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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 130151 mal)

Beschreibung: Die Geschichte geht weiter...

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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2265 am: 18.11.2013, 00:47:17 »
Die anderen, die im Gang warteten, nickten zu Mikas Ausführungen. Sie verstanden zwar nicht ganz, was Jacqui vorhatte, aber sie hatten gesehen, was die junge Mutter zu tun vermochte. Und sie vertrauten offenbar Mika.

Die Bardin stellte sich vor die Tür, umringt von ihren Gefährten. Auf einmal bewegte sich das Gestein rund um die Tür, schien zu schrumpfen, sich zurückzuziehen... und nach wenigen Augenblicken lagen die festen Verankerungen der Tür frei, und sie fiel schlicht um. Es waren vor allem Drexxor und Vigor, die die Tür auffingen und langsam zu Boden gleiten ließen.

Dahinter lag ein Gang. Er war lang, und verschwand nach gut zwanzig Metern in der Dunkelheit. Aber viel interessanter war eine Öffnung in der Decke - sie führte geradewegs nach oben, und eine Leiter war an ihr angebracht. Handelte es sich vielleicht um eine Abkürzung nach draußen?
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2266 am: 24.11.2013, 09:26:05 »
Eretria zuckte leicht zurück, als der Verbrecher sie an Milans Lage errinnerte. Doch der Tonfall und die Erinnerung an den letzten Zusammenstoß ließen ihre Wut überhand nehmen. Ihre Hand reichte nach der Waffe. Sie stoppte, da diese nicht da war und kämpfte den drang, unbewaffnet auf ihn loszugehen, nieder. Zu ihrem großen Bedauern fehlte ihr ebenso die Möglichkeit, ihn mit göttlicher Macht niederzustrecken. Hasserfüllt starrte sie ihn an und sagte zunächst nichts.

Auch wenn es nur wenige Augenblicke dauerte, fiel selbst Djarrissa der unglückliche Verlauf der Verhandlungen und Eretrias Laune auf. Sie trat vor und stellte sich mit abwehrenden, beschwichtigenden Bewegungen zwischen die beiden (rein "zufällig" damit auch einen Schritt näher an Karak): "Bitte, bitte! Dass hilft uns doch allen nicht weiterr! Wirr sind doch alle an einer Lösung interesssiert, die alle Beteiligten ihr Gewisssen und Gessicht wahren lässt!" Sie betonte die letzten Worte und blickte jeweils mit hochgezogenen Augenbrauen von Eretria zu Karak, wo ihr Blick stehenblieb.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:32:40 von Djarrissa »

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2267 am: 28.11.2013, 10:32:19 »
Kurz schaute Mika nach oben, in den nach oben führenden Kanal. Sie schaute, ob es vielleicht Licht zu erahnen gab. Kurz fragte sie sich auch, ob die Luft hier vielleicht ein wenig frischer war[1].
Egal wie muffig die Luft hier auch sein mochte und egal wie schwarz der Ausblick war. Einen Versuch war die Leiter auf jeden Fall wert, wenn es um das Verlassen dieses Ortes ging.

Nach der kleinen Orientierung ging Mika los, den Gang entlang. Dabei machte sie auf dem Weg immer wieder kleine Stichproben auf Fallen. Offenbar gab es auch im Bereich dieser Schurken einige Fallen und diese sollte die Gruppe nicht auslösen, um unbemerkt zu bleiben[2].
Außerdem gaben die kleinen Pausen Mika die Möglichkeit, ihre Ohren weit aufzusperren und zu lauschen[3]. Denn sie wollte nicht an der nächsten Ecke eine Überraschung überleben.

