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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 130224 mal)

Beschreibung: Die Geschichte geht weiter...

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Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2250 am: 30.08.2013, 09:31:41 »
Mika wusste nicht, ob ihr der Vorstoß gefallen sollte. Jacqueline konnte kämpfen, das hatte die Gruppe sehen können, aber im Moment schien ihr die Frau ein wenig zu emotional. Dennoch sagte die Bardin leise: "Okay, aber bitte immer die Ruhe bewahren."
Ein kleiner Gedanke regte sich in Mika und wies sie darauf hin, dass sie eigentlich den Mund halten sollte, wenn es um viel zu schnelle Reaktionen ging. Doch es musste in ihren Augen trotzdem gesagt werden.
"Mögen Mutter Sonne und die zwei Monde auf euch scheinen." Gab Mika ihren Gefährten mit auf den Weg.

Während sich die drei Frauen auf den Weg machten, reichte Mika ihren Heiltrank Lemnor und sagte leise: "Gib den deinem Bruder. Mit etwas Glück, kann er dann wieder laufen."
Der andere Trank verschwand wieder in der Tasche der jungen Bardin, die sich einfach zu unsicher war, was das für ein Trank war. Im allerschlimmsten Notfall, war er eine Option, aber nur dann, wenn die Gefahr größer wäre, als das Risiko.
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2251 am: 03.09.2013, 23:13:48 »
Tatsächlich schlug der Hüne kurz darauf wieder die Augen auf - der Trank hatte gewirkt. Der kraftstrotzende junge Mann war zwar noch bei weitem nicht wieder gesund, aber er war zumindest erst einmal wieder auf den Beinen. Mit einem kurzen Nicken bedankten sich beide Brüder bei Mika.

An der Tür konnte Djarissa keine Fallen oder ähnliches entdecken, und so drückte sie schließlich, vorsichtig, jederzeit einen Hinterhalt erwartend, die Klinke herunter. Der Raum dahinter sah ein wenig aus wie das Büro eines Kaufmanns. Ein Schreibtisch stand dort, auf dem zahlreiche Dokumente lagen - allerdings auch zwei leere Flaschen Rum -, ein bequemer Ledersessel, und - das war das einzige Möbelstück, das nicht passte - ein bequemes Bett.

Hinter dem Schreibtisch stand ein Mann, den Eretria gleich erkannte: Es war der Entführer, der ihr Milan entrissen hatte. Der Anführer der Verbrecher.

Er lächelte freundlich. "Willkommen, meine Gäste. Es freut mich, dass ihr vernünftig genug seid, um zu verhandeln."
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2252 am: 05.09.2013, 17:55:01 »
Als Djarrissa keine Falle oder Hinterhalt entdecken konnte, nickte sie den anderen zu. Anschließend ging sie vor, denn sie war diejenige, deren Verlust wenig Auswirkung hätte und diejenige, die die Sicherheit garantiert hatte. Zu ihrer Erleichterung geschah nichts. Sie betrat den Raum und stellte sich etwa mittig auf, die Pfoten mit den Innenflächen sichtbar vorgestreckt. Sie wendete nicht einen Augenblick ihre Augen von Karrak ab. Da sie ahnte, was in den Köpfen ihrer beiden Begleiterinnen vorging, ergriff sie das Wort. So würden sie an nichts gebunden sein und ihn nicht gleich ihren ganzen Hass entgegenschleudern: "Mögt ihrr eure Hände dort halten, wo wirr sie sehen können!" Es klang eher wie eine Aufforderung denn wie eine Frage, ein leises Grollen mischte sich mit ein. Sie schätzte den Abstand und die Höhe des Tisches ein. Sie war sich ihrer Sprungkraft ziemlich sicher. Würde sie sich auf ihn stürzen können, eine Hand mit ihrem Körper blockend, die andere mit ihrer Pfote packend und mit ihrer zweiten Pfote den Mund versperren können? Es wäre nicht der Erste, der nicht einmal ein magischen Befehl hätte geben können, bevor er am Boden lag. Doch zunächst blieb sie zurückhaltend: "Was bietet ihrr und wass wollt ihr dafür?"
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:32:10 von Djarrissa »

