdings vollkommen auf Deskar konzentriert. In einem etwas ironischen Ton sagt Faelar zunächst zu Deskar: "Ich muss Euch schon ein großes Kompliment machen, Deskar. Ihr habt wirklich großes Potential zu einem guten Schauspieler damals gehabt, als wir mit Euch zum ersten Mal gesprochen habt; schade, dass Ihr wohl diese Karriere nun nicht mehr einschlagen könnt. An den neuem Mobiliar, dass hier für Goldenen Eber besorgt worden ist, klebt allerdings Blut! Da gibt es keinen Zweifel. Und das wisst Ihr genau Deskar! Wir haben mit Jilos Schwester Larima gesprochen und auch mit seinem besten Freund Wit aus dem Silbernen Zapfhahn. Es war interessant, was sie zu sagen hatten. Die besten Freund von Jilo waren im Silbernen Zapfhahn. Dort traf er sie überlicherweise. Wit kann belegen, dass es totaler Unsinn, dass zwischen Euch und Jilo eine beste Freundschaft bestand, so selten wie er eigentlich den Eber besucht hat. Der Goldene Eber wurde zur Verdammnis für Jilo! Doch sehr hilfreich, um das Rätsel um seine Ermordung endgültig zu lösen, war das Gespräch mit der Seele des toten Jilo Darben mittels Magie. Ja, dafür gibt es Magie, aber kein anderer außer wir hatte es vorher für notwendig befunden sie eben auch anzuwenden. Dieses Gespräch- nun sagen wir es mal so Deskar- war schon recht aufschlussreich und interessant. Ich lasse Euch jetzt noch eine letzte Chance Deskar wenigstens jetzt Ehre und Mut zu beweisen trotz all Eurer verwerflichen Schuld, die man Euch von Mimik, Gestik und Körperhaltung ja sowieso jetzt eigentlich deutlich anmerkt. Ein Geständnis kann manchmal gut für die Seele sein Deskar. Überlegt es Euch bitte sehr gut! Wir haben aber vorsichtshalber ein paar Schlachtenwächter vom Tempel des Tempus rufen lassen, die Wahrheitsmagie bewirken können. Notfalls kann ich auch die Gedanken anderer Leute lesen. Falls Ihr Euch mit Willenskraft gegen solche Magie wehrt, wird das bemerkt werden und auch das spricht dann für Eure Schuld, wenn Ihr es lieber so weit kommen lassen wollt. Die Ausgänge sind bewacht. Eure Lage ist hoffnungslos. Vielleicht mildert aber ein Geständnis Eure Strafe etwas und auch die Schuld, die Ihr zweifelsohne auf Euch geladen habt. Wir, die Abgesandten Myth Drannors, haben übrigens die Vollmacht von Kommandant Custodis im Namen Essembras und für den Lord sprechen zu dürfen. Dies wollte ich Euch nur der Fairness halber noch sagen."
« Letzte Änderung: 28.03.2010, 13:23:41 von Faelar »

Idunivor

  • Administrator
  • Beiträge: 17026
    • Profil anzeigen
Kapitel 1 - Essembra
« Antwort #293 am: 28.03.2010, 21:26:19 »
Deskar schüttelt immer wieder den Kopf, während er Mühe zu haben scheint sich auf den Beinen zu halten: "Ihr versteht nicht, ihr versteht absolut nicht. Mir blieb doch keine andere Wahl. Es war der einzige Weg und wir hätten uns ihm niemals wiedersetzen können. Er ist erst zu Jilo gegangen und dann zu mir. Da hatte Jilo schon zugestimmt. Ich hatte dann doch keine Wahl mehr, Jilo hätte niemals zugelassen, dass ich etwas anderes getan hätte!"
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Aeryn

  • Beiträge: 1201
    • Profil anzeigen
Kapitel 1 - Essembra
« Antwort #294 am: 28.03.2010, 21:43:15 »
Aeryn nickt ein paar Mal, während Faelar spricht, und auch als Deskar eingesteht, dass sie auf dem richtigen Weg sind.

Ich denke es wäre für alle das Beste, wenn Du Dich beruhigst und uns alles erzählst. Von Anfang an. Was sich hier zugetragen hat, wie es dazu kam. Alles, was Du über diese ganze Angelegenheit weißt.