Sollte alles sicher und ruhig sein, würde Mika bis zur nächsten Kreuzung laufen, um dort vorsichtig weiter zu erkunden[4].
 1. Suchen 1d20+5
 2. Fallen suchen 1d20 = (20) +5 Gesamt: 25
Mechanismus ausschalten 1d201d20+5 = (17) +5 Gesamt: 22
 3. Lauschen 1d20 = (6) +4 Gesamt: 10
 4. Entdecken 1d20 = (4) +4 Gesamt: 8
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2268 am: 14.12.2013, 01:22:03 »
Der Kanal schien weit nach oben zu führen, so dass Mika das Ende in der Dunkelheit nicht erkennen konnte. Allerdings hatte sie tatsächlich das Gefühl, dass ihr ein wenig frische Luft entgegen wehte. Der Gang führte nach einigen Metern zu einem massiven Metalltor, auf dem ein komplexes, rotes Siegel angebracht war. Der Gang dorthin war frei von Fallen, aber an der Tür selbst konnte Mika eine hinterhältige Falle feststellen: Öffnete man das Tor nicht mit dem richtigen Schlüssel, würden aus verborgenen Kammern in der Metalltür spitze Dornen hervorstechen. Mika vermutete, dass man nahezu übermenschliche Reaktionen brauchte, um von diesen Metalldornen, die sie durch einen winzigen Schlitz entdeckt hatte, nicht aufgespießt zu werden. Die Falle war von einem echten Profi angelegt worden, denn Mika gelang es nicht, sie zu entschärfen.

Währenddessen ging die Unterhaltung mit dem Anführer der Verbrecherbande weiter. "Ich habe das Gefühl, dass es euch um etwas ganz anderes geht. Das hier ist eure letzte Chance. Macht mir einen Vorschlag. Gefällt er mir, einigen wir uns. Gefällt er mir nicht..."

Sein Blick fiel auf Eretria, und die Drohung war offensichtlich.
« Letzte Änderung: 09.01.2014, 11:59:34 von Sternenblut »
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Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2269 am: 21.12.2013, 10:38:42 »
"Verdammte Axt." Brabbelte Mika in ihren nicht vorhandenen Bart und starrte auf die im ersten Moment unüberwindliche Tür.

Mika schilderte kurz das Problem mit der Tür und gab offen zu, dass sie weiter keine Idee hatte, wie die Tür zu überwinden wäre, denn die Falle bekam sie nicht entschärft.
Es dauerte einige Zeit, bis Mika zumindest eine kleine Idee hatte. Mika schaute sich nochmal die Schlitze für die Dornen an und versuchte zu erfassen, wie diese alle angeordnet waren.

Ihre Frage lautete in diesem Moment, könnte sich die Gruppe hinter einem Tisch verstecken, wären Jacqui die Tür aus den Angeln löst. Der Tisch könnte dann vielleicht helfen, die Türen leise nach unten zu bringen. Wobei das jetzt noch schwerer werden würde, als bei der letzten Tür - zum Glück konnten sie mit etwas mehr Abstand, auch ein klein wenig lauter sein.
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2270 am: 09.01.2014, 12:06:36 »
Drexxor sah Mika aufmerksam bei ihren Untersuchungen zu, dann ging er zu ihr und hielt sie kurz am Arm. "Ich vermute, dass es dahinter in einen anderen Bereich geht. Denkt dran, dass in diesen Tunneln viele Banden und sonstige Kriminelle ihren Unterschlupf haben. Der Übergang zwischen den einzelnen Bereichen wird besonders gut gesichert sein. Wir sollten uns erst die Türen weiter drüben ansehen, bevor wir uns der hier zuwenden."


Jacqui sah Karak mit ernstem Blick an. "Keiner von uns will einen unnötigen Kampf. Ich will meine Tochter zurück, und das unverletzt. Wir werden uns schon einig."

Ein Lächeln huschte über Karask Gesicht. "Du bist die Mutter der Kleinen? Interessant... was willst du denn überhaupt noch mit ihr? Stimmt das Gerücht, dass Garach sie erwischt hat? Dann ist sie nur noch ein Körper, seelenlos und..."

"Nein!" fuhr Jacqui ihn an. "Sie ist noch da, ich weiß es. Sie ist immer noch mein kleines Mädchen."

Einen Moment zögerte Karak, dann lachte er leise.
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Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2271 am: 15.01.2014, 17:42:34 »
Eretria konnte sich nur mit Mühe zurückhalten, das war ihr anzusehen. Selbst Gedanken an Milan und ihre Sorge um ihn schafften es nicht, sie zu bändigen. Ihrer Ansicht nach musste dieses Monster der Gerechtigkeit überantwortet werden. Sie war nicht bereit, sich erpressen zu lassen und ihren Glauben zu verraten, selbst für Milan und die weiteren Gefangenen. Oder verlangten Sonne und Mond, deren Schutz vor die Gerechtigkeit zu stellen? Aber er würde weiter Verbrechen begehen, wenn man ihn ließ. Zwischen zusammengepressten Zähnen presste sie hervor: "Das Einzige, was ihr retten könnt, wird euer erbärmliches Leben sein, wenn ihr euch stellt!" "...und selbst dann ist es nicht sicher", schwebte ungesagt im Raum.

