• Drucken

Autor Thema: Ib - Schiffbruch ist Definitionssache  (Gelesen 27441 mal)

Beschreibung: Senesta & Davis

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Senesta

  • Beiträge: 328
    • Profil anzeigen
Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #15 am: 29.12.2009, 21:55:09 »
Senesta lächelt fasziniert, während sie zurück ans Schiff geht. Ohne ihren Stab gestaltet sich das zwar als etwas schwerer, aber was will man machen? Sie lächelt dem Kapitän vage zu, murmelt was von Zeichensachen holen und verschwindet unter Deck. Dann kommt sie kurze Zeit später mir einem Gefäß aus ihrem Probenkoffer, sowie einem Pergament, auf das sie eine grobe Skizze der Insel zeichnet. Sie schnappt sich den nächstbesten Matrosen, der orkische Ausguck ist es zufälligerweise. Sie lächelt ihn höflich an und fragt dann "Könntet ihr mal eben mitkommen? Ich bräuchte jemanden, der mir ein paar Anemonen als Proben abbricht. Ist das nicht aufregend?" Ihre Augen blitzen etwas mehr auf, sie scheint die einzige auf dem Schiff zu sein, der die Situation zu zu sagen scheint.
« Letzte Änderung: 29.12.2009, 21:55:45 von Senesta »

Elthea

  • Beiträge: 269
    • Profil anzeigen
Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #16 am: 29.12.2009, 22:13:50 »
Abschätzig wird die Zauberin gemustert. Ihr selbst ist der tranceartige Zustand nicht neu, wenn man in seine Arbeit vertieft ist. Trotzdem gibt es eine Zeit für Träumereien und eine Zeit für Arbeit, so wie sie es daheim gelernt hat. Was sie untereinander besprochen haben, hat sie auch nicht verstanden. Wenigstens befasst sie sich mit dem Problem, wie sie nun aus ihren Worten heraushört. Ihr Blick schweift von der Frau zu dem dunkelblonden Mann, der aussieht, als wäre er schon weit herumgekommen. Zumindest schließt sie sich das aus der Kleidung, die er am Leib trägt. Die junge Frau nickt ihm zu, lächelt zurückhaltend. Da er die andere Dame darüber aufklärt, was sie offenbar verpasst hat, braucht sie es nun nicht mehr zu tun. Sie kann beobachten, wie sie etwas wacher wird. Eine zerstreute Forscherin auf einer abenteuerlichen Reise. Shadi nimmt sich vor, im Falle von Gefahr ein Auge auf ihr zu behalten.  Abwartend wechselt die junge Klerikerin das Standbein.  Die Zauberin hat zugesagt. So beobachtet sie wieder den Kapitän und muss sich ein Schmunzeln verkneifen. Harnaby erinnert sie fast ein wenig ein einen wütenden Affen, so wie er da krakeelend auf den Kisten steht. Ruhig geduldigt sie sich, dass sie die Sache angehen können. Von der Mannschaft hat sich wie von ihr erwartet niemand freiwillig gemeldet. Sie hält sich einstweilen an die Zauberin, da diese etwas davon zu verstehen scheint. Bis auf ihren Dolch lässt sie den Rest ihrer Ausrüstung zunächst zurück und setzt sich nach Senesta in Bewegung. Da sie nicht viel von Seemannsgarn hält, ist sie eher neugierig, was sie denn nun wirklich aufhält.  Das Meer kann sie nicht gerade als ihr Element bezeichnen. Fester Boden unter den Füßen ist ihr doch bedeutend lieber. Auch was ihr Wissen darüber angeht...hält sie sich lieber bedeckt. Aber selbst wenn sie die Zauberin für die Geeignetere in solchen Dingen sieht, denkt sie selbst eine Weile lang nach, ob ihr nicht doch etwas zu diesem Ereignis einfällt.


