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Autor Thema: [IC] Kapitel 3 - Der letzte Paladin  (Gelesen 47950 mal)

Beschreibung: Weiter geht's zum Blutstein-Pass ...

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Sard

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[IC] Kapitel 3 - Der letzte Paladin
« Antwort #60 am: 16.12.2009, 21:36:35 »
"Ich bin dabei. Vielleicht treffen wir ja eine dieser finsteren Gestalten auf dem Weg."
Sard kommt hoch und ballt eine Faust.

Nazjatan

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[IC] Kapitel 3 - Der letzte Paladin
« Antwort #61 am: 17.12.2009, 01:15:58 »
"Ich werde mir jetzt ersteinmal etwas Schlaf gönnen. Ich danke für Eure Einladung.", murmelt der müde Kleriker, während sich langsam die Lider schließen.
« Letzte Änderung: 17.12.2009, 13:39:47 von Nazjatan »

Morningstar

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[IC] Kapitel 3 - Der letzte Paladin
« Antwort #62 am: 17.12.2009, 22:22:49 »
So machen sich Sard und Faralin auf den Weg, um ein wenig den Komplex zu erkunden, während die anderen anderen Tätigkeiten (oder Nicht-Tätigkeiten) nachgehen...

Der Korridor, in dem euer Quartier sich befindet, ist ein reiner Wohnbereich - das sagte man euch. Also geht ihr erstmal in die Haupthalle dieser Ebene, wo nach wie vor reger Betrieb herrscht. Es sind "ganz normale Leute", der ein oder andere vielleicht durchtrainiert, und durchaus fähig ein Schwert zu bedienen, aber niemand außergewöhnliches - oder gar eine Gestalt, wie Vindikator Thûl sie darstellt - ist unter ihnen.
Ein aufgeweckter blonder Bursche von vielleicht zwölf oder dreizehn Sommern, der eben noch mit ein paar anderen Kindern am unterirdischen See (der übrigens offenbar von einem Wasserstrom irgendwo aus dem Berg gespeist wird), kommt auf euch zugerannt, als er bemerkt, dass sich das Duo suchend umschaut. "Kann ich euch helfen ? Seid ihr die Helden aus Heliogabalus ? Ich kenn' mich hier aus, kann euch alles zeigen !", platzt es aus im heraus, und er verzieht sein sommerbesprosstes Gesicht zu einem freundlichen Grinsen, während er euch neugierig mustert.
« Letzte Änderung: 17.12.2009, 22:28:49 von Morningstar »

Faralin

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[IC] Kapitel 3 - Der letzte Paladin
« Antwort #63 am: 18.12.2009, 00:43:57 »
Freundlich grinst der Elf den Jungen vor sich an! Um mit dem Knaben auf Augenhöhe zu sein, geht Faralin in die Hocke... "Das ist lieb von dir mein Junge. Und nein Helden sind wir ganz bestimmt nicht, mein Name ist Faralin aus den Talländern im Süden und dies hier..." er zeigt auf seinen dunkelhäutigen Begleiter "...ist Sard, ein Mitglied der Gruppe mit der wir reisen. Ja du kannst uns durchaus helfen. Wir kommen von einer langen Reise und müssten unsere Aufrüstung aufstocken, sei doch so nett und zeig uns den Weg zu einem Händler." Erwartungsvoll blickt er zu Sard und erwartet dessen Reaktion...
« Letzte Änderung: 18.12.2009, 03:31:17 von Morningstar »

Sard

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[IC] Kapitel 3 - Der letzte Paladin
« Antwort #64 am: 18.12.2009, 11:16:25 »
Die Hände in den Hosentaschen, blickt Sard erst zu Faralin und dann zu dem Jungen. "Jo."

Morningstar

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[IC] Kapitel 3 - Der letzte Paladin
« Antwort #65 am: 18.12.2009, 23:30:10 »
"Also seit ihr's doch ! Wusst ichs doch, .... boah.", für einen Moment ist er sprachlos, dann fährt er fort: "Wahnsinn, echte Abenteurer ! Wisst ihr: Ich kann euch zeigen wo ihr echtes Abenteurer-Zeugs bekommt ! Kommt, folgt mir !" Ehe ihr antworten könnt, rennt der Junge auch schon los...

