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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 132076 mal)

Beschreibung: Die Geschichte geht weiter...

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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1245 am: 10.01.2011, 00:11:37 »
Maruiko schwieg einen Moment, und zunächst glaubte Mika schon, der Schildgeist wolle ihr nicht antworten. Dann plötzlich blickte er sie direkt an. "Nachdem sie anfangs schneller gereist ist, lässt sie sich nun Zeit... sie geht wohl nicht davon aus, dass sie verfolgt wird. Sie ist zwar deutlich schneller als ein Mensch, aber sie mag es nicht, am Tag zu reisen. Wenn sie ihre Geschwindigkeit nicht erhöht, dann habt ihr noch gute vier bis fünf Tage Vorsprung."
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1246 am: 10.01.2011, 09:44:54 »
Mika gefiel die Antwort von Mauriko nicht unbedingt. Vier bis fünf Tage Vorsprung klang nach viel Platz für Ablenkung der Gruppe. Unter diesen Umständen war es schwer ihre Gefährten auf Kurs zu halten.
Kurz bevor Mika sich bereit zeigen wollte, vielleicht länger in der Stadt zu bleiben, fiel ihr etwas in der Formulierung von Mauriko auf. Die Bardin hatte die Worte des körperlosen Geistes mehrfach im Kopf herumgedreht und erst nach einigen Sekunden den Haken erkannt.
"Mal eine kurze Frage nochmal: Wenn du sagst, dass das Mädchen schneller ist, als ein Mensch, dann müssten wir uns jetzt eigentlich sputen, oder? Ich meine, wir reisen nur tagsüber und nur ich besitze ein Pferd und Arue einen Esel. Dementsprechend sind wir nicht schneller als ein Mensch und müssten auf Dauer damit rechnen, dass wir eingeholt werden." Mika hatte im Anschluss daran noch einen zweiten Gedanken, aber den verschwieg sie erstmal, weil sie zuerst die eine Antwort haben wollte.
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1247 am: 10.01.2011, 10:05:25 »
Etwas verwirrt zog Maruiko seine Augenbrauen zusammen. "Nein, du hast mich missverstanden. Mit der Geschwindigkeit, mit der ihr bisher gereist seid, und unter Berücksichtigung der Straßenverhältnisse, werdet ihr nach aktuellem Stand vier bis fünf Tage vor dem Mädchen dort sein. Natürlich kann es sein, dass sie sich am Ende doch noch sputet, auch wenn es im Augenblick nicht danach aussieht. Und ich weiß natürlich nicht, ob ihr auf dem Weg nicht noch einmal aufgehalten werdet. Insofern würde ich euch empfehlen, nicht allzu sehr zu trödeln."
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1248 am: 10.01.2011, 13:00:23 »
"Jepp. Ich hatte dich missverstanden. Ich danke dir Mauriko. Manchmal kannst du ein wahrer Schatz sein." Sagte Mika schmeichelnd und lächelte den körperlosen Kopf an.
Danach wandte sich die Bardin wieder der Gruppe zu und stellte fest: "Angesichts der Lage, die uns Mauriko vorschildert hat, sollten wir wirklich bald die Stadt verlassen. Am besten wohl Morgen. Spätestens Übermorgen. Denn wir sollten für ungeahnte Eventualitäten doch noch ein Polster übrig behalten. Dementsprechend sollten wir uns wirklich gut überlegen, was wir noch alles in Angriff nehmen." Sagte Mika, die sich weiterhin darum bemühte, die Gruppe auf Kurs zu halten.
Die Hinweise von Mauriko spielten ihr, so zumindest ihre Überzeugung, in die Hände. Denn der Schildgeist hatte allen gerade gezeigt, dass Zeit ein wertvolles Gut war, dass die Gruppe bewahren sollte.
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Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1249 am: 11.01.2011, 11:31:08 »
Eretria war durch den Zeitdruckm den Mika aufbauen wollte etwas irritiert, aber zunächst galt es Moandor zu antworten.
"Ich denke für einen Besuch bei Acqueas gilt das Gleiche, wie für einen Besuch in diesem Haus. Was macht die Profession des Mannes, den man besuchen will für einen Unterschied bei dem eigenen Verhalten?" Die Worte der Priesterin waren freundlich fragend und sie war weit davon entfernt anklagend zu klingen. Dann wandte sich die blonde Frau an die Pläne schmiedende Sängerin.
"Du hast recht, wenn du auf das Tempo drückst, Mika. Aber wir sollten nicht etwas entscheiden, bevor wir nicht wissen, ob es die richtige Entscheidung ist,  nicht wahr? Einfach jetzt zu sagen, dass wir morgen weiterreisen, macht keinen Sinn. Ich denke Fakt ist, und dies wissen wir alle, dass wir nicht trödeln sollten. Natürlich ist es bedauerlich, dass wir nur das Wort eines unbekannten Auftraggebers haben, dass es eine Verbindung zwischen dem Mädchen und dem Waffenhändler geben soll. Etwas greifbares wäre mir auch lieber. Nichtsdestotrotz halte ich es für eine gute Idee, den Mann aufzusuchen, um etwas mehr über ihn zu erfahren. Ich bevorzuge den direkten Weg, weil ich für etwas anderes wenig geeignet bin. Wenn die Mehrheit aber der Meinung ist, wir müssten dort eher heimlich hin, trage ich dies auch. Nur können wir dies kaum am helllichten Tage dann machen, oder?" Die Priesterin grinste leicht. "Daher sollten wir auf jeden Fall den Kontakt heute noch aufsuchen. Wir erfahren etwas und jede Information ist doch wichtig, die wir sammeln können?"

