Verdan - Im Gasthaus "Zur Laterne"
Der Wirt sah zu seiner Magd und machte eine kurze Handbewegung, die sie in die Küche zurück eilen ließ, um Verdan ein Frühstück zu bringen. Unterdessen ging der Wirt hinter den Tresen, nahm einen sauberen Holzkrug zur Hand und goss aus einer Glaskaraffe frisches Wasser hinein, das er Verdan zum Tisch brachte. Er blieb stehen und überlegte eine Weile. "Wir haben zwei Tempel und einen Schrein, mein Herr. Falls Ihr begehrt, Chauntea zu huldigen, dann sucht die Erntehalle auf. Es ist der älteste Tempel hier in Wheloon und er wird Euch sicher gefallen. Oder Ihr besucht den Göttlichen Hain, dort steht ein Schrein des Silvanus. Ein wirklich sehr schöner Ort, das kann ich Euch garantieren. Und da ist noch der neue Tempel der Mystra. Allerdings bin ich noch nicht dazu gekommen, der Mutter der Magie meine Aufwartung zu machen. Daher kann ich Euch wenig darüber erzählen. Der Tempel liegt etwas außerhalb der Stadt, in nördlicher Richtung von hier. Die Erntehalle ist gar nicht so weit von hier, in südlicher Richtung, und den Schrein findet Ihr auf der anderen Seite des Lindwurmlaufs." Der Mann wartete, ob Verdan noch weitere Fragen an ihn richten würde.
Dorgen Gilmarik - Im Wachhaus
Der Korporal nickte und lehnte sich wieder zurück. Anscheinend war er erleichtert, dass Dorgen die Aufgabe annahm. "Das freut mich zu hören, wirklich. Ich will Euch auch gerne Eure Fragen beantworten. Es gibt tatsächlich einige Ruinen hier in der Nähe. Auch im Göttlichen Hain stand einmal eine Ruine, aber die ist längst eingefallen und zu einem Schrein umgebaut worden. Sicherlich wisst Ihr, dass in der Nähe von Wheloon der Weite Sumpf zu finden ist. Und was dort alles liegt, das mag ich mir gar nicht vorstellen." Der Korporal dachte kurz nach. "Über ihren Ursprung kann ich Euch nicht viel sagen, tut mir Leid. Vielleicht kann Euch jemand anderes mehr darüber erzählen. Amnic wäre wohl prädestiniert dafür, aber wie gesagt, er ist verschwunden. Allerdings ist es nicht wirklich ungewöhnlich, dass er ganz solange weg ist. Die Reise bis zum Weiten Sumpf dauert und wenn er dort eine Ruine erkunden wollte...und was Mela betrifft, sie regt sich leider sehr schnell auf, gerade wenn es um Amnic geht." Der Korporal erhob sich und ging zu einem der Bücherregale hinüber, wo er eine Pergamentrolle hervor zog. "Die anderen Verschollenen könnten weiter gezogen sein, aber es spricht einiges dagegen. Sie sind beispielsweise mit einer ganzen Gruppe zusammen angekommen. Die Gruppe war recht groß, so dass ihr Fehlen zunächst nicht auffiel, aber dann sind zwei der Pilger zu uns gekommen und haben uns gesagt, dass sie verschwunden sind. Die Beiden sollen zuverlässig gewesen sein, oft schon Pilgerreisen unternommen haben. Es kann natürlich gut sein, dass sie dieses Mal ihre Gruppe im Stich gelassen haben, aber das glaube ich nicht." Er löste das dünne Band, das die Pergamentrolle zusammen hielt, und entrollte sie. "Hm, wo steht es denn?" murmelte er. "Ach da, richtig, die zwei Pilger, die das Verschwinden gemeldet haben, sagten, dass sie noch gemeinsam bei einem Ritual im Tempel der Mystra waren. Danach kann sich keiner aus der Gruppe mehr daran erinnern, die beiden Verschwundenen gesehen zu haben." Der Korporal ließ das Pergament sich wieder zusammen rollen und seufzte schwer. "Fragt mich nicht, warum die nicht aufeinander aufpassen können, aber wir müssen dieser Sache nachgehen. Es wirft kein gutes Bild auf die Stadt, wenn Pilger hier verschwinden. Unsere Gasthäuser machen guten Umsatz, seit der Tempel gebaut wurde. Wenn die Pilger jetzt anfangen zu verschwinden und wir gehen der Sache nicht nach, na, ihr könnt Euch sicher denken, dass das Ärger gibt." Der Korporal grübelte eine Weile, dann sah er Dorgen wieder an: "Habt Ihr sonst noch Fragen?"
Arion - Am Gasthaus "Zur Lindwurm-Schildwache"
Der Mann wandte sich wieder seiner Arbeit zu, antwortete jedoch auf Arions Fragen, während er einen weiteren Eimer übel riechender Flüssigkeit entgegen nahm und auf den Karren stellte. "Stück weiter die Richtung", sagte er und deutete in nördliche Richtung. "Hat Sendever seine Ställe. Müsst Ihr mal schauen, ob Ihr Euer Pferd da unterstellen könnt. Der Tempel ist noch weiter in die Richtung, fast außerhalb der Stadt. War noch nich' da, die scheinen ihre Latrinen selbst zu schöpfen und ich hab' nich' viel am Hut mit Magie und sowas. Kann Euch deshalb nich' viel erzählen drüber." Als Arion ihn nach seinem Namen fragte und wissen wollte, wo er wohnte, sah er den Paladin argwöhnisch an. "Weiß nich', warum Ihr das wissen wollt. Fragen könnt Ihr hier jeden, falls Ihr was wissen möchtet. Muss jetzt weiter arbeiten." Dann wandte sich der Mann wieder seiner Arbeit zu. Der Junge, dem Arion geholfen hatte, tippte dem Paladin jedoch gegen das Bein und flüsterte: "Wir heißen Ulbracht und wohnen auf der anderen Seite des Lindwurmlaufs, in der Nähe vom Göttlichen Hain, das letzte Haus auf der rechten Seite vom Weg des Mantikors, ganz am Stadtrand. Dort ist es schön." Der Junge lächelte Arion an. "Anko, komm her! Sollst nicht immer mit Fremden reden und sie belästigen." Der Junge zog den Kopf ein. "Ja, Vater." Der Junge grinste noch einmal Arion an und rannte dann zu seinem Vater, der gerade einen neuen Eimer auf den Karren stellte. "Macht's gut, Streiter des Herrn Torm und danke schön!" rief der Junge Arion noch zu.