Djarrissa zuckte ein wenig zusammen, als Jaqui das Wort ergriff. "So liegt das alles also..." Sie verspürte auch ihrer Gastgeberin gegenüber Verpflichtungen, wollte aber lieber Karrak aus der Welt schaffen, wenn nötig halt mit Lügen ihm gegenüber, wen interessierte das schon und was zählten Worte unter Drohung? Die Worte ihrer Führerin machten es ihr leicht. Sie wusste, dass ihre Stärke nicht mit den wirklich trainierten Räubern mithalten konnte, aber ihre Schnelligkeit war überdurchschnittlich. Kurz gab sie ihm noch Zeit zu reagieren, dann handelte sie: Wie von einer Sprungfeder abgeschossen überwandt sie mit nur zwei Sätzen den gesamten Abstand und warf sich mit ihrem Körper auf ihn, die eine Pfote nach dem Gesicht schlagend, die andere griff nach dem in der Tasche gehaltenen Arm. Erst jetzt war ein sehr giftiges Fauchen zu hören.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:32:47 von Djarrissa »

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2272 am: 28.01.2014, 00:35:04 »
Alles geschah extrem schnell. Als Eretria ihm erneut drohte und Djarissa auf ihn zukam, betätigte er, was auch immer er in seiner Tasche getragen hatte, und von irgendwo aus seinem Unterschlupf war eine Explosion zu hören - begleitet von Schreien.

Mika sah mit Entsetzen, wie eine der Türen in dem langen Gang, aus dem sie gekommen waren, aus ihren Angeln flog und mit lautem Scheppern und Krachen gegen die gegenüberliegende Wand prallte. Rauch stieg von dort auf, allerdings kein natürlicher: Er war bläulich-violett, und es zischelte seltsam. Die übrigen Gefährten im Gang zogen sich instinktiv davor zurück.

Karak war tatsächlich ein so guter Kämpfer, wie er angekündigt hatte, denn er schaffte es mit Leichtigkeit, Djarissas Angriff auszuweichen. Auch Eretria, die ebenfalls zum Angriff überging, schaffte es nicht, ihn zu treffen. Doch Karak hatte nicht mit Jacquis besonderen Kräften gerechnet.

Zwei steinerne Dornen schossen aus dem Boden, durchbohrten seine Füße und ließen Karak vor Schmerz aufschreien - doch nur kurz, denn dem so festgehaltenen Entführer kam ein weiterer steinerner Dorn entgegen - von oben. Karak musste ihn auf sich zukommen sehen, denn er riss den Kopf nach oben... und die Felsspitze durchbohrte sein linkes Auge, so tief, dass sie am anderen Ende seines Schädels wieder zum Vorschein kam.

So stark Karak eben noch gewirkt haben mochte, so schlaff und leblos hing er nun da, gehalten nur noch von den steinernen Spitzen, die ihn besiegt hatten. Er war tot, es war vorbei.

Eretria starrte den Leichnam einen Moment an, bis sie plötzlich, erschrocken die Augen aufriss. "Milan!"

Sie lief hinaus, zu Mika, zu den anderen, und Jacqui folgte ihr sofort nach. Der giftige Rauch hatte sich verzogen, doch er hatte seine Wirkung getan. Hinter der Tür fanden die Gefährten Karaks Gefangene, zum größten Teil schon auf den ersten Blick im miserablen Zustand - doch es machte ihnen nichts mehr, denn das Gift hatte sie getötet. Sie atmeten nicht mehr, schaumiger Speichel lief an ihren Mundwinkeln herunter.