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1250 am: 11.01.2011, 12:45:27 »
"Wir müssen uns jetzt nicht entscheiden, wann wir genau abreisen. Das Verlange ich nicht. Ich möchte nur, dass sich alle hier bewußt sind, dass wir keine Chance haben allen Sachen auf den Grund zu gehen." Sagte die ein klein wenig missverstandene Mika. "Anders gesagt: Erwartet keine Lösung eines Problems, weil wir spätestens Übermorgen abreisen sollten und entscheidet euch, welchem Problem ihr nachgehen wollt. Wollt ihr den Attentäter verfolgen? Oder lieber diesen Acqueas nachspüren?"
Nachdem sich Mika am Anfang nur an Eretria gewandt hatte, schaute sie bei ihren Fragen dann nach und nach alle Weggefährten an.
Nach einigen Sekunden sagte sie dann: "Calfay wollte zum Beispiel vorhin nach Möglichkeit dem Attentäter hinterher spüren. In ihrem Eifer war sie kaum zu bremsen. Dementsprechend wäre wohl Tashas Kontakt unser Ziel. Eretria möchte zu Acqueas. Die Gründe hat sie gerade selbst genannt. Wir haben also zwei Wege und zwei Meinungen. Zumindest wirkte Calfay vorhin sehr überzeugt." Stellte Mika dann nochmal klar dar, wo sie das Problem sah.
"Die Gruppe trennen mag ich nicht. Milan ist definitiv gefährdet. Ich unter Umständen auch, selbst wenn das Traum-Ich von Milan interessanter sein dürfte. Acqueas würde ich angesichts der Geschichte nach Möglichkeit geschlossen gegenübertreten. Er scheint kein ungefährlicher Mann. Außerdem wäre es sinnig eine Sache mit Nachdruck zu verfolgen, als viele Sachen mit halben Herzen. Denkt ihr nicht auch?" Führte die Bardin in ungewohnt ruhigen und überlegten Ton aus.
"Ich muss gestehen, dass mir die Entscheidung sehr schwer fällt. Ich muss nochmal ein, zwei Minuten in mich gehen. Aber ich denke, dass wir eine Entscheidung fällen sollten."
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Rex Macallan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1251 am: 11.01.2011, 12:56:43 »
"Nun ich sehe da schon einen Unterschied, aber ich denke mir, dass ein Einbruch nur dann erfolgreich sein würde, wenn der Kerl irgendwo sein heimliches Tagebuch herumliegen gelassen hat... Allerdings spielt die Tageszeit bei solchen Dingen keine Rolle, sondern nur, die Tatsache dass die Wohnung oder das Haus in das man gelangen will unbewacht ist... Moandor zuckte mit den Schultern und stellt seine leere Teetasse ab.