Er steuert quer durch die Haupthalle auf die östliche Eichentür zu, und als er diese aufreißt kollidiert er beinahe mit zwei patroullierenden Soldaten, die ihn eher väterlich ermahnen, langsamer zu laufen.
Sodann führt er euch durch einige Gänge, die eher uninteressant wirken (sie beherbergen auch nur Wohnquartiere). Nach einigem hin und her und mehrfachem Abbiegen in Seitengänge, kommt ihr schließlich durch einen bewachten, 3m breiten Torbogen in einen großen Saal, in dem wiederum reger Betrieb herrscht.
Es wirkt hier beinahe wie auf einem Markt in einer kleinen Stadt - aber irgendwie scheinen die Leute dennoch eine festere, zusammengeschweißtere Gemeinschaft zu bilden. So wird kaum gefeilscht, und es gibt auch keine Marktschreier, die lauthals ihre Waren feilbieten.
Optisch jedoch, wirkt es beinahe wie ein Markt...

"Was immer ihr braucht könnt ihr hier kaufen. Denk ich mal.... Hier bei dem Zwerg dort gibt es zum Beispiel Rüstungen und Waffen. Proviant, Fackeln und so Zeugs dort bei dem fetten Glatzköpfigen. Und die Frau da hinten mit den spitzen Ohren, die stellt Pfeile und Bögen her. Dort drüben aber", er deutet dezent mit einem Kopfnicken auf ein immenses Zelt aus Fellen, gestützt von zwei massiven Holzpfeilern, und mit gesenkter Stimme fährt er fort "Da wohnt ein Zauberer. Er kann euch bestimmt Hexereien verkaufen, mit denen ihr auf euren Abenteuern dann Monster besiegen könnt. Oder eure Schwerter mit Feuer machen. Bccchhh!", er schielt auf Sards Waffen. "Darf ich mal ? Nur ganz kurz !"

Sard

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[IC] Kapitel 3 - Der letzte Paladin
« Antwort #66 am: 26.12.2009, 21:31:46 »
Sard zieht Margos' Schwert aus dem Gürtel und betrachtet es selbst. "Es ist nicht meines." Er dreht die Klinge zu sich hin und streckt dem Jungen den Griff hin. "Es gehört einem toten Mann, der mein Freund war. Nimm das Schwert jetzt, damit du später nicht den Drang hast, eines führen zu müssen." Während er auf die Reaktion des Jungen wartet, streicht er sich über seine Narbe. "Er... hat drei Sekunden vor dem Ende von Erlösung gesprochen, und dann hat ihm die Bestie den Kopf heruntergerissen."

Karambagya

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[IC] Kapitel 3 - Der letzte Paladin
« Antwort #67 am: 28.12.2009, 11:54:34 »
Nachdem er einige Zeit geruht hat, begibt Zarna-kai sich zu dem Lagerfeuer das in der großen Halle brennt und während er sich niederlässt und stumm in die Flammen blickt, die wie auch das brennende Haar des Genasi ihren ganz eigenen Tanz vollführen, lauscht er den Gesprächen die in seiner Umgebung stattfinden um festzustellen, was die Männer, Frauen und Kinder die hier unten lebten bewegte.
Cernitis custos qualis vestibulo sedeat, facies quae limina servet? - Seht ihr welch ein Wächter im Vorhof sitzt, welch eine Gestalt die Schwelle bewacht?

Faralin

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[IC] Kapitel 3 - Der letzte Paladin
« Antwort #68 am: 29.12.2009, 16:57:40 »
Der Elf wendet sich zu Sard "Ich werde mir einige Pfeile bei der Elfin, mehr brauch ich eigentlich nicht. Oder sollten wir noch die Beute verkaufen?!" Nach einer Anwort von Sard bewegt sich Faralin zu der Elfen-Händlerin.

Sard

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[IC] Kapitel 3 - Der letzte Paladin
« Antwort #69 am: 29.12.2009, 19:20:14 »
"Das Zeug, das wir nicht brauchen - mach es ruhig zu Geld."

