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Autor Thema: Hens Reise  (Gelesen 26925 mal)

Beschreibung: Die Reise ins Ungewisse

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Hens Reise
« Antwort #45 am: 16.12.2009, 14:09:39 »
Hens ist schockiert über den Zustand hier, ganz so schlimm hatte er sich nicht vorgestellt und einmal mehr ist er dankbar über Hexenblut zu verfügen, auch wenn dieses Mal der Grund deutlich anders ist, als gewöhnlich, aber dort durch den Dreck zu laufen, wäre ihm sehr unangenehm gewesen, weshalb er auch auf seinem Pferd sitzen bleibt, als er angesprochen wird.
"Die Nachrichtenübermittlung scheint ja sehr gut zu funktionieren." sagt Hens freundlich und reicht dem Mann dann den Brief.
"Und ihr seid ein direkter Mitstreiter von Belon oder gehört ihr zu den Söldnern, die angeheuert wurden um die Stadt zu verteidigen?"

Tael

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Hens Reise
« Antwort #46 am: 16.12.2009, 18:55:48 »
Ein bisschen von beidem, ein bisschen von keinem. Wichtig ist nur das ihr hier seid, denn wir haben schon zu viele Leute verloren, und die Unterstürtzung der drei Götter ist vielleicht unsere Rettung. Alles weitere wird euch Belor persönlich sagen, ich werde hier auf euer Pferd acht geben, Tiere scheinen von der Seuche bisher verschont geblieben zu sein, die Mistviecher wie Ratten und ähnliches verbreiten sich sogar besonders stark, macht euch also keine Sorgen.

Zwei Schritte neben der Tür ist tatsächlich ein Zaun zum anbinden von Reittieren.

Hens wird hereingelassen, muss innen aber durch ein knöchelhohes Bad aus Essig gehen, dementsprechend stinkt das ganze fensterlose Gebäude nach dem beißenden Dämpfen des Essigs.

Ein Diener, schlecht gelaunt und mit einem Essigtuch vor dem Gesicht reicht Varagand ein ebensolches und führt ihn fast wortlos in den zweiten Stock, wo ein kleines Konferenzzimmer mit lederbespanten Hockern und einem Lesetisch eingerichtet ist.
Ein Bücherregal mit alten Wälzern über Geschichte, Politik und Philosophie soll jedem Gast wohl vor Augen führen wie belesen sein Gegenüber ist.
Hens wird auch geflissentliche drei Minuten alleine im Raum gelassen, eine Zeit die grade noch nicht als unhöflich zählt und Balon kommt herein, ebenfalls mit einem Tuch vor dem Gesicht.
Hens kann das Gesicht seines Gegenübers nicht gut erkennen und deshalb auch nicht gut dessen Mimik deuten, doch Belor scheint ein Mann der großen Worte zu sein, die er gerne mit großer Gestik unterstreicht.
So verbeugt er sich für einen Gastgeber viel zu tief, springt danach wie ein Frosch empor um Hens kräftig die Hand zu schüttelt.
Ein Mann Gottes, ihr seid Hens? Wunderbar, ich bin Belor, der Fürst dieses Viertels.
Wie ihr schon mitbekommen habt grassiert hier eine unbekannte Krankheit, sie lässt die Leute husten und später aus dem Mund und den Augen bluten. Dann sterben die meisten an Brechdurchfall.
Ich brauchen unbedingt eure Hilfe. Wollt ihr mir helfen, bitte, es geht um all die armen unschuldigen Bauern und Bettler dort draußen, die alleine in ihrem eigenen Dreck verrotten werden. Ihr könnt nicht ablehnen, ich bitte nicht nur, ich flehe euch an uns zu helfen, es geht um Leben und Tod.

Nachdem Belor all diese Worte wie ein Wasserfall von sich gegeben hat atmet er einmal tief durch und fragt dann: Entschuldigt, der viele Tod um uns herum ist kein grund unhöflich zu sein, kann ich euch etwas zu trinken anbieten?

