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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 131696 mal)

Beschreibung: Die Geschichte geht weiter...

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Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1410 am: 06.02.2011, 22:51:07 »
Auf die Fragen von Moandor hin, ging Mika intensiver auf die Umstände ein und begann dabei von Vorne: "Als wir bei ihm angeklopft hatten, öffnete uns eine Gestalt mit einer Kapuze auf dem Kopf. Wie sich herausstellte war es Acqueas persönlich, der sich kurz darauf hinter einen Schreibtisch setze und dort erst die Kapuze zurückschlug.
Kein symphatischer Typ, wie schon gesagt. Genausowenig einladend wie der Typ, wirkte auch das Zimmer, in dem wir waren. Es gab Fenster in der Decke und zwei Türen führten weiter in Haus. Wir blieben aber im ersten Raum, der als ein Arbeitszimmer fungierte. Neben dem Schreibtisch gabe es auch noch zwei Schränke im Raum, aber diese standen im Bereich hinter dem Schreibtisch und waren unerreichbar. Bis zum Schreibtisch kamen wir, aber es gab keine Möglichkeit etwas zu entwenden. Auch mangelte es uns an Zeit, uns auf dem Schreibtisch genauer umzuschauen. Papiere lagen dort. Aber auf die Schnelle konnte ich nichts lesen. Abgesehen davon war der Raum leer. Also bleibt es bei nichts. Wir wissen nur durch Arue, dass er unheimlich viel Magie gewirkt hat. Und wenn das mit den Fenstern stimmt, dann unter anderem zu verhindern, dass Fremde unbemerkt in das Haus einsteigen können."
Beendete Mika ihre Ausführungen, die eine Enttäschung nach der Nächsten lieferte. Die Schutzmagie war dabei nur das Sahnehäubchen, weil es der Bardin die Möglichkeit nahm, sich unbemerkt im Haus des Händlers umzuschauen, wozu Mika durchaus fähig wäre.
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Rex Macallan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1411 am: 06.02.2011, 23:09:42 »
"Oh.." Moandor machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl lächelte Mika dann aber schief an "Nun ihr habt Euer Bestes gegeben, das muss reichen..."

Er hoffte, dass es Vokial reichen würde, was er über Acqueas in Erfahrung gebracht hatte, denn ihm war klar, dass er hier nicht weiterkommen würde. Acqueas schien ihnen an Macht und Einfluss überlegen, wie sollte er da noch mehr erfahren, auch wenn er jetzt einige Verbündete hatte...

Er zuckte mit den Schultern und die Enttäuschung wich augenblicklich aus seinen Zügen "Es wird reichen." befand er unbeschwert "Immerhin wissen wir, dass er einiges zu verbergen hat und das geht über die üblichen Geschäftsgeheimnisse hinaus, die ein Händler so hat. Magie zum Schutz und um Euch zu beeinflussen... " er zupfte an seinen Barthaaren herum, wie er es immer tat, wenn er nachdachte und wandte sich dann an Milan

"Dass erklärt aber wiederum die Entscheidung Eures Vaters." Zuerst hatte er eine Zusammenarbeit abgelehnt und dann doch eingeschlagen. Dazwischen hatte Acqueas' Zauber seine Wirkung getan. So wird es wohl gewesen sein...

"Ein heimtückischer Kerl..."

Calfay Rin

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1412 am: 07.02.2011, 21:36:10 »
Nach Mikas Bericht war Rin weniger zuversichtlich als ihr Kollege. "Es wird reichen? Wofür?" fragte sie. "Wir haben keine Beweise dass er die Magie gewirkt hat, noch dass er Milans Vater damit zu einem Geschäft 'überredet' hat. Alles was wir schriftlich haben sind seine Notizen zu dem Geschäft mit Acqueas, in denen steht dass er Waffen für ihn transportiert. Eine Aussage wäre allerdings besser. Mir scheint nicht dass dies für eine Anklage reicht." Das war alles andere als zufriedenstellend, aber wenn der Händler nicht redete gab es wohl keine Möglichkeit mehr gegen ihn in die Hände zu bekommen.

Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1413 am: 07.02.2011, 22:49:56 »
Eretria lächelte Rymual an. "Ich weiß, dass ihr nur verstehen wollt. Das will ich ja auch."
Dann dachte sie über die Worte des Mannes nach und schüttelte langsam den Kopf. "Aber es stimmt so nicht. Ich kämpfe nicht gegen etwas an, was mich zu beherrschen droht. Ich bin die Geweihte Eretria und niemand redet mir ein jemand anderes zu sein. Es ist nur so, dass andere Personen in mir etwas anderes sehen. Dies war zum einen der Anführer der Morgensonne, zum anderen scheint unser Attentäter einem Eid zu folgen, den er dieser Person in seiner anderen Gestalt geleistet hat."
Eretria zog die Stirn in Falten. "Mir erschien es bei dem Gespräch mit dem Banditen so, dass es sich um eine längst vergangene Zeit handelte. Vielleicht würde es helfen, wenn wir mehr von dieser Zeit wüßten. Wenn wir den Grund der Auseinandersetzung kennen."
Die Priesterin zuckte enttäuscht die Schultern. "Ich fürchte, ich habe euch wenig helfen können."

Rex Macallan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1414 am: 08.02.2011, 01:03:59 »
Moandor hörte Calfays Unmutsbekundungen gelassen zu. "Natürlich hätte unser Besuch fruchtbarer sein können, aber andererseits können wir auch froh sein, dass nichts schlimmeres passiert ist als dieser vergleichsweise harmlose Zauber auf Mika... Ich meine es gibt doch viel heimtückischere Zauber. Und wie gesagt, wir können Acqueas Kraft und Einfluss nun etwas besser einschätzen und auch wenn es nur ein kleiner Trost ist, braucht Milan sich nun keine Sorgen mehr über die Ehrbarkeit seines Vaters machen und das ist doch auch etwas, oder nicht?"

Moandor zuckte mit den Schultern.

"Es wird uns einfach reichen müssen. So ist das eben. Wir können hier noch lange herumstehen und uns wünschen, dass dies und jenes passiert wäre, aber weiter bringt uns das auch nicht, denke ich."


Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1415 am: 08.02.2011, 10:02:08 »
Während Tasha sich darauf konzentrierte, Eretria Halt zu geben, schüttelte Rymual heftig den Kopf. "Das stimmt so nicht. Dein... Geist... hat klar gemacht, dass es nur einen Weg gibt, den Attentäter zu finden. Und zwar, indem du ihn zu dir rufst. Es gibt irgendeine Verbindung zwischen euch, die mit dem zusammenhängt, was andere in dir sehen. Und sofern meine Theorie mit dem Schlafwandeln stimmt, ist der Ort, an dem du den Attentäter rufen kannst, in deinen Träumen."

Wieder kratzte er sich nachdenklich am Kinn, bevor er weitersprach. "Und vielleicht kannst du dort auch mehr herausfinden über eben diese Dinge. Du müsstest nur irgendwie einen Weg finden, in deinen Träumen Zugang zu... dieser Welt... oder diesem Leben... zu bekommen."

