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Autor Thema: Ib - Schiffbruch ist Definitionssache  (Gelesen 27444 mal)

Beschreibung: Senesta & Davis

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Schwarzauge

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Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #390 am: 08.11.2010, 16:10:14 »
"Das klingt gut. Vielleicht brauchen wir siene Antworten garnicht hören. Können wir ihm nicht einfach sagen, er soll das da wegraümen und wenn er feritg ist oder es Probleme gibt zurück kommen?", dabei deutet Davis auf Teile des Staudamms.

Ansuz

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Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #391 am: 14.11.2010, 23:03:23 »
Gnax scheint Einwände zu haben, verkneift sie sich aber. Leise seufzend manövriert er sich aus dem viel zu großen Sessel heraus, wobei er fast über die Lehne stolpert. Er ist mehr kontrolliertes Fallen statt Laufen, das ihn vorwärts bewegt. Es klingt, als trample eine ganze Schausteller-Familie über das Holzparkett. Sein Ziel ist die kleine Statuette, die unscheinbar auf dem Tisch herumsteht.
Erst einmal stellt er sie auf den Boden, bevor er das Befehlswort nennt. Es hat Tage gedauert, den Schutt wegzuräumen und den Boden wieder begehbar zu machen, ohne dabei alle zwei Schritt nach seinen kleben gebliebenen Schuhen sehen zu müssen. Würde der Tisch auch noch zerstört, könnte man den Salon direkt umfunktionieren.
Innerhalb von Sekunden wächst die Obsidianfigur zu einer nahezu menschengroßen Gestalt heran „Ihr wünscht etwas, Großmächtiger?“, fragt er mit salbungsvoller Stimme.
„Ja! Geh da raus und räum den äh, Unrat fort. Wir müssen dort hindurch!“, befiehlt der kleine Gnom auf das Sichtfenster deutend. „Benutz die Torpedoschächte, um herauszukommen! Wir haben ohnehin keine mehr an Bord.“
„Ich danke Euch für diese Information, o weises Auge der Voraussicht!“, antwortet der Homunkulus. Böse Zungen könnten behaupten, einen kritischen Unterton in seiner Stimme zu vernehmen. „Aufgabe wird initialisiert!“
Damit verschwindet er in die Enge, die Davis um ein Haar lebenslang vernarbt hätte. Gudbrash entspannt sich merklich. Seine Schultern sacken ab, Luft entweicht seiner Lunge und die Lider werden schwerer. Es gibt wahrscheinlich nichts auf der Welt, dass einen Ork davon überzeugen kann, etwas Magischem zu vertrauen, gleich wie harmlos es auch sein mag. Dementsprechend grollend lädt er alles ab, was er gerade erst eingesammelt hat.

Die nächsten drei Stunden vergehen ereignislos. Wen es interessiert, der kann das Konstrukt bei seiner Arbeit beobachten. Dabei entsteht schnell der Eindruck, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Keiner der Anwesenden könnte derartiger Belastung so lang standhalten. Entweder wären die Gase zu gefährlich gewesen oder die Anstrengung zu groß. Den Homunkulus brauchen die Umweltbedingungen nicht zu scheren. Er gräbt, zerrt, hebt und schlägt, wie es von einem Automaten zu erwarten ist.
Stück für Stück trägt er den Unrat ab. Gerade macht er sich an der Schale einer Riesenmuschel zu schaffen, da geht ein tiefes Knirschen durch den Damm, das sogar durch die stählernen Schiffswände zu hören ist. Er wirkt für eine Sekunde, als beuge er sich vor wie ein alter Mann. Ein Ruck geht hindurch, danach ein zweiter. Biomasse regnet wie braun-grüner Schlamm auf das Schiff hinab. „Oh-oh!“, entfährt er dem Gnom, bevor er den Hebel für Rückschub nur so in die Konsole drischt.
Rumpelnd bewegt sich das Schiff zurück, fort von den Verdauungsresten, die sich wie eine gewaltige Flutwelle über ihm aufbäumen. Der Obsidiangnom ist noch für einen Moment zu sehen, dann stürzen Tonnen von Unrat in einer zermalmenden Flut auf ihn herab. Es fühlt sich an, als trete ein Riese gegen das Schiff. Wieder einmal purzeln Senesta, Davis und Gudbrash durcheinander, während es sich stöhnend zur Seite legt.
„Äh...der Weg ist frei!“, lässt Gnax nach einer Weile verlauten. „Wir können...oh-oh!“
Diesmal klingt es wesentlich beunruhigender. Wer seinem Blick folgt wird geneigt sein, ihm zuzustimmen. Jemand hat den Schuttberg erklommen. Eine an einen Hai erinnernde, in eine seltsame Art Rüstung gehüllte Kreatur starrt mit schwarzen Augen auf sie herab. Durch das verschmutzte Sichtfenster ist sie kaum zu erkennen. Anscheinend ruft sie etwas nach hinten. Leider ist ihre Stimme nicht hörbar.