Hens Reise
« Antwort #47 am: 16.12.2009, 19:03:28 »
"Dankesehr, das ist sehr freundlich. Aber ich bin hier um zu handeln. Am besten zeigt ihr mir mal einen solchen Kranken und ich werde sehen was ich machen kann.
Auf dem Weg dorthin. Könnt ihr mir vielleicht sagen warum das Kloster geschlossen ist? Die Priester müssten doch in diesen Zeiten die erste Anlaufstelle sein. Sie sollten im Moment die wichtigsten Personen sein oder nehmen es die 3 Götter hier nicht so genau mit ihrer Bevölkerung? Der Gott, dem ich diene, ich komme aus dem Reich im Norden, wo wir andere Götter verehren als ihr es tut, wird niemals zulassen, dass Unschuldige solche Qualen erleiden müssen. Deshalb bin ich auch hier um zu handeln, wo eure Götter euch scheinbar den Rücken zugewandt haben, oder wie erklärt ihr euch die Sache mit dem Kloster?"

Tael

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Hens Reise
« Antwort #48 am: 16.12.2009, 19:11:20 »
Belors Grinsen ist selbst durch das Essigtuch nicht verdeckbar.
Meine Informaten sitzen auf glühenden Kohlen um für mich, für alle in erfahrung zu bringen was dort geschehen ist, niemand weiß etwas, es gab keine Ankündigung und niemand hat etwas gesehen, es ist zum Verrückt werden.
Das es verboten ist das Kloster uneingeladen zu betreten und sich jeder daran hält macht die Sache nicht einfacher.
Sollte euer Gott so großzügig sein seine Hilfe auch uns angedeihen zu lassen würde ich, und sicher auch all die Kranken, sich außerordentlich freuen, wenn nicht werden sie sich sicherlich nie wieder über irgendetwas freuen können.
Ich schlage euch vor ihr meldet euch bei Holm unten, er ... er kennt sich hier aus und weiß wo ihr am besten helfen könnt.
Seitdem ich Fürst bin und in diesem Turm hause hat sich viel in diesem Viertel getan, ich weiß schon längst nicht mehr alles selbst, aber ich kenne wenigstens noch jeden der etwas wichtiges weiß, und das ist im Moment Holm. Benötigt ihr noch etwas? Essig, Salben?

Hens Reise
« Antwort #49 am: 16.12.2009, 21:05:32 »
"Nun ich selbst besitze eine kleine Heilertasche für Notfälle und verfüge über ein wenig Magie, die mir mein Gott geschenkt hat, um seinen Willen geschehen zu lassen. Für die Behandlung mehrerer Personen bin ich über jedes Hilfszeug dankbar. Seien es Verbände, Salben, Kräuter, oder Tränke."

Tael

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Hens Reise
« Antwort #50 am: 16.12.2009, 22:02:02 »
Ich werde euch zur Verfügung stellen was ich habe.
Die Zeit drängt, die Zeit vom Beginn des Hustens bis zum Tod des Patienten ist meist unter drei Tagen und viele Husten schon seit gestern.
Bitte eilt Euch. Noch wichtige Fragen? Über euren Lohn können wir später verhandeln.

Hens Reise
« Antwort #51 am: 16.12.2009, 23:15:05 »
`Lohn? Na vielleicht ist da ja doch noch was drin, na schauen wir mal.`
Sagen tut Hens aber nichts mehr. Er nickt Belor dankend zu und macht sich dann wieder auf den Weg zurück zu Holm um sich zu einigen Kranken führen zu lassen, sobald er einige Hilfsmittel erhalten hat.

Tael

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Hens Reise
« Antwort #52 am: 17.12.2009, 08:50:05 »
Holm steht immer noch gelangweilt und ohne Essigtuch vor dem Kontor herum.
Als Hens herunterkommt und ihm sagt was er braucht holt Holm es in einer Minute, ein großer Sack teils unnützer, teils guter Heilkräuter, Salben und Pasten sowie viel Leinenstoff zum verbinden hat er über die Schulter geworfen.
Dann fordert er Hens auf ihm zu Fuß zu folgen.
Die beiden stoßen Tiefer und tiefer in den Dreck vor, man sieht immer weniger Menschen, hört dafür immer mehr Husten.
Nach einer viertel Stunde hält Holm an und klopft an eine Hütte aus Holz die mit Seilen und Nägeln grade so zusammen gehalten wird.
Hey Hump, mach auf, ich bins Holm.
Holm der Paladin?, erklingt eine alte krächstende Stimme.
Ja alter Mann, und jetzt schließ auf.
Nach einer Minute hört man wie langsam ein Balken von der Tür entfernt wird und die Tür öffnet sich.
Die Hütte besteht aus einem Raum, der nur aus acht Betten und einer Kochstelle besteht. Das einzige kleine Fenster ist gleichzeitig der Ofenabzug. Es riecht nach altem Fett, Urin und Kot, nassen Tieren und Erbrochenem.
In jedem Bett liegen zwei oder drei Menschen, junge, alte, Frauen und Männer.
Alles ist voller blutiger Kotze und blutigem Kot, es verschlägt einem den Atem.
Schmerzerfülltes Stönen und ein Schwarm Fliegen rundet dieses Bild der Verwesung ab.

