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Autor Thema: Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht  (Gelesen 92096 mal)

Beschreibung: Die Geschichte

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Fabulon

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #720 am: 09.02.2011, 11:58:14 »
"Nun gut, dann hat Dorgen dich also wieder 'abgegeben'. Wer könnte es ihm verübeln?", sprach Fabulon mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen. "Tja, es scheint mir ganz so, dass die Dunkelelfe das Buch vielleicht doch nicht gestohlen hat."
Der Elf ließ den Bogen noch ein Stück weiter sinken. "Wenn du uns zu begleiten suchst, Dunkelelfe, dann solltest du uns jetzt alles - und ich meine wirklich alles - erzählen, was dich auf die Spur derer führt, von denen du vermutest, dass sie unsere gemeinsamen Gegner sind und was du über sie weißt. Dann werden wir entscheiden, wie es weiter geht."

Xu'sarsar

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #721 am: 09.02.2011, 17:54:59 »
" Freut mich dass ihr der Halb-Dunkelelfin eine Chance geben wollt. Also wo fange ich an ? "

begann Xu’sarsar an zu sprechen, machte dann eine kleine Denkpause bevor sie weitersprach

" Aufgewachsen bin ich in einem Tempel des Deneir im Gebiet des Schneeadlerhorstes: Dort habe ich relativ früh damit angefangen mich für Bücher zu interessieren. Und dort habe ich auch die dort ansässigen Elfen kennengelernt. Und weil sie von meiner Schokolade so angetan waren, haben sie mir zuerst Zugang zu ihrer nichtmagischen und dann zu ihrer magischen Bibliothek gewährt und mich schließlich in der Kunst der Erkenntnismagie unterrichtet. Aber ich schweife ab. Der Vermisste Amnic Basult war in unserem Tempel ein gern gesehener, aber seltener Gast. Er hatte immer ein einmaliges Gespür dafür, für welche Bücher aus seinem Sortiment ich mich interessieren würde und brachte bei jedem Besuch eines oder zwei davon mit. Außerdem haben wir immer einmal innerhalb eines Mondzyklusses miteinander mit Hilfe der elfischen Magie gesprochen. Das hat dazu geführt, dass wir über die Jahre gute Freunde geworden sind. Unsere Leidenschaft ob des beschriebenen Papieres hat zwischen uns eine innige Verbindung geschaffen. Ja und eines Tages blieb diese Verbindung einfach aus. Zuerst machte ich mir keine Sorgen, denn er blieb öfter Mal einige Tage von zu Hause weg um irgendeinem seltenen Buch nachzujagen. Als er sich aber zwei Wochen später immer noch nicht wieder zu Hause gemeldet hatte wuchs in mir die Besorgnis und ich machte mich, nach Absprache mit dem Tempelvorsteher des Deneirtempels auf den Weg hierher. Ich wand mich an Mela seine Frau und sie bestätigte meine Sorgen, dass ihm etwas zugestoßen sein muss. Außerdem überließ sie mir dieses Buch von dessen Existenz ich zwar wusste, weil er mir mal davon erzählt hatte, von dessen Mitteilungsbedürfnis ich aber selbst überrascht wurde. Weil ich sehr pessimistisch bin, was sein Überleben angeht, sprach ich gegenüber Fabulon ... "

Während sie den Namen aussprach drehte sie sich zu dem Elfen um

" so ist doch euer Name ? ..... vom Tod eines Freundes. Als ich dann von Mela auch von euch erfuhr und Fabulon hier gesehen habe sprach ich ihn kurzerhand an. Wenn ich seine Reaktion vorausgesehen hätte wäre ich nicht so forsch vorgegangen, aber zu Hause haben mich selbst die Elfen immer mit Respekt behandelt. Was wohl vielleicht auch daran lag, dass sie mich von klein auf kannten und ich trotz der Hautfarbe ein süßes und liebes Kind war. "

Dann überlegte die Halb-Drow wieder ein paar Augenblicke, bevor sie einen stolzen und trotzigen Gesichtsausdruck auflegte