"Ich schließe mich gerne einer Mehrheitsentscheidung an, ich bin nämlich auch nicht gerade als Meistereinbrecher bekannt. Aber bei einem Treffen mit Acqueas würde ich gerne außen vor bleiben und mir während dessen die nähere Umgebung genauer ansehen... Immerhin ist der Anlass des Gesprächs ja offiziell gar nicht von meinem Interesse..."
Er hatte kein Interesse daran Acqueas auf die Nase zu binden, dass er -  und damit auch andere Leute - sich für seine Arbeit interessierten. Sicherlich war es eine geheime Organisation, aber wenn jemand über Untote gebieten konnte, dann musste er zwangsläufig schonmal mehr als andere wissen, warum also nicht auch über Moandors Auftraggeber? Denen wäre es sicher lieb, wenn ihre Interessen so lange wie möglich unerkannt blieben, befand Moandor.

"Was die Verfolgung des Attentäters angeht muss ich mich mehr oder minder enthalten, das ist für mich eine sehr neue Geschichte. Aber wie gesagt, ich beuge mich dem Mehrheitsentscheid und werde auch in so einem Fall versuchen meinen Beitrag zu leisten. Was die Trennung dieser Gruppe angeht schließe ich mich Mika an. Sowas sollte man nur machen, wenn sich niemand in der Gruppe selbst in Gefahr befindet."
Die zahlreichen Anspielungen auf die Träume seiner Gefährten schien Moandor zu überhören. Er wusste zwar überhaupt nicht worum es dabei ging, aber da man es ihm nicht erklärt hatte, schloss er daraus, dass es für ihre Zusammenarbeit nicht wichtig war und ihn auch nicht zu interessieren hatte. Dahinter mochte vielleicht eine interessante Geschichte stecken, aber bis zu diesem Moment hatte Moandor noch nicht den Eindruck, dass es etwas mit ihm oder seinem Auftrag zu tun hatte, also lies er es darauf bewenden.

Calfay Rin

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1252 am: 11.01.2011, 13:24:06 »
Rin nickte, dann schüttelte sie den Kopf. "Der Attentäter hat meine Aufmerksamkeit geweckt, weil er mich an den Fall in Himmelstor erinnert. Solange wir hier sind will ich mein Bestes tun den Kerl unschädlich zu machen. Nun, da es der Mörder zudem auf Milan abgesehen hat finde ich es noch wichtiger ihn zu erwischen, bevor er uns erwischt. Auf die Stadtwache ist kaum Verlass, wenn sie es nach so vielen Morden nicht geschafft haben den Attentäter zu fangen, obwohl seine Identität bekannt ist." Dann blickte sie Mika an, die offensichtlich versuchte den ganzen Tag im voraus durchzuplanen. "Aber ich denke nicht dass wir uns für einen der beiden Wege entscheiden sollten, solange es möglich ist sowohl Acqueas zu treffen, als auch dem Killer nachzuspüren. Den Kontakt aufzusuchen wird wohl am ungefährlichsten sein und am wenigsten Zeit kosten. Danach könnten wir den verdächtigen Geschäftsmann besuchen, und wenn es dann noch nicht zu spät ist könnten wir weitere Nachforschungen anstellen. Es ist gerade erst morgen, da sollte das machbar sein." erinnerte sie die Bardin, deren gesamte Zukunft aus der Erfüllung des Auftrags zu bestehen schien. Der Auftrag war wichtig, das sah Rin genauso, aber bei einer so langen Reise war es für sie in Ordnung zwischendurch andere, vermeintlich unwichtigere Dinge tun, vor allem wenn man einen so deutlichen Vorsprung hatte. Die Aufgabe war, eine Untote zu bekämpfen und solange keine Untote da war würde man sie nicht erledigen können.
« Letzte Änderung: 11.01.2011, 13:25:17 von Calfay Rin »

