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Autor Thema: Kapitel 1.1: Der Erinnerer  (Gelesen 26875 mal)

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Ginsengsei

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Kapitel 1: Der Erinnerer
« Antwort #120 am: 18.04.2010, 14:52:32 »
Isamu zieht sein Katana und geht in die Hidari Jodan-no-Kamae[1] Stellung. Seinen linken Fuss nach vorne gezogen, den Körper leicht nach rechts gedreht hält er sein Katana über den Kopf, bereit zu einem raschen Schlag. So wie er das schwarze Ungetüm auf sich zustürmen sieht, drängt sich Isamu den Wunsch auf im letzten Moment auszuweichen, um dann dem Bären in den Rücken zu Fallen. Wer verteidigt, verpasst die Gelegenheit zum Angriff! drängt sich die Lehre seines Sensei in die Gedanken und Isamu steht wacker bereit, den Bären das Fürchten zu lehren. Sekundenbruchteile vergehen wie eine Ewigkeit. Das vom Höhleneingang einfallende Licht, wird von der Klinge Isamus an den Moosbewachsenen Felsbrocken neben ihn, reflektiert.
Mit einem gewaltigen Sprung überwindet der Bär den vor ihm liegenden Felsbrocken. Seine Muskeln federn den Aufprall locker ab und Isamu muss mit ansehen wie sich die schwarze Masse des Bären unweigerlich auf ihn zu wälzt.
Der Bushi blickt dem knurrenden, zähneflätschenden Ungetüm[2] in die Augen und schlägt sein Katana in das Fell des Angreifers.
Die Klinge gleitet durchs Fell und trennt in höchster Präzision die Haut entzwei, das Fell färbt sich rot.
Und mit einem Aufschrei des unbändigen Zorns, klatscht eine Pranke mit immenser Kraft nach dem Samurai. Doch sie geht hoffnunglos ins Leere.

'Schnell reagiert. Hätte ich bloß meinem Instinkt vertraut und den Bogen bereit gehalten.' Zwei kurze Gedanken, zu mehr war keine Zeit. Fushou macht einen Schritt zur Seite um freien Blick auf den Bären zu erhalten. Das Licht war nicht gut, aber den Bogen würde er nur ungern ablegen. Der Felsen zur linken könnte ihm eine bessere Position zum schießen geben und vielleicht auch ein wenig Schutz vor den möchtigen Krallen des Tieres. Unweigerlich muss Fushou sich an die Geschichte eines alten Mannes erinnern, er hatte glatt behauptet einen Kuma mit Worten und Gesten gebändigt zu haben, bis er ihn gehen ließ. Gewalt schien ihm die sicherere Variante.
Als Fushou sicheren Fuß auf dem Steinbrocken gefasst hat, liegt sein Yumi bereits in der Hand und ein Pfeil auf der Sehne. Der Bär war trotz seiner Masse schwer anzuvisieren. In dem Moment als seine Pranke an Isamu vorbeigleitet, lässt die Wespe die Sehne los. Der Pfeil der Wespe trifft den Bär an der Schulter doch anstatt stecken zu bleiben fält er alleine zu Boden.
Der Bär hatte nun die Wespe wahrgenommen die sich ihm auf dem kleinen Felsbrocken Präsentiert hatte. Ohne auch nur einen Moment zu zögern lässt er seine zweite Pranke nach dem Tsuruchi saußen. Sie trifft Fushou hart und reisst eine  Fleischwunde dessen Wade. Mit einem Ruck versucht er den Tsuruchi vom Fels und unter sich zu ziehen.
Doch Fushou versetzt der Bärenpranke mit dem Fuss einen geschickten Stoß so dass sie ins Leere greift und er auf dem Felsbrocken stehenbleiben kann.

Nun wendet der Bär wieder seine ganze Aufmerksamkeit dem vor ihm  stehenden Samurai zu. Sein Maul weit aufgerissen richtet er sich auf um mit beiden Pranken auf den vor ihm stehenden Isamu ein zu schmettern. Bereits der erste Schlag holt den Skorpion von den Füssen. Die Krallen des Ungetüms stecken tief in der Brust und so kann sich der Bushi nicht groß dagegen wehren vom Bären unter sich gezogen zu werden. Sobald er ihn in Reichweite hat beisst er in Richtung der Kehle. Zum Glück kann sich Isamu gerade noch bei Seite drehen und so wird er nur an der Schulter getroffen, die nun aber gut zu bluten beginnt. Mit einem Fuss bekommt Isamu den Felsen zu Fassen. Alle Kraft aufbietend stösst er sich zugleich mit dem Fuss in Richtung des Höhleneingangs und mit den Armen weg vom Bären. Der Bär brüllt kurz auf, als er Isamus Versuch zu entkommen bemerkt. Sein schweren Tatzen drücken Isamu zu Boden so dass es ihm unmöglich ist, sich auch nur eine handbreit zu bewegen.