" Deshalb möchte ich euch begleiten und bin mir darüber hinaus sicher, dass ich eine wertvolle Hilfe sein kann. In meinem tiefsten Inneren hoffe ich ja immer noch den guten alten Amnic lebend wiederzusehen. Sollte dies nicht der Fall sein, will ich seine Entführer und Mörder ihrer gerechten Strafe zuführen ! Na was sagt ihr ? "

Taris

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #722 am: 13.02.2011, 12:50:50 »
Taris verdrehte ob des längeren Vortrags der Dunkelelfe leicht entnervt die Augen. "Ist ja gut, wir haben es ja verstanden", sagte er leise zu sich selbst während er die Reaktion der anderen beobachtete. Nachdem seine Begleiter jedoch still blieben, entschloss er sich, die Initiative zu ergreifen. "Seid gegrüßt," sprach er die beiden aus einiger Entfernung an. "Mein Name ist Taris von Darkur." Er hob seine linke Hand zum Gruße und deutete eine leichte Verbeugung an. "Man hat mich beauftragt, die Angelegenheit um den falschen Mystratempel zu untersuchen. Zu diesem Zweck habe ich Eure Gefährten aufgesucht und Regadur hat mich in die bisherigen Geschehnisse eingeweiht, Fabulon. Ich habe mich daher entschlossen, euch zu begleiten - vorausgesetzt, ihr seid einverstanden." Langsam machte er ein paar Schritte auf den Elfen und die Halbdrow zu. Als er wieder stehen blieb, schaute er erst Fabulon und dann die Frau an und sagte schließlich mit einem freundlichen Lächeln: "Wie es aussieht, sind wir alle auf der gleichen Seite..."
« Letzte Änderung: 13.02.2011, 12:52:38 von Taris »

Xu'sarsar

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« Antwort #723 am: 13.02.2011, 15:21:23 »
Xu'sarsar war erfreut über die Vermittlungsversuche des Menschen. Allerdings wusste sie ganz genau, dass dessen Meinung nicht maßgebend war. Trotzdem nickte sie diesem einigermaßen entspannt und mit einer Mimik ihres Gesichtes zu, welche man vorsichtig als leichtes Lächeln bezeichnen konnte. Dann aber ging ihr Blick zwischen dem Zwerg und dem Elfen in gewissen Abständen hin und her um deren Reaktion auf ihre Geschichte zu erhaschen.

' Nachdem er dem Elfen zuerst seinen Namen zurufen musste, spielt der Mensch im Gefüge dieser Gruppe wohl keine Rolle. Also hängt die Entscheidung am Elfen und dem Zwerg '

Da sie der Meinung war, dass der Elf das am schwersten zu überzeugende Miglied der Ermittler wäre, blieb ihr Blick schließlich an dessen Gesicht hängen.

Regadur Goldnase

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« Antwort #724 am: 14.02.2011, 16:09:20 »
"Amnic ist tot." Naja zumindest ein Amnic war tot, aber höchstwahrscheinlich war es der richtige. Immerhin hatte der Lichtbringer auch nachgefragt. "Er starb an meiner Seite in einer Zelle unter dem was sich Mystra Tempel schimpfte. Diese eure Motivation muß ich euch nehmen. Und ob Rache die richtige Motivation für eine Befreiungsmission ist wage ich zu bezweifeln. Sagt werdet ihr euer schokoladigies Temperament zügeln können wen es darum geht Gefnage zu retten und nicht die Mörder zu töten? Wenn ihr diese Frage aufrichtig mit ja beantworten könnt, mögt ihr mit uns kommen, und ich werde mein möglichstes tun euch an euren Taten und nicht an eurer Rasse zu messen." Bei seinen Worten lies Regardur die Axt sinken. Ihn hatte sie zumindest dahin gehend überzeugt das sie keine gefahr war. Ob sie nützlich sein konnte würde die Zeit zeigen. "Und eins noch. Es geht in den Sumpf und wird keine gemütliche Landparty. Einige von uns werden unter keinen Umständen umkehren. Seid bewußt auf was ihr euch einlasst, noch nimmt es euch keiner übel wenn ihr einen Rückzieher macht um eure weißen Klamotten rein zu halten."