[1] 
[2]
[3]
 1. Natur 20
 2. Geschichte 12
 3. Religion 14
« Letzte Änderung: 29.12.2009, 23:17:03 von Elthea »

Ansuz

  • Moderator
  • Beiträge: 1085
    • Profil anzeigen
Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #17 am: 29.12.2009, 23:57:05 »
Der Ork glotzt Senesta verwirrt an, als sie ihn so begeistert anspricht. Dann schaut er hinüber zu Kapitän Harnaby, der gerade dabei ist, sämtliche Ware unter Deck bringen zu lassen. Offenbar erwartet er Schlimmeres. Vielleicht will er den Männern aber auch nur etwas zu tun geben, damit sie nicht ins Grübeln kommen.
"Na gut!", brummt er achselzuckend und setzt an zum Schritt, bevor er erstarrt und die Stirn runzelnd.
"Anemhonen? Brrechen?"

Shadi traf einst einen ihrer Göttin verschriebenen Jäger, der zu einer langen Reise aufbrach. Er wollte hinaus ans Meer, um zusammen mit einer ganzen Gruppe die Segel zu hissen und auf der See nach dem Leviathan zu suchen. Damals erschien ihr das Vorhaben kühn und leichtsinnig. Schon viele Männer und Frauen haben ihr ganzes Leben auf Schiffen verbracht und nie auch nur Anzeichen für die Anwesenheit einer solchen Kreatur gesehen. Andere verschwanden einfach.
Dieser Jäger jedoch kam zurück. Er erzählte nicht von Kraken, Drachen oder seinem eigentlichen Ziel, sondern von einer Insel, die über Nacht ein paar Meilen von ihrem Schiff entfernt aus dem Meer auftauchte. Ganze Algenwälder wuchsen auf ihrem Rücken. Überall lagen verendete Fische herum.
Beunruhigt waren sie erst, als sich die Insel zu bewegen begann. Sie flohen, solang es ihnen möglich war.
Der Mann schwor, unter der Wasseroberfläche noch hundert Schritt von ihr entfernt einen ungeheuren Schatten gesehen zu haben, so titanisch, dass er ihn nicht einmal zur Hälfte erkennen konnte.
Er wusste nur, dass dieses Geschöpf Flossen hatte, jede um vieles größer als ein Zwölfmaster.
« Letzte Änderung: 29.12.2009, 23:59:10 von Ansuz »

Senesta

  • Beiträge: 328
    • Profil anzeigen
Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #18 am: 30.12.2009, 00:15:55 »
"Ja doch. Sucht euch einen Zimmermannshammer oder so etwas, und dann folgt mir. Ich sag euch schon, wo ihr hinschlagen müsst, keine Angst." meint die Magierin zu dem Ork, immernoch recht begeistert. Das würde einen herrlichen Einstand in ihrem Zielhafen geben..

Elthea

  • Beiträge: 269
    • Profil anzeigen
Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #19 am: 30.12.2009, 00:38:47 »
Shadi ruft sich in Erinnerung, was sie aus Erzählungen noch behalten hat und kommt zu dem Schluss, dass es sich doch vielleicht um ein Lebewesen handeln könnte. Seemannsgarn und anderes Gewäsch, damit kann ein Jäger nichts anfangen. Er muss Spuren finden, auf verdächtige Zeichen acht geben. Seine Umgebung studieren und herausfinden womit er es genau zu tun hat.  Der Zufall auf eben jenes Wesen zu stoßen erschien ihr anfangs schlicht zu gering. Derart riesige Geschöpfe sind für die junge Frau etwas Unverständliches. Es müsste derart hoch in der Nahrungskette stehen, dass es kaum Gefahr läuft, bedroht zu werden. So sollte es nicht sein. Sie lässt es sich nicht anmerken, aber ihre Stimmung verschlechtert sich für einen Moment. Selbst sie, als Anhängerin der listigen Jägerin hätte keine Antwort auf die Frage, wie sie auf einen solchen Koloss reagieren sollten. Natürlich...Leicht beißt sie sich auf die Unterlippe. Es nicht zu provozieren und nicht weiter auffällig zu erscheinen als Blätter im Wind...so würde es sich schon bald weiterbewegen. Geduldig wartet sie darauf, dass die Zauberin wiederkommt und blickt in der Nähe der Planke auf das Wasser. So wie sich die anderen ereifern, wird sie vorläufig wohl nicht gebraucht. Die Klerikerin vermedet es bewusst, zum Kapitän oder zu den Matrosen zu sehen. Sollte sie Recht behalten, dann rechnet sie mit kopflosen Aktionen seitens der Besatzung... 

