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Autor Thema: Rhonins Exil  (Gelesen 18270 mal)

Beschreibung: Allein im Feindesland

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Tael

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Rhonins Exil
« Antwort #30 am: 14.12.2009, 08:30:06 »
Rhonin brennt.
Seine gesammte Welt besteht nur noch aus Schmerzen und Feuer.
Doch das bläuliche Licht leitet ihn durch den zähflüssigen brennenden tod hindurch.
Und tatsächlich, hinter dem Lavafall führt eine Höhle im glühenden Gestein nach oben.
Rhonins Kleidung sind schon völlig verbrannt, teilweise liegt rohe verbrannte Haut offen, wo die Lava sich schneller durchgefressen hatte als der Magier fliegen konnte.
Doch nicht seine Mutter erwartet ihm in dem Gang, niemand steht dort.
Das bläuliche Leuchten geht von einem Stein aus, einem mannshohen Grabstein der meterhoch in blaue Flammen gewunden ist.
Rote Runen in der alten Sprache der Drachen überzehen den Stein.
Sie strahlen ein flackerndes, unruhiges Licht ab, das sich vom stetigen zähen Glimmen der Lava hinter Rhonin stark unterscheidet.
Die Runen leuchten immer stärker je näher Rhonin ihnen kommt.
Schließlich kann er sie lesen, hört aber hinter seinem Rücken schon wieder die Kampf- und Jagdschreie der Dämonen.
Ein Balor führt drei Nelfaschee und eine Gruppe Succubbi und Vrocks umschwirrt von einigen Dutzend Quasiten an.
Rhonin fällt auf das die Lava von innen heraus durchsichtig ist, nur einen leichten roten Schleier über das Bild dahinter wirft.
Die Dämonen landen allesammt auf der Plattform auf der Rhonin selbst zu stehen gekommen ist, aber sie durchqueren die Lava nicht.
Der Balor hebt seine Hand und plötzlich durch ein Loch in Raum und Zeit entsteht dort ein Lemure, die unterste Kreatur des Abyss.
Der Anführerdämon wirft den eigentlich Feuerfesten Lemuren gegen den Lavafall, eigentlich hätte er Rhonin direkt treffen müssen, aber der Lemure prallt ab, wie an einer Granitwand und geht in Flammen auf.
Laut schreiend verbrennt der Dämon zu Asche, in nur wenigen Sekunden.
Die Dämonen brüllen erbost auf und erheben ihre Klauen und Waffen drohend gen Himmel.

Doch in all dem Lärm hört Rhonin plötzlich eine Stimme in seinem Kopf.
Es ist die sonore, fast schon charismatische Stimme die ihm herrisch befielt: Komm heraus und ergib dich, sonst lassen wir dich verhungern, egal welchen Schutzzauber du hier verlegt hast, wir wissen das du nicht fliehen kannst, Elf.

Rhonin Weißleben

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Rhonins Exil
« Antwort #31 am: 14.12.2009, 12:45:13 »
Der Magier weicht vor dem Geschoss nicht zurück und grinst nur böswillig, als das Häufchen Elend in seinen eigenen Flammen aufgeht.
Ächzend und vor Pein und Angst zitternd schüttelt er sich einige Aschereste sowie lose Hautfetzen vom Leib. Die Knie werden immer weicher und instabiler, doch irgendwie das Gleichgewicht haltend humpelt er weiter auf den Monolithen zu.
Halt's Maul...
Sinnlose Panik ist sowieso zu nichts nütze, stattdessen weicht die Angst dem verzweifelten Sarkasmus eines zum Tode Verurteilten; so betrachtet er die Horden wie auch seine Fleischwunden mit Galgenhumor, und scheut sich auch nicht davor, den Dämonen seine eigene Arroganz ins Gesicht zu rotzen.
Ich verhungere, verbrenne, ja sogar ersticke ich lieber als in deine hässliche Visage, die nicht einmal deine Mutter zu lieben vermag, blicken zu müssen.
Den blauen Stein mit der rechten Hand befühlend versucht er sich auf die alten Drachenrunen einen Reim zu machen.
« Letzte Änderung: 14.12.2009, 20:46:56 von Rhonin Weißleben »

