Fabulon und Regadur
Schon nach wenigen Metern musste Fabulon in südlicher Richtung abbiegen und seinen Weg durch den Tunnel fortsetzen. Es roch noch ein wenig übler, so dass er davon ausgehen konnte, seinem Ziel näher zu kommen. Nach knapp zehn Metern endete der Tunnel in einem achteckigen Raum, der eher einer großen Badewanne ähnelte. Zu seiner Linken konnte Fabulon einen weiteren, aber wesentlich kleineren und schmalen Schacht ausmachen, aus dem Wasser floss und wohl nicht nur das. Der Elf verzog das Gesicht und wurde sich nun darüber bewusst, was hier so roch. Das Wasser in dem Raum vor ihm stand etwa drei Meter hoch. Nur in der Mitte des Raumes erhob sich eine Plattform einige Zentimeter über das Wasser, das zunächst nicht so verunreinigt aussah, wie Fabulon vermutet hätte, aber sicher einige unangenehme Überraschungen bereit hielt.
Unterdessen wartete Regadur, den Blick auf die Treppen gerichtet und jederzeit bereit, es mit möglichen neuen Wachen oder Priestern aufzunehmen. Er hoffte nur, dass Dorgen bald mit Verstärkung zurück kehren würde.
Áine
Die Halb-Orkin konnte in ihrer Zelle nichts ausmachen, was ihr weiter geholfen hätte. Als wäre sie ein Hund gab es zwei Näpfe mit Wasser und einem Brei, der merkwürdig roch, sie aber wohl ernähren sollte, denn in den anderen Zellen, in die sie einigermaßen Einblick hatte, konnte sie ebenfalls Näpfe ausmachen. Aber wie auch sie selbst trugen die anderen Zellenbewohner nur ein einfaches Gewand, aber anders als sie wirkten alle benommen und nicht ganz bei sich. In der Nische in der Nähe des Katamarans krachte es verdächtig und irgendwie glaubte Áine gerade den Klang ihrer Rüstung auf festem Stein wahrgenommen zu haben.
Dorgen
Korporal Medain besah sich den Brief und zeigte dabei eine Ruhe, die Dorgen in diesem Moment nicht nachempfinden konnte, weil er um seine Begleiter wusste. Dann aber erhob sich der Soldat und sah ihn entschlossen an. "Das ist mehr als alarmierend. Zwar sehe ich noch keine genaue Verbindung zu Shar, aber wenn dem wirklich so ist..." Verres Medain schüttelte den Kopf. "Bevor ich aber mit meinen Männern einschreite, muss ich mit Fürst Rotbart sprechen. Währenddessen werde ich aber veranlassen, dass eine Truppe zusammen gestellt wird. Ich weiß nicht genau, wie viele Priester dort leben, aber wenn alles, was Ihr sagt, der Wahrheit entspricht, sorge ich lieber für eine größere Mannschaft." Damit war Korporal Medain aus dem Zimmer und es dauerte beinahe eine halbe Stunde, bis er zurück war und mit einer Truppe bereit stand, die in etwa fünfzehn weitere Wachen umfasste, die jedoch bestens gerüstet waren. "Wir werden jetzt zum Tempel aufbrechen. Wir haben offiziellen Befehl von Fürst Rotbart, wir können stürmen, ohne den Geheimgang benutzen zu können."
Tia'Nal
Aus seinen Überlegungen wurde Tia'Nal je aufgeschreckt, als die Priesterin begann, sich zu bewegen und leise zu stöhnen. Nur schwerlich hob sie die Augenlider und sah ihn verwirrt an. "Elf..." ächzte sie und warf ihm einen verächtlichen Blick zu, bevor sie zu erfassen suchte, was um sie herum geschah, wo sie war und wie sie überhaupt hierher gekommen war.