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2253 am: 07.09.2013, 23:00:38 »
Karak lächelte nur. Eine Hand hob er hoch, doch die andere hielt er in der Tasche einer ledernen Weste. "Was ich anbiete? Die Vermeidung eines Kampfes, den ihr vielleicht sogar gewinnen würdet, aber nicht ohne Verluste. Das Leben und die Freiheit aller Gefangenen, die hier unten sind." Er lächelte. "Die Situation ist doch ziemlich offensichtlich. Hättet ihr den ganzen Weg gehen müssen, wärt ihr bereits tot. Also hat euch jemand, und zwar jemand, der selbst hier ein Quartier hat, geholfen. Das würde niemand wagen, der sich in seiner Macht nicht zumindest annähernd mit mir messen kann. Und das wiederum bedeutet, dass, selbst wenn ich euch jetzt besiegen würde, der nächste Angriff folgen wird, noch bevor ich eine Gelegenheit hatte, die Verluste, die ihr mir bereitet habt, wieder wett zu machen. Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen muss, aber mit eurem Überraschungsangriff habt ihr mich tatsächlich gewissermaßen auf einen verlorenen Posten gebracht."

Er setzte sich hin, machte es sich gemütlich, als würde von den Gefährten keinerlei Gefahr ausgehen. "Noch dazu wäre ein so erfolgreicher Schlag gegen mein Quartier hier unten eine gewaltige Rufschädigung für mich. Ich könnte, um es einmal so auszudrücken, einpacken. Das ist äußerst ärgerlich, da ich damit immerhin mein Brot und Wasser verdiene, aber vor allem, weil ich viele Jahre hart daran gearbeitet habe, meinen guten Ruf aufzubauen."

Karak schien ernsthaft verletzt - nicht etwa wegen der Toten, die sie zurückgelassen hatten, sondern wegen der Rufschädigung, die ihm das einbrachte. "Ich sehe, gewissermaßen, nur einen Ausweg. Zum einen muss mein Ruf unbeschadet bleiben. Der einzige Weg, das zu schaffen, ist, indem wir die Öffentlichkeit glauben lassen, dass euer Angriff von mir inszeniert war. Warum aber sollte ich gedungene Mörder in mein eigenes Heim holen? Nun, weil es hier Verräter gab natürlich. Diese Geschichte müsstet ihr für mich bestätigen, wenn ihr hier rausgeht."

Er legte nun seine Füße auf den Tisch, und sah Djarissa entspannt in die Augen. "Im Gegenzug, so haben wir es vereinbart, lasse ich die Gefangenen frei. Das ist nicht meine Art, aber es lag euch so am Herzen, und da ich euch ja explizit als geeignete Gruppe ausgewählt habe, um den Verrätern in meiner Behausung den Garaus zu machen, habe ich mich nach zähen Verhandlungen darauf eingelassen. Meine Auftraggeber erhalten natürlich eine Rückerstattung, da die versprochene Leistung meinerseits nun ja nur teilweise erbracht wurde."

"Und zu guter Letzt habe ich natürlich genug Sinn für Taktik und Strategie, um zu begreifen, dass ich mit einer so geschwächten Truppe, wie es im Moment der Fall ist, mein Heim nicht ausreichend verteidigen kann, weshalb ich für eine gewisse Zeit mein Hab und Gut an einen anderen Ort schafffen werde."

Er lächelte. "Ihr seht, mein Angebot wäre ein Gewinn für beide Seiten. Niemand wird mehr verletzt, ihr müsst nicht mehr tun als eine klitzekleine Abweichung von der Wahrheit zu erzählen, und könnt dafür eure Lieben, oder wen auch immer, ohne weitere Sorgen und Ängste hier herausbringen."

Dann stand er in einer schwungvollen Bewegung auf. "Die Alternative ist, dass ich alle, die hier gefangen sind, auf der Stelle mittels eines tödlichen Gases umbringe, und ihr euch anschließend hier mit mir in den Kampf begeben müsst. Und lasst euch gesagt sein, mein Heim hat noch so einige unliebsame Überraschungen parat, die, egal, wie kampfkräftig ihr noch sein mögt, mir eine durchaus realistische Möglichkeit lassen, als Gewinner aus dem Kampf hervorzugehen. Die Wahl liegt bei euch."
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Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2254 am: 12.09.2013, 10:43:01 »
"Ich habe zu danken." Sagte Mika und schenkte Liguar und Lemnor ein Lächeln. Sie war genauso froh, wie die zwei Hünen, dass Liguar wieder auf den eigenen Beinen stehen konnte.