Tael

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Rhonins Exil
« Antwort #32 am: 14.12.2009, 21:21:40 »
Als Rhonin den Stein berührt explodiert er in kalte blaue Flammen, bevor der Elf die Runen wirklich lesen konnte.
Ein paar Worte waren entzifferbar:
Schicksal... Erbe der Flammen... Tod dem Tyrannen oder...

Der explodierte Stein offenbart einen Stab, polierter Obsidian wie von Engeln gefertigt.
Kein Zwerg, kein Elf könnte solche Perfektion in einer Lebensspanne vollbringen.
Blaue Flammen umlodern den Stab, auf dem Längs in Flackernden Runen ein Name eingelassen ist:
Keinor, Zepter der Flammen
Der Stab schwebt einige Zentimeter in der Luft und sendet angenehme Kälte aus, als ob er Rhonin vor senen verbrennenden Brüdern schützen würde.
In seinem Kopf erklingt wieder die Stimme des Balor.
Nein, fass ihn nicht an, ich verschone dich und erfülle dir drei Wünsche, solltest du mir diesen Stab geben, du wirst der mächtigste Elf der Welt, du musst mir nur diesen Stab geben.

Rhonin Weißleben

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Rhonins Exil
« Antwort #33 am: 14.12.2009, 21:35:54 »
"Ist klar. Die wimmernden Worte des weinerlichen Balors halten mich auf; soweit kommt's noch. Der Stab wird mir mehr Wünsche erfüllen als du es je könntest. Und wenn es einfach nur darum geht, dir dort unsägliche Schmerzen zu bereiten, wo die Sonne niemals scheint."

Genüsslich grinsend umfasst Rhonin mit beiden Händen das wohltuend kühle längliche Gestein, und entspannt sich endlich, als er den Stab fest im Griff hat. Die Wunden sind zwar noch weit geöffnet, doch die Ironie der Situation sowie die kalte Aura des magisch erfüllten Gegenstands verleiht dem Elfen wieder einen festen, selbstbewussten Stand.

« Letzte Änderung: 14.12.2009, 21:44:56 von Rhonin Weißleben »

Tael

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Rhonins Exil
« Antwort #34 am: 14.12.2009, 21:47:37 »
Ein langgezogenes telephatisches Neiiiiiiiiiiiin begleitet Rhonin während er sich an Keinor festhält und aus der Flammenebene gerissen wird.
Mit einem schmerzhaften Ruck landet der Elf im Matsch, kühler feuchter Matsch.

Rhonin Weißleben

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Rhonins Exil
« Antwort #35 am: 14.12.2009, 21:55:57 »
Weißleben bleibt einige Augenblicke ruhig liegen und genießt den Augenblick. Was daran er exakt genießt, ob es nun der kühlend feuchte Dreck ist, oder aber doch der verzweifelte Aufschrei einer noch viel verzweifelteren Abgrundskreatur, vermag nur er selbst zu wissen.
So oder so bricht er die Ruhe daraufhin mit einem gigantischen Lachanfall, der seinen Körper über eine halbe Minute zucken und krampfen lässt, während er, schreiend vor Freude, nach Luft ringt.

Nach einer kurzen Verschnaufpause rappelt er sich mit Keinor in der Hand auf und schaut sich um.

Tael

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Rhonins Exil
« Antwort #36 am: 14.12.2009, 21:57:46 »
Rhonin steht in einem Wald, welcher Wald, sogar welche Ebene vermag er nicht zu sagen.

Rhonin Weißleben

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Rhonins Exil
« Antwort #37 am: 14.12.2009, 22:11:47 »
Wo es mich wohl diesmal verschlagen hat... Bisher waren meine blinden Teleportationen ja nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Obwohl...