Idunivor

  • Administrator
  • Beiträge: 17026
    • Profil anzeigen
Kapitel 1 - Essembra
« Antwort #295 am: 28.03.2010, 22:29:31 »
Deskar fällt in einen der bequemeren Stühle und nickt. Nachdem er einmal tief durchgeatmet hat blickt er schließlich zum ersten Mal nach oben und somit auch den N'Vaelahr und den Würdenträgern Essembras in die Augen: "Das ganze nahm damit den Anfang, dass uns vor etwa einem Jahr endgültig das Geld ausgegangen ist."
Der
Halmen, der die ganze Zeit hinterm Tresen und verwirrt von einem zum anderen geschaut hatte, kann sich jetzt nicht mehr zurück halten: "Was, das ist doch unmöglich, dass Geschäft lief doch gut!"
Deskar schüttelt erneut den Kopf und blickt zu seinem Vater: "Nein Vater, das Geschäft lief hier noch nie "gut". Wir hatten immer Mühe über die Runden zu kommen und letztes Jahr war es so weit, dass das Geld endgültig alle war. Du hast dich damit ja nie beschäftigt, nicht umsonst habe ich die Einkäufe seit ich elf war erledigt."
Da Halmen nun sichtlich verwirrt und von den Worten seines Sohnes geschockt schwieg, setzt Deskar erneut an: "Also, es begann vor einem Jahr. Unser Geld war verbraucht und ich hatte den Kredit bei Melnar, dem Händler von dem wir unsere Waren bezogen, endgültig ausgeschöpft. Nun, wir waren am Ende und ich konnte keinen Ausweg ekennen. Ich bin ein letztes Mal zu Melnar gegangen um ein weiteres Mal um einen Aufschub zu bitten. Ich stand mit dem Rücken zur Wand, wie hätte ich sein Angebot da ablehnen können. Er bot mir eine Chance, indem er mir einen stetigen Zuschuss für den "Eber" versprach um ihn zu einer ernsthaften Konkurrenz für den "Zapfhahn" zu machen. Das einzige, was ich dafür tun musste, war einen Vertrag zu unterzeichnen in dem ich versicherte, dass ich zur Stelle sein würde wenn er meine Hilfe brauchte. Nun, der Preis erschien mir gering und ich dachte nicht genug über Melnars Motive nach. Allerdings erwies sich schnell, dass der Vertrag mit Magie versehen war, die mich zwang Melnar zu gehorchen. Es dauerte nicht lang bis ich erfuhr, dass auch Jilo einen solchen Vertrag unterzeichnet hatte. Von Zeit zu Zeit ließ Melnar uns rufen um Kisten, die er mit einer Karawane hergebracht hatte hier im Eber zu einzlagern. Wir taten das dann immer und merkwürdigerweise verschwanden die Kisten in der darauffolgenden Nacht. Nun, wir waren zwar misstrauisch, aber wie hätten wir irgendjemandem davon erzählen können? Melnar hatte uns nach wie vor in der Hand und mit Hilfe des Vertrages hätte er uns wohl zwingen können zu schweigen, wenn er gewollt hätte. Also schwiegen wir auch so. Vielleicht hätten wir es damals beenden und zur Wache gehen sollen, aber wir taten es nicht und so gerieten wir vor kurzem in dies Katastrophe wegen der ich nun hier sitze.
Es war vor nicht einmal einem Zehntag, da kam Jilo zu mir und erzählte mir von einem letzten Dienst, den er Melnar leisten musste, um frei zu sein. Anfangs verstand ich nicht, wie er dem zustimmen konnte, denn der Vertrag hätte ihn nicht dazu zwingen können. Melnar wusste aus irgendeinem Grund, dass die Drow kommen würde und er kannte Blan gut genug um zu wissen, dass er sie nicht im Zapfhahn aufnehmen würde. Stattdessen würde sie hierher kommen. Melnar sagte sie müsse um jeden Preis ausgeschaltet werden, allerdings durfte es kein einfacher Mord sein. Also ersann er einen Plan, der dafür sorgen würde, dass die Gerichtsbarkeit des Schlachtentales diese Aufgabe übernahm. Die Drow kam also an jenem Abend hierher und Jilo und ich waren bereits hier um Melnars Plan in die Tat umzusetzen. Jilo hatte wohl das Versprechen von Melnar, dass er den Hof seiner Familie kaufen und so seiner Schwester ermöglichen würde zu gehen. Er war entschlossen den Plan durchzuführen und mir blieb kaum eine Wahl. Also mischte ich die Phiole, die ich von Melnar erhalten hatte in das Essen der Drow und brachte es ihr. Wie Melnar gesagt hatte fanden wir die Drow, als auch der letzte Gast gegangen war regungslos in ihrem Zimmer und trugen sie in den leeren Raum. Ich hatte noch immer Zweifel was den Plan anbelangte, aber Jilo war so überzeugend, dass mir keine Wahl blieb. Selbst als er schon am Boden lag redete er noch auf mich ein, dass es genau das war, was er wollte. Wie hätte ich mich da noch widersetzen können? Also tat ich es und alles verlief genau so, wie Melnar gesagt hatte. Die Drow wurde als Mörderin identifiziert und würde bald hingerichtet werden. Alles war wie Melnar es wollte, zumindest bis ihr dann aufgetaucht seid."
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Aeryn