Schwarzauge

  • Beiträge: 1449
    • Profil anzeigen
Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #20 am: 30.12.2009, 10:24:28 »
Da das Wasser nicht ganz so unangenehm zu sein scheint atmet Davis tief aus und watet ins Wasser hinein. Den Stab hällt er ins Wasser um seinen Weg besser vorhersehen zu können. Zum Glück sind die anderen hinter ihm und können sein Gesicht nicht sehen, denn so begeistert ist er garnicht mehr von seinem unrsprünglichen Engagement, der Boden ist glitschig und bis auf das leuchtende Stabende ist es ziemlich dunkel. Schlagartig fährt es ihm durch den Sinn: Ob das Licht nicht sogar noch eher irgendwelche Raubtier anziehen könnte, so wie Licht die Mücken. Dann hätte er tatsächlich ein Problem und auch das mit dem Seil ist eine ganz nette Idee, aber wenn sie ihn zu zwanzigst hier hochziehen, dann wird er sicherlich schlicht und ergreifend über den Boden geschliffen und wird von Schnittwunden der Muscheln und wer weiß noch was übersäht sein. Abermals atmet er schwer aus.
Jetzt fällt ihm auch auf, das der Stab, auch wenn er ihm Licht spändet ihn Wohl beim Schwimmen behindern wird, naja, aber andererseits ist er aus Holz und das schwimmt ja wieder von selbst.
Er blickt sich noch einmal zu dem Schiff um, welches in der Dunkelheit auf der Insel gestrandet sehr unwirklich erscheint - dieses Bild sollte er im Kopf behalten, das ist Stoff, aus dem man geschichten machen kann. Ein altes Schiff auf einer INsel stehen, fern vom Wasser - eine Dunkle Siluette in einer sternklaren Nacht.
Und dann macht er sich daran zu Schwimmen[1], mit dem Stab unter Wasser zu leuchten und den Boden erstmal von der Wasseroberfläche aus, beziehungweise durch schlichtes den Kopf unter Wasser halten, einer ersten Begutachtung zu unterziehen. Dabei summt er in gedanken die Melodie von "Fliegender Oranier" um sich zu beruhigen.
 1. Schwimmen: 1d201d20+2 = (12) +2 Gesamt: 14

Ansuz

  • Moderator
  • Beiträge: 1085
    • Profil anzeigen
Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #21 am: 30.12.2009, 11:54:21 »
Gudbrash öffnet und schließt den Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen. Dann grunzt er eine Zustimmung und beginnt, mit baumelnden Armen nach einem geeigneten Hammer zu suchen. Glücklicherweise ist Harnaby damit beschäftigt, im Licht einer Sturmlaterne etwas in sein Logbuch zu kritzeln, sonst hätte er mit Sicherheit losgewettert.
Vermutlich fälscht er das Geschehene ab, um ihren Unfall später als große Entdeckung seinerseits anpreisen zu können. Sein verzücktes Lächeln untermauert die Vermutung.  Die herumeilende Crew oder die Menschen, die für ihn ihr Leben aufs Spiel setzen beachtet er schon gar nicht mehr.
"Gefunden!". strahlt der Ork und schmettert Senesta fast den Hammer ins Gesicht, als er ihn ihr hinhält.
"Jets` Anemhonen knacken?"
Voller Vorfreude schwingt er das Werkzeug ein wenig hin und her. Bei jeder Bewegung tanzen Muskelstränge unter seiner grünen Haut. Allein sein Brustumfang dürfte dem der allgegenwärtigen Fässer entsprechen. Umso einschüchterner wirken die stählernen Spitzen, die er auf seine Eckhauer gesetzt hat.
Warum der Barde und nicht die Grünhaut auf Tauchgang gehen, scheint unbegreiflich.

