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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 134694 mal)

Beschreibung: Die Geschichte geht weiter...

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Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #750 am: 27.07.2010, 13:00:58 »
Eretria hörte den Ausführungen von Calfay aufmerksam zu. "Verzeihe mir, wenn ich etwas ungläubig schaue, Calfay. Aber wie kannst du etwas sein, was es eigentlich nicht geben kann? Entschuldige, aber wie kannst du den ein Drache sein?" Die Geweihte hörte sich eher irritiert an. Dann schüttelte sie den Kopf.
"Ich meine, wir alle haben doch im Grunde von Personen geträumt, die wie wir selber aussahen. Aliya sieht mir ähnlich und auch die anderen hier haben von Personen mit ihrem eigenen Aussehen geträumt." Die Frau lächelte leicht bei ihren nächsten Worten. "Und du siehst nicht unbedingt wie ein Fabelwesen aus, Calfay."

Waldemar

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #751 am: 28.07.2010, 07:26:15 »
"In der Nähe vom großen Wald hört man einiges von seltsamen wesen, aber selbst dort in meiner Heimat hat noch nie jemand einen Drachen gesehen, kaum jemand behauptet, dass es dort welche gibt und wenn es seltsame Wesen auf Thaikaris gibt, sind eigentlich immer ein paar Exemplare im Großen Wald vorhanden. Ich halte es jedoch für Möglich, dass es vor langer Zeit tatsächlich Drachen gab, denn irgendwoher müssen ja die Ideen für Bilder kommen, die von Drachen gemalt wurden. Das würde darauf hindeuten, dass die Träume vor langer langer Zeit spielten."
Ich kann es sehen, also kann ich es auch treffen.

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #752 am: 29.07.2010, 12:00:29 »
"Oh ooh! Arme Welt." Sagte Mika, kaum hatte Calfay behauptet, dass sie ihr Drache nicht weniger böse sei, als sie selbst.
Wer danach zu der Bardin schaute, sah sie unschuldig in den Himmel schauen. Dabei pfiff sie scheinbar, auch wenn, außer dem Knirschen ihrer Sohlen auf Stein und raschelnden Kleidern, kein weiterer Ton von ihr ausging.
Danach kehrte der Ernst zurück und sie schloss sich Waldemar an: "Ich denke auch, dass es mal Drachen gegeben haben muss. Wie sollten wir sonst auf die Idee kommen, dass es sie gibt? Aber ich muss zugeben, dass ich doch gewisse Zweifel habe, dass Calfays Geschichte wirklich mit unseren Träumen zusammenhängt, denn mit Garach dem Seelenfresser folgt eine weiterer Mythos in ihren Träumen." Insgeheim hoffte Mika aber, dass die Träume doch zusammenhingen, denn das hieße, dass es sowohl Garach und Drachen gegeben haben muss und damit diese Mythen einen echten Ursprung haben müssen.
Als Mika wieder schwieg, begann sie in ihrem Kopf zu kramen und versuchte herauszufinden, ob in ihrem Kopf nicht irgendwo Wissen versteckt lag. Sie fragte sich seltsamerweise erst nach sehr vielen Tagen, ob sie jemals von einem Sonnenvolk gehört hat. Oder von Qamaish. Auch sucht sie nach Wissensfetzen über Mythengestalten, wie Drachen und Garach. Vielleicht fällt ihr sogar eine Legendengestalt ein, die vielleicht zu den Gestalten aus den Träumen passen. Im Gefängnis hatte sie viele Geschichte gehört und vielleicht war etwas dabei[1].
Bei der Gelegenheit fiel Mika wieder die Frage ein, die sie Milan stellen wollte: "Milan?! Wenn du jemand in der Feste kennst, der alte Geschichten sammelt. Sowohl wahre Geschichten, als auch Mythen. Kanns du sie oder ihn mir vorstellen? Oder gibt es bei euch einen Ort, wo sowas vielleicht auch nachgelesen werden kann?"
 1. Bardenwissen 19; Wissen (Geschichte) 22;
« Letzte Änderung: 29.07.2010, 12:03:57 von Mika »
Mehr als du glaubst.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #753 am: 29.07.2010, 12:25:34 »
Mika dachte intensiv nach, konnte sich aber bei bestem Willen nicht erinnern, jemals von den Qamaish oder von einem Sonnenvolk gehört zu haben. Dafür wusste sie umso mehr über mythologische Gestalten. In ihrer Zeit im Gefängnis hatte sie nur wenig darüber gehört, doch als Kind hatten ihre Eltern ihr viele Geschichten erzählt.