Morningstar

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[IC] Kapitel 3 - Der letzte Paladin
« Antwort #70 am: 29.12.2009, 23:28:07 »
Der Junge nimmt aufgeregt das Schwert entgegen. Als Sard ihm dann die Geschichte der Waffe in einem knappen Satz mitteilt, bleibt sein Mund offen. Sein Gesichtsausdruck schwankt zwischen: "Hä, was meint der damit ?" und einer Mischung aus Angst und Ekel.
Mit großen Augen und immer noch heruntergeklapptem Unterkiefer gibt er die Klinge zurück, ohne sie sich angesehen zu haben, und rennt schnell davon.

Indes setzt sich Zarna-Kai einige Gänge weiter in der Haupthalle ans Feuer, und versucht die Stimmung und Gespräche der Leute aufzuschnappen.
Rings um das große Feuer sitzen noch mindestens zwei Dutzend weitere Personen. Einige Frauen, die die gerade im unterirdischen See oder Fluss gewaschenen Kleider trocknen. Andere rösten sich diverse Stücke von Fleisch oder Pilzen.
Insgesamt - trotz der ausgelassen spielenden Kinder - ist die Stimmung, vorallem bei den Erwachsenen, eher angespannt.
Zwei der Frauen, die die Kleider trocknen, unterhalten sich offenbar über die Bedrohung durch Frostmantel. Ein Satz ist zu hören wie: "...werden sie uns bald hier finden, und kommen. Ich vertraue unserem König, aber..."

In diesem Moment kommt ein kleine blonder Junge, mit etwas verstörtem Gesichtsausdruck, aus dem östlichen Tunnel gerannt.

Zarna-Kai schaut sich ein wenig um. Von den Wachen abgesehen, die ab und an ihre Patroullien durch die Haupthalle machen, handelt es sich um "ganz normale" Leute.
Doch zwei von ihnen passen absolut nicht ins Bild: Von Osten kommend, sieht Zarna-Kai zwei in schwarze Lederrüstungen und Ledermänteln gehüllte Männer, die eine sehr ähnliche Erscheinung wie die des Vindikator Thûl besitzen. Zwar tragen sie nur Leder, und offenbar keine Waffen, doch ihre Gesichter sind genauso bleich und ausdruckslos, ihre Pupillen seltsam violett. Langsamen Schrittes durchmessen sie die Halle...

Neben Zarna-Kai sitzt ein älterer Herr mit ergrauten schwarzen Haaren und den schwieligen Händen eines Arbeiters oder Handwerkers. Dieser sagt gerade zu seiner Frau, die neben ihm sitzt "Weißt du noch, als wir noch in Dorf Blutstein lebten ?"

Offenbar sind die meisten Leute hier aus Dorf Blutstein selbst, oder der näheren Umgebung.
Ursprünglich gab es wohl tatsächlich irgendwo hier mehrere Höhlen, in denen der Widerstand - jene Kämpfer und Rebellen, die nun größtenteils als Soldaten hier ihre ehrenvolle Pflicht tun - seine kleinen, unabhängigen Lager und Stützpunkte hatte. Erst durch König Pavel Drachenbann, und der Kraft des Baumjuwels, konnte für die breite Masse der Bevölkerung Platz und Sicherheit geschaffen werden.
Doch das Leben "unterm Berg", wie jener grauhaarige Steinmetz es genannt hat, ist für die wenigsten wirklich erbaulich. Auch wenn sie freilich froh sind, und es ihnen allemal besser ergeht, als der halbverhungerten, und in höchstem Maße schikanierten Landbevölkerung im Rest von Damara, die im besten Fall nur bespitzelt, im schlimmsten Fall brutal ausgeplündert wurden.
Eben jenen hageren, teilweise verhungerten, oder aber der Trunksucht verfallenen, Bauern, die ihr auf eurem Weg hierher getroffen habt.
"Wenn doch bloß diese verdammten finsteren Vaasaner nicht wären. Ich verstehe wirklich nicht, was die hier wollen, die sollen sich verdammtnochmal...", der Mann hält inne, und schaut nach rechts - genau in Richtung der beiden dunklen Ritter, die soeben abrupt stehen geblieben sind.
Falls sie dies wirklich gehört haben, so müssen sie wohl sehr gute Ohren haben.
Doch offenbar haben sie es gehört, denn sie steuern mit nun sehr viel schnellerem Schritt und geradewegs auf das alte Ehepaar (und damit auch Zarna-Kai) zu.
Der Mann läuft knallrot an, und beginnt am ganzen Leib zu zittern.
Wie ein geschlagener Hund, in Erwartung einer Tracht Prügel.
Es ist keine Wache anwesend.
Der ältere Mann schaut gerade aus ins Feuer, und tut so, als ob er die nahenden Männer nicht bemerke.
Auch seine Frau scheint regelrecht in innerlicher Panik zu sein.
Die Leute ringsherum scheinen das Nahen der beiden zu bemerken, und ihr Verhalten gleicht dem auch. Frauen zerren ihre Kinder weg, und versuchen unauffällig zu verschwinden. Andere stehen auf, und laufen zu den Wohnquartieren.

