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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 131675 mal)

Beschreibung: Die Geschichte geht weiter...

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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2205 am: 25.02.2013, 22:52:45 »
Auch Djarissa, die Mika bei ihrer Arbeit beobachtet hatte, befand ihr Sabotagewerk für gelungen. Und so machte sich die Gruppe weiter auf den Weg, weiter in Richtung ihres eigentlichen Feindes. Und tatsächlich begegnete ihnen bis zu der schweren, eisenbeschlagenen Holztür keine weitere Falle und kein Gegner mehr. Auf der Holztür prangte ein bronzener Totenschädel, doppelt so groß wie der eines Menschen und mit hässlichen Fangzähnen ausgestattet - ein mehr als deutliches Warnzeichen.

Jacqui aber ignorierte den Schädel, und fiel stattdessen auf die Knie, die Hände wie zum Gebet aneinander gepresst. "Ihr alten Herrscher der Unterwelt, Geister der Erde und des Gesteins! Ich bin Jacqueline, Nachfahrin von Omar dem Grauen, eine Tochter des alten Paktes. Ich komme als Mutter einer Tochter, die man ihr genommen hat, und ich bin in Begleitung einer Frau, der man den Liebsten geraubt hat. Der Schuldige verbirgt sich hinter diesen Türen, im Glauben, dieses Gebiet in Anspruch genommen zu haben. Im Namen des alten Paktes, fordere ich euch auf, haltet Gericht für Karak und seine Mannen. Und lasst mich und meine Begleiter das Instrument eures Richtspruchs sein."

Nachdem sie geendet hatte, stand sie wieder auf, und drehte sich zu der Gruppe um. "Nun heißt es warten. Wenn die Geister in unserem Sinne entscheiden, werden wir es sehr bald merken."
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2206 am: 26.02.2013, 12:47:03 »
"Tatsächlich Jaqui und Sil!? Da meinen es die Geister gut mit uns.", dachte Djarrissa und sah ein wenig überrascht aus. Jaquelines gute Ortskenntnisse würden sehr hilfreich werden, daher war sie über die Allianz froh. Zu dem Verschwinden der überwältigten Wächter sagte sie nichts, denn wirklich verstehen tat sie es nicht und erschreckend war es auch. Dok'Haes Worte erinnerten sie an sich selbst, auch sie war auf der Suche. Eretrias Lob erwies sich als zweischneidig, zum einen sah sie es als unverdient an, zum anderen tat es ihr aber auch gut, anerkannt zu werden. Umso mehr bemühte sie sich, weniger Fehler zu provozieren.

Einige vorsichtige Schritte später kitzelte ein Luftzug ihre Schnurrbarthaare und sie hätte fast geniest. Der Umstand kam ihr seltsam vor und sie stoppte Mika. Tatsächlich fand sich eine Falle, welche Mika nutzlos machte, bevor Djarrissa eine andere Idee äußerte. Zufrieden und sicher legten sie den weiteren Weg zurück.

Als dann Jaqueline vor der Tür ein Gebet an die Geister neigte auch sie das Haupt und sank auf ein Knie. Ihr war von Kindespfoten an die Ehrfurcht vor den Geistern beigebracht worden und es konnte nicht schaden, diese auch unbekannten in einer ihr fremden Welt entgegenzubringen, so war ihre Einstellung. Man konnte nie wissen, ob man nicht von ihrer Gnade abhängig würde.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:30:52 von Djarrissa »

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2207 am: 26.02.2013, 14:08:07 »
Als Milan die Geschichte dieses Mannes und seines Bruders hörte, schlich sich ein leiser Zweifel in seine Überlegungen. War es möglich, dass sein Vater ihn doch hierher gebracht hatte? Er schüttelte den Kopf, sowohl bezüglich der Geschichte des Mannes als auch in Bezug auf seine eigenen, dummen Gedanken. Familie...ja, das war der richtige Punkt. Sein Vater, ganz gleich was er je getan hätte, hätte ihn nie hierher gebracht. Niemals. Entschlossen blickte Milan auf und meinte: "Na gut, euer Bruder mag Euch hierher gebracht haben, aber ich hole Euch hier raus. Mir ist gleich, was Ihr außerhalb dieser Wände getan habt, so ein Schicksal verdient keiner...besonders nicht, wenn er danach so aussieht..." Den letzten Teil murmelte er nur und schaute zu dem anderen Gefangenen.

