• Drucken

Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 132060 mal)

Beschreibung: Die Geschichte geht weiter...

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Mika

  • Beiträge: 869
    • Profil anzeigen
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1260 am: 13.01.2011, 21:03:06 »
"Ich halte einen Besuch bei diesen Acqueas durchaus für sinnvoll. Für sinniger, als einem Typen durch eine uns zum Großteil fremde Stadt zu jagen." Sagte Mika zu Eretria und blieb verhältnismäßig ruhig. "Hättest du zugehört, dann hättest du gewusst, dass ich mich nicht festgelegt hatte.
Ich muss mich Arue anschließen. Ein Besuch bei Acqueas verspricht mehr Erfolg, als wenn wir einer Person nachrennen, von der wir nicht mal wirklich wissen, wie sie aussieht.
Wo wir gerade beim Thema Zuhören sind: Hättest du zugehört, dann hättest du auch mitbekommen, dass ich nicht gegen eine Trennung der Gruppe bin, weil wir dann zwei Sachen gleichzeitig nachgehen könnten. Ich bin dagegen, weil ich mir Sorgen mache.
Stell dir doch mal vor: Du bist mit Milan und vielleicht noch Calfay unterwegs. Ihr bekommt den Attentäter in die Ecke gedrängt, so dass er nicht mehr fliehen kann und kämpfen muss. Was wird der Typ machen? Er wird auf Garach komm raus alles tun, um deinen Milan in den Tod zu reißen. Wenn wir alle auf ihn losgehen, dann hat er kaum genug Zeit einen Atemzug zu machen. Wenn nur ein kleiner Teil ihm gegenübersteht, dann wird er wahrscheinlich Zeit haben für den ein oder anderen Angriff und der kann ausreichen, wie wir erfahren haben.
Es geht mir hier nicht darum irgendwas zu behindern. Es geht mir um unsere Sicherheit. Und die ist hier akut gefährdet, wenn schon ein Mordanschlag auf deinen Verlobten verübt wurde. Vor allem geht es mir auch um die Sicherheit deines Verlobten, der ganz oben auf der Abschussliste steht."

Nach einigen Sekunden fügte die Bardin dann hinzu, als sie sich wieder ein wenig entspannt hat: "Übrigens: Wenn es um diplomatische Fähigkeiten geht, solltest du dich nicht versuchen über mich zu erheben. Abgesehen von Arue würde ich das hier keinem zugestehen." Sagte Mika ehrlich und lobte indirekt gern die meist sehr ruhige Schneiderin, die es deutlich besser Verstand auch mal mit lauten Worten etwas Ruhe in die Gruppe zu bringen.
« Letzte Änderung: 13.01.2011, 21:03:59 von Mika »
Mehr als du glaubst.

Milan

  • Beiträge: 1005
    • Profil anzeigen
    • Schreibtagebuch
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1261 am: 13.01.2011, 21:18:28 »
Milan blieb ruhig, während Mika erneut - und ohne dass er wirklich verstand, warum sich die Bardin eigentlich permanent so aufregen musste - Gift und Galle spuckte und besonders ihn jeder einzelne Tropfen davon treffen sollte. Ab und an runzelte er die Stirn bei Mikas Worten, erwiderte aber nichts, bis die Bardin sich nun auch noch mit Eretria stritt. Schließlich aber meinte er ganz ruhig: "Was die Pferde betrifft, so kann ich dir zusichern, dass wir sie erhalten werden, so dass deine Eile gezügelt werden kann. Was Acqueas betrifft, habe ich nie gesagt, dass eine Gruppe zu ihm geht und die andere, statt vor dem Haus zu warten...dem Attentäter hinterher jagt, wobei ich gar nicht richtig nachvollziehen kann, warum ihr permanent von dem Attentäter sprecht. Ich dachte, wir wollten mit Tashas Kontakt sprechen, der uns vielleicht etwas über den Attentäter verrät, was uns aber sicherlich nicht dazu veranlassen würde, sofort diesem Hinweis in verminderter Kapazität hinterher zu laufen."