Doch dann sah Eretria ihn. Begraben von den Überresten der Tür, die durch die Explosion aus ihren Angeln gerissen worden war. Offenbar hatte Milan die Tür gerade im Griff gehalten, als sie herausgeschleudert worden war, und die Wucht hatte ihn mitgerissen - fort von dem Rauch, zumindest ein wenig. In seinem Arm hielt er beschützend ein Mädchen, das ebenfalls noch lebte. Jacqui lief zu ihr, kniete sich weinend neben sie und nahm sie in den Arm.

Milan und Jacquis Tochter hatten überlebt. Als einzige. Doch die Explosion und auch das Gift hatten ihnen dennoch schwer zugesetzt. Beide waren bewusstlos, und schwere Verbrennungen und klaffende Wunden zeigten deutlich, wie knapp sie dem Tod entkommen waren. Wenn sie nicht bald Hilfe bekamen, würde die Zeit nachholen, was Karak nicht geschafft hatte.

Eretria hielt Milan im Arm, so wie Jacqui ihre Tochter, und streichelte sanft sein Gesicht. "Oh mein Geliebter..." flüsterte sie nur.

Doch dann ertönte ein Geräusch, das sie schon einmal gehört hatten. Ein fernes Dröhnen, und weißer Nebel stieg vom Boden auf. Jacquis Geister waren zurückgekehrt.

Die fremdartige Stimme donnerte in dem Gang. "Tochter des Alten Paktes, und Geweihte von Mutter Sonne und den zwei Monden. Wir haben euren Teil erfüllt, nun seid ihr an der Reihe."

Eretria sah sich um, suchend. "Milan, er stirbt... seht ihr es nicht? Er braucht Hilfe! Ich erfülle, was ich euch versprochen habe, aber erst..."

"Erzürne uns nicht, Geweihte!" drohte die Stimme. "Du hast einen Pakt mit uns geschlossen, und du wirst dich daran halten."

Nun mischte sich Jacqui ein. "Verzeiht, Altehrwürdige. Sie ist mit den Riten und Regeln nicht vertraut. Ich  bitte euch, erhört mich. Dieser Mann, und dieses Mädchen, meine Tochter, sie brauchen eure Hilfe. Im Namen des Alten Paktes bitte ich euch, rettet das Leben der beiden. Wir werden euch dafür geben, was immer ihr verlangt."

Sie sah zu Eretria, die ihren Blick fest erwiderte und nickte.

"So sei es. Ihr werdet euren ersten Pakt erfüllen, und danach werdet ihr in unseren Hallen bleiben, und die verruchten Sterblichen vertreiben. Ist das erfüllt, dürft ihr gehen. Dafür retten wir die Tochter und den Geliebten."

Jacqui schloss die Augen. "Der Pakt ist besiegelt."

Eretria sah zu ihr. Dann tat sie es ihr gleich. "Der Pakt ist besiegelt."

Der Nebel, der bereits kniehoch aufgestiegen war, verflüchtigte sich. Doch während er sich zurückzog, und dabei sanft über die Körper der beiden schwer Verletzten glitt, schlossen sich ihre Wunden, und ihr Atem wurde kräftiger.

"Zwei Dinge noch. Der Schild, den der Geliebte der Geweihten trägt... er gehört hier nicht her. Eure Freunde sollen ihn mit sich nehmen, wenn sie diese Hallen verlassen. Und das Zweite..."

Die Stimme verstummte. Eretria jedenfalls hörte sie nicht mehr, auch Mika nicht, und keiner der anderen. Keiner, bis auf Djarissa.

"Du wirst dies brauchen, zu gegebener Zeit."

Und dann wurde Djarissa schwarz vor Augen. Gedanken, Erinnerungen, Gefühle strömten auf sie ein, Erlebnisse von Wochen, Erlebnisse von vielen Personen, selbst manchen, die bereits gestorben waren, das spürte sie. All das geschah in Sekunden, wenige Augenblicke, in denen ihr Geist vollkommen überflutet wurde...


Als sie wieder aufwachte, lag sie in einem Zelt. Weiße Zeltplane flatterte leicht im Wind, und draußen waren Stimmen zu hören. Carnazzo, der Gnomenzauberer, saß neben ihr. Er strich gerade seinen weißen Bart glatt, als er ihre geöffneten Augen bemerkte. "Oh, ihr seid wach! Das ist gut, das ist gut. Ihr habt drei Tage geschlafen, seid einfach umgefallen unten im Gang. Wie geht es euch?"