So war Garach, der "Seelenfresser", eine Figur, die in vielfältiger Gestalt auftauchte, immer darauf aus, den Menschen Leid und Schaden zuzufügen. In manchen dieser Geschichten tauchte er in humanoider Gestalt auf, manchmal war er ein düsterer Schatten, der seine Opfer aus dem Hintergrund manipulierte, und wieder andere Geschichten stellten ihn als schreckliches Monster dar. Garach war ein universell einsetzbarer Bösewicht, der für praktisch jede Schreckgeschichte herhalten konnte.

Lediglich an eine Sache konnte sich Mika erinnern, die nicht mit Schauermärchen zu tun hatte. Ein entfernter Verwandter eines Nachbarn hatte vor einigen Jahren behauptet, Garach hätte ihn in der Nacht aufgesucht. Der Mann hatte allerdings zuvor seinen Verstand verloren - von einem Tag auf den anderen hatte er sich plötzlich wie ein Schwachsinniger verhalten. Mika hatte ihn aber nie kennengelernt, sondern nur die Gespräche ihrer Nachbarn mitbekommen.

Von Drachen hatte Mika deutlich weniger Geschichten gehört als über den dunklen Garach. Es gab das eine oder andere Lied, in dem ein Barde davon schwärmte, "wie ein Drache durch die Luft zu fliegen", und es gab vielleicht auch die eine oder andere Geschichte von bösen, zerstörungswütigen oder auch von weisen und edlen Drachen. Doch niemand, den Mika kannte, hatte je behauptet, einem Drachen begegnet zu sein, oder auch nur jemanden zu kennen, der das behauptete.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #754 am: 29.07.2010, 12:56:57 »
Der Rest des Tages verlief erfreulich ruhig. Ein leichter Regen kam noch auf, doch war dieser eher erfrischend als unangenehm und hielt auch nicht allzu lange an. Die junge Frau namens Makae freute sich offenbar auf die Stadt - Eretria vermutete, dass es für sie wie ein neuer Abschnitt war, und das Betreten der Stadt für sie vor allem das Ende einer grauenvollen Reise war. Die Priesterin sah darin auch die Chance, später noch einmal mit Makae zu reden und vielleicht etwas tiefer in ihre Erinnerungen vordringen zu können.

Schließlich erreichte die Karawane die Große Feste. Die Stadt bot ein beeindruckendes Bild: Eine zehn Meter hohe Mauer aus strahlend weißem Marmor schien jeden finsteren Eindringling schon durch ihren Anblick fernzuhalten. Nur die Türme, jeder von ihnen gute zwanzig Schritt hoch, überragten die Mauer. Fünfzig kreisförmig in der Stadt angeordnete, steinerne Wächter, die wie Halbgötter über die Bewohner der Stadt zu wachen schienen, untereinander verbunden durch massive Brücken.

Auf diesen Brücken waren bewaffnete Wachen zu sehen, ein Bild, das insbesondere Milan ins Stocken brachte: So lange er lebte, hatte er noch nie einen Soldaten dort oben gesehen. Auch vor dem großen, hölzernen Stadttor waren ungewöhnlich viele Wachen postiert - gute zwanzig Soldaten standen dort und kontrollierten die wenigen Neuankömmlinge, die gerade in die Stadt wollten.

Nur eine kleinere Händlerkarawane wartete auf Einlass, und kaum, dass die Gruppe, deren Anführer Milan so unerwartet geworden war, das Tor erreicht hatte, verschwand die andere Karawane auch schon in der Stadt.

Einer der Soldaten, bewaffnet mit einer Hellebarde, musterte die Gruppe aufmerksam. "Willkommen in der Großen Feste", sprach er mit lauter Stimme. "Ich brauche die Namen, Herkunft und Grund der Einreise für jeden einzelnen von euch, außerdem müssen wir eure Wagen und Ausrüstung kontrollieren. Wer Waffen bei sich führt, hat diese bei Sergeant Wilkos hier links neben mir zu melden."