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1253 am: 11.01.2011, 16:58:40 »
"Ich sehe nicht, dass das so einfach ist, wie du dir das vorstellst. Wenn wir uns darauf einigen, dass wir erst Tashas Kontakt besuchen und dann Acqueas, dann hat Eretria jedes Recht darauf zu bestehen, dass wir bei dem Typen vorbeischauen. Aber was machen wir, wenn sich auf einmal eine heiße Spur auftut? Beiseite legen und uns das nächste unvollendbare Ziel setzen und dann immernoch Acqueas besuchen?" Fragte Mika die ehemalige Schreiberin Calfay. "Ich halte es schon für sinnvoll, wenn wir einer Sache mit Nachdruck nachgehen. Unsere Zeit ist sowieso begrenzt."
Nachdem Mika das festgestellt hatte, fügte sie noch hinzu: "Außerdem wäre ich nicht so sicher wie du, ob wir uns auch nur ansatzweise besser anstellen werden, als die Stadtwache. Das hier ist kein kleines Nest mit fünfzig Einwohnern. Hier gibt es tausende Ecken, die die Wachen nicht kennen, und die kennen sich immerhin in dieser Stadt aus. Einen Verbrecher zu fangen ist kein Spaziergang. Sowas kann Monate, Jahre dauern. Manche Täter werden nie gefasst." Mika kannte zwar nur Leute, die gefasst worden waren, sprach aber dennoch aus Erfahrung, denn sie war auch lange Zeit mit allerei Gaunereien durchgekommen und wusste, dass es ungeklärte Fälle bei der Wache von Himmelstor gab. "Nur weil ihr in Himmelstor Erfolg hattet, heißt das nicht, dass ihr überall Erfolg haben werdet. Vor allem dann nicht, wenn wir mehrere Sachen gleichzeitig beginnen."
Zu Moandor äußerte sich die Bardin nicht, aber sie hatte zur Kenntnis genommen was er gesagt hatte und keinen Grund sich über die Aussage zu beschweren. Sie hätte nur etwas anzumerken, wenn Acqueas auf den Plan treten würde.
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Lucanor

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1254 am: 11.01.2011, 21:52:23 »
Durch Lemars frage aus ihrer Konzentration gerissen, verschwanden die magischen Auren vor ihren Augen. Eine weile blieb sie ruhig sitzen und antwortete weder auf Lemars frage noch gab sie ihre Meinung zum weiteren vorgehen kund.
Erst als Calfay wieder davon sprach dass sie gerne den Mörder nachspüren wollte, schaltete sich die Schneiderin in die Diskussion ein. "Um ehrlich zu sein bin ich dagegen aktiv nach dem Attentäter zu suchen. Denn wenn die Stadtwache ihn nicht finden konnte, dann wird es uns wohl erst recht nicht gelingen. Wir sind mit der Stadt einfach nicht gut genug vertraut und wie Mika schon sagte, gibt es hier unzählige Orte wo er sich versteckt halten könnte. Und selbst wenn wir wüssten wo er sich früher immer herum getrieben hat, so ist es unwahrscheinlich dass er sich dort versteckt hält. Wir müssten also erst einmal überhaupt eine Spur finden wo wir ansätzen könnten. ... Und wie ich bereits vorhin sagte, ist es am besten einfach abzuwarten. Es besteht noch immer die nicht geringe Chance das er noch einmal versuchen wird Milan das Leben zu nehmen ... und das ist der Moment wo wir ihn schnappen können."

Eine Zeit lang schwieg Arue und ihr Blick wanderte kurz zu Eretria herüber. Doch schnell wandte sie sich wieder ab, aus Scham. "Ich glaube aber das wir zumindest diesen Acqueas etwas auf den Zahn fühlen sollten. ... Nicht nur wegen der eventuellen Verbindung zu dem Mädchen ..." Die Schneiderin machte sich nicht die Mühe genauer zu erklären was sie meinte, ging sie doch davon aus das ihre Begleiter nur zu gut wussten was sie gemeint hat. Milans Vater.