Er sah verunsichert in die Runde. "Macht das irgendwie Sinn, was ich da vorgeschlagen habe?"
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1416 am: 08.02.2011, 12:31:23 »
"Ich denke, dass wir uns schon Sorgen um Milans Vater machen müssen, denn wir wissen nicht, welchen Ärger er sich dabei angelacht hat. Kann gut sein, dass er am guten Schluss in Haft sitzt." Mutmaßte Mika, die vor allem eine Illegalität des Geschäftes vermutete, angesichts der Überzeugungsmethoden von Acqueas. "Aber dann haben wir zumindest etwas Wissen, was uns helfen könnte, Milans Vater wieder aus dem Schlamassel zu ziehen. Denn meine Vermutung, dass Magie im Spiel war, wurde ja vorhin deutlich bestätigt.
Doch im Moment ist das Ganze Nebensache, denn noch wissen wir nicht, wie es Milans Vater geht und können ihm nicht helfen."
Sagte die Bardin, um die Gruppe wieder auf die wichtigere Spur zu bringen und versucht dann auch diesen missglückten Versuch positiv zu darzustellen: "Und ganz ehrlich, selbst wenn wir von einer Verbindung zwischen dem Mädchen und Acqueas erfahren hätten, könnten wir mit der Information wenig anfangen. Es ist im Verhältnis also gar nicht so wenig, was wir herausgefunden haben."

Sollte es dann so kommen, dass die Gruppe beginnen würde ohne wichtige Gespräche das Warten auf Eretria zu verbringen, würde Mika, die immer ihr gesamtes Gepäck mit sich herumschleppte, Papier, Tinte und Feder hervorholen, um ein paar Notizen zu festzuhalten.
« Letzte Änderung: 08.02.2011, 12:37:06 von Mika »
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Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1417 am: 09.02.2011, 21:49:19 »
Eretria wirkte durch die Worte von Rymual noch verschreckter, als sie es offensichtlich schon war.
"Das kann ich nicht! Was passiert, wenn ich mich verliere? Wenn ich die werde, die alle in mir sehen?" Die Geweihte schien einer Panik noch näher als zuvor. "Ich würde, ..." Eretria schüttelte wild den Kopf. "Nein, das kann ich nicht. Außerdem wissen wir gar nicht, wie ich auf meine Träume Einfluß nehmen könnte. Es muss eine andere Möglichkeit geben. Es tut mir leid."
Plötzlich machte sich die Priesterin von Tasha los. "Ich muss zu den anderen, zu Milan."

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1418 am: 09.02.2011, 22:15:48 »
Tasha nickte nur, und half Eretria auf.

"Wir reden später weiter", erklärte Lémar. Die Freunde verabschiedeten sich von Rymual, der zunächst den Weg zurück zur Wache antrat. Die beiden Geschwister begleiteten Eretria wieder zum Anwesen der Tirkessons.

Dort wartete bereits der Rest der Gruppe, die sich erneut im Speisesaal versammelt hatte und offenbar bereits auf die Geweihte wartete.
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Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1419 am: 10.02.2011, 00:04:54 »
Mika war nicht sehr weit gekommen, als Eretria, Tasha und Lemar den Raum betraten. Sie hatte zwar vor einiger Zeit Papier, Tinte und Feder hervorgeholt, aber wie alle um sie herum schnell mitbekommen konnten, war die Bardin keine geübte Schreiberin. Was Calfay wahrscheinlich innerhalb von Sekunden zu Papier gebracht hätte, dafür benötigte die junge Bardin Minuten, denn sie malte eher die Buchstaben, als das sie schrieb. Mit sehr großer Konzentration, die auch durch die leicht ausgestreckte Zunge Ausdruck verliehen bekommen hatte, wurde jeder Strich einzeln durchgeführt.
In ungeschickt wirkenden Worten hatte Mika folgende Worte bisher zu Papier gebracht:
"Shemiya - Himmelssängerin

Beim Überfall des Sonnenvolkes wurde der Volksstamm von Shemiya vollständig vernichtet. Shemiya selbst überlebte nur dank des Lebensliedes, welches stärker war, als die schwere Bauchwunde. Nachdem des Sonnenvolk das Dorf verlassen hatte, floh Shemiya aus ihrer zerstören Heimat.

Shemiya fand nach dem Massaker an ihrem Volk Aufnahme bei Marushan und seinem Volk. Marushan ..."

Weiter war Mika nicht gekommen, als die Tür sich öffnete, und am liebsten würde Mika diese schwer erarbeiteten Zeilen schon wieder vernichten, weil sie irgendwie nicht zufrieden war. Sie hatte irgendwie noch keine gute Idee gehabt, wie sie Geschichte richtig beginnen sollte und ihre erster Versuch war kläglich.