Am Ende lächelte Milan leicht, was aber keineswegs überheblich, sondern eher freundlich und weich aussah: "Es ehrt mich übrigens, dass ihr euch alle so um mein Leben sorgt, aber seien wir doch mal ehrlich. Wir haben uns alle einverstanden erklärt, da einer Sache nachzugehen, deren Ausmaße wir noch gar nicht einschätzen können. Uns war allen von Anfang an klar, dass wir uns auf eine gefährliche Reise begeben und dass wir dabei sterben können...wie Ronga. Ob diese Gefahr von einem Attentäter, einem Räuber oder einem Geisterbeschwörer ausgeht, bleibt sich da doch effektiv gleich. Wir können jederzeit sterben und sei es durch einen blöden Sturz auf die Tischkante."
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Mika

  • Beiträge: 869
    • Profil anzeigen
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1262 am: 13.01.2011, 22:00:07 »
"Müssen wir es deshalb provozieren?" Fragte Mika gleich im Anschluss an die Worte von Milan. "Nur weil uns etwas passieren kann, muss es nicht zwangsläufig passieren. Aber wenn wir anfangen Einladungen auszugeben, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn es am Ende einer schafft.
Ich finde diese Einstellung wirklich faszinierend."
Mit verstellter Stimme fuhr Mika dann fort: "Och, vorhin habe ich überlebt. Versuche ich es einfach nochmal. Vielleicht sterbe ich ja diesmal." Prompt fühlte sich Mika an Waldemar erinnert, der aus der Dummheit der Bardin nicht gelernt hatte und dann noch nicht mal aus seiner eigenen Dummheit bereit war zu lernen. Mika vergass ihre Dummheit nicht, ihr hatte es gereicht einmal vom Boden aufgekratzt zu werden. Das war für die Bardin schon einmal zuviel.
Mit normaler Stimme sagte Mika dann: "Denkt ihr, mir macht das Spass oder was? Ich find´ das nicht lustig. Ich nehme kein Leben auf die leichte Schulter. Ich meine das ernst. Und ich weiß nicht, was daran zuviel verlangt ist, meinem Wunsch nach Sicherheit für uns zu entsprechen. Vor allem wenn wir selbst in voller Zahl nicht mal für die Sicherheit aller Sorgen können." Blankes Unverständnis war bei Mika im Gesicht deutlich abzulesen, als sie Eretria und Milan anschaute, die so taten, als wäre alles in bester Ordnung. Aber wenigstens war die Bardin nun ein wenig ruhiger, nachdem sie etwas Dampf abgelassen hatte.

« Letzte Änderung: 14.01.2011, 01:06:58 von Mika »
Mehr als du glaubst.

Rex Macallan

  • Beiträge: 268
    • Profil anzeigen
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1263 am: 13.01.2011, 23:01:22 »
Moandor goss sich nun doch Tee nach und gab etwas Zucker und Milch hinzu. Gleichzeitig verblüfft als auch amüsiert hörte er dem weiteren Gesprächsverlauf zu.

"Warum soviel Aufheben um nichts? Ich meine, wir haben doch den ganzen Tag Zeit und könnten alles bequem nacheinander erledigen und gegen Abend noch eine Kneipe besuchen gehen... natürlich nur wenn man den Vormittag nicht mit endlosen Disputen um nichtige Einzelheiten verschwendet..."

Er verrührte in Stille seinen Tee und nahm einen Zug.

"Ist es immer so in einer Gruppe? Obwohl es eigentlich nur Möglichkeiten gibt, scheint es weit mehr Ansichten über deren spezielle Ausführung zu geben..."

Auf Eretrias Einwände zu seiner Idee antwortete er nicht, da ihm die Antwort zu banal schien. Wie schnell konnte man bei Gefahr im Verzug einen kleineren Einrichtungsgegenstand aus dem Fenster werfen, was die draußen Wartenden bemerken mussten? Räume ohne Fenster gab es kaum in normalen Häusern, da die Menschen sich das Geld für Kerzen und Öl sparen wollten, wenn es draußen hell war. Aber natürlich, ein Restrisiko gab es immer. "Aber Milan scheint dieses Restrisiko maximieren zu wollen..."

Dem Gespräch seiner neuen Kameraden nur noch teilweise beiwohnend blickte Moandor in seine Teetasse und seufzte leise "Eigentlich könnte ich auch gut einen Branntwein vertragen..."

