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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 135667 mal)

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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #840 am: 27.08.2010, 15:42:33 »
Lémar setzte sich und sah sich in der Runde um. "Also", brach er das Schweigen, "wie genau habt ihr Milan kennen gelernt? Ihr macht den Eindruck, als würdet ihr alle schon lange zusammen arbeiten, dabei war er gar nicht so lange weg..."
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #841 am: 27.08.2010, 19:38:55 »
Als der Haushofmeister verschwunden war, blickte Eretria lächelnd zu Milan. Ihre Augen funkelten, als sie ihn leise ansprach, weil sie eigentlich keine Ahnung hatte, ob dieses Haus genauso Ohren hatte, wie ein Tempel von Mutter Sonne und den Zwei Monden. Auch dort gingen Geschichten schneller rum, als eine Geweihte es sich vorstellen konnte. Je nachdem wie groß dieses Haus war, würde sicherlich die Dienerschaft sehr interessiert sein, was die Verlobte des jungen Herrn so erzählte. Sie legte die Arme um den Hals ihres Freundes und gab ihm einen Kuss:
"Ich gestehe, dass du mich überrascht hast, Milan und zwar sehr angenehm. Ich gebe allerdings zu, dass ich mir eine Verlobung immer etwas anders vorgestellt habe, als vor den Augen eines Haushofmeisters." Eretria schien nicht verärgert, ganz im Gegenteil, sie war ausgesprochen guter Laune. "Ich hätte nicht gedacht, dass deine Familie so wohnt. Das ist ..." Die junge Priesterin suchte sichtlich nach einem passenden Begriff "... überwältigend. So ein Haus hatte ich bisher nur von außen gesehen." Die Stimme schwankte zwischen Begeisterung und Unsicherheit. Die blonde Priesterin hatte offensichtlich mit so etwas wenig Erfahrung, war aber fast kindlich begeistert von den ersten Eindrücken.

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #842 am: 27.08.2010, 22:18:27 »
Milan begann irgendetwas Wirres zu stottern, während er versuchte, verständliche Worte zu finden. Wie hatte ihm das auch nur raus rutschen können? Aber anscheinend schien Eretria überhaupt kein Problem damit zu haben. Schließlich räusperte er sich.
"Nun ja, wie du weißt, hat mich all das Geld und das überwältigende Haus auch nicht hier gehalten. Mein Vater hat all das über viele Jahre aufgebaut und dafür hart gearbeitet. Für ihn ist es ein Ausdruck seines Erfolgs, aber was sollte es mir schon bedeuten? Es ist zwar mein Zuhause, aber ich habe nichts dazu beigetragen. Vielleicht war das immer das Problem. Mein Vater hatte alles schon erreicht und ich sollte dann einfach in seine riesigen Fußstapfen treten, ohne wirklich etwas dafür getan zu haben. Du solltest aber nicht glauben, nur weil meine Eltern im Wohlstand leben, dass sie deshalb unangenehme Menschen wären, die mit einem Stock im Hintern durch die Gegend laufen. Sie sind ganz normal. Manchmal ein bisschen verklempt, aber eigentlich..." Er lächelte. "Aber eigentlich doch ganz in Ordnung." Die letzten Worten galten wohl eher dem stürmischen und sehr emotionalen Auftritt seines Haushofmeisters, den er so noch nie erlebt hatte.