"Die Frage ist nur, wie ich euch von den Ketten los kriege. Ich habe keine Waffe, die dazu geeignet..." Da dachte Milan an die Schlüssel. "Aber natürlich. Vielleicht passt ja einer davon." Er eilte zu dem Mann, der ihm von seinem Bruder erzählt hatte und probierte die verschiedenen Schlüssel aus, ob einer davon passte, um den Gefangenen von seinen Ketten zu befreien.
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2208 am: 28.02.2013, 18:23:31 »
"Ich heiße Mika." Stellte sich die Bardin ebenfalls vor und benannte dann auch in kurzen Worten den Rest der inzwischen ermüdeten Gruppe, damit Jacqui, mit wem sie dort kämpfte. Außerdem konnten Namen bei der Koordination im Kampf durchaus nützlich sein.

Als die Gruppe, dank Djarrissas Hilfe, schmerzlos das letzte Tor vor Karaks Reich stand, schaute sie im ersten Moment etwas blöd, als sich die Ahnin des Erbauers vor dieser Tür auf die Knie warf. Aber als Djarrissa sich dazu entschloss, es der Frau gleichzutun, kam auch der jungen Bardin der Gedanke, dass es vielleicht keine dumme Idee war. Schaden konnte es sicher nicht.
Dementsprechend machte es Mika den beiden Frauen gleich und verbeugte sich auch vor den Geistern dieser grausigen Gänge. Denn Hilfe, konnte die Gruppe wirklich jede brauchen.

Nachdem das Gebet beendet war und es zu warten galt, dachte Mika schon ein wenig weiter und sagte: "Während die Geister beraten, werden Djarrissa und ich nach Fallen suchen." Gesagt getan und Mika machte sich an die Suche[1].
 1. Fallen suchen 1d20 = (19) +5  Gesamt: 24
Mechanismus ausschalten 1d20 = (1) +5  Gesamt: 6
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Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2209 am: 02.03.2013, 20:38:08 »
Eretria war fasziniert von dem Verhalten Jacquis. Als sich die Frau vor dem monströsen Schädel auf die Knie warf, nickte die Geweihte fast merklich. Wenn es hier tatsächlich Geister gab, machte auch das Verschwinden der Toten fast wieder einen Sinn. Die Geister holten sich, was ihnen zustand.
Während die Mutter ihr Gebet an die Geister der Erde und des Gesteins sprach, schloß auch sie die Augen und sprach ein stummes Gebet an die Zwei Monde. Lasst uns rechtzeitig zu unseren Liebsten kommen.
Die blonde Frau wartete äußerlich ruhig, aber um so mehr angespannt. So nahe schienen sie jetztt ihrem Ziel zu sein. Hoffentlich waren die Geister ihnen wohl gesonnen. Sie wollte nicht daran denken, was geschehen würde, wenn die Geister Karak als ihr Werkzeug auserwählt hatten. Sie verscheuchte diesen Gedanken. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass dieser grobschlächtige Mann so auf die Geister örte wie es Jacqui tat.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2210 am: 03.03.2013, 14:11:07 »
Der Mann sah Milan an, und schüttelte dann den Kopf. Er lehnte sich zurück an die Wand, während Milan sich an dem Schloss zu schaffen machte - und tatsächlich den passenden Schlüssel fand! Mit einem "Klack!" öffnete sich der Verschluss, und die Ketten lösten sich von der Wand.

"Glaubt ihr wirklich, ich bin so dumm? Diejenigen, die noch dazu in der Lage sind, zu erzählen, haben mir gesagt, was ihr mit ihnen gemacht habt. Es ist wirklich zu offensichtlich. Um Hoffnung zu zerstören, muss man sie erst einmal aufbauen, nicht wahr?"