Rhonin sieht an seine obsidianfarbene Gehstütze herab und lächelt zufrieden.

Ein seltenes Stück arkaner Kunstfertigkeit und ein wimmernder Balor, der seinen Fürsten wahrscheinlich jetzt gerade um Vergebung anbettelt. Wenn ich demnächst noch diesen vorlauten Vrock zu fassen kriege, dann macht das meinen bisherigen Ausflug perfekt. Da fällt mir ein... Schockiert durchsucht er hastig seinen angesengten Lederbeuteil und überprüft das magische Kompilat. Aufatmend stellt er fest, dass nur die leeren Seiten leicht angesengt wurden. Auch die Phiolen haben die Höllenfeuer heil überstanden.

Nichtsdestoweniger wird es langsam frisch, hat der Magier nach dem Feuerbad doch nicht mehr am Leib als einen Lendenschurz und eine leichte Weste. So sucht er sich auf Schusters Rappen ein geeignetes Lager für die Nacht.

Tael

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Rhonins Exil
« Antwort #38 am: 14.12.2009, 22:26:14 »
Rhonin stolperte einen ausgetrampelten Pfand entlang, Keinlor spendete angenehmes Licht.
Rhonin erreichte eine alte verlassene Hütte.
Sie war schon etwas morsch und das Dach war nicht ganz dicht, aber sie bot durch eine verbarrikadierbare Tür einen guten Schutz vor wilden Tieren und anderen unerwünschten Besuchern, wenn auch nicht unbedingt gegen Balore und Vrocks.
Der Kamin funktionierte noch, wenn auch kein trockenes Holz da war.
Die Sonne ging unter und Erschöpfung ergriff von Rhonins Gliedern besitzt.

Rhonin Weißleben

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Rhonins Exil
« Antwort #39 am: 14.12.2009, 22:39:25 »
Müde und abgespannt aber sichtlich erleichtert betrachtet Rhonin sein Quartier. Freudestrahlend sammelt er etwas trockenes Holz sowie altes halbwegs vertrocknetes Laub aus der Umgebung und schichtet es sorgsam auf der alten Kochstelle auf. Als Nächstes schiebt er einige der alten Möbelstücke vor die Eingangstür und bereitet mit viel Mühe ein kleines Feuer vor.

Endlich Ruhe..

In einigem Abstand vor den knisternden Flammen setzt sich Rhonin auf eine alte Lumpendecke und wärmt sich die eiskalten Füße, während das Feuer im Kamin vor sich hin knisternd Wärme und Licht zum Lesen spendet. Die restliche Zeit verbringt der Magier noch ein wenig damit seine Bücher zu lesen, um sich auf die kommende Revanche mit dem Vrock vorzubereiten. Nur wenig später, als der kleine Brand schon größtenteils heruntergebrannt ist, rollt er sich am Boden in die Decke ein und formt aus seiner Restkleidung ein Kissen, sowie einen Deckenzusatz, der zerschlissene oder sonstwie unzureichende Stellen abdecken soll.

Nach getaner Arbeit lässt sich der Elf mit erschlafften Lidern endlich in die Tiefen seines Unterbewusstseins abtreiben.

Tael

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Rhonins Exil
« Antwort #40 am: 14.12.2009, 22:43:41 »
Der Sonnenuntergang brachte Regen mit sich und der Elf musste sein Lager um enen Schritt verlegen, um nicht alle paar Augenblicke einen Wassertropfen ins Gesicht zu bekommen.
Aber dann geht es und er kann ruhen, kein Mensch, kein Dämon stört seine Nacht.
Am nächsten Morgen dringt ein Lichtstahl ins Gesicht des Elfen und er spürt die Verbrennungen und Schmerzen der letzen Nacht noch deutlich, aber schon geringer.