Eretria

  • Beiträge: 1224
    • Profil anzeigen
    • Sternenblut
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1264 am: 14.01.2011, 17:13:45 »
Eretria verstand wenig von dem, was in Mika vorging. Als die Bardin dann davon sprach, was sie machen sollten, wenn sie zu Dritt auf den Attentäter trafen, lag es ihr auf der Zunge einfach zu sagen: "Ihn töten, wie ich es in Himmelstor mit dem Verbrecher gemacht habe!"
Aber sie hielt sich zurück. Sie gab es auf mit Mika überhaupt zu diskutieren. Es war völlig sinnlos. Daher änderte sie ihre Taktik.
"Mika, du hast völlig recht. Wir werden sicherlich besser aufeinander aufpassen können, wenn wir immer zusammen bleiben. Alle anderen Vorschläge sind sinnlos und wenn jemand etwas anderes vorschlägt, ist er entweder ein Selbstmörder, wie Milan hier an meiner Seite oder wahrscheinlich eine Attentäterin." Kurz hielt sie inne, dann fuhr sie fort.
"Wie auch immer. Ich denke, es macht Sinn, wenn wir auch mit dem Kontakt sprechen. Deswegen mache ich einmal einen konkreten Vorschlag, weil ich eigentlich nicht den ganzen Tag hierüber diskutieren möchte." Die Geweihte blickte Mika fest an. "Wie du weißt, dürfte die Gefahr für mich gegenüber dem Attentäter wahrscheinlich am geringsten von allen, die in diese Geschichte verwickelt sind sein. Also werde ich den Kontakt aufsuchen und mal sehen, ob wir dann eine Information erhalten, die uns nützen kann. Ich würde Lémar gerne mitnehmen, weil er sich hier auskennt. Ihr anderen geht zu Acqueas, überlegt euch, wer außer Milan dort mit hinein geht und versucht etwas über den Ort und den Mann zu erfahren. Wir treffen uns gegen Mittag wieder hier. Ich verspreche dir, Mika, dass ich keine Einzelaktion durchführen werde, wenn ich Informationen erhalten habe."

Mika

  • Beiträge: 869
    • Profil anzeigen
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1265 am: 15.01.2011, 01:34:21 »
Am Anfang war Mika kurz davor wieder in die Luft zu gehen, weil sie sich von Eretria schlichtweg verarscht fühlte, denn die ersten Sätze erschienen ihr wie Hohn. Doch das Ende klang ein ein wenig versöhnlicher, weshalb die Bardin ihre anfängliche Wut wieder vergaß.
"Ich sage dir lieber nicht, dass ich dabei auch kein wirklich gutes Gefühl habe, auch wenn du recht hast damit, dass du wohl nie auf der Liste erscheinen wirst. Denn es ist immerhin davon auszugehen, dass dein Traum-Ich diese Liste erstellt hast. Und wenn nicht dein Traum-Ich, dann das des Propheten, der auf deiner Seite stand und wohl noch steht." Sagte Mika und wirkte dabei aber noch immer sehr unzufrieden mit der Situation - wahrscheinlich, weil ihr jede Kontrolle entglitten war, obwohl sie diese auf möglichst diplomatische Weise doch behalten wollte.
"Ich halte es auch nicht für falsch den Kontakt von Tasha aufzusuchen. Ich mache mir einfach Sorgen." Versuchte sich die Bardin dann ein wenig zu verteidigen und fügte auf einmal fast kleinlaut hinzu: "Ich will das gut machen. Ich will das mehr als gut machen. Und vor allem will ich, dass wir das zusammen gut machen. Ich will nicht, dass irgendwem etwas passiert."
Einige Sekunden vergingen, die Mika dazu nutze, um sich so zu setzen, dass ihr Kopf leicht nach vorn gebeugt war und ihr die Haare ins Gesicht fielen, dann sagte sie mit zittriger Stimme: "Es tut mir leid, dass ich immer soviel Ärger mache."
Mehr als du glaubst.

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1266 am: 15.01.2011, 21:26:30 »
Nachdem die Gefährten sich – nach langwierigen Diskussionen – schließlich auf einen Plan geeinigt hatten, beendeten sie das Frühstück und machten sich kurz darauf auf den Weg.

Lémar führte Eretria zunächst zum Haus seiner Familie – das in der Häuserreihe gleich gegenüber dem Anwesen der Familie Tirkesson lag. Milans Kindheitsfreund bemühte sich nach den hitzigen Gesprächen darum, die Stimmung der Priesterin wieder aufzulockern. Er erzählte ihr davon, wie Milan mit Tasha und ihm spät abends in Zeichensprache kommuniziert hatte, als sie Kinder waren – von Fenster zu Fenster. Denn sowohl Milans Zimmer als auch das damalige Kinderzimmer der beiden Geschwister lagen hoch genug, dass sie über die Mauer, die das Anwesen umgab, hinweg sehen konnten.

Die Erzählungen des jungen Mannes waren so lebendig, dass es Eretria leicht fiel, sich vorzustellen, wie ihr Verlobter als kleiner Junge mit den beiden Geschwistern auf der Straße gespielt hatte, wie sie den Kämpfern auf dem Anwesen auf der gegenüberliegenden Seite bei ihren Übungen zugesehen hatten, und wie Milan und Lémar mit Zweigen gegeneinander gefochten hatten, um das Herz der „Prinzessin“ Tasha zu erringen – jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, da die junge „Prinzessin“ selbst die Lust am Kämpfen entdeckte. Und dabei so viel Talent (und Hinterlistigkeit) bewies, dass sie in manchem Spiel beide Jungen gleichzeitig besiegt hatte.