Die Ablenkung durch die Neuankömmlinge war MIka deshalb sehr willkommen: "Gut, dass ihr heil zurück seit." Sagte die Bardin. "Ich hoffe, dass ihr wenigstens mehr Erfolg hattet, als wir. Aus Acqueas war nichts herauszuholen. Wir können nun nur mit Recht vermuten, dass er Milans Vater mit Magie überzeugt hat, denn auch Milan, Arue und mich hatte er kurzzeitig verzaubert. Es ist aber nichts passiert. Und hat das Gespräch bei dir etwas gebracht?"
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1420 am: 10.02.2011, 19:50:24 »
Lémar und Tasha begrüßten die Gefährten kurz, als Mika schon mit der kurzen Beschreibung ihres "Misserfolgs" herausplatzte. Tasha starrte die junge Bardin mit offenem Mund an. "Er hat euch verzaubert?"

Lémar grinste schief. "Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir uns allmählich an solche Dinge gewöhnen sollten. Was uns angeht... ist das schwer zu sagen. Am besten erzählt Eretria das selbst."
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Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1421 am: 12.02.2011, 11:32:00 »
Eretria schaute wenig glücklich aus, als Lémar ihr das Reden überließ. Sie setzte sich erst an den Tisch neben ihren Verlobten und ordnete ihre Kleidung umständlich. Fast schien es, als wollte die Frau Zeit gewinnen, bevor sie mit ihrem Bericht anfing. Doch dann schien auch der letzte eingebildete Flusen vom Kleid der Geweihten verschwunden zu sein und sie wendete sich an ihre Freunde und Begleiter.
"Das Gespräch mit Tashas Informant war sehr gut. Ich glaube tatsächlich, dass ich wichtige Informationen erhalten habe und möglicherweise halten wir die Lösung für die Anschläge in der Großen Feste bereits in Händen, ohne uns dessen bewusst zu sein."
Eretria wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und biss sich auf die Lippen, als sie überlegte, wie sie fortfahren sollte in dem Bericht.
"Der Kontakt, es ist ein Wachmann der Stadt, konnte mir einige interessante Dinge über den Attentäter erzählen. Die Wache kennt den Namen des Mannes. Auch weiß sie wo er vorher gelebt hat. Bis vor einiger Zeit war r ein einfacher Kanalreiniger, der die Abwasserkanäle der Großen Feste reinigte. Ziemlich sicher versteckt er sich auch nun dort unten. Da er sich in dem Gewirr der Gänge sehr gut auskennt, dürfte es ein Ding der Unmöglichkeit sein, den Mann dort unten zu finden. Die Stadtwache dürfte kaum eine Chance haben. Sie bemüht sich zwar von den Zwergen, die die Kanäle erbaut haben, Pläne zu erhalten. Aber ob dies helfen wird, weiß Mutter Sonne alleine und selbst dann wird es noch sehr lange dauern bis der Mann gefunden ist. Wir alle waren uns einig, dass es wohl schwer möglich sein wird, den Mann zu finden und an seinem Tun zu hindern."
Wieder stoppte die Geweihte, bevor sie nach einem kurzen Blick zu Tasha und Lémar weiter erzählte. "Trotzdem scheint es eine Möglichkeit zu geben, den Mann mit dem Namen Irya Loarcan zu finden. Ich habe dem Mann der Stadtwache für seine Informationen meine Hilfe angeboten. Die bestand darin, dass ich Mutter Sonne und die Zwei Monde fragte, wie der Mann gefangen werden könnte. Ich habe die Möglichkeit derartige Fragen zu stellen, doch sind die Antworten nicht so eindeutig, wie sie sein könnten, sondern möglicherweise ein Rätsel, was erst gelöst werden muss. So ist es auch bei dieser Antwort, die ich erhielt. Ich fragte Mutter Sonne und die Zwei Monde Folgendes: ..."
Wieder strich die blonde Frau nervös über ihr Kleid, dann begann sie erneut.
"Gefragt hatte ich auf Wunsch der Stadtwache: Was müssen wir tun, um den Attentäter dingfest zu machen, der in der Großen Feste Anschläge verübt? Die Antwort lautete:
"Geweihte! Du fragst nach einem Leben, wo zwei sind.
Er, der wie ein bleicher Wolf den Tod bringt
Den Treueschwur erfüllt, den du ihm abgenommen,
Bevor dein erstes Licht verglommen.