Enko Läuft in die Höhle hinein und folgt dabei dem Kampflärm, vorsichtig nähert er sich Fushou. während sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnen bereitet er sich auf den Angriff vor.

Der Bogen war nutzlos, er hatte die Reichweite des Bären unterschätzt und der Pfeil richtete kaum genug Schaden an. Fushou öffnet die linke Hand und lässt sein Yumi zu Boden fallen. Gleichzeitig fährt er mit der rechten Hand über seine Schulter und umschließt den Griff seines mächtigen No-Dachi. Während er einen Schritt nach vorne macht zieht er das zweihändige Schwert aus seiner Scheide und führt auch die zweite Hand an den Griff. In dem Moment als der Bär erneut nach Isamu schnappt schnellen beide Arme der Wespe nach oben. Die Klinge blitzt kurz im Licht des hereinfallenden Sonnenscheins auf, der Rücken des Kriegers spannt sich. Verleih mir Kraft, Donnerdrache! Dann schnellt das No-Dachi nach vorne, auf den Nacken des Bären zu.
Die Klinge des No-Dachi schneidet eine blutende Wunde in den Nacken des Bärens. Dieser blickt wutendbrand auf um sich auf den Samurai zu stürzen. Den unter ihn liegenden Skorpion fast schon ignorierend, stürtzt er sich auf Fushou.
Die Pranken des Bärs fahren auf Fushou nieder und  er trifft ihn an der Hüfte und reisst ihn unter sich. Der Bär steht über Fushou und keucht. Das Blut aus seinen Wunden ziert mittlerweile große Stellen auf seinem Fell.
Was sollte Fushou nun machen? Der Bär hatte ihn wie der Wind ein Blatt vom Boden gefegt und unter sich begraben, nur mit Mühe schaffte es Fushou nicht zu fallen. Das mächtige No-Dachi war in dieser Lage eher hinderlich als nützlich und das Tanto im Stiefel war ebenfalls weit weg. 'Isamu' Der Bayushi hatte es geschafft hinter den Bären zu gelangen. Entschlossen beißt Fushou die Zähne zusammen und macht sich bereit, um dem nächsten Hieb des Bären auszuweichen. Die Wunde an der Wade brennt und die Hüfte würde noch Tage schmerzen, doch zumindest schien nichts gebrochen. Wenn er nur den nächsten Angriff des Bären überleben würde.

Isamus Kimono ist an der Brust aufgerissen. Über die helle Haut  darunter ziehen sich drei parallele Linien, unter welchen die blutige Muskelmasse hervortritt. Den Schicksalen sei gedankt, dass nichts weisses hervorschimmert. Isamu richtet mit hilfe des nahen Felsens auf seine zittrigen Beine. Die Bestie hatte nun Fushou in ihren Klauen. Bestürzt schlägt Isamu mit einem wilden Schrei auf das Biest ein, doch ihm fehlt die Konzentration nach dem Schrecken unter einem Bären begraben zu sein. Seine Klinge trifft schräg auf das Fell und vermögen nur ein paar Haare des Fells abzutrennen statt sich tief ins Fleisch zu graben.

'Das ist schon ein anderes Kaliber als die Krähen, aber immerhin ist er allein.' denkt sich Enko, wobei ihm durchaus nicht besser zumute wird, denn wie er am Kampf gegen die Krähen gesehen hat ist Überzahl kein Garant für den Sieg. Dann schiebt er diese Gedanken beiseite und versucht auf die Andere Seite des Bären zu kommen, um ihn von verschiedenen Seiten angreifen zu können. Dort angekommen versetzt er ihm noch einen Tritt gegen sein Hinterbein. Der Tritt trifft den Bären vollkommen überraschend und das Geräusch von splitternden Knochen durchschneidet für einen Augenblick den Kampfeslärm.