Im Haus selbst wartete Tasha bereits. Die junge Frau, die wieder einmal Kleidung trug, die eher zu einem jungen Raufbold des anderen Geschlechts passen würde, begrüßte die Priesterin herzlich. Es war offensichtlich, dass sie sich wirklich freute, die Frau zu sehen, die Milans Herz erobert hatte.

Sie erklärte, dass ihre Kontaktperson in einer Kneipe in der Nähe auf sie wartete. Außerdem wies sie die Priesterin darauf hin, dass es wichtig war, niemanden an ihren Gesprächen teilhaben zu lassen. Der Mann, der bereit war, ihnen die Informationen zu geben, überschritt damit streng genommen das Gesetz, was für einen Soldaten der Stadtwache gelinde gesagt problematisch war.

Der Weg zu der Kneipe, die den klangvollen Namen „Der sturzbetrunkene Paladin“ trug, dauerte keine zwei Minuten. Der Schankraum befand sich im Keller unterhalb einer mittelmäßigen Gaststätte, und ließ selbst an diesem sonnigen Tag nur schummriges Licht herein. Um diese Uhrzeit saßen nur drei oder vier Gäste an den Tischen. Auf einen davon steuerte Tasha geradewegs zu.

Der Mann, der sie dort erwartete, war gute dreißig Jahre alt, und hatte ein solches Übergewicht, dass man drei Männer in ihm hätte verstecken können. Davon abgesehen sah er allerdings sehr gepflegt aus und lächelte den drei Neuankömmlingen freundlich zu.

Er stand sogar kurz auf, und bot den beiden jungen Frauen Sitzplätze an. Lémar holte sich noch einen weiteren Stuhl hinzu und setzte sich ebenfalls. „Hallo, guten Morgen“, begrüßte er die kleine Gruppe. „Ich bin Rymual. Tasha meinte, ihr habt ein paar Fragen an mich?“
« Letzte Änderung: 15.01.2011, 21:43:49 von Sternenblut »
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1267 am: 15.01.2011, 21:40:18 »
Nachdem sich Lémar und Eretria von der Gruppe verabschiedet hatten, machten sich auch die anderen auf den Weg. Die Straße der Dana lag nur wenige Minuten von Milans Elternhaus entfernt. Verschiedene Geschäfte und Lagergebäude fanden sich hier, und die Besitzer achteten offenbar peinlich genau darauf, die Straße sehr sauber und ordentlich zu halten. Lediglich ein einzelnes Gebäude stach heraus – ein großes Haus, das zahlreiche Spuren von Bränden aufwies und, wie es schien, an vielen Stellen mit verschiedenartigstem Material ausgebessert worden war. Außerdem waren die seltsamsten Farbflecken an der Häuserwand zu sehen.

Milan wusste sehr genau, was es damit auf sich hatte – als Junge hatte er oft genug staunend vor dem arkanen Laboratorium gestanden, in dem die Elfe Ajur ihre verrückten Experimente durchführte. Und sein Vater hatte ihm immer wieder verboten, dorthin zu gehen, obwohl die Elfe Milan gegenüber immer freundlich gewesen war, wenn sie ihn denn registriert hatte (und nicht gerade hektisch bemüht war, einen weiteren Brand zu löschen).

Ein weiterer Hingucker in der Straße war eine große Statue – die Statue der angeblichen „angehenden Göttin“ Dana, wie Milan sich erinnerte. Sie war es, die der Straße vor gut zweihundert Jahren ihren Namen gegeben hatte.

Mitten in dieser Straße lag das unscheinbare Gebäude, in dem Acqueas angeblich seinen Geschäftssitz hatte. Die Straße war recht belebt: Geschäftsleute unterhielten sich mit Kunden und Lieferanten, Käufer begutachteten Waren und Nachbarn führten angeregte Gespräche. Hier und da war auch der eine oder andere Arbeiter zu sehen, der gerade eine Pause genoss. Nichts deutete darauf hin, dass hier ein mutmaßlich gefährlicher Mann finsteren Geschäften nachging.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Mika