Wieder räusperte er sich und sah nun sehr ernst aus. "Was mich dazu bringt, dass sie dich in unserer Familie wärmstens Willkommen heißen werden. Meine Mutter wird dich lieben und mein Vater erst, wahrscheinlich sogar noch mehr als ich." Er lachte kurz nervös, aber dann änderte sich sein Gesichtsausdruck wieder. Er wurde rot und schien mit einer dicken und recht trockenen Kröte in seinem Hals zu kämpfen, weil er sich schon wieder räusperte, bevor er sich ein wenig löste, ihre Hände nahm und auf ein Knie ging. Eilig kramte er in den versteckten Taschen seiner Sachen nach etwas und zog es heraus. Dann sah er Eretria an. "Und weil dem so ist, würde mein Vater mir den Kopf abreißen, wenn ich nicht so anständig wäre, dir einen vernünftigen Antrag zu machen." Er lächelte kurz. "Ich weiß nicht, wann ich je hierher zurückkehre, ob ich je den Handelsbetrieb meines Vaters übernehmen werde und so kann ich nicht sagen, ob ich dir diesen Luxus hier werde bieten können. Im Prinzip bin ich also ein armer Schlucker." Er lachte, obwohl es eher traurig klang. "Aber seit ich dich kenne, hast du nicht nur mein Leben, sondern auch mich verändert und zwar grundlegend. Du bist verständnisvoll, einfühlsam und intelligent, und du kannst sehr leidenschaftlich sein. Du weißt, was du willst, und..." Er sah kurz weg. "Du schwankst nie in deinen Entscheidungen. An erster Stelle stehen immer die, die du liebst." Im Prinzip war sie sein komplettes Gegenteil, wenn er sich das jetzt so überlegte. "Ich weiß, dass es sehr überstürzt ist und dass ich dich hätte fragen sollen, bevor ich es unserem Haushofmeister einfach so sage, aber...ich hätte in diesem Moment einfach keine bessere Bezeichnung für unsere Beziehung finden können." Er nahm den kleinen Gegenstand, der sich in seiner Hand erwärmt hatte. Eretria konnte erkennen, dass es sich um einen sehr grazilen und einfach gearbeiteten Silberring handelte. Wahrscheinlich war er nicht einmal soviel Wert wie eine der Tagesrationen, die sie unterwegs von den Händlern gekauft hatten. Die glatte Oberfläche aber glänzte und spiegelte für einen kurzen Augenblick ihrer beider Gesichter. Wieder räusperte sich Milan. Er setzte mehrere Male dazu an, etwas zu sagen, bis er einmal tief Luft holte und fragte: "Willst du meine Frau werden?"
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Waldemar

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #843 am: 27.08.2010, 22:53:41 »
Waldemar blickte Lémar an "Wir wurden relativ plötzlich zusammengewürfelt, die einzige Gemeinsamkeit die wir zu dem Zeitpunkt hatten war, dass wir zur selben Zeit am selben Ort waren und dort eine ähnliche Reaktion auf die Umstände zeigten. Man könnte das Ganze Zufall nennen, oder Vorsehung oder - wie es mittlerweile scheint - Schiksal." Dabei blickte sich Waldemar zu den Anderen um um eine Bestätigung seiner Worte zu erhalten. "Wir haben das Ein oder Andere in dieser Zeit durchgemacht und über Milan lässt sich auf jeden Fall sagen, dass er das Herz am rechten Fleck hat. Und das würde ich auch bei keinem Anderen hier abstreiten."
Ich kann es sehen, also kann ich es auch treffen.

Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #844 am: 27.08.2010, 23:35:44 »
Eretria hörte die Ausführungen Milans ruhig an. Kein einziges Mal machte sie Anstalten etwas zu sagen. Als Milan geendet hatte, stand die Geweihte einen Augenblick völlig starr da. Der Gesichtsausdruck der jungen Frau war schwer einzuschätzen. Fast schien es, als sei sie vor Schreck erstarrt.
Die Priesterin verkürzte den Abstand zwischen sich und dem Schwertkämpfer und fixierte nur den Ring, den ihr Freund anbot. So sprach sie die ersten Worte mit gesenktem Kopf und Milan konnte den Gesichtsausdruck nicht erkennen, den sie dabei aufgesetzt hatte.
"Ich habe nicht damit gerechnet, dass dies alles so aussieht, wie es nun einmal aussieht. Natürlich habe ich irgendwie gewusst, dass deine Eltern reich sind, aber so reich ..." Die Stimme der Priesterin setzte einen Augenblick aus. Dann fuhr sie fort. "ich ... ach verdammt ... Milan all dies ist wunderschön, aber ohne dich hier in diesem Hause ist dies nur Tand, wertloser Plunder. Dies hier hingegen ist das wertvollste, was mir je geschenkt worden ist." Eretria griff nach dem Ring.
"Ich brauche nicht diesen Reichtum, um dich zu lieben, Milan. Du bist es, den ich will. Ja, ich will deine Frau werden, mein Licht und mein Schatten." Eretria hob den Blick und Milan konnte erkennen, dass Tränen der Frau über das Gesicht liefen. Dann schlang sie die Arme um den Hals von Milan und dieser merkte, dass Eretria an seinem Hals weinte. Leise weinte sie an der Schulter ihres Freundes, doch dann musste sie auf einmal lachen. "Verdammt, ich wollte deiner Mutter gefallen, jetzt sehe ich verheult aus."

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #845 am: 28.08.2010, 00:04:13 »
"Oh ja, das hat er", stimmte Lémar zu. "Ich muss euch irgendwann mal davon erzählen, wie er selbstlos einen Betrunkenen vor einer Schlägerbande beschützt hat, und zwar mit Hilfe einer Rumflasche und einer Katze."

Tasha kicherte sofort los, als Lémar seine Geschichte andeutete.
"Ihm ist immer was eingefallen, wenn es Probleme gab. Die Ideen haben nicht immer funktioniert, aber zumindest hatte er immer Ideen. Und mein lieber Bruder hier war sehr begabt darin, für die nötigen Probleme zu sorgen."

Lémar hob verteidigend die Hände. "Hey, ich habe mich immer nur darum bemüht, dass ihr beide genug Spaß habt. Man ist schließlich nur einmal jung."
Dann wandte er sich wieder an Milans Gefährten. "Was war das für eine Situation? Milan erzählte was von der Stadtwache?"
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Waldemar

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #846 am: 28.08.2010, 07:15:39 »
"Mit einer Katze?" Fragte Waldemar ungläubig. Die Rumflasche klang ja einleuchtent, ihm fielen spontan zwei Möglichkeiten ein was man mit einer Flasche Rum machen kommte, wenn man es mit Randalierern zu tun hatte, aber wie man eine Katze hilfreich einsetzen konnte war ihm ein Rätsel. "Das würde mich in der Tat interessieren."
Kurz war er sich unschlüssig wieviel er Lémar erzählen sollte, dann beschloss er doch noch ein paar Andeutungen zu machen.
"Wir waren Zeugen eines Verbrechens und die Stadtwache von Himmelstor hatte uns um Hilfe gebeten. So haben wir - zumindest die meisten - uns kennengelernt. Gewissermaßen sind wir immernoch deswegen gemeinsam unterwegs."
Ich kann es sehen, also kann ich es auch treffen.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #847 am: 28.08.2010, 10:07:10 »
Tasha sah Waldemar kopfschüttelnd, aber mit einem breiten Grinsen an. "Milan im Auftrag der Stadtwache... ich wusste, er würde irgendwann auf die schiefe Bahn geraten." Sie zwinkerte Waldemar freundlich zu, bevor sie wieder ansetzte. "Und die Priesterin? Er sah aus, als hätte er ganz und gar sein Herz verloren. Übrigens zum ersten Mal."
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Calfay Rin