Während sich die Wespe unter dem Bären hin und her wälzt um dessen Pranken nicht in die Quere zu kommen, baümt sich der Bär auf um seine Wut über die Verletzung an seinem Hinterbein am Verursacher aus zu lassen.
Mit die linke Pranke streift den Mönch am Gewand, doch mit einem geschickten Ausweichmanöver kann er ihr entkommen. Noch in leichter Rückenlage überrascht Enko nun aber die zweite Pranke des Bärs, welcher ihn mit einem massivem Treffer auf der linken Brustseite ihn direkt zu sich zieht und sich auf ihn stürzt.
Îsamu sammelt sich und entleert in Sekunden seinen Geist. Die Umgebung dringt nur noch Schattenhaft in sein Bewusstsein. Was zählt ist die Klinge und der Bär. Das Katana über den Kopf gerissen, lässt Isamu es herunterschnellen und stösst dabei einen Kiai aus "Hooh!" Ein zuckender Schmerz in der verletzten Burstmuskulatur reisst ihn dabei wieder aus der Konzentration, so dass er den Schlag nicht ganz Perfekt durchziehen kann.

Schwer atmend nutzt Fushou die Chance und macht einen Schritt zurück, weg von dem Bären. Im Todeskampf suchte er sich immer gerade denjenigen als Ziel, der ihm einen Schlag versetzte. Hätte er die Spuren richtig gelesen, hätte dies alles verhindert werden können. Sein Blick schweift nach rechts, zu dem entschlossenen Skorpion. Von ihm wäre keine Gnade zu erwarten. In einem Moment der geistigen Klarheit lässt die Wespe ihr mächtiges No-Dachi mit der rechten Hand los und zieht statt dessen sein Sap, einen kurzen Knüppel mit dickem Kopf. Es wäre unrecht ihn zu töten. In dem Moment fährt Isamus Klinge gnadenlos auf den Bären nieder.
Mit voller Kraft versucht Fushou einen Schlag auf dem Schädel des Bären zu platzieren, wobei er den linken Arm mitsamt No-Dachi nach hinten führt und über eine Dreh-Bewegung die zusätzliche Kraft auf den Knüppel konzentriert.

Als das Katana des Bushis den Bären trifft sackt dieser förmlich unter der Kraft zusammen des Hiebs zusammen. Die Ohren angelegt und die Augen für einen winzigen Moment zusammen gekniffen, rappelt er sich wieder hoch doch wird er dann von Fushous Knüppel getroffen und kann sich nun nur noch schwer auf den Beinen halten.
Den Klauen des Bäres zu entkommen schien unmöglich sofern er nicht von selbst ein anderes Ziel sucht, und mit dem Schmerz den der Hieb verursacht hat, wäre jeder Fluchtversuch unmöglich. Aber dem Bären schien es auch nicht mehr so gut zu gehen, und wenn er dem Bären noch einen guten Schlag versetzen könnte wäre das eventuell die Chance den Kampf zu beenden. Da sein linker Arm durch die Wunde in der Brust nicht wirklich einsatzbereit ist versucht er ihm mit der Linken Hand einen Schlag gegen die Kehle zu versetzen.
Angst ist in den Augen des vor wenigen Augenblicken noch so stolzen Tieres zu entdecken. Fast schon wie ein junger Hund winselnd versucht der Bär ins Freie zu flüchten. Als der Bär Anzeichen macht von ihm abzulassen ist Enko erleichtert, im Griff des Bären ist Enko hilflos, die Lage kann sich nur verbessern, wenn der Bär ihn freigibt.
Wie Isamu den Bären auf sich zustürmen sieht, steigt in ihm wieder die Angst auf. Rasch weicht er zur Seite aus und versucht der Bestie mit einem kräftigen Hieb das nun ungeschützt präsentierte Rückenmark zu durchtrennen. Das Biest soll ihm nicht so einfach entkommen um später Bauern anzufallen und die Ernte der Skorpion rauben. Doch Isamus Schritt zur Seite gerät zu weit, so dass sein Katana nur noch die Luft hinter dem Bären erwischt. Mit einem Satz rettet Fushou sich zur Seite und macht dem fliehenden Bären platz. Er war froh, dass dieses unschuldige Tier nicht getötet werden musste. Hoffentlich würde er sich alsbald von seinen Wunden erholen.
Der Kampf scheint vorbei zu sein, der Bär ist außer Sichtweite und wenn man man ihm jetzt nicht hinterher eilt wird er wohl entkommen.
 1. 
 2. Das Bärenknurren
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Fushou