Auch dies war etwas, das Milan nicht kannte. Für die Einreise in die Große Feste hatte man zwar schon immer seinen Namen und den Grund der Anreise angeben müssen, aber damit war die Prozedur eigentlich abgeschlossen.
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Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #755 am: 29.07.2010, 13:54:16 »
Eretria hörte die letzte Frage von Mika und plötzlich fiel ihr etwas ein, was sie noch nicht erzählt hatte, aber vielleicht wichtig werden könnte.
"Der Prophet hat mir erzählt, als er merkte, dass ich mich an ihn nicht erinnern konnte, dass ich nach einer Person suchen sollte, die mir helfen könnte. Ich sollte nach einem Mann suchen der Gazriel heißt. Dieser Mann könne jemanden dessen Seelenlied zeigen." Die Geweihte wirkte ein wenig schuldbewusst. "Ich konnte ihn nicht mehr danach fragen, wo dieser Mann lebt oder was das Seelenlied eigentlich ist. Aber ich denke wir können auch in der Großen Feste anfangen danach zu suchen." Man konnte der Frau anmerken, dass ihr das Versäumnis unangenehm war. "Es tut mir leid, dass ich zu langsam war, um den Propheten über diese Dinge zu befragen, aber er sagte dies erst als wir uns trennten und ihm hinterher zu laufen oder zu schreien hätte nichts gebracht."
Während des restlichen Verlaufs des Marsches zur Großen Feste blieb Eretria ruhig und pendelte zwischen Makae und Milan hin und her. Sie suchte offensichtlich die Nähe zu ihrem Freund und es war unschwer zu erkennen, dass sie recht nervös wirkte. Als die Stadt in Sichtweite kam, begann die Frau etwas umständlich sich noch einmal, soweit es ging vom Dreck der Straße zu säubern, auch wenn dieses Unterfangen kaum gelingen konnte. Aufmerksam nahm sie die vielen Soldaten wahr, die die Stadt bewachten. Diese Bewachung erschien ihr ziemlich aufwendig, fast als erwarte die Stadt einen Angriff.
Nichtsdestotrotz trat sie vor, als der Hellebardier sie befragte. Sie verneigte sich sogar leicht vor dem Soldaten und schenkte ihm dann ein aufrichtiges Lächeln.
"Danke für euer warmes Willkommen in eurer schönen Stadt. Ich bin Eretria, Geweihte von Mutter Sonne und den Zwei Monden. Mein Licht und mein Schatten Milan Tirkesson an meiner Seite hier kommt aus dieser Stadt. Wir sind hier um seine Eltern zu besuchen." Sie zeigte auf den Wagen, in dem Makae von ihr behandelt wurde. "Wir haben außerdem das Opfer eines Überfalls dabei, welches wir zwischen hier und Himmelstor gefunden haben. Die Frau heißt Makae und wird von mir behandelt. Ihre Karawane ist anscheinend von einer Räuberbande mit nahmen Morgensonne überfallen worden."
Dann wandte sich Eretria an den Sergeanten und erklärte dem Mann, welche Waffen und Rüstungen sie bei sich führte.

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #756 am: 29.07.2010, 21:32:25 »
Milan fand es schade, dass Calfay ihnen scheinbar nicht mehr über die Drachen aus ihren Träumen erzählen wollte, aber letztlich war er zu aufgeregt, um sich wirklich auf die Gespräche zu konzentrieren. Auf Mikas Frage hin dachte er nach: "Hm, auf Filidors Markt finden wir ganz sicher jemanden, der dir einige Geschichten erzählen kann. Dort wimmelt es nur so vor Geschichtenerzählern, wobei ich nicht alles von dem glauben würde, was sie einem manchmal erzählen." Milan erinnerte sich nur ungern an eine Geschichte aus seiner Jugend, als er mit Lémar und Tasha einem Schwindler aufgesessen war, der ihnen von einem Schatz in der Nähe der Großen Feste erzählt hatte. Natürlich gab es keinen, aber der Kerl hatte sich herrlich über ihre Gutgläubigkeit amüsiert. Lémar und Tasha hatten ihn nur zwei Tage später dafür büßen lassen. Über diese Gedanken verfiel Milan in zunehmendes Schweigen, das nur noch vehementer wurde, als er sah, wie die Stadt mittlerweile gesichert wurde. War die Morgensonne inzwischen eine solch große Bedrohung geworden?

"Was ist hier passiert?" wollte Milan von dem Soldaten wissen, nachdem Eretria ihm den Grund für ihren Besuch genannt hatte. "Ich bin doch noch gar nicht solange weg gewesen." Entsetzen stand Milan ins Gesicht geschrieben und Sorge darüber, was womöglich mit seiner Familie und seinen Freunden geschehen war.
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #757 am: 29.07.2010, 21:57:58 »
Der Soldat zog einen Moment seine Augenbraue hoch und sah Milan strafend an - offenbar wenig begeistert über den mangelnden Respekt, der ihm entgegen gebracht wurde. Dennoch antwortete er auf Milans Frage.