  • Beiträge: 869
    • Profil anzeigen
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1268 am: 17.01.2011, 09:55:52 »
Mika war sher unglücklich bezüglich des Verlaufes des Gespräches. Wieder war sie nicht ruhig geblieben, obwohl sie es sich wirklich vorgenommen hatte und auch über lange Zeit durchgehalten hatte. Aber am Ende war wieder alles total falsch gelaufen. Vor allem war alles so gelaufen, wie es Mika nicht wollte.
Ihre Vorschläge waren alle vernünftig. Sie waren vor allem vernünftig und deshalb doch gut für die Gruppe. Sie wollte die Kräfte auf eine Sache konzentrieren, um wenigstens ein Ziel zu erreichen, und obendrein die Sicherheit möglichst hoch halten. Die Gründe dafür waren offensichtlich und leicht verständlich. Sie hatte eigentlich alles richtig gemacht. Aber hören wollte deshalb keiner. Nur Moandor hatte Verständnis für ihr Vorgehen und hatte sie unterstützt.
Vor allem die Haltung von Milan hatte Mika überrascht. Er hatte es offenbar dem Zufall zu verdanken, dass er überhaupt noch lebte und tat so, als würde keine Gefahr herrschen. Das war vollkommender Wahnsinn. Dazu kam, dass er den eigentlichen Auftrag ihrer Meinung nach auf die leichte Schulter nahm. Denn auch wenn sein Vater viele Pferde besaß und keine Einspruchmöglichkeiten hatte, war sich die Bardin nicht so überaus sicher, dass Milan einfach den halben Stall leerräumen durfte. Sicher gab es neben seiner Mutter auch noch andere Personen, die dabei ein Wort mitzureden hatten. Denn nur weil er etwas veranlasst hatte, hieß das nicht, dass alles so kommen würde, wie er es sich wünschte.
Kurz darauf kamen Mika einige böse Gedanken. Denn einige Sekunden lang dachte Mika daran, dass es wirklich gut wäre, wenn Eretria irgendwas auf ihrem Alleingang passieren würde. Nichts Schlimmes. Nur ein kleiner Überfall, bei dem dann die Wache schnell zur Hilfe eilten. Einfach ein ordentlicher Denkzettel. Vielleicht würden die zwei Turteltäubchen der Gruppe dann einmal in der Realität ankommen. Nach einigen Sekunden wischte die Bardin den Gedanken wieder weg, weil man sowas vielleicht seinem Feind, aber nicht einem Freund wünschen sollte.

Während Mika dies dachte trottete sie mit der Gruppe mit und schaute weder nach links oder rechts. Wo sie langliefen war der jungen Bardin weitgehend egal. Deshalb hatte sie keinen Blick für das seltsam zusammengeflickte Haus, noch die Statue oder das Haus von Acqueas, vor dem sie inzwischen angekommen waren.
Mehr als du glaubst.

Eretria

  • Beiträge: 1224
    • Profil anzeigen
    • Sternenblut
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1269 am: 17.01.2011, 20:24:47 »
Eretria ließ sich von den Erzählungen Lémars tatsächlich einfangen. Mit großem Interesse verfolgte sie die Erzählungen über ihren Verlobten und sie lachte, wenn es eine witzige Annekdote war, die Milans bester Freund erzählte. Wenn es Lémars Plan gewesen war, die Geweihte von der etwas gedrückten und aggressiven Stimmung beim Frühstück abzulenken, hatte er sein Ziel komplett erreicht.
Auch Lémars Schwester wurde von der Geweihten freundlich begrüsst und Eretria stellte fest, dass die beiden Frauen nun, da sie nicht mehr nur ein dekoratives Priestergewand, sondern eine Rüstung trug, beide recht rauflustig aussahen, was ihr die junge Frau irgendwie sympathisch machte.
Als sie das Gasthaus mit dem für einen Paladin respektlosen Namen betraten, musste die Frau an ihren Auftraggeber in Himmelstor denken. Würde er verstehen, dass sie sich weit mehr Sorgen um ihre Familie machte, als um das Mädchen? Ihr wurde warm ums Herz, als sie merkte, dass sie Milans Familie als ihre Familie bezeichnet hatte, aber sie stellte fest, dass es sich gut und richtig anfühlte.
Dann erreichten sie den Informanten und als dieser sich erhob und sich vorstellte, neigte sie zur Begrüßung den Kopf.
"Ich bin Eretria, Geweihte von Mutter Sonne und den Zwei Monden. Ich wünsche euch, dass Mutter Sonne euch immer scheinen mögen und euch die Zwei Monde stets behüten." Nach der Begrüßung setzte sich die blonde Priesterin. "Tasha hat recht. Ich und meine Freunde haben ein paar Fragen an euch. Lasst euch zunächst danken für eure Hilfe Rymual. Ich schätze euer Entgegenkommen sehr."
Sie lächelte den Mann noch einmal an. "Verzeiht, wenn ich etwas frage, was vielleicht allgemein bekannt ist in dieser Stadt, aber ich bin nicht von hier und ansonsten dürft ihr es auf meine Unbedarftheit schieben." Die Geweihte tippte sich leicht gegen die Nase, was Lémar bereits einmal am Frühstückstisch gesehen hatte. Es war wohl eine Marotte, die die Frau hatte, wenn sie über etwas nachdachte, während sie an einer Formulierung feilte.
"Wir sind über verschiedene Dinge gestolpert, die uns seltsam vorkamen. Wenn ich es richtig verstanden habe, werden die Taten alle einem Mann zugeschrieben, aber die Ausführungen scheinen von dilettantisch bis zu erschreckend kaltblütig verlaufen zu sein. Warum soll allein ein Mann für diese Taten verantwortlich sein?"

