Ein bisschen von beidem, ein bisschen von keinem. Wichtig ist nur das ihr hier seid, denn wir haben schon zu viele Leute verloren, und die Unterstürtzung der drei Götter ist vielleicht unsere Rettung. Alles weitere wird euch Belor persönlich sagen, ich werde hier auf euer Pferd acht geben, Tiere scheinen von der Seuche bisher verschont geblieben zu sein, die Mistviecher wie Ratten und ähnliches verbreiten sich sogar besonders stark, macht euch also keine Sorgen.
Zwei Schritte neben der Tür ist tatsächlich ein Zaun zum anbinden von Reittieren.
Hens wird hereingelassen, muss innen aber durch ein knöchelhohes Bad aus Essig gehen, dementsprechend stinkt das ganze fensterlose Gebäude nach dem beißenden Dämpfen des Essigs.
Ein Diener, schlecht gelaunt und mit einem Essigtuch vor dem Gesicht reicht Varagand ein ebensolches und führt ihn fast wortlos in den zweiten Stock, wo ein kleines Konferenzzimmer mit lederbespanten Hockern und einem Lesetisch eingerichtet ist.
Ein Bücherregal mit alten Wälzern über Geschichte, Politik und Philosophie soll jedem Gast wohl vor Augen führen wie belesen sein Gegenüber ist.
Hens wird auch geflissentliche drei Minuten alleine im Raum gelassen, eine Zeit die grade noch nicht als unhöflich zählt und Balon kommt herein, ebenfalls mit einem Tuch vor dem Gesicht.
Hens kann das Gesicht seines Gegenübers nicht gut erkennen und deshalb auch nicht gut dessen Mimik deuten, doch Belor scheint ein Mann der großen Worte zu sein, die er gerne mit großer Gestik unterstreicht.
So verbeugt er sich für einen Gastgeber viel zu tief, springt danach wie ein Frosch empor um Hens kräftig die Hand zu schüttelt.
Ein Mann Gottes, ihr seid Hens? Wunderbar, ich bin Belor, der Fürst dieses Viertels.
Wie ihr schon mitbekommen habt grassiert hier eine unbekannte Krankheit, sie lässt die Leute husten und später aus dem Mund und den Augen bluten. Dann sterben die meisten an Brechdurchfall.
Ich brauchen unbedingt eure Hilfe. Wollt ihr mir helfen, bitte, es geht um all die armen unschuldigen Bauern und Bettler dort draußen, die alleine in ihrem eigenen Dreck verrotten werden. Ihr könnt nicht ablehnen, ich bitte nicht nur, ich flehe euch an uns zu helfen, es geht um Leben und Tod.
Nachdem Belor all diese Worte wie ein Wasserfall von sich gegeben hat atmet er einmal tief durch und fragt dann: Entschuldigt, der viele Tod um uns herum ist kein grund unhöflich zu sein, kann ich euch etwas zu trinken anbieten?