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #848 am: 28.08.2010, 10:54:34 »
"Es war Liebe auf den ersten Blick." log Rin, denn eigentlich wusste sie nicht wann sich die beiden verliebt hatten. Es musste irgendwann an dem Tag gewesen sein, an dem sie alle den Dunklen Träumer und die Ergebenen besiegt hatten. Seit diesem Tag waren sie immer zusammen gewesen. "Ich weiss nicht all zu viel darüber, warum fragt ihr die beiden nicht selbst wenn sie wiederkommen?"
Milans zwei Freunde mit einem zufriedenen Lächeln bedenkend, begann die Forscherin nachzuforschen. "Warum erzählt ihr uns in der Zwischenzeit nicht ein paar eurer aussergewöhnlichen Erlebnisse? Mika, hier neben mir, ist eine Bardin." Hierbei wies sie auf ihre untypisch ruhige Sitznachbarin. Der offensichtliche Reichtum der Tirkessons musste ihr die Sprache verschlagen haben, doch sie wusste, wenn Mika einmal in Fahrt kam würde sie gar nicht mehr aufhören zu reden. "Ich selbst sammle Informationen einer anderen Art... Fakten und Tatsachen. Mysteriöse Ereignisse, die sich mit neuen Erkenntnissen vielleicht erklären lassen. Wenn euch etwas einfällt, erzählt ruhig los. Wir sind gute Zuhörer."
Selbst wenn die Geschichten nur halb so spektakulär sein sollten wie es den Anschein hatte, Rin wollte ihren freien Tag in einer Villa, mit kostenloser Verpflegung nicht schweigend verbringen. Dazu war er zu kostbar.
« Letzte Änderung: 28.08.2010, 10:56:10 von Calfay Rin »

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #849 am: 28.08.2010, 20:58:48 »
"Freunde erzählen immer noch andere Details, als die Betroffenen selbst. Und genau die sind es normalerweise, die die Geschichte richtig interessant machen", erklärte Lémar mit einem leichten Grinsen.

Als Calfay ihn nach außergewöhnlichen Ereignissen fragte, dachte er kurz nach. "Ich schätze, die Begegnung mit diesem Gazriel war in der letzten Zeit das Ungewöhnlichste. Es war so... wie soll ich sagen... es war, als könne er direkt in mich hinein schauen. Hatte etwas unheimliches, aber gleichzeitig war es, als würde ich mit einem guten Freund reden. In gewisser Weise... er hat mich angesehen und verstanden, wer ich bin und was ich brauche. Das trifft es wohl am besten."

Lémar lächelte. "Ihr seid ihm also auch begegnet? Hat er sich mit euch unterhalten? Was hat er gesagt?"
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Calfay Rin

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #850 am: 28.08.2010, 21:52:07 »
"Er hat Mika zugehört als sie Laute gespielt hat, danach hat er sogar ein Lied mit ihr angestimmt. Er hat sehr schön gesungen und nett war er auch." Rin machte eine Pause. Dass er nett gewesen war, daran bestand kein Zweifel. Aber was hatte er dabei gedacht? Es war ihr unmöglich gewesen an seinem Äusseren irgendwelche Gedanken abzulesen und sie hatte ihn eher suspekt gefunden als vertrauenswürdig. "Etwas an ihm war seltsam. Ich könnte nicht genau sagen was es ist..." Sein Lächeln. Die Art wie ihm jedermann hinterherstarrte. Er war ganz offensichtlich kein normaler Mensch. Was war er dann? Welchem Beruf ging er nach, dass er sich solch teure Kleider leisten konnte?
Zu viele ungeklärte Fragen umwoben diesen Gazriel als dass Rin sich ein ein klares Bild von ihm machen konnte.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #851 am: 29.08.2010, 12:10:30 »
Lémar lachte leise, als Calfay über Gazriel sprach. "So ziemlich alles an ihm war seltsam, das ist keine Frage. Trotzdem glaube ich, dass er ein guter Kerl ist, egal was die Siddhai sagen. Und das glaube ich so lange, bis ich einen echten Gegenbeweis sehe."

In dem Moment öffnete sich die Tür, und eine junge Frau in weißer Dienstmädchen-Kleidung betrat den Raum. "Guten Tag", meinte sie schüchtern, als sie die große Gruppe erblickte. Sie trug ein großes Tablett mit Gläsern aus Kristallglas sowie zwei Karaffen in den Händen. Als ihr Blick auf Lémar fiel, schien ein wenig von ihrer Schüchternheit zu weichen, und sie lächelte dem jungen Mann zu.