Kopfschmerzen. Das war das erste Gefühl, das Djarissa spürte. Und dann erinnerte sie sich. Gedankenfetzen, Geschichten aus fremden Leben, die ihr von den Geistern geschenkt worden waren. Wenn man es denn ein Geschenk nennen wollte...[1]
 1. Djarissa hat die Erinnerungen an alle Ereignisse aus den ersten beiden Kapiteln, allerdings ist ihr Geist mit dieser Flut fremder Erinnerungen so überfordert, dass sie nur bruchstückhaft darauf zugreifen kann. Wie das genau läuft, klären wir im nächsten Kapitel ;-)
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Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2273 am: 30.01.2014, 22:17:00 »
"Und schon wieder versagt! Warum geht alles schief, seit ich Handelsfest erreicht habe?", war der einzige Gedanke, der Sekunden später durch Djarrissas Kopf schießt. Der Angriff ging vollkommen nach hinten los und verursachte nur Leid für viele andere. Und eines dieser Opfer rettete wenigstens einen Teil des angerichteten Schadens. Djarrissa war gelähmt vor Verzweiflung. Was hatte sie nur angerichtet?
Die Geister des Ortes taten ihr übriges. Zunächst bügelten sie einen weiteren Teil des Schadens aus, dann hielten sie die beiden Frauen, die schon so viel geopfert hatten, auch noch fest. Die Jägerin wollte sich anbieten, doch sie wurde abgewiesen, wie schon bei ihren Geistern zuhause. Stattdessen gaben sie ihr neue Visionen - Geschenke. Die Bilder, Wahrnehmungen, ja Leben überfluteten, überwältigten sie. Es war zuviel, viel zuviel. Es wurde schwarz.

Eine unbestimmte Zeit später wurde es wieder hell. Es dauerte eine Weile, bis ihre Augen einen Fokus fanden. Zunächst wusste sie weder, wo sie war, noch wer sie war oder wie alt. Ronga, Beldin, Waldemar, Calfay, Moandor, Arue, Eretria, Milan, Djarrissa, Dok'Hae,... sie fand sich nicht zurecht. Aber sie erkannte die kleine Gestalt neben ihrem Lager: Carnazzo. Sie sah ihn an und versuchte, ihn zu verstehen. Es gelang ihr nicht, ihr Kopf schmerzte. Hunger und Durst kamen hinzu. Es musste lang gewesen sein. "Wassser, bitte! - Und was zu beißen.", schnurrte sie.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:32:55 von Djarrissa »

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2274 am: 01.02.2014, 22:25:38 »
Carnazzo nickte, und reichte Djarissa ein Glas mit Wasser, das neben ihrer Schlafstätte bereit stand. "Ich hole euch gleich etwas zu essen. Geht es euch ansonsten soweit gut?"

Er wandte sich kurz um, blickte zum Eingang des Zelts. "Eure Gefährten... nun ja, sie waren recht... getrieben. Ihr kanntet euch noch nicht lange, oder?"
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Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2275 am: 02.02.2014, 20:18:59 »
Djarrissa richtete sich halb auf und stellte keine Schmerzen oder Behinderungen fest. Ein wenig wie traumwandlerisch nahm sie das Glas und betrachtete es eine Weile. Das Spiegelbild, eine goldägige schwarze Halbkatze, sah mit halbgeöffneten Lidern zurück. Damit hatte die Jägerin zumindest ihre Identität wieder gesichert. Sie trank gierig alles, was sie bekommen konnte und bat um Carnazzos Hilfe: "Ess geht mir gut, ich bin nurr ein wenig durcheinander. Hilfst du meiner Erinnerung auf die Schsprünge? Wir kämpften gegen Karraks Leute und mir wurden so schschwere Verletzungen zugefügt, das mir schwarz vor Augen wurrde." Erstaunt aber geduldig half Carnazzo, die danach folgenden Ereignisse zu sortieren, bis zu den Geistern und ihrer Hilfe bei der Heilung von Milan und dem Mädchen. Bevor der Gnom noch einmal fragen konnte, was ihr passiert war, bat die Katzenfrau: "Drrei Tage, sagtest du? Was ist dann geschschehen? Wo sind die anderren und wie geht ess ihnen, sowohl die, die uns begleitet haben, als auch Ccilia, Nebelmond, Aimerelle mit Gefährten?" Ihr Blick mit großen Augen sah besorgt und hillfesuchend aus.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:33:00 von Djarrissa »

Sternenblut

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« Antwort #2276 am: 03.02.2014, 22:55:29 »
"Die Narashi sind gestern abgereist", erklärte der Gnom. "Ich weiß leider nicht, warum und wohin."