Dann wandte sich Mika wieder dem Gang zu, in dem gerade noch Djarrissa, Eretria und Jacqueline standen. Mika versuchte ein wenig mitzulauschen, was dort in dem Raum vor sich ging. Außerdem suchten ihre Ohren nach Geräuschen, die hier nicht sein sollten, wenn die Gruppe mit Karak hier allein sein sollte. Auch ihre Augen suchten weiterhin den Gang ab. Sie suchten nach ungewöhnlichen Schatten, die einen Gegner vermuten ließen und nach Sachen, die sie in einem normalen Gang nicht erwarten würde, wie zum Beispiel Rohre, durch die Gas strömen könnte[1].
All das tat sie nicht allein aus Sicherheitsgründen, sondern auch, damit sie etwas tat. Mika brauchte die Ablenkung. Nicht nur, um die Untätigkeit vergessen zu machen, sondern auch, um die Schmerzen zu verdrängen. Denn jetzt, nachdem das Adrenalin abnahm, begann der Schmerz sie heimzusuchen und sie spürte ihn stärker, als in jenem Moment, als er ihr zugefügt worden war.
 1. http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,4464.new.html#new
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Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2255 am: 19.09.2013, 12:21:34 »
Djarrissa konnte sich lebhaft vorstellen, wie ihre Anführerin zu dem Vorschlag stand. Lügen für so jemanden, selbst um ihres Liebsten willen? Das würde sie wohl nie tun oder sich nie verzeihen können, ihre Prinzipien für ein selbstsüchtiges Ziel verraten zu haben. Der Katzenfrau war diese Haltung unverständlich, schließlich bekam man zunächst, was man wollte und konnte dann, wenn man nicht mehr erpresst wurde, eine neue "Vereinbarung" treffen. So sah sie sich gezwungen, auf Zeit und auf einen besseren Kompromiss hinzuarbeiten.

"Das ist ja alles ganz nett, werr aber garantiert, das du dein Worrt hälst? Du selbst? Gegenvorschschlag: Du nimmst die Finger vom Auslöserr und weißt uns den Weg zu den Zellen. Finden wir alle vor und sind uns ihrrer Sicherheit sicher, könnten wir geneigt sein, dich reuigen Sünderr laufen zu lassen und nicht den Prozess zu machen. Wem gegenüberr sollen wir eigentlich lügen? Rreicht nicht ein Schschweigen unsererseits?", versuchte sie in auf dem einen Weg zu bedrängen, auf dem anderen einen "Ausweg" zu lassen. "Hoffentlich befreien die anderen die Gefangenen, sonst kann das bald böse enden."
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:32:15 von Djarrissa »

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2256 am: 26.09.2013, 00:49:35 »
Das Gespräch konnte Mika problemlos mit anhören - ihr Gegner machte sich keine große Mühe, leise zu sein.

In dem Gang konnte die Bardin wenig außergewöhnliches entdecken. Es gab Luftrohre nach oben, wie überall in diesen unterirdischen Gängen, einige alte Blutflecken - an einem Ort wie diesem auch nicht unbedingt unerwartet -, und mehrere Türen. Manche der Türen waren mit Schlössern, Ketten und Riegeln gesichert, andere einfach nur ge- oder vielleicht auch verschlossen.

Vermutlich wäre eine Untersuchung der streng gesicherten Türen interessant, aber wenn sie das vorhatte, würde sie sehr vorsichtig sein müssen - und es wäre an Djarissa und den anderen, ihr ein wenig Zeit herauszuschlagen...