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1255 am: 12.01.2011, 19:59:13 »
Milan lächelte, als Maruiko seine Entschuldigung annahm. Ein wenig irritiert hörte er mit an, wie alle von Zeit und Druck sprachen und dahin und dorthin wollten, und sich ja doch wieder alle für eine andere Richtung entschieden. Sie waren ja schon einmal an so einem Punkt angelangt, aber eben wie Calfay sah er nicht, wieso es nicht möglich sein sollte, mit beiden zu sprechen, mit Tashas Kontakt und mit Acqueas, der ihn allerdings noch mehr interessierte. Immer wieder fiel zudem sein Name in der Verbindung mit dem Attentäter. Es schien gar ein wenig so, als würde Arue ihn am liebsten als Opferlamm auf den Präsentierteller setzen, und vielleicht war das sogar ein guter Plan. Milan sah jedenfalls keine Notwendigkeit darin, jetzt besonders vorsichtig zu sein. Ihre Aufgabe war ohnehin gefährlich und sie konnten jederzeit - jeder von ihnen - durch irgendwen getötet werden und sei es durch einen betrunkenen Bastard.

"Ich glaube, die Zeit dürfte nicht das Problem sein. Ich habe bereits um genügend Verpflegung und um Pferde gebeten. Sollten wir wirklich länger brauchen, würden wir mit den Tieren wesentlich schneller voran kommen und könnten so unseren Vorsprung wieder ausbauen. Zudem erscheint es mir sehr wohl wichtig mit beiden, dem Kontakt und Acqueas, zu sprechen, wobei ich Acqueas aus naheliegenden Gründen gerne noch mehr auf den Zahn fühlen würde. Und was die Stadt betrifft, liegt ihr nicht ganz richtig. Lémar, Tasha und ich sind sehr wohl betraut mit der Großen Feste und den Ecken, die die Wachen nicht kennen."
Milan grinste seinen Freund an und wandte sich dann wieder an die ganze Gruppe. "Ich halte es für keine gute Idee, jetzt aus Zeitdruck eine Spur zu vernachlässigen, wo sie so dicht vor unserer Nase liegt. Natürlich werden wir vielleicht wieder auf einen Hinweis stoßen, der uns zu weiteren Hinweisen führt, aber das Problem haben wir seitdem wir in diese Misere geraten sind. Solltet ihr aber alle der Ansicht sein, dass sich nur einem Hinweis nachgehen lässt, wobei ich mich dieser Ansicht nicht anschließe, so entscheide ich mich für Acqueas. Allerdings muss ich es strikt ablehnen, bei diesem Mann einzusteigen. Überlegt doch mal, was passiert, wenn man uns dabei erwischt. Ich weiß nicht, wer von euch behaupten kann, ein Meistereinsteiger zu sein." Milan sah kurz zu Moandor wegen dessen Bemerkung hinüber. "Vermutlich keiner. Und wenn sie uns erwischen, haben sie alles Recht der Welt, uns sofort gefangen zu setzen, ganz gleich aus welchen Gründen wir es getan haben. Solange keine begründeter Verdacht besteht, sind wir die Verbrecher." Dieses Mal ließ sich Milan nicht von seiner Wut und seiner Sorge leiten, sondern versuchte die realen Bedingungen zu sehen, unter denen sie hier agieren mussten.