Schließlich sind sie nur noch wenige Meter weit weg.
"Die sollen sich verdammtnochmal was ?", wiederholt einer von ihnen, den damaranischen Dialekt des Älteren nachäffend, leise, und mit grinsendem Gesicht, während er sich den Mantel weit aufschlagend neben den älteren Mann (und damit zwischen ihn und Zarna-Kai, den er offenbar noch gar nicht gesehen hat) auf den Boden kniet. Der andere stellt sich mit dem Rücken zu ihm, und beäugt die Gänge (offenbar ob Wachen kommen)
Der Alte verbleibt stumm, auch wenn Zarna-Kai ihn jetzt wegen des Mantels nur schlecht sehen kann.
Weitere Leute weichen vom Feuer zurück, und drängen entweder in den östlichen Teil der Halle, oder in die Gänge zu den Wohnbereichen.
"Was sollen die sich, he ? Hat es dir die Sprache verschlagen du altes Stück Scheiße ?", die Worte des Hexenritters sind hart, doch seine Stimme seltsam und morbide sanft und leise. Dazu das Grinsen. Von weitem könnte man meinen, er würde ein paar freundschaftliche Worte mit dem Alten wechseln.
Dieser verbleibt weiterhin stumm, seiner Frau treten unwillkürlich die Tränen ins Gesicht.
Mit blankem Entsetzen starrt sie auf irgendetwas, was der Hexenritter - durch den Mantel verborgen - in der Hand hält.
Der alte Mann und seine Frau zittern nun am ganzen Leib und bringen kein Wort mehr heraus...
« Letzte Änderung: 29.12.2009, 23:33:56 von Morningstar »

Karambagya

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[IC] Kapitel 3 - Der letzte Paladin
« Antwort #71 am: 30.12.2009, 09:52:45 »
Zarna-kai blickt weiterhin auf das Spiel der Flammen vor sich, seine übrigen Sinne sind jedoch auf die beiden finsteren Gestalten neben ihm gerichtet, die soeben das alte Ehepaar in Angst und Schrecken versetzen. Zarna-kai kommt jedoch nicht einmal die Idee einzugreifen, war in seinen Augen doch jeder selbst für die Prüfungen verantwortlich, die er sich auferlegte. Allein der Befehl eines höher gestellten Dieners des Feuerfürsten hätte den Genasi dazu bringen können einzuschreiten, einen solchen hatte er jedoch nicht erhalten und so blieb er einfach auf dem Boden sitzen. Der Schwertmagier gibt lediglich von neuem eine der Weisheiten Kossuths von sich, die jedoch eher an ihn selbst gerichtet ist, als an irgendeinen der Anwesenden: "Wer Flammen beschört, die er nicht bändigen kann, wird vergehen."
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Morningstar