"Das hat gleich zwei Gründe. Zum einen sind diese Räuber, von denen euer Weib gerade gesprochen hat, in den letzten Tagen einiges aggressiver geworden. Es gab sogar Mordanschläge innerhalb der Feste... zwei davon erfolgreich. Wir wissen leider nicht, wie stark die Morgensonne inzwischen geworden ist, und um die Bürger so gut wie möglich zu schützen, ist die ganze Armee in Alarmbereitschaft."

Er blickte kurz über seine Schulter, ein wenig so, als wolle er sicher gehen, dass ihn niemand belauschte - eine leicht absurde Geste, in einer Situation, in der er von anderen Leuten umringt war. "Zum anderen... der Siddhai hat die Stadt verlassen, und er hat Anweisung gegeben, nach einer ganz bestimmten Person Ausschau zu halten. Muss ein irre gefährlicher Typ sein, wir haben den Befehl, ihn immer nur in Gruppen von mindestens zwanzig anzugreifen, sollte er auftauchen. Sein Name ist Gazriel. Also, solltet ihr jemandem mit dem Namen begegnen, ist mein Tipp: Seht zu, dass ihr weg kommt."
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Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #758 am: 29.07.2010, 22:19:22 »
Milan ging über den Blick des Mannes hinweg oder nahm ihn gar nicht wahr. Er war schockiert, als er hörte, dass es zwei erfolgreiche Mordanschläge - und wohl noch mehr weniger erfolgreiche - in der Stadt gegeben hatte. Auch die Erwähnung des Namens Gazriel beunruhigte Milan und wieder mussten sie sich die Frage stellen, zwischen welchen Fronten sie hier agierten und wem sie sich letztlich anschließen würden. Dass der Prophet ihnen riet zu einem solch gefährlichen Mann zu gehen, ließ Milan noch mehr an der Aufrichtigkeit des Mannes zweifeln. Trotzdem war er skeptisch, wie ein einziger Mann selbst den Siddhai so beunruhigen konnte.

"Bitte erzählt uns mehr über die Anschläge, doch lasst zuerst die Händler ein. Sie sind müde von der Wanderung und noch immer beunruhigt wegen dem Überfall auf die andere Karawane. Sie sollten nicht noch länger hier verweilen müssen."[1]
 1. Diplomatie 21
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Waldemar

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #759 am: 30.07.2010, 07:11:37 »
"Ich bin Waldemar, stamme aus Immerwald und bin im Auftrag der Stadtwache von Himmelstor nach Handelsfest unterwegs." Beantwortete Waldemar die Frage des Wächters, als er an der Reihe war. Zu dem Anderen Wächter gewandt sagte er: "Ich führe zwei Langbögen und ein Schwert mit, aber ich setze sie nur zur Selbstverteidigung oder zur Nahrungsjagt im Wald ein."
Ich kann es sehen, also kann ich es auch treffen.

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #760 am: 30.07.2010, 16:53:39 »
Du musst dich nicht entschuldigen. Kannst du doch nichts dafür, dass der Typ dann weg war. Immerhin haben wir jetzt eine Idee, wie wir dem Ganzen näher kommen können." Sagte Mika zu Eretria, als diese sich mehr einmal und völlig grundlos dafür entschuldigte, dass der so genannte Prophet ihr nicht mehr verraten hatte. "Und Danke, dass kann uns schon mal weiterhelfen."

"Mein Name ist Mika Fullet. Ich stamme aus Himmelstor. Auch ich bin im Auftrag der Stadtwache von Himmelstor auf dem Weg nach Handelsfest. Ich trage einen Rapier und einen Kurzbogen mit mir." Rasselte Mika erstmal alles runter, damit die Aufmerksamkeit von ihr weichen konnte.
Auch wenn die Bardin weit weg von der Heimat war, erfüllten sie die Wächter mit Unbehagen. Deshalb wollte Mika das Ganze sehr schnell hinter sich bringen. Ihrer Anspannung entsprechend wirkte die junge Frau etwas steif.
Was unbewusst ein wenig für Entspannung bei Mika sorgte, war der Name Gazriel, den Eretria schon genannt hatte. Die Worte die über den Mann, dem zu begegnen ein möglicherweise zweifelhaftes Vergnügen wäre, fallen gelassen wurden, sorgten für etwas Ablenkung.
Mehr als du glaubst.

Lucanor

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #761 am: 30.07.2010, 23:57:36 »
Während des letzten Stückes der Reise gingen Arue noch einige Gedanken durch den Kopf. Die Träume von denen ihre Mitreisenden sprachen beschäftigten sie doch sehr. Von so etwas hatte sie noch nie gehört und sie war sich nicht klar darüber ob sie die Anderen für verrückt halten, oder doch eher wegen dieser Träume bedauern sollte. Auch wenn sie nicht glaubte das diese Träume wirklich ein früheres leben gezeigt hatten, so war sie sich doch sicher das es nicht angenehm sein kann von solchen Dingen zu träumen.