"Allerdings frage ich mich, ob eine Teilung der Gruppe wirklich so abzulehnen ist, wie ihr, Mika, Moandor, das getan habt. Natürlich sind wir alle in Gefahr, aber ich halte es für unwahrscheinlich, dass wir als geschlossene Gruppe bei Acqueas willkommen geheißen werden. Zumindest ich an seiner Stelle würde wohl eher ablehnend reagieren und den Zutritt verwehren, wenn da plötzlich eine ganze Mannschaft vor der Tür steht." Milan verschränkte die Arme vor der Brust und wirkte nachdenklich. Es war ihm anzusehen, dass dies noch nicht der letzte Schluss der Weisheit für ihn war, denn auch wenn er das Problem der Zeit als nicht so drängend betrachtete wie Mika oder Arue, wusste er, dass es bestand und dass sie sich, sollten sie zu vielen - und dann womöglich kalten - Spuren folgen, verzetteln konnten.
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1256 am: 12.01.2011, 21:17:41 »
Jedes Mal, wenn Milans Blick bei Mika ankam, sprang ihn ein stechender Blick und er sah ein leichtes Kopfschütteln. Mehr musste der junge Mann nicht sehen, um zu wissen, dass jemand in der Gruppe seinen Beitrag von vorn bis hinten missbilligte.
"Das Problem, dass es nicht das Klügste sein wird, wenn wir alle zusammen bei Acqueas aufkreuzen, sehe ich auch. Aber ich gedenke mich nicht auf den Präsentierteller zu legen. Offenbar liegt dir wenig an deinem Leben. Aber mir liegt sehr viel an meinem Leben. Mit liegt auch viel am Leben aller Personen, die ich kenne und mag, und deshalb finde ich es angesichts der Lage vollkommen verantwortungslos, wenn wir uns trennen." Sagte Mika, die nun deutliche Probleme hatte die Ruhe zu bewahren, die sie in den letzten Minuten tapfer gehalten hatte. Von ihren Anflügen von Diplomatie war nichts mehr zu sehen.
"Wenn du sterben willst, dann kannst du das auch sagen. Wir sind deine Freunde. Wir können dir dabei helfen." Fügte die Bardin ohne einen Hauch von Witz hinzu und machte sich damit ein wenig Luft.
Dann beugte sie sich nach vorne und sprach sehr eindringlich, aber wieder etwas entspannter auf Milan ein: "Ich weiß nicht, ob du das mitbekommen hast. Du wurdest Heute fast getötet. Und wenn ich mir die Zusammenhänge anschaue, dann stehe ich auf der gleichen Liste von Leuten, die möglichst schnell von der Bildfläche verschwinden sollen. Und unter den Umständen willst du mit halber Mannschaft in den finstersten Ecke der Stadt nach deinem Mörder suchen und nebenbei einem Typen gegenübertreten, der deinen Vater zu einem Wahnsinn von Geschäft getrieben hat und jemand in seinen Diensten hält, der Magie beherrscht? Wer sich sowas leisten kann, der wird auch noch etwas Geld für ein paar Schläger haben." Stellte Mika fest, mit der an der Stelle nicht zu reden war.
"Von mir aus können wir gerne auch beiden Sachen nachgehen, wenn alle anderen auch meinen fünf Sachen anfangen zu müssen, als eine zum Ende zu bringen. Für mich kommt eine Trennung der Gruppe aber auf keinen Fall in Frage."
Nachdem sie diesen Schlusspunkt gesetzt hatte, lehnte sich die wieder ziemlich giftig wirkende Bardin zurück und musste dann doch noch etwas sagen: "Und solange du nicht garantieren kannst, dass ihr die Pferde bekommt, bin ich auch dagegen, hier länger als zwei Tage zu bleiben."
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Rex Macallan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1257 am: 12.01.2011, 21:32:08 »
"Ich sehe die Sache wie schon gesagt sehr ähnlich." pflichtete Moandor zögerlich der Bardin bei. Er sah die Dinge zwar genauso wie sie, wollte aber versuchen nicht noch zusätzliches Feuer ins Öl zu gießen. "Natürlich macht es keinen Sinn, wenn alle von uns bei Acqueas Eintritt verlangten, das sollten nur zwei oder drei von uns tun. Doch es wäre sehr sinnvoll, wenn der Rest von uns in unmittelbarer Nähe zum Haus ist, falls es zu Komplikationen kommen sollte, oder nicht?"