Auf Djarissas Vorschlag hin hob Karak eine Augenbraue. "Reuigen Sünder? Oh, ihr missversteht die Lage. Ich habe nicht vor, aus dem Geschäft auszusteigen. Deshalb sollt ihr oben auch die Geschichte erzählen. Es ist fast egal, wem ihr sie erzählt, solange es einigermaßen öffentliche Orte sind. Die richtigen Leute werden das schon mitbekommen und weitertragen. So läuft das in dieser Stadt. Ohren gibt es überall. Und nein, ich werde mich nicht kampflos ergeben. Ihr wollt verhandeln? Gut, verhandeln wir. Aber macht mir ein Gegenangebot, das es wert ist, darüber zu sprechen."
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Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2257 am: 01.10.2013, 12:08:34 »
Djarrissa spürte deutlichen Unwillen aufsteigen. Was glaubte er eigentlich, in was für einer Situation er war? "Husch, Kleines, nur weile er die Welt mit anderen Augen sieht, macht es ihn nicht weniger ungefährlich!", erinnert sie sich an eine der Belehrungen, die sie früher zu hören bekommen hatte. Langsam trat sie an den Schreibtisch heran und lehnte sich darauf. Sie wang ihr Gesicht, ein Lächeln zu zeigen. Zu ihrem Glück fiel es den meisten schwer, Catfolk-Gesichter zu lesen. Das entblößte Raubtiergebiss tat das übrige. "Na schschön, dann sind wirr uns wohl einig, dass keiner den anderen wunschschlos glücklich machen wird. Deine wie unsere Forrderungen sind für den anderen absurd. Aber Verhandlungen beschstehen aus ernstgemeinten Vorschlägen beiderr Seiten."

Sie legte den Kopf in wenig schief und setzte mit etwas leiserer, fast schnurriger Stimme fort: "Wirr möchten die Gefangenen, möglichst unbeschschädigt, Ruhe vor dir und, wenn möglich, wissen, werr dein Auftraggeber gegen uns war. Moment!" - Stoppt sie ihn mit erhobener Tatze davon zu unterbrechen. - "Du willst das ganze hier überrleben und möglichst geringen Schschaden an deinem Geschäft haben, sowohl finanziell als auch rrufmäßig."

Sie stemmte ihre Arme wieder auf die Schreibtischfläche und verbirgt ihre Anspannung. Sprungbereit wartete sie auf einen Abbruch der Verhandlungen, um ihn dann über die vermeintliche Sicherheit des Schreibtischs hinweg anzufallen. "Habe ich alles wesentliche errfasst? So wenig, wie du eine Kompensation für die Schschäden hier in deinem Hauptquartier erwarrtest, wünschen wir uns finanziellen Gewinn bei diesem Abenteuerr. Bei den restlichen Dingen sind einzelne zwar unverreinbar, aber nicht alle." Inständig hoffte sie, dass die Frauen hinter ihr ihre Rachsucht zügeln können würden, zumindest zunächst.

"Da unsere beiden Hauptpunkte, dein Leben und Frreiheit gegen die Gefangenen, dir nicht ausgeglichen schscheinen, wie wäre es mit einfacherrem Tauschen? Zunächst kleinere Dinge, um sich von der Errnsthaftigkeit der anderen Seite zu überzzeugen? Zum Beischspiel unser Schweigen über das hier Geschschehene gegen den Auftraggeber, derr uns als Ziele definiert hat."
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:32:20 von Djarrissa »

Mika

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« Antwort #2258 am: 03.10.2013, 11:48:50 »
Es war grauenhaft für Mika, nur dastehen und nicht eingreifen zu können. Vor allem, weil sie alles hören konnte. Kurz dachte sie: Vielleicht hätte ich ihnen doch sagen sollen, dass sie die Tür schließen sollen, dann hätten Isabelle und ich unser Glück versuchen können. So wird das aber nichts.
Doch schnell verwarf die Bardin den Gedanken, denn sie konnte ihn nur fassen, weil es rund um Karak ruhig geblieben und keine Falle zu erkennen war. Die Sicherheit stand im Vordergrund und sie verlangte eine offene Tür.

Dann kam Mika ein anderer Gedanke. Er sagte ihr, dass sie vielleicht auch von hier draußen im Gang etwas machen könnte, um die Verhandlungen zu beeinflussen.
"Ich glaube, wir können hier nicht viel machen, während dort drinnen verhandelt wird. Deshalb würde ich vorschlagen, dass wir alles bergen, dass wir zu Geld machen können. Wir werden das Geld brauchen, wenn wir wieder oben sind." Sagte Mika, nicht so leise wie stets zu vor, sondern eher lauter, als nötig. "Könntet ihr das übernehmen, Dok´Hae und Liguar? Verschnürt alles zu einem schönen Päckchen, dass wir dann mit nach oben nehmen können?"
Die Bardin, die dem klingenden Geld sehr zugetan war, hoffte, dass der finanzielle Aspekt auch für Karak interessant sein könnte, jetzt, wo er seine starke Verluste hatte, und sie laut genug gesprochen hatte.