Davis Körper kühlt ab. Er muss sich bewegen, will er nicht mit starren Muskeln schwimmen.
Sofort laufen Schauer über seinen Rücken, als er über den glitschigen Stein watet. Glücklicherweise finden seine Zehen auf der rauen Oberfläche schnell Halt. Gänsehaut kribbelt auf seinem ganzen Körper.
Kurzerhand taucht er den Kopf unter, um die Sichtverhältnisse zu überprüfen. Das Wasser ist klar, aber außerhalb des beleuchteten Bereichs liegt nichts als Schwärze. Prüfend streckt er den Arm mit dem Stab aus, um die Neigung der Insel abzuschätzen. Wie es aussieht, erstreckt sie sich noch weit hinaus in die See.
Schon spürt er, wie die Strömung am Holz zerrt. Er ist kräftig genug, um dagegenzuhalten, der Stab wird aber dennoch eine Behinderung sein.
Mit einem beherzten Sprung stößt er sich ab. Luftblasen markieren seinen Weg, als er sich tiefer herabtastet. Nach beinahe einer Minute - die Luft wird langsam mehr als knapp - ist ein Ende des Abstiegs nicht in Sicht. Weiter und weiter dehnt sich die Insel aus.
Der einzige Unterschied zu den oberen Bereichen besteht aus einem Glitzern, dass sich einige dutzend Meter voraus bemerkbar macht. Es scheint die gesamte Landmasse zu begrenzen. Es ist, als blicke man in einen aquatischen Sternenhimmel.
Worum es sich handelt, kann Davis nicht erkennen. Seine Lungen schreien bereits nach nicht vorhandener Luft. Er muss aufsteigen, will er nicht ertrinken.

Thon

  • Beiträge: 179
    • Profil anzeigen
Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #22 am: 30.12.2009, 12:02:24 »
Da die Anwesenden eher versuchen herauszufinden worauf das Schiff aufgelaufen ist, statt das Schiff wieder seetüchtig zu machen oder sich darauf zu konzentrieren, umschreitet Efanel das Schiff und schaut sich die Sachlage genau an, ist das Schiff komplett aufgelaufen, wie tief ist die See auf der anderen Seite, wenn man das feststellen kann? Bewegt sich das Ganze und wenn ja, mit oder gegen die Strömung? Wie hart ist der Untergrund, kann man ihn mit einfachen Stein vergleichen oder ist er weicher? Welchen Seegang haben wir?

Mit diesen Informationen beschäftigt sich Efanel bevor er sich daran macht, eine Lösung zu suchen, an der bisher niemand Interesse hat.

Senesta

  • Beiträge: 328
    • Profil anzeigen
Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #23 am: 30.12.2009, 12:25:58 »
Senesta weicht etwas erschrocken vor dem Hammer zurück, lächelt dann aber zufrieden und tätschelt etwas den Arm des Orks."Ja, jetzt eh.. vorsichtig allerdings. Komm mit, es dauert nicht lange.. Ah und ich muss noch die Ausdehnung des Rückenpanzers messen... ach dazu ist danach auch noch Zeit. Steigt ja eh noch auf." Mit diesen Worten verlässt Senesta, nachdem sie sich von Irgendwo eine Laterne besorgt hat, das Schiff und macht sich auf die Suche nach ein paar besonders interessant aussehenden Anemonen, die man als Proben verwenden könnte. Dabei lässt sie sich eher von ihrem Bauchgefühl als ihrem Wissen leiten, denn von Meer hatte sie ja immernoch wenig Ahnung.

