Für eine Weile bleibt Ansuz einfach in einer Pfütze geschmolzenen Schnees liegen. Langsam spürt er die Vielzahl seiner Verletzungen. Erschöpfung hat sich in seinen Gliedern ausgebreitet. Die Versuchung ist groß, einfach so lange liegenzubleiben, bis sene Atmung zu schmerzen aufgehört hat.
Stattdessen wälzt er sich auf den Bauch, wo er noch einmal einige Minuten liegenbleibt. Sein Atem bildet Wolken, die gleich Nebel über den verbliebenen Schnee gleiten. Sein Herz weigert sich einfach, zu wummern aufzuhören. Der Schweiß beginnt sich in kalten Pfützen an den tiefsten Stellen seiner Rüstung zu sammeln.
Ächzend erhebt er sich auf alle Viere. Kurz dreht sich die Welt, was er mit erneutem Stöhnen und Schließen der Augen quittiert.
"Reiß dich zusammen, Krieger!", murmelt er zu sich selbst.
Durch reine Willenskraft gelingt es ihm, aufzustehen. Sogleich fühlt er sich besser, nahezu verwurzelt. Er hat wieder Stein unter seinen Füßen.
Stirnrunzelnd zückt er seine neue Waffe und betrachtet sie im verbliebenen Tageslicht. Als er ihren Namen liest, durchsucht er sein Gedächtnis nach Informationen über eine Ahnenklinge namens Grombil
[1].
Solch ein Artefakt kann eigentlich unmöglich an den Herdfeuern der Klans unerwähnt geblieben sein. Ihm käme kein Schmied in den Sinn, der solch eine Kunstfertigkeit verschweigen würde. Es sei denn, die Waffe trüge eine zu große Macht in sich, um in den Bergfesten sicher aufgehoben zu sein.
Deutlich sieht er vor sich, wie leicht sie die Panzerung der Bestie durchschlug. Eine wahrhaft furchtbare Waffe, ihm überlassen durch die Gunst der Ahnen und des Geistes. Dankbar raunt er Gebet, bevor er die Klinge wieder in seinen Gürtel schiebt.
Mit schweren Schritten beginnt er, seinen Rucksack zu suchen. Nun kommt ihm zugute, ihn nicht sofort wieder angezogen zu haben, nachdem er das Symbol der Silberbärte herausnahm. Bei dem Sturz wäre mit Sicherheit Einiges zerstört worden. Wer weiß, vielleicht hat es der Wurm sie auch in die Lava gestoßen.
Findet Ansuz seine Ausrüstung, überprüft er sie auf Vollständigkeit. Ist er damit zufrieden, blickt er hinauf zum Himmel um festzustellen, ob sich ein Weitermarsch an diesem Tag lohnen würde.
Es gilt, jede Zeitverschwendung zu vermeiden. Die Menschen, jene "Gorianer", sind schon viel zu weit gekommen.