"Ich bringe die Getränke, klares Wasser und Rotwein, ein Import aus Münzbaum. Was darf ich einschenken?"
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Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #852 am: 29.08.2010, 16:34:26 »
Milan atmete laut hörbar aus, um seine Erleichterung kund zu tun, während er Eretria Zeit ließ und selbst die Umarmung sehr genoss. Still lächelte er vor sich hin und musste mir ihr lachen, als sie sich Sorgen darum machte, dass sie nun verheult zu seiner Mutter gehen würde. Er fuhr sanft über ihre Wange, um die Tränen zu trocknen. "Ach, weißt du, wenn meine Mutter davon erfährt, was für eine wunderbare Schwiegertochter sie haben wird, werdet ihr euch gar nicht mehr so unähnlich sehen." Milan lachte wieder und küsste sie sanft, bevor er den Ring aus ihrer Hand nahm und ihn an ihren Finger steckte. "Mein Licht und mein Schatten, ich gelobe hiermit, dass ich dich beschütze und dich auf Händen trage und dass ich dir immer ein...also, dass ich versuche, dir immer ein guter Mann zu sein." Er lächelte schüchtern und verunsichert.
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Calfay Rin

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #853 am: 29.08.2010, 16:58:15 »
Im Zweifel für den Angeklagten, dachte Rin. Doch sie hatte nicht vor über Gazriel Recht zu sprechen und ein bisschen Vorsicht konnte nicht schaden, wenn man potentiell gefährliche Dinge erforschte, ob es nun Gegenstände, Tiere oder Menschen waren. Sie beschloss sich Lémars positiv Meinung ebenso zu merken wie die negative Meinung der Stadtwache und den Mann wenn sie ihn das nächste Mal sah auf Herz und Nieren zu prüfen.

Als das Dienstmädchen mit den Getränken kam antwortete sie "Ich glaube es würde reichen wenn ihr es auf den Tisch stellt. Einschenken können wir uns auch selbst." Dies war keineswegs unfreundlich gemeint und sie hatte nicht vor die ganze Weinflasche auszutrinken. Es kam ihr ganz einfach seltsam vor so bedient zu werden, wo sie nicht einmal dafür bezahlte, sondern nur ein eingeladener Gast war.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #854 am: 29.08.2010, 17:24:06 »
Das Dienstmädchen sah Calfay einen Moment irritiert an, dann stellte sie das Tablett auf den Tisch. "Wie... wie ihr wünscht", erwiderte sie, nun wieder sichtlich verunsichert. "Kann ich euch sonst noch zu Diensten sein?"

Es war Lémar, der das Wort ergriff. "Alles in Ordnung, Ziraya. Unsere Freunde hier sind es einfach nicht gewohnt, so hervorragend bedient zu werden. Vielen lieben Dank."

Das Mädchen lächelte Lémar dankbar an, machte dann einen Knicks und verließ den Raum wieder. Als sie hinaus gegangen war, sah Tasha ihren Bruder vorwurfsvoll an. "Ziraya? Wann hast du..."
"Letzte Woche", erwiderte Lémar, "sie hatte Feierabend, es regnete, sie war auf dem Heimweg, ich habe sie unter meinem Mantel vor dem Regen beschützt..."

Noch während Lémar erzählte, winkte Tasha ab. "Du brauchst nicht weiter zu reden, Bruderherz. Bitte, bitte nicht weiter reden."


Kurz nachdem Milan Eretria den Ring angesteckt hatte, kam Karol wieder zu den beiden zurück. "Eure Mutter erwartet euch nun, junger Herr", erklärte er. "Euch und eure Verlobte."

Er lächelte, und knetete leicht nervös seine Hände. Eine Geste, die Milan noch nie bei dem Haushofmeister gesehen hatte.
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