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1270 am: 17.01.2011, 22:09:36 »
Als Eretria sich vorstellte, lächelte der Soldat. "Meine Tante ist ebenfalls eine Priesterin eures Glaubens", erklärte er. "Ich danke euch für euren Segen."

Dann hörte er ihr aufmerksam zu. Die Augen des Mannes waren außerordentlich wachsam, und Eretria schien es, als würde er jedes Detail aufsaugen - nicht nur, was sie sagte, sondern auch jede Geste, jede Mimik. Es war, als studierte er sein Gegenüber - und doch war seine Aufmerksamkeit in keiner Weise unangenehm.

"Ich habe geahnt, dass ihr so eine Frage stellen würdet. Um ehrlich zu sein, habe ich eine Vermutung. Es gibt... ich habe keine konkreten Beweise, aber es gibt Indizien, Hinweise. "

Er sah sich kurz um, als wolle er sich vergewissern, dass sie niemand belauschte. "Ich habe mit seiner Familie gesprochen. Ich weiß nicht, ob ihr es wisst, aber der Gesuchte hat bis vor Kurzem ein glückliches Familienleben geführt - und dann, scheinbar ohne jede Vorwarnung, alles zurückgelassen. Seit die Morde begonnen haben, hat seine Familie ihn nicht mehr gesehen. Seine..."

Er atmete tief durch. Was er erzählte, schien ihn tief zu bewegen. "Seine Frau war verzweifelt. Dieser Mörder, den wir suchen, war ein liebevoller Familienvater, der alles für seine Frau und seine Kinder getan hat. Er hat sie vergöttert. Das sagte nicht nur seine Frau, sondern auch die Nachbarn und Freunde. Dann begegnet er diesem Mann, Gazriel, und kurz darauf ändert sich alles."

Rymual beugte sich nach vorne, und senkte seine Stimme. "Seine Frau erzählte, dass er verwirrt nach Hause kam. Er sagte Dinge, die sie nicht verstand. Meinte, er wisse nicht mehr, wer er wirklich sei. In der Nacht hatte er Alpträume, ist mehrere Male aufgestanden. Am nächsten Morgen war er fort." Er lehnte sich wieder zurück, und sah Eretria einige Zeit schweigend an.

"Als ich ein Junge war, zehn Jahre, um genau zu sein, hatte ich auch schlimme Träume. Meine Mutter erzählte mir morgens oft, dass ich in der Nacht aufgestanden bin. Ich habe Dinge umgeräumt, manchmal sogar Essen zubereitet. Aber am nächsten Tag konnte ich mich an nichts erinnern. Ich habe all diese Dinge im Schlaf getan."

Wieder beugte er sich nach vorne. "Was die Frau erzählte, erinnerte mich an damals. Ich glaube, dass ihr Mann schlafwandelte. Und was auch immer dieser Gazriel in ihm hervorgeholt oder ihm eingegeben hat, kam im Schlaf hervor. Wenn er wach ist, versucht er vielleicht, der Mann zu sein, von dem er träumt, aber in Wahrheit ist er noch immer der Kanalreiniger. Erst wenn er schläft, wird er zu einem anderen Menschen. Einem gefährlichen Attentäter."

Neugierig verharrte der Blick des Wachsoldaten auf der Priesterin. "Das mag verrückt klingen, und ich habe wie gesagt keinerlei Beweise dafür. Es sind nur Vermutungen. Aber mein Gefühl sagt mir, dass es so ist."
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Milan

  • Beiträge: 1005
    • Profil anzeigen
    • Schreibtagebuch
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1271 am: 19.01.2011, 20:08:26 »
Milan hatte schwer geseufzt, als Mika wie ein kleines Häufchen Elend am Ende ihres Gespräches gewirkt hatte. Er konnte ja nachvollziehen, dass sie vorsichtig sein wollte und dass sie auch alle vorsichtig sein mussten, aber es blieb nicht aus, dass sie als Gruppe nicht überall hingehen konnten, dass sie sich für ihre Nachforschungen auch ab und an trennen mussten. Schließlich aber ließ er es gut sein. Sie hatten verschiedene Ansichten und er ahnte, dass sich das sobald einfach nicht ändern würde. Trotzdem versuchte er, insbesondere nach dem wohltuenden Frühstück, einigermaßen gut gelaunt zu erscheinen, obwohl er eher in düsterer Stimmung war. Zum einen waren Waldemar und Beldin nicht mehr da - beide hätte er gerne an seiner Seite gewusst - und zum anderen wusste er nicht, was ihn bei Acqueas erwarten würde.