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Kapitel 1: Der Erinnerer
« Antwort #121 am: 18.04.2010, 17:35:59 »
Fushou befühlt seine Hüfte und Wade. Soweit war alles in Ordnung. Ein paar Prellungen und eine Fleischwunde, aber nichts ernstes. Auch den anderen schien es noch den Verhältnissen entsprechend gut zu gehen. Wie konnte er nur seinen Fehler wieder gut machen? Während die Wespe das meisterliche Yumi wieder aufhebt und fast zärtlich auf möglichen Schaden prüft, um es dann über die Schulter zu hängen, bleibt sein Blick an dem Skorpion haften. Er ist sauer, weil ich den Bären nicht töten wollte. Ich muss meine Worte weise wählen. "Entschuldigt, dass ich die Spuren falsch gedeutet habe. Ich interessierte mich bisher vor allem für die Spuren potentieller Zielpersonen.", spricht er reumutig. "Ich könnte die Höhle auskundschaften um euch nicht in Gefahr zu bringen." Und weniger Krach zu machen, der mich verrät. Dazu, dass er den Bären fliehen lassen hatte, sagte er nichts. Er würde später mit Takumi darüber sprechen. Es sollte ein leichtes sein ihm zu folgen und vielleicht könnte der Vanara die Wunden heilen und ihn beruhigen.
« Letzte Änderung: 18.04.2010, 23:40:31 von Ginsengsei »

Isuwaru Enko

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Kapitel 1: Der Erinnerer
« Antwort #122 am: 19.04.2010, 12:38:33 »
Enko richtete sich auf. Vorsichtig betastete er die Wunde an seiner Brust. Es würde eine Weile dauern bis sie verheilt war. Aber auch der Bär wird einiges an Zeit benötigen um wieder an einem Kampf interesse zu haben. Trotzdem fühlte sich der Mönch nicht wohl in der Höhle. "Ich möchte mich hier drin nicht länger aufhalten als nötig, denn auch wenn wir den Bären vertrieben haben könnte es sein, dass er zurückkehrt. Ausserdem sollten wir sehen, dass unsere Verletzungen versorgt werden. Der Vanara der mit Euch reist scheint ein fähiger Heiler zu sein, meint ihr, er kann unsere Wunden versorgen?"
Koshins Wege sind frei, warum nutzt Ihr sie nicht um sinnlosen Kämpfen aus dem Weg zu gehen.
Mein Weg und Dein Weg können beide frei sein - wenn wir uns einig werden.

Bayushi Isamu

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Kapitel 1: Der Erinnerer
« Antwort #123 am: 19.04.2010, 21:37:52 »
Isamu blickt auf sein zerissener Kimono und das darunterliegende aufgerissene Fleisch. Vorsichtigig zieht er den Brustmuskel zur Seite und stellt erleichtert fest, dass kein weisser Knochen zum Vorschein kommt. Er spannt kurz die Muskeln an und lässt seine Schulter kreisen. Ausser dem Brennen das er bei den Rissen der Bärentatze spürt, fühlt er nur den Schmerz von Prellungen. Den Schicksalen sei dank, nichts ernstes ist passiert. Ein etwas genauerer Blick auf seine Gefährten prüft, dass sie noch einigermassen gut stehen. Ein Blick ins Dunkel der Höhle hinein, in dem ihnen ein Bär aufgelauert war, lässt ein weiteres Begehen unattraktiv erscheinen. Wie hätte der Nezumi auch dem Bär vorbei hineingelangen können. Zweifel an den Fähigkeiten der Wespe steigen in Isamu auf. Wenn er den aufgerissenen Baum nicht als die Spuren eines Bären deuten konnte, ein sichers Zeichen für die Anwesenheit eines Raubtieres, wie Isamu sich inzwischen sicher ist, wie kann er sich sicher sein, dass sie überhaupt den Spuren des Nezumi gefolgt sind. Am liebsten hätte Isamu Fushou gesagt, das er ihn für unfähig hält. Und dann besass er noch die Frechheit, seine Waffe fallen zu lassen und mit einem Totschläger[1] den Bären anzugreifen. Als ob es Isuwaro nicht drohte, von der Bestie zerfleischt zu werden. Damit er nicht Fushou beleidigt, was unweigerlich zu in einem Duell führte, wenn die Wespe dazu den Mumm besitzen würde, atmet Isamu tief durch. Fushou hatte ihm auf der Strasse das Leben gerettet, erinnert sich Isamu selbst. Daher lässt er es bei einer subtileren Spitze bewenden.
"Natürlich, Isuwarusan, ihr habt Recht. Es ist weiser, unsere Wunden zu pflegen, statt blind weiter in die Höhle zu stapfen und noch mehr Tiere aufzuscheuchen. Am besten gehen wir wieder nach oben zu Takumi um die Wunden auszuwaschen. Dort sind wir auch vor der Rückkehr des Bären sicher. Dann könnt ihr uns das Geschick der Wespen im Umgang mit dem Bogen zeigen und die Bestie erledigen, nicht wahr Tsuruchisan."[2]
 1. ist doch der Deutsche Ausdruck für das Sap?
 2. Hier sollten drei Dinge verpackt sein: 1. Fushou als unüberlegt hinzustellen, getarnt über die Autorität von Ratschlägen eines Mönchs 2. Fushou daran zu erinnern, dass er die blind für die Spuren des Bären war und 3. den Tsuruchi bei der Ehre packen (Wespen kommen immerhin zur Hälfte von den Löwen), damit er auch tatsächlich den Bogen gegen den Bären einsetzt.
« Letzte Änderung: 19.04.2010, 23:18:17 von Bayushi Isamu »