Rhonin Weißleben

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Rhonins Exil
« Antwort #41 am: 14.12.2009, 22:53:07 »
Noch sichtlich gerädert öffnet der Magier die Augen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht stellt er fest, dass sich eine der Brandwunden am linken Wadenbein etwas entzündet hat, und so tastet er hastig nach seiner Tasche. Wühlend suchen die schlanken Finger den ganzen Innenraum nach einer Flasche mit blauer Flüssigkeit. Als er eine davon in die Hand bekommt, reißt die Andere hektisch den Korken weg, und wie ein Alkoholsüchtiger wirft er sich den Kopf in den Nacken und stürzt das Gebräu herunter, beinahe ohne zu schlucken. Die restlichen Wunden verhärten sich und bilden einen Schorfüberzug, der daraufhin sofort abblättert.[1]
Glücklich entsorgt er die abfallenden Zeugen des vergangenen Tages in der schwächlichen Glut, die vom Feuer zurückgelassen wurde.

Als dann rappelt er sich auf, packt sich den Lederbeutel zurecht, und tritt vor die Tür.

Zeit zu frühstücken.

Vorsichtig durchstreift Rhonin die Umgebung der kleinen Hütte, stets wachsam lauschend, ob sich etwas Essbares anfindet. Zugleich sammelt er neues Brandmaterial für die Kochstelle, um sein künftiges Mahl direkt zubereiten zu können.
 1. Potion trinken
« Letzte Änderung: 14.12.2009, 22:57:14 von Rhonin Weißleben »

Tael

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Rhonins Exil
« Antwort #42 am: 14.12.2009, 23:06:40 »
Als Bergbewohner und ungeübter Jäger hat er wenig Glück.
Einmal muss er fast brechen weil er die Falschen Beeren probierte, weshalb er lieber hungrig weiterzieht als tot zurückzubleiben.

Der Pfad der ihn zur Hütte geführt hatte führt ihn auch wieder davon, schließlich führen alle Wege irgendwohin.

Rhonin verlässt nach zwei Stunden den Wald und vor ihm erstreckt sich ein Stadt, so riesig das er nicht ihre Ränder erkennen kann.

Zwischen der Stadt und dem Wald liegen Felder auf denen Bauern fleißig arbeiten.
Die Architektur lässt den Elfen darauf schließen das er wieder in Glorion ist, vielleicht gar nicht weit entfernt von dem Dorf das vom Vrock angegriffen wurde.

Rhonin Weißleben

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Rhonins Exil
« Antwort #43 am: 14.12.2009, 23:16:27 »
Der Magier seufzt genervt auf.

Geht das Versteckspiel von Neuem los? Dieses Mal warte ich damit bis zur Nacht.

Er macht einen leichten Rückzug in den Wald und sucht sich ein kleines halbwegs geschütztes Plätzchen, wo er den Tag mit Studien, und vielleicht doch etwas Fischfang zubringen kann. Immerhin waren die bitteren Beeren nicht nahrhaft, denn sie wurden ja sogleich wieder ausgespuckt.

Alle Wege führen irgendwohin... Naja, spät am Abend fallen meine Maskeradenspielchen sicher weitaus weniger auf als jetzt am hellichten Tage.

Doch wieder ohne Jagderfolg lässt er sich mit knurrendem Bauch unter einem Baum nieder, und verbringt den Tag mit Müßiggang,
« Letzte Änderung: 15.12.2009, 00:02:02 von Rhonin Weißleben »

Tael

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Rhonins Exil
« Antwort #44 am: 15.12.2009, 00:05:20 »
Hungrig und ausgeruht, doch in Gestalt eines Menschen kommt Rhonin an die Stadtmauern.
Nun ist offensichtlich das es sich um eine Akademie von MAgiern handeln muss.
Der gesammte innere Teil der Stadt ist von einem durchsichtigen Flimmern umgeben.
Die Außenbezirke liegen außerhalb der hohen Stadtmauern, von Palisaden geschützt.
Eine Stadtwache will Rhonins Gesicht sehen und fragt ihn wo er her kommt und warum er so schäbig angezogen ist.

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