"Dok'Hae hat bis heute morgen gewartet... aber er schien sehr getrieben. Er sprach von Träumen, um die er sich kümmern musste. Er ist vor vier oder fünf Stunden abgereist. Ich fürchte, ihr seid jetzt alleine. Naja, bis auf euer Maultier. Das ist draußen angebunden."
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Djarrissa

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« Antwort #2277 am: 04.02.2014, 21:45:51 »
Djarrissas Schnurrhaare zuckten, ihre Zähne zeigten sich kurz und ihre Augen wurden schmaler. Das Ganze dauerte aber nur einen Augenblick, dann entspannte sich ihr Ausdruck. "Nun habe ich eine weitere Last auferlegt bekommen Geistern und mir wurde gleichzeitig eines der Hilfsmittel genommen! Immerhin weiß ich, welches Ziel Dok'Hae verfolgt, da ich schneller zu Fuß bin, werde ich ihn einholen können. Aber zuerst gibt es noch anderes zu erledigen." Sie raffte sich auf und bohrte noch einmal nach, wie es ihren neuen Bekanntschaften in Handelsfest ging. Sie war erfreut zu hören, dass sie auf dem Weg der Besserung waren und keine bleibenden Schäden davontragen würden.
Milan und Mika schienen zwar genauso außer ihrer Reichweite zu sein, aber es war nicht ihre Art, tatenlos zu bleiben. Zunächst gab es da ein Schild, das die Geister fortgetragen wissen wollten und ein untotes Wesen, das Verderbnis über den nahen Wald brachte und aufgehalten werden musste. Also erbat sie neben etwas zu essen und dem Schild auch eine Wegbeschreibung zu einem Rüstungshändler. Der Zusammenbruch im Kampf hatte sie Vorsicht gelehrt.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:33:04 von Djarrissa »

Sternenblut

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« Antwort #2278 am: 09.02.2014, 16:48:46 »
Carnazzo gab ihr neben allen Informationen, die sie wünschte, auch eine Wegbeschreibung zu einem Rüstungshändler, der seiner Aussage nach vertrauenswürdig war. Carnazzo bot ihr an, weiterhin Gast in ihrem Zelt zu bleiben, solange sie in der Stadt war. Nachdem sie dort eingekauft hatte[1], ging sie daher zum Zelt zurück. Nun galt es, die weiteren Schritte zu planen.
 1. Bitte deine Ausrüstung entsprechend anpassen
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Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2279 am: 09.02.2014, 22:35:26 »
Djarrissa bedankte sich für seine Hilfe und suchte den Händler auf. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie endlich gefunden hatte, was sie wünschte: Eine Rüstung, die zwar starken Schutz versprach, aber sie zugleich nicht behinderte. Der anschließende Handel zog sich lange hin, da die Katzenfrau schließlich all ihr Vermögen aus Himmelstor und auch die Lederrüstung ihres Stammesgenossen veräußern musste. Sie gab sie mit Wehmut fort und ließ sich das Kettehemd anpassen. Sie erfrischte sich ein wenig und besuchte kurz Cilia, um nach ihr zu sehen. Dann kehrte sie, immer noch vom Handel und den vergangenen Eindrücken erschöpft, zurück.

Etwas zögerte sie, aber inwieweit hatte sie schon eine Wahl? Sie holte den Schild hervor und zeigte ihn Carnazzo: "Könnt ihr mich im Bezug hierrauf erleuchten? Ansonsten wisst ihr unter Umschständen etwas über die Verderrbnis, die den nahen Wald befallen hat, und das schschuldige Wesen, das bezwungen werden muss, um den Fluch zu brrechen?"
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:33:09 von Djarrissa »

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