Mika hatte noch eine weitere Idee, wie man vielleicht Karak dazu bringen könnte, auf seine schwachsinnige Geschichte zu verzichten, doch diese wollte sie im Moment nicht äußern. Diesem Verbrecher Hilfe gegen andere Verbrecher anzubieten, war nur der allerletzte Ausweg. Wenn auch durchaus interessant, schließlich könnte die Gruppe, wenn sie wieder erholt war, für deutlich mehr Ruhe in der Stadt sorgen. Dafür vielleicht sogar weiterer Helfer oberhalb der Erde rekrutieren.
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2259 am: 03.10.2013, 20:05:31 »
Karak schüttelte den Kopf. "Seinen Auftraggeber zu verraten, ist das größte Tabu überhaupt. Aber selbst wenn ich wollte, ich könnte gar nicht: Der Kontakt findet allein über die dunklen Boten statt. Ich habe keine Ahnung, wer mich beauftragt hat."[1]

Er rieb sich am Kinn, und nickte dann. "Aber ich habe einen Gegenvorschlag. Erst einmal ruft ihr eure Freundin zurück, die offenbar gerade mein Eigentum stehlen will. Denn wenn irgendetwas fehlt, was mir gehört, platzt unser Handel. Danach diskutieren wir über die Informationen, die ich euch guten Gewissens geben kann. Denn auch, wenn ich meine Auftraggeber nicht kenne, so viel kann ich sagen: Diese kleine Entführung war nicht die einzige Arbeit. Ich habe mir einige Dinge zusammengereimt, die euch durchaus interessieren dürften."[2]
 1. Alle im Raum dürfen einen Wurf auf Motiv erkennen machen
 2. Auch hier ein ein Motiv erkennen-Wurf erlaubt
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Djarrissa

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« Antwort #2260 am: 14.10.2013, 20:36:07 »
Bevor Djarrissa antworten kann, hebt Eretria di Hand und gebietet ihr zu schweigen. Die Katzenfrau schließt ihr Maul und tritt zur Seite, wobei sie kurz nach hinten schaut. "Hoffentlich geht hier nicht gleich ein Kampf los." Vorsorglich sucht sie sich in eine Position zu manövrieren, aus der heraus sie immer noch einen Sprungangriff durchführen kann.

"Das wird wohl kaum alles sein, was du über jemanden, der sich so geheimnisvoll gibt und dein Auftraggeber ist, sagen kannst. Bezieht sich dein 'Eigentum' auch auf die Ausrüstung deiner 'Wächter'? Dann muss du wirklich einiges mehr zu bieten haben.", richtet die Priesterin in barschem Ton und mit kaum verhohlenem Hass das Wort an Karak.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:32:27 von Djarrissa »

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2261 am: 15.10.2013, 22:45:36 »
Jacqui hatte sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten. Sie presste die Hände wie zu einem Gebet zusammen. War sie so zornig, dass dies der einzige Weg für sie war, ihre Gefühle im Zaum zu halten?

Karak lächelte süffisant.[1] "Zuerst will ich euer Wort. Ein Tausch, an den ihr euch halten werdet. Schwört auf das Leben eurer Familien und der Mächte, die ihr anbetet. Schwört, dass ihr mich unbehelligt gehen lasst, wenn wir hier fertig sind. Dann gebe ich euch Informationen über meinen Auftraggeber."

Während drinnen verhandelt wurde, bemerkte Mika draußen auf einmal etwas seltsames. Der Boden unter ihr vibrierte sanft. Sie sah nach unten, und aus dem Nichts formten sich Risse im Boden - und bildeten Worte.

KEINE ANGST, MIKA. ICH, JACQUI, FORME DIESE WORTE. ICH KANN MIT MEINER MAGIE SPÜREN, WO DU BIST UND WOHIN DU GEHST. UND ICH KANN JEDE TÜR IN DIESEM GANG AUS IHRER VERANKERUNG LÖSEN, GERÄUSCHLOS. FÜHRE MICH ZU DER TÜR, UM DIE IHR EUCH KÜMMERN WOLLT. ABER DENKT DARAN, DASS DIE TÜR FÄLLT, WENN ICH SIE GELÖST HABE, IHR MÜSST SIE ALSO HALTEN.