Xu'sarsar

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« Antwort #725 am: 14.02.2011, 18:34:20 »
" Er ist ........ Er ist tot ? "

Das Gesicht der Halb-Drow verfärbte sich in ein tiefes Rot. Gerade noch konnte sie einen Wutschrei unterdrücken und stieß statt dessen ein Keuchen aus.

' Wenn ich jetzt hier ausraste, lassen sie mich zurück und ich muss ihnen heimlich folgen - das darf nicht passieren '

Wie apatisch saß die junge Halbelfe zuerst einmal 2 Minuten auf dem Boden und nahm keinen der Gruppe, mit der sie eigentlich reisen wollte, war. Dann raffte sie sich auf und starrte den Zwerg an.

" Ich kann euch versprechen, dass ich solange mich im Zaum halten werde, bis wir unsere Rettungsaktion erfolgreich abgeschlossen haben ! Ihr könnt mir ja unterwegs erzählen wen wir retten werden. Dann allerdings will ich Genugtuung für den Tod meines Freundes. "

Zwei Sekunden nur dann sprach die Priester - Magierin weiter

" Sagt mir wisst ihr wer für seinen Tod verantwortlich ist ? "

fragte Xu'sarsar in die Runde und blieb am Schluss an den Augen des Zwergs hängen, während sie beide Fäuste ballte.
« Letzte Änderung: 14.02.2011, 19:35:32 von Xu sarsar »

Áine

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« Antwort #726 am: 14.02.2011, 20:46:27 »
Áine wusste nicht was sie sagen sollte. Diesen Amnic kannte sie nicht, oder hatte ihn nicht gekannt und sie verstand nicht warum so ein kleines Mädchen losziehen wollte um ihn zu rächen. Konnte die überhaupt eine Waffe halten? Sie teilte sehr stark Regadurs Bedenken was Xu'sarsars Kleidung anging. So angezogen ging man nicht in den Sumpf. "Wenn ihr mitkommen wollt, solltet ihr euch vernünftige Ausrüstung kaufen. Ich wollte sowieso noch was kaufen..." bot sie der Halbelfe an. Áine dachte an den fetten Geldsack, der in ihrem Rucksack lag. Das Geld könnte für eine bessere Waffe ausreichen. Und die werde ich sicher brauchen, wenn die Priester im Sumpf genauso wehrhaft sind wie unsere gestrigen Gegner. überlegte sie.

Xu'sarsar

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« Antwort #727 am: 14.02.2011, 21:09:30 »
Xu'sarsar lächelte die Halborkin an.

 " Ein nettes Angebot, aber ich bin gut gerüstet. Meine Waffen sind der Glaube an Deneir und die Magie. Wegen mir können wir los "

meinte die Halblefe freudig und schaute leicht grinsend in die Runde.



Áine

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« Antwort #728 am: 14.02.2011, 21:27:17 »
"Ihr müsst es wissen." antwortete Áine, leicht verwirrt von Xu'sarsars Optimismus. Ihr selbst machte es nichts aus in den Sumpf zu gehen. Shaundakul liebte jedes Fleckchen Erde genauso wie alle anderen, ob es nun dunkel, feucht und voller Krabbeltiere war oder sonnig, trocken und heiss. Dass es aber jemanden geradewegs zu freuen schien in einem unbewohnten, matschigen Moor rumstapfen war sogar ihr suspekt.

Regadur Goldnase

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« Antwort #729 am: 15.02.2011, 13:42:07 »
"Sein Mörder ist tot." Ein seeliges Lächeln der Erinnerung ging über Regardurs Gesicht als er sich seiner Axt erinnerte die Shantar zu Boden streckte. Er nutzte die Pause um Fabulon seine Geldkatze zuzuwerfen. "Der Hauptmann hat sich nicht lumpen lassen. Wir sollten es noch in Ausrüstung investieren, es mit zu nehmen wäre sinnlos. Ich schlage vor wir treffen uns wieder hier sobald alle ihre Besorgungen erledigt haben. Und beeilt euch." Ohne auf eine weitere Antwort zu warten machte er sich auf den Weg zu einem Rüstungsschmied, den er schon vor der Zeit im Tempel gesehen hatte.