Elthea

  • Beiträge: 269
    • Profil anzeigen
Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #24 am: 30.12.2009, 14:21:27 »
Ein wenig versunken steht die junge Frau da und sieht sich um. Ihre Ruhe nimmt allmählich ab. Da sie nicht genau weiß was sie tun soll, folgt sie der Zauberin einfach mit geringem Abstand und will mit eigenen Augen sehen, wie die Insel beschaffen ist. Vorsichtig geht sie nach dem Ork und ihr über die Planke und macht sich ein eigenes Bild. Ein kurzes Schaudern überkommt sie bei dem Gedanken, tatsächlich auf einem Lebewesen zu stehen. Nicht kleiner als ein Floh zu sein. Aber wie sie durch Lomasi weiß, ist der Mensch mitnichten die Krone der Schöpfung. Er ist genauso ein Teil der Natur wie alles andere auch. Seine Vorzüge sind bemerkenswert, aber nicht ausschlaggebend. Bei manchen Geschöpfen fragt sie sich jedoch, ob sie nicht einfach zu groß geraten sind. Wer soll ein solches Wesen jagen können, dass die Größe einer Stadt erreicht?   

Ansuz

  • Moderator
  • Beiträge: 1085
    • Profil anzeigen
Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #25 am: 30.12.2009, 16:53:44 »
Fachmännisch inspiziert Efanel das Schiff, während sich die restliche Besatzung in Nichtigkeiten ergeht.
Glücklicherweise scheint kein bleibender Schaden entstanden zu sein. Der Bug ist weder auf der einen noch der anderen Seite eingerissen. Eventuell muss mit etwas Leim abgedichtet werden, mehr würde zur Weiterfahrt aber nicht nötig sein.
Dummerweise liegt der Viermaster inzwischen komplett auf der Insel aufgebahrt. Es gibt keinerlei Manövrierraum. Das Heck berührt noch nicht einmal mehr die Wellen. Zwar könnte sich die Mannschaft daran versuchen, ihr Gefährt zurückzuschieben, aber dabei wäre die Wahrscheinlichkeit eines Hüllenrisses viel zu hoch. Nicht umsonst werden Schiffe "vom Stapel gelassen".
Der Grund selbst ist so hart, wie es Fels sein sollte. Als er sich herabbeugt und versuchsweise dagegen klopft, klingt es weder hohl noch brüchig. Es ist unwahrscheinlich, dass es einen Hohlraum unter dem Wasser gibt. Die Oberflächentemperatur entspricht ebenfalls den Erwartungen.
Nachdenklich schürzt er die Lippen, dann läuft er zum Ufer hinab und hält nach Fahrtwellen Ausschau. Nichts dergleichen ist zu sehen. Falls sich das Eiland bewegt, dann zu langsam, um eine Richtung erkennbar werden zu lassen.
Einzige Möglichkeit zur Orientierung werden in den nächsten Tagen wohl die Sterne sein, denn einen Kompass hat Efanel nirgendwo an Bord gesehen.
Wenigstens ist der Ozean ruhig. Starker Seegang hätte einen Tauchgang unmöglich gemacht.

Geistesabwesend stibitzt Senesta die letzte Laterne und geht mit Gudbrash und der fremden Frau von Bord.
Erst bei konzentrierter Beobachtung stellt sie fest, wie groß die Artenvielfalt auf so wenigen Quadratmetern ist. Solche Konzentrationen von Leben haben immer einen bestimmten Grund.
Es ist völlig ausgeschlossen, dass es sich bei der aufgestiegenen Fläche um einen Felsbrocken handelt, es sei denn, er käme geradewegs aus dem bevölkerungsreichten Korallenriff der Welt. Das würde aber nicht so tief am Meeresboden liegen.
Fasziniert weist sie den Ork an, hier und dort Proben zu nehmen. Wie nicht anders zu erwarten geht er damit keineswegs vorsichtig vor. Splittern und Krachen hallt über die See.
"Was zum Teufel...Gudbrash!". schallt es von Deck.
"Was bei den Höllen macht Ihr denn da, Fräulein? Der ist doch nicht zum vermieten!", ereifert sich Harnaby. Empört schwillt er die Brust, sodass sie ungefähr den halben Umfang seines Bauchs erreicht. in der Hand hält er noch das abgewetzte Logbuch der Santy Ano.