Dann der Beschützer, der schwache Geist,
Erfüllt von einer Seele, die sich selbst kasteit,
Getrieben von Sehnsucht nach Vergeben und Vergessen,
Von unerklärlicher Schuld zerfressen.

Den Jäger erreichst du nur in seiner eigenen Welt!
Er folgt der Spur auf dem ewigen Schlachtfeld.
Das Herz der Schuld spürt die Liebe nicht mehr,
Denn es glaubt, es ist ihrer nicht wert.

Den bleichen Wolf zu jagen wird nicht gelingen!
Doch kannst du ihn vielleicht zu dir bringen."

Die Frau blickte alle ziemlich ratlos an. "Ziemlich blöd, nicht wahr?" Ein gewisses Maß an Humor lag in der Antwort und sie lächelte dabei sogar.

Mika

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« Antwort #1422 am: 12.02.2011, 12:29:16 »
Und ein zweites Mal hat die blöde Mika recht." Dachte Mika, als Eretria auf einmal die Überzeugung zum Ausdruck brachte, dass der Attentäter nicht einfach geschnappt werden kann. Der Bardin wollte keiner glauben, dass die Fähigkeiten der Gruppe dafür nicht ausreichen würden, es musste immer eine Stimme von Außen kommen, die Mika Recht geben musste.
Innerhalb weniger Minuten wurde Mika mit großer Verspätung nun zweimal Recht gegeben, doch die junge Frau war sich sehr sicher, dass bei der nächsten Diskussion sich daran keiner mehr erinnern würde und es alles dummes Geschwätz sein wird, was sie sagt. Ein klein wenig ärgerte dies Mika, in ihren Triumphen.