Moandor sah Milan an und nickte ihm zu "Und ich meine so ein Gespräch braucht ja auch nicht den ganzen Tag, niemand sagt etwas dagegen, wenn wir uns danach dem Attentäter widmen, oder meinetwegen auch gerne in anderer Reihenfolge. Nur glaube ich, dass es in jedem Fall sicherer ist, wenn wir unsere Kräfte ungeteilt lassen."

Eretria

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    • Sternenblut
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1258 am: 13.01.2011, 19:47:01 »
Eretria schüttelte leicht den Kopf über Mika's Worte. Dann fasste sie die Hand ihres Verlobten, um ihn zu beruhigen, bevor sie antwortete.
"Mika in Himmelstor haben Calfay, Milan und ich hier es auch gewagt in kleineren Gruppen durch die Stadt zu gehen, um möglichst schnell Ergebnisse erzielen zu können. Dort haben wir in wenigen Tagen ein Komplott aufgedeckt, welches die Stadt in ein Zentrum des Chaos verwandelt hätte. Ich glaube, wir wissen sehr wohl, was es bedeutet in einer Stadt wie der Großen Feste zu ermitteln, auch wenn wir wenig Zeit haben." Ihre andere Hand deutete auf Lémar, während sie weitersprach. "Hier haben wir nicht nur mit Milan einen ortskundigen in unserer Gemeinschaft - nein - wir haben auch noch Lémar hier und seine Schwester, die uns helfen können und wollen. Deshalb würde ich sagen, dass wir bei weitem nicht so unbedarft und unwissend in dieser Stadt sind, wie du es darstellst."
Die Geweihte strich sich eine Strähne ihres Haares aus der Stirn. "Deine Worte über eine Todessehnsucht Milans sind eine bodenlose Frechheit, aber ich rechne dir deinen guten Willen hoch an, auch wenn du keinen blassen Schimmer hast, wie man sich jemanden freundlich gegenüber verhält. Deswegen ist es gut, dass du nicht zu Acqueas gehen willst. Du würdest den Mann eh nur vor den Kopf stoßen."
Dann tippte die Frau kurz mit dem Finger auf den Tisch und blickte zu Moandor. "Eure Idee nicht alle in das Haus zu schicken ist genau richtig. Doch irgendwie glaube ich nicht daran, dass Leute die draußen in Verborgenen warten, etwas unternehmen könnten, wenn die drinnen in Schwierigkeiten geraten würden. Dies können wir aber eigentlich erst sagen, wenn wir das Haus kennen." Zum Schluß lächelte sie sogar leicht.
"Ich denke, es ist durchaus möglich uns zu teilen, zwei Gespräche zu führen und sich dann wieder zu treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen, ohne dass wir alle von potentiellen Attentätern verfolgt werden."

Lucanor

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1259 am: 13.01.2011, 20:10:23 »
Auch Arue empfand es nicht für sehr sinnvoll sich in kleine Gruppen zu trennen, doch war das Argument dass sich dieser Aqueas nicht mit einer so großen Gruppe treffen würde nicht von der Hand zu weisen. Dennoch machte sie sich sorgen um das was sie bei ihm erwarten würde. Wahrscheinlich würden sie keine Waffen zu ihrem Schutz mitführen können und dann war da auch noch dieser Geisterbeschwörer.
Was sollten sie also tun?

Schließlich rang sich die Schneiderin zu einer Entscheidung durch. "Ok, wenn ihr beides verfolgen wollt, dann muss ich das wohl akzeptieren. Aber ich bestehe darauf mit zu diesem Aqueas zu gehen." Arue wirkte resolut, so als ob sie nichts davon abhalten könnte. Sie hatte beschlossen mit zu gehen, denn auch wenn sie nichts von Magie verstand, so konnte sie zumindest sehen wenn welche gewirkt wird. Und auch ihre Fähigkeit ihre dunklen Kräfte entfesseln zu können würde vielleicht hilfreich werden. Auch wenn sie diese Kräfte am liebsten niemals wieder benutzen würde.

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