Als Arue davon sprach, dass sein Vater vielleicht das Geschäft verhindern wollte, sah Milan die Schneiderin an, als sei er gerade beinahe von einer Kutsche überfahren worden. Warum war ihm der Gedanke nie gekommen? Wieso ging er davon aus, dass sein Vater mit diesem Acqueas gemeinsame Sache machte, anstatt anzunehmen, dass sein Vater andere, bessere Motive verfolgte? Hatte er denn wirklich so wenig Vertrauen zu dem Mann, zu dem er doch aufsah, den er - wenn er ihn auch oft nicht verstand - doch verehrte und als Vorbild schätzte?
Ungläubig schüttelte Milan den Kopf über sich selbst, auch wenn es in diesem Moment so wirken musste, als würde er das Streitgespräch zwischen Mika und Moandor meinen. Als Moandor verkündet hatte, er würde keine weiteren Informationen offenbaren, erhob sich Milan. "Das stimmt, der Tag fängt so an, wie der letzte meiner Meinung nach aufgehört hat." Er schwieg kurz und dachte an Beldins Gesicht bei seinem Abschied. "Vielleicht sind wir darum ein wenig gereizt und Euch, Moandor, kann man nach der morgendlichen Behandlung wohl auch keinen Vorwurf machen, dass Ihr ein Wort unserer Mika vielleicht überbewertet. Aber Arue hat vollkommen Recht, es bringt uns doch rein gar nichts, wenn wir streiten. Wir können damit nichts bewegen...schon gar keinen Elfen...", murmelte der junge Tirkesson in sich hinein. "Die Frage, Moandor, die für mich jetzt im Raum steht, ist, ob Ihr weiter an Nachforschungen in Bezug auf Acqueas und das tote Mädchen interessiert seid, oder ob Ihr genug Informationen gesammelt habt. Wenn dem so ist, verfolgen wir keine gemeinsamen Ziele mehr und wenn wir gefrühstückt haben, würde ich Euch auffordern müssen, uns zu verlassen, denn auch wenn wir keine Agenten sind..." Milan lächelte Eretria an. "So müssen wir unsere Pläne mehr oder minder im Geheimen halten, zumal uns der Eindruck nicht verlassen will, dass uns jemand oder etwas überwacht." Milan gedachte der Visionen und Träume, die sie gehabt hatten. "Ich denke, dass Ihr das nachvollziehen könnt, so wie wir, auch wenn es manchen von uns schwer fällt, akzeptieren müssen, dass Ihr nicht mehr über Euren Auftrag preisgeben könnt. Und da Ihr hier nicht verhört werden sollt, wie Ihr vielleicht das Gefühl habt, so können wir Euch nicht zwingen, etwas zu sagen. Wir müssen nur wissen, in welcher Hinsicht wir zueinander stehen."
Milan sah Moandor abwartend an, bevor er zu Arue hinüber sah und ihr zu nickte. Er formte ein stummes Danke in ihre Richtung und wandte sich wieder zu Moandor um.