"Nö, ziemlich logisch." Antworte Mika auf die Frage von Eretria hin, die sie am Ende ihres Berichtes gestellt hat. "Die Aliya von Heute, also du, muss dem Attentäter von einst, dem Kanalreiniger, sagen, dass er seine Jagd beenden soll. Nur wie du ihn rufen kannst, das ist schwer zu sagen. Ich weiß nicht, ob wir uns darauf verlassen können, dass dieser Irya heute Nacht nochmal sein Glück versucht und Milan an den Kragen will.
Wir müssten dann übrigens wirklich auf heute Nacht hoffen, weil das Haus Tirkesson uns nicht genügend Pferde für unsere Reise stellen kann und wir wohl doch Morgen abreisen müssen."
Überbrachte Mika nebenbei die nächste schlechte Nachricht.
"Was sonst vielleicht noch eine Möglichkeit wäre, um den Attentäter zu erreichen, wären vielleicht in die Welt gesetzte Gerüchte, dass Aliya den Attentäter sprechen will. Nur so als Beispiel, ist jetzt nicht ausgereift. Aber vielleicht würde er dann Aliya suchen und mit ihr sprechen wollen.
Zur Sicherheit könnten wir sicherlich Eretria so herrichten, dass sie Aliya möglichst ähnlich sieht. Eine kompetente Schneiderin haben wir und mit Eretria, Milan und mir haben drei Personen eine sehr klare Vorstellung von der Frau, so dass wir die Details auch hinbekommen würden."
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Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1423 am: 12.02.2011, 14:18:38 »
Eretria blickte Mika irritiert an.
"Was redest du denn da? Ich bin nicht Aliya! Ich bin die Geweihte Eretria und habe mit dieser mythischen Gestalt eigentlich nur gemeinsam, dass ich ihr offensichtlich zum Verwechseln ähnlich sehe. Wie sonst sollten mich Leute wie der Prophet für diese Person halten? Irgendwie 'verkleiden' muss ich mich sicherlich nicht für diese Sache."
Etwas  merkwürdig blickte die Geweihte sich um. Was für eine merkwürdige Idee Mika da entwickelt hatte. "Es ging auch bei meiner letzten Bemerkung nicht darum, ob dies logisch ist, sondern um die Situation als solche. Ich halte es für eine ziemlich blöde Situation, um es mal höflich auszudrücken, dass es Leute gibt, welche mich für eine Person halten, von der normale Menschen bisher nicht gehört haben, sondern nur Personen, die in einer, wie soll ich es nennen, Traumwelt vielleicht, auf diese Person getroffen sind." Die Geweihte wandte den Blick zu den anderen, bevor sie weiter sprach.
"Ehrlich gesagt glaube ich nicht daran, dass wir den Mann in dieser Welt erreichen können. Wir müssen ihn in seiner Welt erreichen meiner Meinung nach und das bedeutet nicht, dass wir einen Stadtläufer engagieren, der die Nachricht verbreitet, dass Aliya mit ihm reden wolle. Ich denke, wir müssen versuchen unsere Träume 'aktiv' zu gestalten. Dort sind wir in dieser Welt dort können wir eher Einfluss nehmen."
Zum Abschluß ihrer Ausführungen machte die Geweihte eine Geste, die offensichtlich zeigte, dass sie tatsächlich wenig Erfolsaussichten sah.
Dann blickte sie noch einmal Mika an. "Niemand hält dich auf, wenn du sofort aufbrechen willst Mika. Mir geht dein andauernder Hinweis auf die Zeit gehörig auf die Nerven und ich denke wir alle sind ausgesprochen froh, wenn wir nicht alle halbe Stunde erfahren, dass wir unbedingt Morgen aufbrechen müssen. Glaubst du mein Gedächtnis ist so schlecht, dass ich vergessen habe, was wir beim Frühstück besprochen haben?"

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1424 am: 12.02.2011, 17:27:42 »
"Eretria, es ist dir vielleicht nicht aufgefallen, aber das war eine neue Information. Wir haben keine Pferde zur Verfügung und können uns deshalb nicht mehr alle Zeit der Welt lassen." Sagte Mika, die keinerlei Verständnis für den Ausbruch von Eretria hatte.
"Wenn ich klugscheißen will, ja ..." Setze die Bardin an und brach dann auf einmal ganz plötzlich ab. "Ach vergiss es."

Mika kostete es unheimlich viel Kraft sich auf die Zunge zu beißen und zu schweigen, aber sie tat es, weil sie wusste, dass ihr sowieso niemand zuhören. Natürlich konnte sie jetzt Klugscheißen und der Welt zeigen, dass sie recht damit hatte, dass sie keine Pferde sicher hatten und das es Schwachsinn war, dem Mörder durch die Gassen nachzujagen, wie es der Rest geplant hatte, aber das brachte nichts.
Genausowenig brachte es etwas mit Eretria über Aliya zu diskutieren. Natürlich war die Priesterin nicht Aliya und Mika war nicht Shemiya, aber da draußen rannte jemand mordend herum, der genau das glaubte, weshalb Eretria Macht über ihn ausüben konnte. Ihr komischer Zauber hatte das sogar bestätigt und das dickköpfige Weib wollte dennoch nicht hören. Es war also pure Kraftverschwendung.
Statt sich im Weitern mit der Planung zu beschäftigen, klinkte sich die Bardin nun vollkommen aus dem Gespräch aus und konzentrierte sich auf ihre begonnene Arbeit. Sollte der Rest doch alles planen, wenn sie alle meinten, dass sie es am besten können.
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