Deshalb war er auf dem Weg zu dem Mann, der diesen fragwürdigen Handel mit seinem Vater geschlossen hatte, zunächst recht ruhig, bis sie zu dem Haus mit den verschiedensten Farbflecken kamen. Er blieb völlig unvermittelt stehen, so dass die hinter ihm Hertrabenden eilig halten mussten oder gegen ihn prallten. Ein Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht, als er all der Brände gedacht und auch all jener, die er wahrscheinlich gar nicht mitbekommen hatte. Ajur war genauso zerstreut gewesen, wie er damals, und ihre Art, nie aufzugeben und trotz des teilweise nach Bränden einsturzgefährdeten Hauses einfach weiterzumachen, hatte ihn stets ermutigt, auch einmal aus sich heraus zu gehen, auch wenn sein Vater das weniger begrüßt hatte. "Schade, dass wir kaum Zeit haben." Er grinste zu Mika hinüber. "Sonst hätten wir mal bei Ajur vorbei geschaut. Sie ist elfischer Natur, aber so experimentierfreudig wie unser Herr Gnom, dem wir unterwegs begegnet sind. Seht ihr den braunen Fleck dort? Ich kann euch nicht sagen, welches Experiment ihn hervor gerufen hat, aber ich weiß noch, dass es der erste Brand war, den ich bei Ajur gesehen habe. Ich war noch ziemlich klein - damals gab es allerdings schon unzählige Flecken - und habe ganz fasziniert auf das Feuer gesehen. Ajur hat es mit knapper Not gelöscht, einen kurzen Moment verzweifelt auf die 'Brandwunde' geblickt, mit den Schultern gezuckt und weiter gemacht. Und ein paar Tage später hatte sie die Spuren weitgehend beseitigt, bis nur noch dieser Fleck blieb. Manchmal frage ich mich, ob sie nicht oft vor diesem Haus steht, vor diesem Haus, das doch ein Zeichen all ihrer Tiefschläge ist, und denke, dass es sie doch fürchterlich demotivieren muss, zu sehen, wie ständig etwas schief geht. Und dann wiederum scheinen mir die Flecken alle Erinnerungen, Belehrungen zu sein, die sie nur weitergebracht haben." Er zuckte kurz mit den Schultern und ging so unvermittelt weiter, wie er stehen geblieben war.

Als sie an der Statue der Dana vorbei kamen, lief er ein Stück langsamer und meinte: "Diese Frau, die ihr da seht, hat sich selbst als angehende Göttin bezeichnet. Ob sie nach ihrem Tod wirklich zu einer Göttin geworden ist, weiß niemand genau. Es gibt zwar noch Leute, die daran glauben, aber die meisten halten es für eine alte und lustige Geschichte, auch wenn Dana unzweifelhaft viel für die Stadt getan hat. Und da nun" - Milan deutete auf das Haus von Acqueas. "müssen wir hin, obwohl wir uns vielleicht noch darüber einig werden sollten, wer mit mir das Gespräch mit Acqueas führt. Arue, ich meine, du hättest bereits darauf bestanden, mit mir ins Haus zu gehen. Wie wäre es dann, Moandor, wenn du mit Mika und Calfay in der Nähe des Hauses - möglichst unauffällig, aber das dürfte für dich sicher nicht schwer sein - wartest? Wir könnten ein Zeichen ausmachen, falls es Schwierigkeiten gibt." Milan ahnte, dass Mika wahrscheinlich dagegen sein und lieber mit hinein gehen würde, aber er fragte sich, ob es so günstig war, sie mit sich zu nehmen, wenn sie so leicht aus der Haut fuhr. Und Calfay und Moandor wollte er lieber als kampfstärkere Unterstützung haben, auch wenn eine Schreiberin und ein ... nun ja ... Informant sicherlich einiges mehr aus gesagten Worten heraus hören konnten. Andererseits war klar, dass Moandor draußen bleiben musste. Er war beim Thema Tarnung und schnelles und lautloses Eindringen in Häuser wohl wesentlich geschickter als alle anderen, wobei er noch nicht abschätzen konnte, wieviel Einbrecher in Moandor wirklich steckte.
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Calfay Rin