  • Beiträge: 1201
    • Profil anzeigen
Kapitel 1 - Essembra
« Antwort #296 am: 28.03.2010, 22:44:45 »
Vielen Dank für Deine Offenheit, Deskar. Jetzt wissen wir, dass wir auf der richtigen Spur waren, und auch die meisten Puzzlestücke sind nun zusammengefügt. Du musst wissen, unsere Götter leiten uns, und Corellon selbst hat durch seinen Priester Caelreth zu uns gesprochen, um uns auf den richtigen Weg zu bringen. Dies waren die Worte:

Einer suchte Ausweg aus verfahrener Lage, -- das war Jilo
Ein anderer brauchte Hilfe für kommende Tage. -- und damit wirst Du gemeint sein, Deskar
Einer suchte Einfluss in allen Belangen, -- dies könnte auf jenen Melnar hindeuten
Ein anderer wollte zum Ziel hingelangen. -- und das ist die Dunkelelfe
Doch bedenkt jenen der erweist sich als wahrer Grund,
er sucht nur Vergeltung zu geeigneter Stund.

Nur wer ist mit diesem ‘wahren Grund’ gemeint? Ich glaube hier fehlt uns noch etwas, um die ganze Situation zu überblicken... ist dieser Melnar noch am Ort? Wir sollten ihn möglichst bald festsetzen, denn er ist der Schlüssel zu allem, was noch hinter dieser ganzen Verschwörung steckt.


Idunivor

  • Administrator
  • Beiträge: 17026
    • Profil anzeigen
Kapitel 1 - Essembra
« Antwort #297 am: 28.03.2010, 22:53:27 »
Nun mischt sich der Schlachtenmeister in die ganze Situation ein, der sich im Hintergrund gehalten und lediglich gelauscht hatte: "Bei den neun Höllen, Melnar? Er hat ein Haus in der Nachbarschaft unseres Tempels. Ich werde mich umgehend darum kümmern, denn meine Dienste sind hier ja ohne Zweifel nicht mehr von Nöten. Branven, ihr begleitet mich."
Bevor irgendjemand reagieren kann ist Opul bereits aus dem Gebäude, dicht gefolgt von dem anderen Schlachtenwächter.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Aeryn

  • Beiträge: 1201
    • Profil anzeigen
Kapitel 1 - Essembra
« Antwort #298 am: 28.03.2010, 22:56:51 »
Aeryn zögert keinen Augenblick und folgt den beiden Schlachtenwächtern nach draußen.

Ich würde euch gerne begleiten, wenn ihr nichts dagegen habt. Vielleicht können meine Kenntnisse im Spurenlesen sich auch noch als nützlich erweisen, sagt sie und schickt sich an, sie zu dem Händler zu begleiten.

Mit einem kurzen Pfiff ruft sie Fang zu sich, der vor dem Eingang des Gasthauses gewartet hat.
« Letzte Änderung: 28.03.2010, 23:03:27 von Aeryn »

Caelreth

  • Beiträge: 516
    • Profil anzeigen
    • FR [3.5] Neue Tränen
Kapitel 1 - Essembra
« Antwort #299 am: 29.03.2010, 22:06:05 »
Schockiert aber keineswegs verwundert nimmt Caelreth die Erkenntnisse auf, endlich hatten sie das Rätsel gelöst ...

"Mit deinem Geständnis kannst du dieser unschuldigen Dunkelelfe noch immer das Leben retten Deskar, ich hoffe du wirst es zu geeigneter Stunde nochmal wiederholen." dann wendet er sich an den Schlachtenmeister "Nachdem wir dieses Verbrechen aufgeklärt haben, werden wir es uns natürlich auch nicht nehmen lassen Melnar einige Fragen zu stellen, hoffen wir mal, dass wir seiner habhaft werden können." die Wachen würden sich derweil sich Deskar annehme.

  • Drucken