Xu'sarsar

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« Antwort #730 am: 15.02.2011, 17:25:13 »
Nachdem der Zwerg, der offensichtlich das Kommando führte, sich in Richtung eines Schmiedes aufgemacht hatte, wendete sich Xu'sarsar wieder der Halborkin zu. Aber ihr Gesicht zeigte noch deutlich die Spuren, die die gute Nachricht vom Tod des Mörders hinterlassen hatten. Die Halb-Drow wollte auf der Reise noch näher nachfragen. Hoffentlich würde der Zwerg ihr die gewünschten Anworten geben.

" Wenn ich es mir recht überlege, würde ich mich doch gerne euch anschließen. Gilt euer Angebot noch ? Ich will zwar nichts kaufen, aber alleine will ich auch nicht hier herumstehen "

Mit diesen Worten ging die junge Halbelfe einige Schritte auf die Halborkin zu.

Áine

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« Antwort #731 am: 15.02.2011, 18:36:48 »
"Klar." murmelte Áine und gestikulierte der Kleinen, sie möge ihr folgen.

Fabulon

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #732 am: 15.02.2011, 21:19:25 »
"Ich werde nicht lange für meine Besorgungen brauchen", erklärte Fabulon nachdem er die Geldkatze gefangen hatte, steckte den Pfeil wieder weg und verstaute den Bogen auf seinem Rücken.

Dann machte der Elf sich auf den Weg, um sich einen ausreichenden Vorrat an Pfeilen und Proviant zu kaufen.

Xu'sarsar

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #733 am: 15.02.2011, 23:04:30 »
Xu'sarsar wartet nicht lange sondern folgt der Halb-Orkin auf dem Fuße

Elias Ch'Ame

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #734 am: 20.02.2011, 13:22:33 »
Regadur und Taris