Fushou

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Kapitel 1: Der Erinnerer
« Antwort #124 am: 20.04.2010, 12:43:15 »
'Und wieder ist es das selbe Spiel. Da ergreife ich die Chance, den Demütigungen endlich zu entfliehen und habe doch nur den einen Peiniger gegen einen anderen getauscht.' Fushous Miene verrät nicht, was hinter seiner Stirn vorgeht. Er selbst hatte sich in diese Lage gebracht, diesmal war er zu Recht gedemütigt worden. Das Gefühl wurde dadurch nicht besser. 'Der Bär verdient es nicht zu sterben.'

Schnellen Schrittes begibt Fushou sich, wie von Isamu angewiesen, zum Seil und verschwindet über der Kante. Jedoch hat er nicht vor einfach zu warten, sondern steuert geradewegs auf den Vanara zu.

"Takumi-san, wie ihr sicher mitbekommen habt sind wir auf einen Bären gestoßen. Er ist schwer verwundet in den Wald geflohen. Bayushi-san möchte das ich ihn erlege. Ihr scheint eine besondere Bindung zu Tieren zu haben." Fushou deutet auf das Leopardenjunge. "Meint ihr, es gibt eine andere Möglichkeit, die uns nicht lange aufhält?"
« Letzte Änderung: 20.04.2010, 12:44:08 von Fushou »

Isuwaru Enko

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Kapitel 1: Der Erinnerer
« Antwort #125 am: 20.04.2010, 13:45:28 »
Auch Enko geht aus der Höhle heraus wieder zum Seil. Er hält das untere Ende Fest, damit die Samurai es lechter haben nach oben zu kommen, danach klettert er hinterher. Die Smerzen in seiner Brust sind dabei nicht gerade hilfreich, aber das Training im Kloster ermöglicht es ihm die Schmerzen zu ignorieren.
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Takumi Takanara

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Kapitel 1: Der Erinnerer
« Antwort #126 am: 20.04.2010, 15:23:32 »
Takumi war das laute Brüllen nicht entgangen und so hatte er gespannt gewartet. Als Fushou dann wieder bei ihm auftaucht, ist er sichtlich erleichtert. Er lässt die Zügel des Pferdes welches er behütet hat wieder los und eilt Fushou entgegen, das Schneeleopardenbaby ruht dabei auf seinem linken Arm. Die ersten Worte von Fushou scheint er gar nicht wahrzunehmen, entsetzt betrachtet er den blutverschmierten Mann. "Bleibt erstmal ruhig stehen Fushou-san, das haben wir gleich wieder." der Vanara stößt ein paar eigenartige Laute in seiner gewöhnungsbedürftigen Sprache aus, und rupft etwas Gras vom Boden, welches er auf den schlimmen Wunden verreibt.[1]