Schwarzauge

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Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #392 am: 15.11.2010, 20:21:05 »
Davis traut seinen Augen kaum, als er die Haigestallt sieht. Sein Blick wandert über den Schuttberg und er versucht zu erkennen, ob er genug eingebrochen ist, als dass sie ihn passieren könnten. "Ich weiß nicht was es ist, aber ich denke es holt Freunde und wir sollten versuchen sie nicht kennen zu lernen. Kommen wir an dem Schutthaufen vorbei?" Davis rappelt sich vom Boden auf und läuft zu der Frontscheibe um einen besseren Überblick über den Schutthaufen und auch diese Gestallt zu bekommen.

Senesta

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Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #393 am: 17.11.2010, 11:17:50 »
"Ah... au..." Senesta reibt sich etwas ihren Hinterkopf und stützt sich auf dem einigermaßen weichen Ding auf, auf dem sie gelandet ist. Dass dieses weiche Ding Gudbrash ist, bemerkt sie kaum, denn ihre Aufmerksamkeit wird von dem komischen Haiwesen in Anspruch genommen. Was konnten das nur für Wesen sein? Werhaie? Irgendeine Form von Merfolk? Was konnte nur in den Verdauungsorganen einer Riesenschildkröte überleben, und woher hatten diese Wesen ihre Rüstungen?[1]

Alles interessante Fragen, aber Senesta entschied, dass dies mehr in den Bereich von Schreibtischstudien fiel. Nach denen sehnte sie sich eh schon seit einer ganzen Weile. Die Zeit mit dem Grimoire des Gnoms und die Gespräche in den Überresten der Sessel hatten sie an angenehmere Tage erinnert. Tage, in denen man gleichzeitig Dinge lernen und eine Tasse Tee trinken konnte etwa. Es war ganz angenehm gewesen, den Golem vor zu schicken, und sie hatte sich schon darauf gefreut, etwas Ruhe zu haben. "Ich schätze mal, das ist gar keine so schlechte Idee. Wir können uns nicht wirklich als weiteres Stück Schutt tarnen, aber vielleicht können wir ihnen ja davon schwimmen.. Meint ihr, die da haben den Damm aufgebaut? Falls ja, wäre es verständlich, wenn sie etwas sauer auf uns wären."
 1. Wissen Natur: 21
« Letzte Änderung: 17.11.2010, 11:18:10 von Senesta »

Schwarzauge

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Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #394 am: 17.11.2010, 13:23:33 »
Davis dreht den Kopf leicht zu Senesta, so dass er sie aus dem Augenwinkel sehen kann. Ob, die den Damm gebaut haben? Möglich war es schon, aber warum sollte man einer Riesenschiltkröte böswillig Verstofpung zumuten?
"Möglich wäre es schon, vielleicht leben sie ja wie Biber. Aber wir müssen da durch und ich denke auch nicht, dass das alte Miststück von Schildkröte sehr glücklich über die Verstopfung war."

Senesta

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Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #395 am: 17.11.2010, 14:30:09 »
"Ich schätze mal, würde man hier einen Damm bauen, werden viele interessante Sachen angespühlt, die man einfach nur einsammeln muss. Und die Schildkröte wollte ja etwas von uns. Vielleicht sollten wir ja ihre Verstopfung beenden? Das mag zwar nicht sehr heroisch klingen, aber nun ja..." Senesta zwang sich ein Lächeln ab während sie dann dem Ork, den sie umgekegelt hatte, auf die Beine half.

Schwarzauge

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Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #396 am: 18.11.2010, 07:57:45 »
Davis muss breit grinsen und ein wenig lachen."Nein. Heroisch klingt das wirklich nicht."