Gerade zusammen gefunden, entschlossen sich die nun mehr fünf Helden ihre Einkäufe getrennt durchzuführen, und während sich die beiden ungewöhnlichen Damen - die zusammen in der Stadt recht argwöhnisch beobachtet wurden - dabei Zeit ließen, den einzigen Ort aufzusuchen, nach dem es Áine verlangte, machte sich Regadur zielstrebig auf den Weg zum Rüstungsschmied. Ihm folgte, zunächst schweigsam, weil er von dem vorherigen Streit und dem recht schnellen Einigen überrascht war, Taris, der eigentlich lieber sofort in den Sumpf aufgebrochen war, da er seine Ausrüstung vollständig wähnte. Regadur ging in Gedanken seine Einkaufsliste mehrmals durch, weil er darauf bedacht war, möglichst nichts zu vergessen. Dem Flußverlauf nach Süden folgend erreichten sie nach einigen Wegminuten die Rüstungsschmiede mit dem Namen "Haerldoun's Helme und Schilde" (9). Als Regadur und Taris eintraten, erwarteten sie einen großen, korpulenten Mann zu sehen oder einen Zwerg, wie Regadur insgeheim hoffte, aber stattdessen stand da eine bezaubernde, aber klein gewachsene Frau, die wahrscheinlich schon älter war, aber keineswegs so wirkte. Sie begrüßte die beiden Abenteurer und wenn Regadur sich nicht täuschte, ganz besonders Taris, mit einem herzlichen Lächeln, zu dem die warme Stimme, die sie aufforderte, einzutreten, wirklich passte. Während sich Taris mit der Dame unterhielt und so erfuhr, dass es sich bei ihr um Albhaera Haerldoun - und damit die Besitzerin der Schmiede - handelte, ließ sich Regadur nicht ablenken, sondern suchte sich, was er benötigte zusammen. Er fand ein Kettenhemd, das dermaßen glänzte und so fein gearbeitet war, dass er sich schon beim bloßen Anblick sicher fühlte. Er nahm die Ware und legte sie Albhaera auf den Tresen. Als er sie nach einem zusätzlich verstärkten Stahlschild und dem speziellen Ring fragte, musste sie kurz nachdenken, ging dann jedoch in ein Hinterzimmer, das gut verschlossen war, und kam mit einem großen Stahlschild wieder, der nicht anders aussah als jeder andere Stahlschild auch. "Er mag unscheinbar sein, aber glaubt mir, unscheinbar zu sein, ist manchmal nicht von Nachteil. Ach..." Sie fuhr mit einer Hand in eine Tasche ihrer verstärkten Lederhose. "Und hier ist der Ring." Regadur betrachtete den Silberring im Widerschein des Feuers der Esse. Nicht eine Kante war zu erkennen, nicht ein feiner Riss im Silber. Stattdessen ging von dem Ring ein unnatürliches Leuchten aus, das aber sogleich verschwand, wenn Regadur ihn aus dem Lichtschein zog. Er war zufrieden, nur Taris nicht, denn dieser hätte sich gerne noch ein wenig länger mit Albhaera unterhalten - was ihn kurzzeitig irritierte, da er sonst nur seiner Pflicht, aber keinen schönen Frauen hinterher lief -, doch sobald das Gold - und Regadurs alter Schild, den er gerne als einen Teil Bezahlung da ließ - seinen Besitzer gewechselt hatte, machten sich die zwei wieder auf den Weg. Etwas aber fehlte noch auf Regadurs Liste. Zu diesem Zweck jedoch mussten sie, wie sie von einem auskunftsfreudigen Bewohner Weloons erfuhren, den Lindwurmlauf überqueren. Sie nahmen die Hilfe eines Fährmannes in Anspruch, der ihnen für den Transport aber noch ein paar Kupfer abknöpfte. Taris zahlte für die Überfahrt einen Kupfer, Regadur musste zwei in die Hand des Fährmannes legen, weil er dem Mann doch schon auf den ersten Blick ordentlich 'dick', wie der Mann sich ausdrückte, vorkam, was Regadur aber überhörte. Er war eben als Zwerg gut gepolstert und ausgerüstet und außerdem war er froh, dass er nicht schon wieder schwimmen gehen musste. Auf der anderen Seite des Flusses veränderte sich das Stadtbild. Es war grüner, die Luft roch angenehm und die Häuser verteilten sich besser, standen nicht dicht an dicht gedrängt. Dafür mussten die Zwei auch eine ganze Weile laufen, bis sie schließlich "Hannos Kräuter- und Heilmittelchen" (15) fanden. Der kleine Halbling, der sie begrüßte, hatte ein schiefes Lächeln aufgelegt und schielte permanent auf ihre Geldkatzen. Außerdem wirkte er ungewöhnlich nervös, zumindest bis Regadur ihm sein Anliegen mitgeteilt hatte. Plötzlich lief Hanno los und griff in eines der Fächer der drei niedrigen Regale, die im Laden standen und in denen sich Fläschchen, Döschen und allerlei Phiolen angesammelt hatten. Zielsicher brachte er Regadur das gewünschte Gegengift und nahm mit zitternden Händen das Geld entgegen. Beim Abschied waren Regadur und Taris darauf bedacht, ihre Hände auf ihren Goldsäcken zu belassen, um sicher zu stellen, dass sie nicht doch noch bestohlen wurden. Aber Hanno blieb stehen und Taris, der beim Hinausgehen noch einen letzten Blick auf den Halbling war, hatte den Eindruck, dieser sei erleichtert und murmle vor sich her, bevor er sich...bevor er sich auf die Hand schlug? Taris schüttelte den Kopf. Vielleicht machte die frische Luft hier einige ein bißchen verwirrt. Auf dem Rückweg zum Treffpunkt ließen sich die beiden noch weniger Zeit, denn es war beinahe eine Stunde seit ihrer Trennung vergangen und sowohl in Taris als auch in Regadur brannte die Begierde, endlich los zu ziehen. Als sie aber an der Fährstation ankamen, überlegten sie, ob es nicht besser sei, hier auf die anderen zu warten, als noch mal einen - oder in Regadurs Fall zwei - Kupfer zu bezahlen, wo sie doch ohnehin nachher wieder übersetzen mussten.