Hump selbst ist ein alter runzliger buckliger Mann der seine besten Jahre schon lange hinter sich hat, auch er hustet ab und zu, aber kein Blut.
Holm dreht sich zu Hens um und fragt ihn mit verschränkten Armen: Kann ich euch helfen?

Hens Reise
« Antwort #53 am: 17.12.2009, 10:51:30 »
Hens erschrickt deutlich als er das Bild sieht, welches sich ihm zeichnet. Ein solches Ausmaß hatte er niemals für möglich gehalten. Noch nie und er hatte schon einiges gesehen, musste er so um seine Fassung ringen wie in diesem Moment.
Er hatte schon Obdachlose gesehen oder Menschen in solchen Baracken, doch herrschte dort niemals so ein Elend wie hier.
Holms Frage bekommt er deshalb erst einmal nur am Rande mit und muss sie sich zurück ins Gedächtnis rufen um zu antworten:
"Ich weiß nicht, ich werde ersteinmal das ein oder andere probieren müssen, ich habe es schließlich noch nie mit solch einer Krankheit zu tun bekommen, aber ich werde mein bestes geben. Vielleicht probier ich ersteinmal die Methoden aus, die ich alleine bewerkstelligen kann. Außer, habt ihr vielleicht etwas zum Schreiben, irgendetwas womit ich Markierungen machen kann? Ein wenig Farbe oder ähnliches?
Achso, und wie habt ihr das dieses Husten und die anderen Symptome bisher versucht zu behandeln?"

Dann nimmt er den Sack und das Leinenzeug und begibt sich in die Hütte, wo er sich in die Mitte stellt und von einem Bett zum anderen schaut.
"Meine guten Mitmenschen, bitte erlaubt mir mich vorzustellen. Mein Name ist Hens und ich bin hier um euch zu helfen.
Ich habe gehört, dass das Kloster geschlossen ist und so eure einzige Anlaufstelle zu den Göttern zu beten, euch genommen wurde.
Da ich euch in erster Linie von eurer Krankheit heilen möchte, mache ich dies nur ganz kurz. Ich selbst diene einem Gott names Jerôme. Jerôme ist ein gütiger Gott, welcher für das Gute einsteht und das Böse bekämpft und sicherlich nicht zulässt, dass ihr derart leiden müsst. Er hat mich geschickt euch zu heilen.
...
Da ich allerdings noch nie eine solche Krankheit gesehen habe, kann ich euch nicht versprechen euch alle retten zu können, doch seid bitte versichert, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde. Ich mache euch also keinen falschen Mut mit leeren Versprechungen, sondern ich bereite euch die Hoffnung, dass ich wirklich alles tun werde und dass ich dadurch vielleicht Erfolg haben werde."

Danach schaut er sich erneut um und sucht sich eine Person aus, welche vermutlich noch nicht so schlimm erkrankt ist.
"Hallo, wie geht es dir? Hast du Schmerzen oder irgendwelche Wunden?"

Tael

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Hens Reise
« Antwort #54 am: 17.12.2009, 11:57:23 »
Alle in der Hütte scheinen im Fieberwahn zu liegen und keiner reagiert, obwohl alle die augen geöffnet haben und definitiv nicht schlafen.
Hump tippt dem schwer gerüsteten Hens gegen den Rücken und sagt mit seiner krächstenden Stimme.
Die sind nicht mehr auf dieser Welt mein Sohn, ich weiß nicht ob die Götter selbst hier noch was machen könnten.
Das sind die unglücklichen die den Brechdurchfall überlebt haben, alle Kräuterfrauen und Wanderheiler haben sich an diesen Leuten versucht, aber keiner weiß Rat, nichteinmal unser letzer Paladin kann uns helfen.