Von der strengen Kontrolle am Tor war die Schneiderin sichtbar überrascht. Eine so genauen Inspektion hatte sie noch nicht erlebt.
Schnell antwortet sie dem Wachmann. "Mein Name ist Arue und bin eine fahrende Schneiderin die hier mit ihrem Handwerk etwas Geld verdienen will. Ach ja und aus richtung Himmelstor komme ich." Ihren genauen Ursprungsort wollte sie lieber nicht nennen, da sie befürchtete dass das zu viele Fragen aufwirft auf die sie lieber nicht antworten wollte.
Mit ein paar geschickten Handgriffen zog sie die Decke zurück mit denen sie die Sachen auf dem Wagen vor dem regen geschützt hatte.

Calfay Rin

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #762 am: 01.08.2010, 12:51:44 »
Dem Beispiel ihrer Freunde folgend zeigte Rin den Soldaten ihren Speer und stellte sich vor. "Mein Name ist Rin Silberhaar, ich bin mit den anderen aus Himmelstor gekommen und dies ist meine einzige Waffe." Sie dachte an das war Waldemar eben gesagt hatte.
"Zur Selbstverteidigung." fügte sie hinzu, um sicherzugehen dass sie richtig verstanden wurde.
"Der Grund warum wir hier halt machen ist... damit Milan seine Eltern besuchen kann." behauptete sie und warf selbigem einen belustigten Blick zu. Es war gut nicht immer nur an den Auftrag denken zu müssen. Heute waren sie hier als Touristen, morgen würden sie wieder auf der Straße sein, um eine kriminelle Untote zu verfolgen. So ist das Leben. dachte sie, entschlossen ihre Geschäftsreise zu geniessen, solange das möglich war.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #763 am: 02.08.2010, 21:47:21 »
Der Wachmann nickte auf Milans Vorschlag hin, und so wurde zunächst die Karawane abgefertigt, bis nur noch die Gefährten aus Himmelstor, Arue und Makae vor den Toren warteten.

Schließlich wandte sich der Soldat wieder der Gruppe zu. "Irgendjemand hat es auf höhere Beamte und andere wichtige Persönlichkeiten abgesehen. Es gab bereits fünf hinterhältige Mordversuche. Die ersten drei sind gescheitert, weil der Mörder schlecht gearbeitet hat. Aber er hat nach jedem Mal gelernt, und... die letzten beiden waren erfolgreich. Ein Offizier, einer der persönlichen Vertrauten von Livius. Das war vorgestern. Und letzte Nacht hat es den Hohen Richter Magrarsson erwischt. Besonders schade um ihn, er war dafür bekannt, selbst verfeindete Gegner vor Gericht wieder zusammen zu bringen, so dass sich am Ende der ganze Fall in Einigkeit aufgelöst hat."

Er schüttelte den Kopf, als er weitersprach. "Offiziell ist noch nicht bewiesen, dass die Ritter der Morgensonne irgendwas damit zu tun haben, aber das ist wohl klare Sache. Zuerst taucht eine durchgeknallte Räuberbande auf, und dann beginnt plötzlich ein Mörder sein blutiges Handwerk in der Stadt. Und das gerade zu einer Zeit, als der Siddhai die Stadt verlassen hat. Das ist ja wohl kein Zufall, die Räuber nutzen den Zeitpunkt, um den Gegner - uns - zu schwächen."

Schließlich wandte er sich noch an Arue und Calfay. "Und eure Herkunft?"
« Letzte Änderung: 02.08.2010, 21:47:55 von Sternenblut »
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Calfay Rin

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #764 am: 03.08.2010, 11:05:11 »
"Himmelstor, sagte ich doch." informierte Rin den Soldaten, der über seine eigene Geschichte offenbar vergessen hatte was sie ihm kurz zuvor noch gesagt hatte. Wahrscheinlich würde er es auch gleich wieder vergessen, denn etwas an seiner Erzählung interessierte Rin, weshalb sie nachfragte. "Wo ist euer Siddhai denn hingegangen?"
Vielleicht hätte er besser nicht so laut verkündet dass er die Stadt verliess, wenn Kriminelle das als Einladung sahen in der Grossen Feste ihr Unwesen zu treiben. "Habt ihr Drohungen erhalten, bevor die Morde begannen?"

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