Fabulon
Fabulon schlich durch die erwachende Stadt. Viele Augen richteten sich flüchtig auf ihn, vergaßen seine Anwesenheit aber auch ebenso schnell wieder. Er dachte über das Zusammentreffen mit der Halbdrow nach und war sich noch immer nicht sicher, ob er ihr einfach so vertrauen konnte. Er würde mit Sicherheit wachsam bleiben und der schwarzhäutigen Frau keineswegs den Rücken zukehren. Schließlich aber verloren sich seine Gedanken in den Wirren seiner Gefühle. Er dachte an seinen Neffen, der so begierig darauf gewesen war, ihn zu begleiten und an seine Schwester, die womöglich schon längst tot war, es sei denn, ihre magischen Fähigkeiten hatten sie gerettet. Nachdenklich wie immer betrat er schließlich das Warenhaus von Rallogar (16). Zuerst war in dem großzügig geschnittenen Raum niemand zu sehen, doch hinter einem Regal, in dem sich unzählige Seile stapelten - oder war es nur ein einziges, ungewöhnlich langes? -, hörte er Geräusche. "Wo ist es denn bloß? Verdammt, ich hab's doch hierhin gelegt, das gibt's doch nicht! Ah ist es ja. Ich hab dich schon gesucht. Du bist wirklich ein Prachtstück." Als Fabulon um die Ecke sah, entdeckte er einen stämmigen Kerl in den Dreißigern, der in einem Sack voller - schon wieder - Seile herum kramte, nun aber endlich das Richtige, das ebenso aussah wie alle anderen, gefunden zu haben schien. Als er Fabulon bemerkte, sprang er sofort auf die Beine und begrüßte ihn mit solcher Herzlichkeit, dass der Waldelf am liebsten sofort wieder kehrt gemacht hätte. Menschen waren so furchtbar überschwänglich. Nachdem er seine kurze Scheu überwunden hatte, bat er Rallogar jedoch um einen ausreichenden Vorrat an Proviant. "Da habe ich genau das Richtige! Ist gerade frisch eingetroffen. Hmm, aber wo habe ich es bloß?" Fabulon zog eine Augenbraue hoch und fragte sich, wie es diesem Mann gelingen konnte, das Geschäft aufrecht zu erhalten, wenn er nie etwas wiederfand. Es dauerte beinahe zwanzig Minuten, bis Rallogar fand, was er gesucht hatte. "Für einen Elfen wie Euch sicher das Richtige." In dem unterarmlangen Sack, den Rallogar ihm reichte, waren getrocknete Kräuter, Blätter und eine ganze Ansammlung von Trockenobst. "Das reicht, na, wenn Ihr keinen ganz ungesunden Appetit habt, mit Sicherheit für vier bis fünf Tage." Rallogar strahlte, als habe er Fabulon gerade einen wertvollen Schatz überreicht. Dafür verlangte er zwei Goldstücke, die Fabulon ihm irritiert reichte. Als er ihn aber fragte, ob er auch Pfeile führe, schüttelte Rallogar den Kopf. "Obwohl...ich hatte noch einen Restbestand. Hm, ich muss nur mal schauen, wo der ist." Fabulon stöhnte innerlich auf. "Normalerweise überlasse ich das Albhaera und Nym, aber früher hatte ich auch mal ein paar Waffen hier. Wo habe ich die bloß hingelegt?" Glücklicherweise war Fabulon nicht mit der Sterblichkeitsrate der Menschen gestraft und so begann er sich im Geschäft umzusehen und zu überlegen, ob er womöglich noch etwas brauchte, während Rallogar nach den Pfeilen suchte.