Ansuz

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Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #397 am: 21.11.2010, 21:25:24 »
Irgendwann während ihrer Studien über natürliche Konzentrationen magischer Energie in unbewohnbaren Regionen der Welt hat Senesta etwas über das Tote Meer gelesen. Dort war davon die Rede, dass trotz des dort allgegenwärtigen Schwarzwassers Leben in seinen Tiefen existiert. Mehrere Autoren schrieben über gewaltige, wie aus Stein gemeißelte Haie, die ihre Runden in dfer Finsternis drehen sollen. Angeblich sind sie intelligent und werden von nahen Kulturen verehrt, allen voran einer räuberischen Spezies von Haiwesen, die sie als Kinder ihres gefräßigen Gottes anbeten.
Abgesehen davon kann sie sich erinnern, im Hafen etliche Geschichten über Wesen namens „Sahuagin“ gehört zu haben. Angeblich ähneln sie Haien, laufen aber auf zwei Beinen und verfügen über kognitive Fähigkeiten. Unter den Seeleuten sind sie eine finstere Legende, da sie stets im Schutz der Nacht an die Oberfläche kommen. Von den Erzählenden hat sie niemand mit eigenen Augen gesehen, worüber sie recht glücklich schienen. Meist werden bloß noch unbeladene Geisterschiffe vorgefunden. Von der Mannschaft keine Spur.
Sollte es sich bei der glotzenden Kreatur wirklich um einen Sahuagin handeln, ist äußerste Vorsicht geboten. Wenn eines aus den Erzählungen der Männer deutlich wurde, dann ist es die Furcht, die sie vor diesen Kreaturen hegten. In den Stimmen erfahrener Schiffer, die den Vergessenen Ozean mit all seinen Gefahren zu befahren gewohnt sind, wirkte sie doppelt beunruhigend.
Gudbrash, der sich gerade erst wieder aufrappelt, bestätigt ihren Verdacht, als habe er ihre Gedanken gelesen.
„Seeteufel!“, blafft er mit weit aufgerissenen Augen.
„Kennst du diese Spezies, Ork?“, fragt Gnax mit Erstaunen in den Augen. Er hat nie einen Hehl daraus gemacht, die Grünhaut für dümmer als einen Oger zu halten. Es muss ihn überraschen, Wissen zu entbehren, dass sie besitzt. Dementsprechend skeptisch klingt seine Stimme.
„O ja!“, grollt der Ausguck, den Blick fest auf die geschuppte Gestalt gerichtet. „Am besten glaich töten, bevorr sie uns töten!“
Der „Seeteufel“ scheint im Gegenzug ähnlicher Meinung zu sein. Neben ihm erscheinen mehr seiner Art, bewaffnet mit langen Knochenspeeren. Jeder trägt eine individuelle Rüstung, wahrscheinlich aus Korallen und Gebein gefertigt. Seltsame Symbole scheinen hinein gekratzt worden zu sein. Ihre Gesten sind herausfordernd, als wollten sie den Kampf. Keiner wirkt zu friedlichem Austausch bereit.
„Durch diese Wände kommen sie jedenfalls nicht!“, stellt der Gnom fest. „Wir könnten uns verschanzen, nicht wahr?“ Hoffnungsvoll schaut er nach hinten. „Auf Dauer erlaubt ihnen ihre Physis keinen Aufenthalt in toxischen Lebensräumen, oder? Oder?“
Gudbrash blinzelt, schüttelt dann den Kopf und knurrt: „Leben untar Wasser, können auch hia leben!“, bestimmt er, als mache diese Aussage Sinn.

Schwarzauge

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Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #398 am: 23.11.2010, 19:45:45 »
Davis schreckt etwas als der Ork plötzlich erschreckt aufschreit. Seeteufel?, das klang alles andere als gut. Davis löst sich von der Scheibe. Er geht zeilstrebig Richtung Gnom: "Sich nach draußen zu begeben ist für uns keine Option Gudbarsh. Wir würden die die Säure und Gase schneller sterben, als es uns lieb sein kann. Oder sehe ich das etwas falsch?", fragt er Senesta und Gnax.
"Wir sollten versuchen nicht an der Insel zu stranden. Gnax manövriert uns weg von der Insel. Falls sie durch die Säure doch zu Schaden kommen kann es uns nur recht sein.", er blickt sich um. "Meint ihr, dass euer Konstukt ihnen wirklich wiederstehen kann? Was ist mit der Eingangslucke? Kann man sie von innen versiegeln?"

Senesta

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Ib - Schiffbruch ist Definitionssache
« Antwort #399 am: 24.11.2010, 14:14:46 »
"Ich glaube, der Golem wird aus diesem Berg nicht mehr ohne Hilfe rauskommen, den können wir abschreiben. Ich schlage vor, wir hoffen auf die Schutzzauber und fahren einfach durch. Wenn wir eh nicht rausgehen und gegen diese Ungetüme kämpfen können, ist dies unsere beste Chance. Und immernoch besser als hier rumzudümpeln bis die auch noch all ihre Freunde mit dem zweihändigen Dosenöffner geholt haben... Äh, ja. Könnt ihr nicht einfach die Schutzzauber nochmal stärken, ohne Absinth im Kopf, und dann fahren wir drauflos?" wandte sich Senesta an Gnax mit hoffnungsvoller Miene.

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