Obwohl er nun befreit war, blieb er auf dem Boden. Die psychologische Folter, die Karak seinen Gefangenen aussetze, schien selbst bei diesem Mann, der noch nicht so lange hier war, zu wirken.
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2211 am: 03.03.2013, 14:18:52 »
Tatsächlich konnte Mika eine weitere Falle entdecken, direkt an der Tür. Fast hätte sie es übersehen, doch im letzten Moment fiel ihr die hinterhältige Vorrichtung auf: Öffnete man das Schloss, schob sich der Riegel auf der anderen Seite in einen weiteren Mechanismus hinein. Wurde die Tür dann aufgezogen, wurde ein Funkenschlag ausgelöst - der vermutlich zu einer größeren Explosion führen würde. Mika fand allerdings keinen Weg, den Mechanismus zu deaktivieren. Die einzige Lösung war, das Schloss nur gerade so weit zu öffnen, dass das Schloss auf der einen Seite auf war, auf der anderen Seite der Bolzen aber noch nicht in den Fallenmechanismus ragte. Es war möglich, würde aber höchste Balance und Fingerfertigkeit erfordern.
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2212 am: 04.03.2013, 22:46:29 »
Mit einem Mal schien es im Gang dunkler zu werden. Ein Summen, oder eher ein fernes Dröhnen, hallte durch die Tunnel, ohne dass ein Ursprung des Geräusches erkennbar war. Und dann... hatte sich da Nebel gebildet? Tatsächlich: Ein leichter grauer Schleier durchzog den Gang.

Dann ertönte eine Stimme. Sie war dunkel, und ihr Echo hallte mehrfach von den Wänden. Es war schwer zu verstehen, was sie sagte, und selbst wenn man die Silben heraushören konnte, ergaben die Worte keinen Sinn. Jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinne.

Denn obwohl die Worte jedem einzelnen in der Gruppe unbekannt waren, verstanden sie, was gesagt wurde. Als würde die Sprache etwas in ihnen zum Klingen bringen, etwas Uraltes, ein verborgenes Wissen, das Sinn in die ansonsten sinnlosen Laute brachte.

Wir grüßen dich, Tochter des Alten Paktes. Und wir heißen dich und deine Gefährten willkommen. Jener, den du Karak nennst, spielt für uns keine große Rolle. Sein Leben wird sich verflüchtigen, bevor er für uns an Bedeutung gewinnen kann. Wir gewähren euch, sein Leben und seine Machenschaften zu beenden. Wir werden euch die Unterstützung gewähren, die der Alte Pakt von uns verlangt.

Dann herrschte einen Moment Stille, bevor die fremdartige Stimme weitersprach. Doch es gibt eine andere Macht, die uns beschäftigt. Ein fremder Geist, der sich in den tiefsten Tiefen der Tunnel verborgen hält, und sogar uns den Zugang zu diesem Bereich verwehrt, der rechtmäßig uns zusteht. Er ist der Seelendieb, der die Toten in den Tunneln verschwinden lässt. Wie ihr euch auf den Alten Pakt beruft, so tun wir dies auch. Wir benötigen einen Agenten in körperlicher Form, der uns Zugang verschafft zum Versteck der fremden Macht.
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Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2213 am: 06.03.2013, 23:15:28 »
Eretria wich einen Schritt zurück und einen Augenblick war Furcht auf dem Gesicht der jungen Frau zu sehen. Doch die Furcht wich einem anderen Ausdruck in ihrem Gesicht. Aus ihr wurde Ehrfurcht vor den Geistern, die Jacqui gerufen hatte. Aber auch Entschlossenheit trat in das Gesicht der Frau.
"Ich bin Eretria, Geweihte von Mutter Sonne und den Zwei Monden. Von der Tochter des Alten Paktes abgesehen sind alle meine Begleiter auf meinen ausdrücklichen Wunsch hier. Sie haben sich auf mein Bitten hin hierunter begeben und deswegen bin ich es, die sich euch anbietet. Für die Zeit in den Tunneln kann ich eure Agentin sein. Doch darüber hinaus gehört mein Herz und meine Seele anderen, die ich nicht verraten werde und kann!"
Nach diesen kraftvollen Worten machte sie eine tiefe ehrfürchtige Verbeugung, um danach um so größer und entschlossener zu wirken. Sie trat neben Jacqui um ihre und die Position der anderen Frau ein wenig hervorzuheben gegenüber dem Rest der Gruppe.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2214 am: 09.03.2013, 14:34:02 »
Die nächsten Worte der Geister hörten zwar weiterhin alle, doch nur Eretria verstand deren Bedeutung.

"Euer Mut und eure Loyalität zeichnen euch aus, Geweihte. Auch wir sind den Geistern von Mutter Sonne und den zwei Monden verbunden, so wie sie uns verbunden sind. Wir nehmen euer Angebot an, und werden euch in eurem Kampf unterstützen. Nehmt unsere Segnung als Zeichen der Verbundenheit zwischen uns und euch."