Je mehr Shadi darüber nachdenkt, dass diese gesamte Insel Teil eines einzelnen Organismus sein muss, umso stärker fühlt sie eine ungeheure Präsenz unter sich. Vielleicht könnte sie irgendwie Kontakt aufnehmen.

Elthea

  • Beiträge: 269
    • Profil anzeigen
Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #26 am: 30.12.2009, 17:28:22 »
Shadi überhört das Gezeter des Halblings und bleibt in der Nähe der Zauberin, um etwas Licht zu haben. Ansonsten lässt sie sie in Ruhe arbeiten und geht auf die Knie. Wie um sicher zu gehen betastet sie das hölzerne Amulett um ihren Hals, auf dem das Zeichen ihrer Göttin eingraviert ist. Dann legt sie eine Hand auf den harten "Boden" unter sich und versucht sich zu konzentrieren.[1] Die Präsenz unter ihr kann sie nun deutlicher spüren. Irgendetwas muss dort sein. Etwas aufgeregt atmet die junge Frau tief durch und schließt die Augen.   Kannst  du mich hören?   Fragt sie ohne Worte und nimmt ihre Umgebung nicht kaum länger richtig wahr. Stattdessen formen die Lippen die lautlose Botschaft, die über eine geistige Verbindung an den Empfänger gelangt...vielleicht.  [2]    
 1. Aktion vorbereiten: Zauber
 2. Mit Tieren sprechen
« Letzte Änderung: 30.12.2009, 17:30:49 von Elthea »

Senesta

  • Beiträge: 328
    • Profil anzeigen
Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #27 am: 30.12.2009, 17:36:48 »
"Es handelt sich hier um einen wichtigen Dienst an der Wissenschaft und Magie, wert..." *krach* "...itän. Und es könnte uns noch nützlich sein. Wir sind hier gleich fertig.. Oder braucht ihr eu..." *knack* "...guck so dringend?" Nebenher sammelt Senesta rasch die größten und komplettesten Stücke ein, die der Ork löste. Natürlich ging bei der Sache viel zu Bruch, aber es war ja nicht so, dass sie nochmal hierher kommen könnte, und aussortieren konnte sie später noch. Hier war eher rasches Handeln angezeigt, ihrer Meinung nach. Sie wendet sich dann zu Shadi und lächelt höflich.
"Könntet ihr mir einen Gefallen tun und einmal um den Rand der Insel schreiten? Und zählt bitte eure Schritte."

Schwarzauge

  • Beiträge: 1449
    • Profil anzeigen
Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #28 am: 30.12.2009, 17:40:58 »
Davis taucht wieder auf und fährt sich mit der Hand ungläubig über sein Gesicht. Was hat das wohl geglitzert... War das die Insel? Oder das Wasser im allgemeinen? hat ihm vielleicht seine Wahrnehmung einen Streich gespielt?
Er schaut zurück zum Schiff und versucht anhand der Licht und seiner Muskeln abzuschätzen wie weit er wohl vom Ufer entfernt ist und wie lange er wohl noch durchhalten wird. Wobei, man ihn ja immernoch rausziehen könnte, aber man muss ja nichts riskieren.
Mit gleichen Abstand, auch wenn er weiß, dass es bestenfalls bei einem Versuch bleibt, schwimmt er ein Stück um die Insel herumzuschwimmen. Nach einer Weile taucht er abermals ab, den leuchtenden Stab voran. Hoffendlich geht er nicht aus, fährt es ihm durch den Kopf.

