Karak lächelte nur. Eine Hand hob er hoch, doch die andere hielt er in der Tasche einer ledernen Weste. "Was ich anbiete? Die Vermeidung eines Kampfes, den ihr vielleicht sogar gewinnen würdet, aber nicht ohne Verluste. Das Leben und die Freiheit aller Gefangenen, die hier unten sind." Er lächelte. "Die Situation ist doch ziemlich offensichtlich. Hättet ihr den ganzen Weg gehen müssen, wärt ihr bereits tot. Also hat euch jemand, und zwar jemand, der selbst hier ein Quartier hat, geholfen. Das würde niemand wagen, der sich in seiner Macht nicht zumindest annähernd mit mir messen kann. Und das wiederum bedeutet, dass, selbst wenn ich euch jetzt besiegen würde, der nächste Angriff folgen wird, noch bevor ich eine Gelegenheit hatte, die Verluste, die ihr mir bereitet habt, wieder wett zu machen. Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen muss, aber mit eurem Überraschungsangriff habt ihr mich tatsächlich gewissermaßen auf einen verlorenen Posten gebracht."
Er setzte sich hin, machte es sich gemütlich, als würde von den Gefährten keinerlei Gefahr ausgehen. "Noch dazu wäre ein so erfolgreicher Schlag gegen mein Quartier hier unten eine gewaltige Rufschädigung für mich. Ich könnte, um es einmal so auszudrücken, einpacken. Das ist äußerst ärgerlich, da ich damit immerhin mein Brot und Wasser verdiene, aber vor allem, weil ich viele Jahre hart daran gearbeitet habe, meinen guten Ruf aufzubauen."
Karak schien ernsthaft verletzt - nicht etwa wegen der Toten, die sie zurückgelassen hatten, sondern wegen der Rufschädigung, die ihm das einbrachte. "Ich sehe, gewissermaßen, nur einen Ausweg. Zum einen muss mein Ruf unbeschadet bleiben. Der einzige Weg, das zu schaffen, ist, indem wir die Öffentlichkeit glauben lassen, dass euer Angriff von mir inszeniert war. Warum aber sollte ich gedungene Mörder in mein eigenes Heim holen? Nun, weil es hier Verräter gab natürlich. Diese Geschichte müsstet ihr für mich bestätigen, wenn ihr hier rausgeht."
Er legte nun seine Füße auf den Tisch, und sah Djarissa entspannt in die Augen. "Im Gegenzug, so haben wir es vereinbart, lasse ich die Gefangenen frei. Das ist nicht meine Art, aber es lag euch so am Herzen, und da ich euch ja explizit als geeignete Gruppe ausgewählt habe, um den Verrätern in meiner Behausung den Garaus zu machen, habe ich mich nach zähen Verhandlungen darauf eingelassen. Meine Auftraggeber erhalten natürlich eine Rückerstattung, da die versprochene Leistung meinerseits nun ja nur teilweise erbracht wurde."
"Und zu guter Letzt habe ich natürlich genug Sinn für Taktik und Strategie, um zu begreifen, dass ich mit einer so geschwächten Truppe, wie es im Moment der Fall ist, mein Heim nicht ausreichend verteidigen kann, weshalb ich für eine gewisse Zeit mein Hab und Gut an einen anderen Ort schafffen werde."
Er lächelte. "Ihr seht, mein Angebot wäre ein Gewinn für beide Seiten. Niemand wird mehr verletzt, ihr müsst nicht mehr tun als eine klitzekleine Abweichung von der Wahrheit zu erzählen, und könnt dafür eure Lieben, oder wen auch immer, ohne weitere Sorgen und Ängste hier herausbringen."
Dann stand er in einer schwungvollen Bewegung auf. "Die Alternative ist, dass ich alle, die hier gefangen sind, auf der Stelle mittels eines tödlichen Gases umbringe, und ihr euch anschließend hier mit mir in den Kampf begeben müsst. Und lasst euch gesagt sein, mein Heim hat noch so einige unliebsame Überraschungen parat, die, egal, wie kampfkräftig ihr noch sein mögt, mir eine durchaus realistische Möglichkeit lassen, als Gewinner aus dem Kampf hervorzugehen. Die Wahl liegt bei euch."