Einige Momente blieb die Schrift noch im Boden, dann schlossen sich die Risse und die Worte verschwanden, als wären sie nie da gewesen. Auch das Vibrieren verschwand.
 1. Motiv erkennen SG 23
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2262 am: 09.11.2013, 13:57:01 »
Mika nickte kurz, nachdem plötzlich zu ihren Füssen die Worte von Jacqui erschienen waren, und sagte ganz leise zu sich selbst: "Okay."
Dann dreht sie sich zu ihren Gefährten um und sagte ebenso leise: "Liguar und Lemnor, ihr bleibt bitte beide hier und seit bereit, unseren Verhandlungsführern zu helfen, wenn es nötig ist. Ansonsten macht ihr gelegentlich etwas Krach, damit der Bursche glaubt, dass hier noch jemand wartet. Der Rest folgt mir." 

Daraufhin ging Mika zurück in den runden Raum, in dem vor wenigen Minuten der Kampf stattgefunden hatte. Und sie wandte sich der dritten Tür zu.
"Für alle, die die Nachricht nicht lesen konnten. Jacqui hat uns losgeschickt und scheint die Geister hier davon überzeugen zu können, uns alle Türen zu öffnen. Wir müssen die Türen auffangen und dann ganz leise zu Boden legen. Ich weiß, dass Lemnor und Liguar dafür perfekt wären, aber die beiden brauchen Ruhe und wir auch, denn wir müssen sehr leise sein.
So, jetzt gehen wir alle zur Tür, Jacqui wird sie irgendwie lösen und dann heißt es für uns: Tür erst zu uns ziehen und dann langsam nach unten lassen. Drexxor und Vigor, euch würde ich um Feuerschutz bitten. Verstanden? Wenn ja, dann los."


Kurz wartete Mika auf ein positives Zeichen der Gefährten. Wenn es keine Einwände geben würde, würde Mika zur Tür gehen und die kleine Operation an der Tür wie besprochen starten.
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Djarrissa

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« Antwort #2263 am: 16.11.2013, 22:20:11 »
Eretrias Augen und Haltung war anzumerken, dass sie kurz davor war, ihre Beherrschung zu verlieren. Was maßte sich dieser Kerl an? "Dafür glaubst du, der Gerechtigkeit von Mutter Sonne entgehen zu können? Das einzige, was du als ernsthafte Verhandlungsgrundlage aufzuweisen hast, sind deine Morddrohungen gegen die Geiseln. Also, von wievielen sprechen wir hier und in welchem Zustand sind sie?", herrschte sie ihn an.

Djarrisa zuckte zusammen und sah kurz zu Eretria, bevor sie Karak wieder fixierte: "Ob er sich davon beeindrucken lässt? Wir stehen unbewaffnet vor ihm und er hat den Finger am Auslöser seiner tödlichen Falle für die Gefangenen. Zumindest weckt er den Anschein. Aber immerhin fürchtet er um sein Leben." Sie blieb ganz still und angespannt wie ein Flitzebogen stehen. Sollte er eine falsche Bewegung tun, würde sie ihn anspringen. Viele kannten das Catfolk und seine Sprungkraft nicht; sie schätzte, dass der Schreibtisch ihn nicht ausreichend schützen würde.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:32:32 von Djarrissa »

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2264 am: 18.11.2013, 00:41:44 »
Karaks Miene wurde ernst, und er sah Eretria mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen an. Dies war er - der gewissenlose Entführer und Mörder, den er bis vor einer Sekunde hinter einer Maske der Etikette verborgen hatte. Seine Blicke bohrten sich durch Eretria, und sie sah in ihnen, was er am liebsten mit ihr tun würde.

"Dafür, dass ich das Leben deines Verlobten beenden kann, jetzt gleich, bist du ziemlich vorlaut. Ist er dir so egal? Willst du, dass ich ihn töte? Willst du wirklich sein Blut an deinen Fingern haben? Mir reicht es nämlich allmählich. Du glaubst, ihr habt mich in die Ecke gedrängt? Ich habe dich schon einmal niedergeschlagen, kleine Priesterin. Ich kann euch alle töten. Ich alleine. Ja, so gut bin ich. Und selbst, wenn ihr es schaffen solltet, mich zu besiegen - die Hälfte von euch geht dabei drauf, mindestens."

Er spuckte auf den Boden, und sah Eretria danach herausfordernd an. "Ich habe keine Lust mehr auf Spielchen. Wir einigen uns, hier und jetzt, oder das Gerede ist vorbei."
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