Ein klein wenig verärgert war Mika darüber, dass diese besonderen Mixturen soviel Geld kosten mussten. Sie hätte es gerne einmal versucht. Aber unter den Umständen war es unmöglich. Sie hatte schlichtweg nicht das Geld dafür.
Auf dem Weg zurück zum Haus der Familie Tirkesson überlegte die Bardin nochmal, ob sie nicht vielleicht den Auftrag abbrechen sollte und bei Acqueas einsteigen. Doch neben ihrer Vernunft gab es einen zweiten Grund, warum sie diese Überlegungen verwarf. Es waren ihre Träume, die am guten Schluss den Ausschlag gaben, denn sie wollte wissen, wie es in den Träumen weiter ging und ohne Milan und Eretria würden ihr viele Informationen verloren gehen, denn aus den Träumen ihrer Gefährten konnte sie auch Wissen über Shemiya schöpfen. Außerdem interessierten Mika ebenso die alten Leben von Calfay, Eretria und Milan.
Die Geschichten aller Traumgestalten, dies nahm sich Mika vor, würde sie aufschreiben, damit wirklich nichts verloren ging, wie Ajur zu bedenken gegeben hatte.
Als die Gruppe das Elternhaus von Milan erreicht hatte, war sich Mika sicher, dass sie der Gruppe folgen würde und ihre Wünsche unter diese stellen würde, so schwer das auch werden würde.
Doch ehe sich Mika aller anstehenden Schwierigkeiten bewußt machen konnte, kam Karol und weckte ein neues Interesse. Auch die Bardin schaute zu Milan und Karol rüber, als diese in sicherer Entfernung sprachen. Was vorging, blieb für Mika aber ebenso ein Geheimnis, wie für die übrigen Umstehenden.
Ebenso blieb es für Calfay noch ein wenig länger ein Geheimnis, was bei dem Gespräch mit Acqueas herausgekommen war, weil Milan inzwischen wieder zurückkehrte und verkündete, dass die Gruppe doch keine Pferde gestellt bekommen würde.
Kurz machte sich bei Mika das Gefühl von Genugtuung breit, als sie erfuhr, dass ihr Drängen vollkommen berechtigt gewesen war. Kurz überlegte sie auch, ob sie es Milan nochmal sagen sollte. Doch ihr erschien das nicht sehr klug und außerdem hatte Milan seinen Fehler auch eingesehen gehabt.
Statt weiter auf das Problem mit den Pferden einzugehen, wandte sich Mika beim Weg in das Haus an Calfay, die ihr eine Frage gestellt hatte: "Bei diesem Acqueas haben wir leider kaum etwas in Erfahrung gebracht. Eigentlich gar nichts Wichtiges. Erst war Milan gescheitert, weil Acqueas nach einem Nachweis für die Teilnahme von Milan an dem Geschäft seines Vaters verlangte. Dann scheiterte ich dabei, ihn ein wenig aus der Reserve zu locken. Ich hatte gehofft, dass der Bursche vielleicht ein wenig unbehagen zeigen würde, wenn ich ihn zum Lügen zwingen würde, aber der Bursche war nicht zu knacken. Der dritte Versuch war es, unsere Hilfe anzubieten, aber wir erfuhren nicht viel. Wir sollten eine Art Artefakt in die Wolfssteppe bringen. Er hatte uns einen fürstlichen Lohn versprochen, jedoch haben wir uns offenbar dagegen entschlossen diesen Auftrag durchzuführen. Arue und Milan hatte zumindest kein großes Interesse. Ich muss derweil sagen, dass ich dieser Gruppe folgen werde, egal wie verlockend manches Angebot auf dem Weg sein mag." Die letzten Worte sprach die Bardin mit großer Überzeugung.