  • Beiträge: 1119
    • Profil anzeigen
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1272 am: 19.01.2011, 21:46:02 »
Auf dem recht kurzen Weg zu Acqueas' Residenz sah Rin sich ausgiebig um. Sie waren nur wenige Tage in der Großen Feste, so dass es keine Zeit für Besichtigungen gab. Das geflickte Haus, in dem die Elfe experimentierte war auf jeden Fall einen längeren Blick wert. Wenn sie noch einmal herkam musste sie herausfinden was das für Experimente waren. Vielleicht lohnte es sich darüber zu schreiben.
Auch der Geschichte von Dana lauschte sie interessiert, wobei dies wohl eher eine Legende zu sein schien. Und dort lag das Haus des verdächtigen Kaufmannes. Am liebsten hätte sie Milan und Arue in das Haus begleitet, denn der Gedanke im Notfall erst irgendwie zu ihnen hinein kommen zu müssen besorgte sie. Wie sollten sie das anstellen wenn die Tür abgeschlossen war? Würden sie rechtzeitig da sein, falls etwas passierte? Allerdings war Milan sehr vernünftig geworden, es schien ihr unwahrscheinlich dass er den Mann provozierte. So nickte sie auf den Vorschlag. "Das sollte gehen. Was für ein Zeichen hast du im Sinn?"

Mika

  • Beiträge: 869
    • Profil anzeigen
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1273 am: 20.01.2011, 00:02:32 »
Mika hatte nicht aufgeschaut, als Milan über das Haus der Elfe Ajur sprach. Dementsprechend ging sein Lächeln ins Nichts. Seinen Worten drohte ein ähnliches Schicksal. Die Bardin hörte zwar zu, interessierte sich für das Gesagte nicht nennenswert. Doch dann hörte sie auf.
Kurz fragte sich die junge Frau, ob Milan ihr mit den Worten etwas sagen wollte. Schob den Gedanken aber wieder weg, denn die Frage nach Zufall oder Absicht war nebensächlich. Stattdessen drehte Mika den entscheidenden Satz aus Milans Mund im Kopf hin und her. Als der junge Mann davon gesprochen hatte, dass die Flecken am Haus Erinnerungen und Belehrungen waren, aus denen die Elfe gelernt hatte, war Mika´s Geist geweckt worden.
Spontan konnte die junge Bardin aus dem Satz für sich nichts konkretes ableiten, aber dieser eine Satz eröffnete ihr auf einmal einen neuen Weg. Mika schöpfte ein klein wenig Mut.

Ehe Mika aber dazu kam, ihre Gedanken um den Satz herum fortzuführen, stand die Gruppe vor dem Anwesen von Acqueas und Milan äußerte seinen Vorschlag. Damit rückte erstmal alles andere in den Hintergrund.
"Ich will mit rein." Sagte Mika und klang dabei nicht sonderlich kompromissbereit. Deutlich angenehmer klang sie, als sie hinzufügte: "Von mir aus halte ich mich im Gespräch zurück, wenn es dich glücklich machen sollte. Aber ich will mit rein." Machte die Bardin deutlich und danach definierte eine Aufgabe für sich, die ihr Eintreten in das Haus des seltsamen Geschäftsmann begründen sollte: "Ich denke, es wäre klug, wenn jemand dabei ist, der sich nicht auf das Reden versteift, sondern lieber seine Augen offen hält. Den Teil würde ich übernehmen."
Mehr als du glaubst.

Eretria

  • Beiträge: 1224
    • Profil anzeigen
    • Sternenblut
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1274 am: 20.01.2011, 10:40:39 »
Eretria war sehr angespannt, während sie dem Informanten zuhörte. Als der Mann geendet hatte, nickte sie langsam.
"Bei Mutter Sonne, ich fürchte, ich habe solche Dinge, wie du sie beschreibst, schon bei zu vielen Leuten erlebt in der letzten Zeit." Die Worte waren fast ein Seufzer gewesen. Die Frau machte ein ernstes Gesicht, während sie ihre nächste Bemerkung machte.
"Wenn ich es also richtig verstehe, sucht die Stadtwache nun nach zwei Personen. Diesem Gazriel, der irgendwie ...", Eretria machte eine unbestimmte Geste zwischen Hilflosigkeit und Verwunderung, " ... die Leute dazu bringt sich zu verändern oder sollten wir sagen, eine dunkle Seite in ihnen weckt, die sie zu Mördern macht? Und schließlich sucht sie den Attentäter. Vielleicht habe ich es überhört, aber wie heißt der Mann eigentlich?"
Wieder versuchte die Geweihte ihre Gedanken zu ordnen. "Wie viele Taten werden dem Mann zugeschrieben?"

  • Drucken