Holm poltert los: Alter Mann, hör auf mich so zu nennen, ich mag dieses Wort nicht, ich bin einfach jemand der euch helfen will, reicht dir das nicht? Müssen es denn immer die Paladine sein die für alles Gute auf der Welt verantwortlich sind, kann es nicht auch mal ein normaler Mensch sein?
Er entschuldigt sich bei Hens und erklärt dann etwas über die Kranken.
Alle wohnten direkt nebeneinander, sie waren die ersten die betroffen waren, warum sie bislang als einziges nicht gestorben sind weiß niemand.
Hump hier ist der einzige mit genug Mumm, oder auch einfach Todessehnsucht, um sich um sie zu kümmern.
Aber seit drei Tagen hat sich nichts geändert, sie haben hohes Fieber und stöhnen, das ist alles.

Tael

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Hens Reise
« Antwort #55 am: 17.12.2009, 17:58:26 »
Holm geht los um etwas zum Schreiben zu holen, das wird aber seine halbe Stunde dauern.
Hump erzählt das alle möglichen Heilkräuter, Heilsteine und seltenen Erden von irgendwelchen Quacksalber benutzt worden sind, aber nichts half.
Mit Magie hat es noch niemand versucht, niemad der es versucht hat beherrschte Magie wäre die richtige Formulierung.

Hens Reise
« Antwort #56 am: 17.12.2009, 19:50:32 »
"Na dann wollen wir mal sehen ob ich euch helfen kann."
Damit begibt sich Hens zum ersten Bett auf der linken Seite und bittet die dort Liegenden, dass sie sich irgendwie erkenntlich machen sollen, wenn sie einen Effekt verspüren und sich auch nur minimal besser fühlen. Und sei es nur ein Krächzen, welches sich von dem Husten unterscheidet.
Dann vollführt er einige Handzeichen und bittet seinen Gott um die nötige Heilkraft. An jedem Bett die Prozedur wiederholend und die Insassen erinnernt sich bemerkbar zu machen.
Am ersten Bett[1], am zweiten[2], am dritten[3], am vierten[4], am fünften[5], am sechsten[6], am siebten[7] und am achten[8]
 1. kleinere Wunden heilen
 2. leichte Wunden heilen
 3. teilweise Genesung
 4. Fluch brechen
 5. Krankheit kurieren
 6. Gift neutralisieren
 7. Genesung
 8. schwere Wunden heilen

Tael

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Hens Reise
« Antwort #57 am: 17.12.2009, 19:59:28 »
Die Wundheilungszauber haben keine Wirkung, es sind keine Wunden da die heilen könnten.
Doch alles andere hat einen Effekt der einige Minuten später eintritt.
Die "Geheilten" schreien laut los, wirres Gebrabbel und Grunzen erfüllt den Raum.
Einige der Betroffenen haben Schaum vorm Mund, andere brechen Blut und wieder andere schlagen sich gegen den Kopf und reißen sich die Haare aus.
Es ist ein schreckliches Bild das sich Hens bietet, ein heilloses durcheinander aus Geschrei und Zerstörungswut, wöhrend aber immer noch niemand wach geworden zu sein scheint, auch wenn drei ziellos durch die Hütte wanken und gegen die Wände und gegeneinander prallen.

Hens Reise
« Antwort #58 am: 17.12.2009, 21:16:34 »
Hens ist schockiert. Er hatte noch nie gesehen, dass Heilzauber solche Wirkungen erzielt haben.
Verzweifelt schaut er zu Hump.
"Wie kann das sein. Die Zauber hätten Krankheiten heilen, Gifte besiegen, Flüche brechen sollen. Ich habe noch nie gesehen, dass solche entsetzlichen Wirkungen entstanden sind. Darüberhinaus habe ich all meine Kräfte in diesen flächendeckenden Versuch gesteckt. Ich befürchte wir müssen ersteinmal abwarten was passiert. Ob sie sich wieder beruhigen...."

Tael

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Hens Reise
« Antwort #59 am: 18.12.2009, 08:21:56 »
Hump ist schon aus der Hütte geflohen.
Einige Kanke beginnen nun schon sich die Haut vom Fleisch zu kratzen und alles ist voller Blut und Geschrei.

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