Áine und Xu'sarsar
Áine und Xu'sarsar - einschließlich Veeti, der ab und an eine überdeutliches und eindeutig gespieltes Schnarchen von sich gab - folgten eine Weile dem Rücken Fabulons, doch dann verloren sich den Waldelfen aus den Augen und obwohl Áine ziemlich groß war und die meisten Menschen Weloons überragte, konnte sie den Elfen im Gedränge nicht mehr ausmachen. Und es wurde wirklich ziemlich schwierig, sich durch die Straßen zu bewegen, je mehr die Stadt erwachte. Zwar gingen ihnen die meisten Menschen aus dem Weg, aber dennoch brauchten sie beinahe die Hälfte einer Stunde, bis sie endlich ein geschäft fanden, das Áine zusagte und ihr die Hoffnung versprach, dass sie dort das erhoffte Schwert finden würde, was sie so begehrte. Von außen war das Geschäft recht unscheinbar. Nur ein kunstvoll beschriebenes, aber wenig kunstvoll gestaltetes Holzschild an einer Tür, das "Lahmfußens Waffen" (10) verkündete, machte klar, dass sie hier richtig waren. Unterwegs hatten sich die beiden nur wenig unterhalten und als sie das Geschäft betrachteten, verstummten sie beide, denn an den Wänden hingen unzählige Waffen in allen größeren, Formen, mit zwei oder mehr Klingen, mit klobig bis filigran gearbeiteten Griffen, mit Riemen, mit Scheiden in allen Farben und aus allen möglichen Stoffen. Während Xu`sarsar sich schnell wieder fing, weil sie sich für Waffen kaum zu interessieren wusste, gingen Áine die Augen über. Da niemand im Geschäft war, bis auf einen Hund, der träge neben dem Verkaufstresen lag und sie nicht beachtete, ließen sich die Zwei Zeit sich umzusehen, bis Áine plötzlich das Schwert fand. Der Griff war ungewöhnlich lang für ein Schwert und mit Lederstreifen verziert. Die Parierstange war leicht gebogen und die Schneiden der Klinge waren leicht gewellt und dennoch so gut geschliffen, dass Áine sich bei der Berührung mit einem Finger geschnitten hätte, hätte ihre feste Haut sie nicht davor bewahrt. "Wie ich sehe, habt Ihr Euch Euer Schwert schon ausgesucht." Die Stimme kam von einem großen, aber ziemlichen schmalen Kerl, der plötzlich neben dem Hund aufgetaucht war. Das Tier hob kurz den Kopf, ließ sich kraulen und schlief schon wieder, bevor der Mann einen Schritt auf Áine zu getan hatte. Er ging recht langsam und schien sein rechtes Bein hinter sich herzuziehen. Er nahm das Schwert von der Wand, führte es mit beiden Händen - allerdings war es ihm deutlich zu schwer - und hielt es ihr, auf seinen Handflächen haltend, entgegen. "Ein ausgezeichnetes Schwert für Euch, möchte ich meinen. Aber es ist nicht ganz preiswert." Es erschien Xu'sarsar, dass der Mann, der wohl auf dem Schild benannter Lahmfuß sein musste, absichtlich den Preis nicht nannte, sondern Áine das Schwert hinhielt, fast als er wolle er, dass sie es nähme und danach gar nicht anders könne, als es zu kaufen. Und die Halb-Orkin tat ihm den Gefallen, nahm das Schwert und probierte es sogleich aus. Als sie damit fertig war, wandte sie sich an den Mann und strahlte dabei: "Ich nehme es." Sie fragte nicht einmal nach dem Preis. Xu'sarsar schüttelte kurz den Kopf und sah dabei zu, wie zweitausendeinhundert Goldstücke in die Hände des Mannes gelegt wurden. Dieser bedankte sich höflich und verschwand wieder, allerdings fiel Xu'sarsar beim Hinausgehen auf, dass der Hund sie im Auge behielt, auch wenn er schlafend wirkte. Áine war glücklich über ihren Einkauf und so machten die beiden Frauen sich auf den Weg zurück zum Fährweg, doch keiner der anderen hatte es bis hierher geschafft. Allerdings fielen ihnen zwei Gestalten auf der anderen Seite des Lindwurmlaufes auf, die verdächtig nach Regadur und Taris und gleichzeitig auch ziemlich fragend aussahen. Ob sie wohl gleich auf der anderen Seite warteten, weil sie es nicht abwarten konnten, endlich aufzubrechen? Und wo blieb Fabulon?
« Letzte Änderung: 20.02.2011, 14:27:16 von Gotteskind »
"Ein Auge auf den Gefährten, ein Auge auf den Gegnern - und man hat alle Feinde im Blick." Elias Ch'Ame vormals Gotteskind aka Sami aka Milan aka ein paar Verschollene

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