Was dann geschah, war etwas, das Eretria in dieser Form noch nie erlebt hatte. Trotz all den Erlebnissen hier unten in den Tunneln, beruhigte sie sich. Es war, als würde sie eine Meditation ausführen, ihren Geist leeren und neu strukturieren. Sie spürte sogar die Verbundenheit zu den Mächten, denen sie diente, spürte, wie die heiligen Kräfte durch ihren Körper flossen.[1]

Dann, ohne weitere Ankündigung, löste sich der Nebel in wenigen Augenblicken auf, und der Tunnel sah aus, als wäre nie etwas geschehen.
 1. Eretria, du darfst alle deine verbrauchten Zauber wieder auffüllen, als hättest du eine Nacht geruht und alles neu memoriert.
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2215 am: 09.03.2013, 14:37:07 »
Jacqui blickte sich um, als der Nebel verschwand. "Die Geister sind uns wohlgesonnen", erklärte sie. "Ich werde euch allerdings nach der Mission nicht nach draußen begleiten können - ich habe die Forderung der Geister natürlich bejaht und werde, wenn wir mit Karak fertig sind, in die unteren Tunnel gehen."

Dann fiel ihr Blick auf Eretria. "Und wenn ich es richtig verstanden habe, werdet ihr mich begleiten, Geweihte Eretria? Dann stellt sich die Frage, was mit euch anderen ist. Kehrt ihr sofort an die Oberfläche zurück, wenn Karak besiegt ist, oder kommt ihr mit uns nach unten?"
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Djarrissa

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« Antwort #2216 am: 09.03.2013, 17:17:47 »
Djarrissa half Mika nach Kräften bei der Falle, auch wenn es ihr fast wie ein Sakrileg vorkam, die Antwort der Geister nicht abzuwarten. Als die Antwort kam, hielt sie inne, lauschte ehrfürchtig und sah sich nach ihren Anführerinnen und Jaqui um. "Sie entscheiden, auch wenn ich es mir vorstellen könnte, selbst dem Wunsch nachzukommen. Warum nicht Jaqui? Sie ist doch verbunden mit ihnen und hat die Bitte geäußert. Hoffentlich nimmt sie nicht zuviel Zeit in Anspruch, sie wird sich um ihr Junges und wir um unsere Aufgaben kümmern müssen." Dann sagte Eretria zu und der Pakt schien vollzogen zu werden. Ihr war die Haltung der Geister zu irdischen Dingen bekannt, daher sorgte sie sich ein wenig. Aber die Unterstützung war ihr willkommen. Nun fragte Jaqui nach ihren Plänen nach dem Überfall. Die Katzenfrau sprach ruhig und mit vom Rauch noch etwas rauer Stimme: "Mein Weg wird von unseren Führerinnen und Dokai bestimmt. Ich würde folgen wollen, doch sollten wir nicht allzu lange Zeit verstreichen lassen, bevor wir an die Oberfläche zurückkehren." Sie dachte an die drei fremden und weisen Wesen dort oben, Jaquis verletzte Mitarbeiterin und ihre eigene Queste. Es kostete sie ein wenig Überwindung, daran zu denken, hier noch länger in engen unterirdischen Tunneln zu bleiben.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:30:59 von Djarrissa »

Mika

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« Antwort #2217 am: 10.03.2013, 19:05:14 »
Götter anbeten? Total in Ordnung. Geister anbeten? Kein Problem. Doch dann, wenn auf eines der Gebete sich eine von beiden Gruppen sich blicken ließ, sah die Sache ein wenig anders aus - zumindest von Mikas Standpunkt aus.
Mika hatte viel seltsame Sachen in den letzten Tagen erlebt und gesehen. Doch von einigen Sachen hatte die Bardin lediglich gehört und war ganz froh drum. Von Geistern hätte sie auch lieber nur gehört.
Als es im Gang dunkler wurde, hatte sich Mika noch nicht viel gedacht, doch der Nebel verschaffte ihr ein mulmiges Gefühl im Magen, dass beim Erscheinen des Geistes in Angst umschlug. Die bleiche Bardin versuchte sich klein zu machen und kroch langsam von dem Geist weg. Die Worte des Geistes, brachten nur wenig Beruhigung.