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[IC] Kapitel 3 - Der letzte Paladin
« Antwort #72 am: 03.01.2010, 00:03:22 »
Beinahe zärtlich gleitet die Klinge des Exekutoren immer wieder über den faltigen Hals des Mannes. Die Frau ist nun einem Nervenzusammenbruch sehr nahe und hat das Gesicht in die Hände vergraben, während sie bitterlich und krampfhaft schluchzt.
Zarna-Kai kann sehen, wie sich ein verdächtiger Fleck auf der Leinenhose des alten Mannes ausbreitet, der zwischen den Beinen seinen Anfang nimmt. Wenige Sekunden später bestätigt die Nase des Genasi ebenfalls diese Unappetitlichkeit.
Ohne speziell in Zarna-Kai's Richtung zu blicken entgegnet der Hexenritter auf seinen Ausspruch hin: "Diese weisen Worte, sollte sich unser alter Freund hier zu Herzen nehmen."
Ein weiteres Mal fährt die Klinge spielerisch über den Hals des Alten. "Aber es gibt ja glücklicherweise mehr, als nur Überleben und Vergehen."
Das Messer verharrt, und der Mann stöhnt leise auf.

In diesem Moment tippt der andere Hexenritter seinen Kollegen an, der in dem sadistischen kleinen Spielchen voll und ganz aufzugehen scheint.
Ein kurzes Nicken, dann verschwindet die Klinge wieder, und die beiden Hexenritter schicken sich an, von dannen zu ziehen.

Immernoch mit Panik in den Augen blickt die Frau ihnen hinterher, und zaghaft legt sie ihren Arm um ihren Lebensgefährten.
"Ist alles in Ordnung ?", fragt sie. Doch der Mann, der eben noch vor Angst in die Hose gepinkelt, und der jetzt eine feine rote Linie quer über den Hals hat (kaum mehr als ein sanfter Kratzer), lächelt nur. Er lächelt einfach vor sich hin, während er da in seiner nassen Hose sitzt. Und für den Bruchteil einer Sekunde glaubt Zarna-Kai, dass seine Augen sich für einen Moment lang violett verfärben.
"Es ist alles in bester Ordnung, mein Liebling.", sagt er schließlich bedächtig und gelassen, und nimmt ihre Hand. "Komm, gehen wir..."


Karambagya

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[IC] Kapitel 3 - Der letzte Paladin
« Antwort #73 am: 03.01.2010, 11:10:16 »
Der Schwertmagier reagiert nicht weiter auf die Hexenritter obwohl ihre Reaktion auf die Worte dem Genasi bewies, dass sie ebensowenig verstanden worum es ging, wie Sard. Es gab nichts außer endgültigem Vergehen und reinigender Wiedergeburt aus den Flammen.
Obwohl Zarna-kai seinen Blick nur für einen Augenblick vom Feuer abgewendet hat, erblickt er den violetten Schimmer in den Augen des Mannes, der seine Frau nun auffordert zu gehen und kann über dessen Bedeutung nur Rätseln, während er weiterhin ins Feuer blickt. Diese Hexenritter hatten ohne Zweifel Macht, die es zu bedenken galt. Doch der Feuergenasi ist sich sicher, dass Kossuth ihm den richtigen Weg weisen würde und ihn überleben lassen würde, wenn er würdig war.
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Egle

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« Antwort #74 am: 03.01.2010, 18:11:11 »
Drei Stunden verbringt die Hexe mit dem Ritzen des Zauberspruchs in die gegerbte Hirschhaut, ohne auch nur einmal aufzuschauen. Ishat macht es sich indes am Feuer gemütlich, ohne die selbstmörderische Hektik, die ihren kleinen Artsgenossen eigen ist. Beide Egle und ihre Vertraute strahlen vollkommene Ruhe aus.
Irgendwann jedoch verstaut die Schamanin Messer und Tinte, rollt die Haut ein und erhebt sich. Einen stummen Blick wirft sie Gannayev zu, der noch im Schlafquartier geblieben ist, und verlässt dieses. Ein halbes dutzend Atemzüge später flattert die Riesenmotte ihr nach, nachdem sie mit den runden Facettenaugen ebenfalls den Ritter angestarrt hat.
Egle begibt sich zunächst ans Ufer des unterirdischen Sees, wo sie in einer abgelegenen Ecke in die Knie geht und sanft die Wasseroberfläche rührt. Den Geistern des Tiefensees muss respekt gezollt werden, und ihre Ratschläge interessieren die Waldfrau mehr, als die der Menschen. Dennoch hält sie wie gewohnt die Ohren steif, um auch einen Wind zu bekommen, was die exilierten Dorfbewohner zu erzählen haben.
A good witch does not need to explain anything.

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