Ansuz

  • Moderator
  • Beiträge: 1085
    • Profil anzeigen
Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #29 am: 30.12.2009, 20:43:50 »
Shadi konzentriert sich ganz auf das, was da unter ihr sein muss. Ihr Gefühl sagt ihr, dass Lomasi ihr ihren Wunsch gewährt hat, aber eine Reaktion erfolgt trotzdem nicht auf ihr Fragen. Dafür spürt sie, Aufmerksamkeit auf sich gezogen zu haben.
Sie steht auf irgendetwas Titanischem, das offenbar Bewusstsein besitzt. Ob es sich dabei um ein Tier handelt, bleibt allerdings fraglich. Die kurze mentale Berührung fühlt sich anders als, als wenn sie etwa mit einem Falken spräche.
Tiere senden Bilder, Gerüuche und Geräusche, äußerst selten klare Gesamtvorstellungen. Zu echten, ausformulierten Gedanken sind sie nicht fähig. Kommunikation mit ihnen beruht auf dem Verständnis ihrer Lebensweise. Für jeden Uneingeweihten wären es blinde Eindrücke ohne Sinn.
Dieses Mal ist es etwas völlig Neues, weder mit animalischen noch menschlichen Begriffen vereinbar. Das fremde Bewusstsein ist unglaublich träge. Jede Impression gleicht einer Lawine, die erst langsam und dann mit ungeheurer Wucht ins Tal donnert. Bevor sie von der Macht der Eindrücke überkommen wird, muss die Klerikerin abbrechen.
Schwer atmend versucht sie zu verstehen, was sie gerade erlebt hat.
Sicher ist, dass diese "Insel" lebt und nun von ihrer Anwesenheit weiß.

Kapitän Harnaby bietet seine ganze Würde auf, um sie in einer einzelnen Silbe zu konzentrieren: "Ja!"
Der Ork schaut betroffen rein und schlendert dann brummend zurück zum Schiff. Die hochmütigen Blicke des Halblings geleiten ihm über seine Nase hinweg.
"Komm schon, Gudbrash, da liegen noch einige Säcke Petersilie herum!", trällert er.
Immerhin kann sich Senesta über einige Proben freuen. Sie sind weitestgehend unversehrt und ganz offensichtlich sehr alt. Vorsichtig geschätzt könnten diese Anemonen seit über hundert Jahren auf der Insel haften.
Die andere Frau hat sich nicht von der Stelle gerührt. Auch sie scheint vom Forschertrieb überkommen zu sein, denn sie tastet leise irgendetwas murmelnd das Gestein ab.

Unterdessen taucht Davis erneut unter. Das Säuseln des nächtlichen Windes in seinen Ohren wird ersetzt durch das Gluckern des Meereswassers. Dieses Mal kriecht die Kälte bereits tiefer in sein Gebein.
Glücklicherweise verbreitet der Stab weiterhin Licht. Langsam wird es schwer, ihn zu kontrollieren und gleichzeitig weiter in die Tiefe abzusteigen. Das Seil spürt er noch fest um seinen Rumpf. Glücklicherweise weiß er nicht, dass nur noch die beiden ältesten Mitglieder der Crew am anderen Ende bereitstehen. Der Rest räumt Waren unter Deck.
Unter ihm glitzert es weiterhin. Offenbar handelt es sich um mehrere reflektierende Objekte oder Lebewesen, die jeweils nur wenige Meter voneinander entfernt stehen. Augenscheinlich haben sie sich seit dem letzten Mal nicht bewegt.
Genaueres kann er trotz des Zaubers nicht erkennen. Dafür sieht er endlich das Ende der Insel, wenn auch nur daran, dass die Neigung dort plötzlich abbricht.
Dahinter bewegt sich etwas im Wasser, wahrscheinlich sogar dutzende Lebewesen auf einmal. Beim Näherkommen fliehen die schlanken Schemen vor ihm. Vermutlich handelt es sich um Fische. Aber warum so viele?
Hätte er mehr Lungenvolumen, könnte er noch tiefer abtauchen und genauer nachsehen, aber er muss wieder hoch.
Rückblickend war seine versuchte Umrundung der Insel Zeitverschwendung. Dafür ist sie viel zu riesig.

  • Drucken