Sie wurde erst ruhiger, nachdem der Geist verschwunden war. Aber selbst danach brauchte die junge Frau etwas Zeit, bevor sie sich erholt hatte und sich wieder von ihrem Hosenboden erhob. Sie wirkte noch etwas unsicher, als sie sich zu Wort meldete: "Ich gehe auf jeden Fall mit. Eretria und ich hängen aus verschiedensten Gründen ein wenig aneinander. Aber nicht nur deshalb, würde ich sie nicht allein gehen lassen."
Die Geister waren der Gruppe zwar gut gesonnen, trotzdem blickte sich Mika, selbst während sie sprach, unsicher in dem Gang um. Sie hatte ihr unten viel erlebt und seltsame Sachen gesehen. Aber nachdem die Gruppe dem Geist begegnet war, schien der Bardin hier unten nichts mehr geheuer. Da waren ihr die seltsamen unsichtbaren Wesen in Himmelstor irgendwie lieber gewesen. Vor allem, weil sie damals keine Zeit gefunden hatte, um darüber nachzudenken, womit sie sich damals angelegt hatte.
"Aber bevor wir uns weiter beraten, sollten wir jetzt erstmal weitergehen. Bevor wir uns dem Wunsch der Geister widmen können, steht uns eine schwere Aufgabe bevor. Und wir nach Beendigung derer, sowieso nochmal neu nachdenken. Schließlich müssen wir sehen, wie es den Gefangen geht und so weiter."
Kaum hatte Mika das gesagt, wandte sie sich Djarrissa zu und sagte zu der Katzenfrau: "Djarrissa, kümmern wir uns um die Tür?"

Die junge Bardin versuchte schnellstmöglich mit Aktionismus die komischen Gedanken zu verdrängen - auch jenen, der ihr gerade zu Djarrissa durch den Kopf geschossen kam. Mika wollte einfach erstmal nicht mehr denken.
« Letzte Änderung: 10.03.2013, 19:07:54 von Mika »
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2218 am: 10.03.2013, 23:04:25 »
Djarissa machte sich noch einmal an der Tür zu schaffen - und sie erkannte, wie sie den Mechanismus ausschalten könnte. Aber wer auch immer die Falle gebaut hatte, wusste sehr genau, was er tat - sie erreichte den Mechanismus einfach nicht, selbst mit allem ihr zur Verfügung stehenden Werkzeug. Es war vermutlich nicht mehr als die Länge einer Fingerspitze, die fehlte, aber letztlich reichte es einfach nicht.

Der Rest der Gruppe nickte, als Mika erklärte, sie würde Eretria und Jacqui begleiten. "Wir sind zusammen hier runter gegangen, wir gehen auch zusammen wieder rauf", erklärte Vigor. Damit schien alles gesagt.

Doch bevor es weiter ging, galt es eine Hürde zu überwinden, die sich selbst für Mika und Djarissa als zu schwierig erwies - sie würden die Tür nicht öffnen können. Wie also sollten sie nun in Karaks Reich eindringen?

Die Frage beantwortete sich nur einen Moment später von alleine. Der Boden vor der Tür erzitterte leicht, schien sich zu verflüssigen - und Sekunden später versank die Tür Handbreit für Handbreit in einem schlammigen Untergrund. Aus dem dahinter liegenden Gang - die Gefährten sahen nun auf eine Seitenwand - waren ebenfalls Geräusche zu hören. Es klang, als würde Stein auf Stein schaben. Und dann ertönte die Stimme eines Mannes.

"Was für eine Scheiße ist das denn? Hallo? Hey, was ist das für ein Trick?! Macht diese verfluchte Mauer weg! Hey Leute! Lasst mich gefälligst wieder rein! Das ist nicht lustig!"
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Amani

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2219 am: 11.03.2013, 20:33:25 »
Vorsichtig bewegte sich Dok'Hae nahe an die Ecke, er war froh erstmal das Kliff umschifft zu haben, zu entscheiden ob er weiter in ein unbekanntes Labyrinth vordringen zu müssen. Er riskierte nur einen kurzen Blick und versuchte die Herkunft der Stimme zu sehen.[1]

Den Anderen bedeutete er mit einer Gest ruhig zu bleiben.
 1. Hide: 23, Spot 17

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