Dank der allgegenwärtigen Geister der Natur, klangen die schlimmsten Verletzungen bald ab. Zufrieden schaut der Vanara zu Fushou auf. "Er will ihn töten? Warum? Kennt euer Volk den nur den Weg der Gewalt?" Takumi grübelt etwas und klopft mit dem Bambusstab auf den Boden "Ein verletztes Tier sollte man nicht bedrängen, nein, nein, egal was wir zu tun versuchen, wenn wir uns ihm nähern, wird er sich nur bedroht fühlen. Wenn er in den Wald geflohen ist, warum lassen wir ihn nicht einfach dort seiner Wege gehen? Wir sollten eher froh sein, dass er davon gezogen ist." ernst blickt der Vanara seinen blutverschmierten Begleiter an.
 1. 9 Punkte Heilung
« Letzte Änderung: 20.04.2010, 15:25:13 von Takumi »

Bayushi Isamu

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Kapitel 1: Der Erinnerer
« Antwort #127 am: 20.04.2010, 22:21:21 »
Isamu zieht sich gerade das letzte Stück des Felsens hoch. Verstimmt durch den Schmerz beim Hochklettern und verärgert über das weinerliche Verhalten Fushous, sich nicht die Hände mit dem Töten eines Tieres schmutzig machen zu wollen und sich offenbar damit an Takumi zu wenden, wie er aus dessen letzten Worten schliesst. Da scheint nicht viel vom Kampfgeist des aus der Vereinigung von Löwen und Skorpion hervorgegangenen Tsuruchi in dieser Wespe zu stecken. "Wenn wir den Nezumi noch finden wollen, dessen Spuren in die Höhle führen sollen, kann der Bär immer noch zurückkommen. Ich kann mir angenehmeres vorstellen als ein zweites Mal von dem Biest überrascht und bedrängt zu werden Takanarasan" meint Isamu nachdem er sich aufgerichtet hat.

Ginsengsei

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Kapitel 1: Der Erinnerer
« Antwort #128 am: 20.04.2010, 22:43:46 »
Aus der Ferne können die vier noch das Jammern des Bären hören.
Die Sonne war mittlerweile fast schon zu ihrem höchsten Stand aufgestiegen und stahlt eine angenehme Wärme hinab durch das Blätterdach.
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Fushou

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Kapitel 1: Der Erinnerer
« Antwort #129 am: 21.04.2010, 15:18:45 »
Fushou blickt dem Bayushi in die Augen und scheint kurz zu überlegen. "Ihr habt recht, es wäre zu nichts nutze, wenn wir ein zweites mal mit ihm kämpfen müssen. Wartet hier auf mich, während ich das erledige."

Bevor Fushou den Weg hinunter steigt, wendet er sich kurz an den Vanara: "Danke für eure Magie."

Unten angekommen überprüft die Wespe noch einmal die Ausrüstung. Die Peitsche hing griffbereit an der linken Seite, der Totschläger knapp darunter. Mit einem von Speichel angefeuchteten Finger prüft er den Wind, vielleicht hatte der Bär sie riechen können, wie ein Hund. Dann zieht er den Bogen und legt einen seiner seltsamen Pfeile auf - keine Metallspitze, sondern ein Stein ist am vorderen Ende des Pfeils befestigt. Fushou beginnt den Spuren zu folgen. Er ist fast aus dem Sichtfeld der anderen, als er noch einmal inne hält und etwas in seiner Gürteltasche zu suchen scheint, bevor er weiter geht.[1]
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Ginsengsei

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Kapitel 1: Der Erinnerer
« Antwort #130 am: 22.04.2010, 17:50:19 »
Die Spuren führen Fushou tiefer in den Wald, auf dem bunt gefärbten Herbstlaub ist das Blut des Bärens gar nicht mehr so leicht zu entdecken doch da er die Richtung kennt kann er ihm folgen. Die Stunde der Schlange neigte sich dem Ende und nun endlich hat Fushou den Bären im Blickfeld. Der sitzt halb an einen Baum gelehnt und leckt seine Wunden. Fushou nähert sich ihm Stück für Stück, Busch für Busch immer nach Deckung suchend. In dem Moment als er auf 50 Fuß an ihn herangekommen ist und zum ersten mal freie Schussbahn hat, wendet der Bär seinen Kopf und blickt in Fushous Richtung. Für einen Augenblick kommt ihm der Busch, hinter dem sich Fushou versteckt hält, doch arg dünn bewachsen vor. Doch er harrt der Dinge und seine Geduld macht sich bezahlt. Der Bär wendet sich wieder ab und leckt weiter seine Wunden.

Da war das mächtige Tier. Fushou kam sich plötzlich ganz klein vor. Doch er war im Vorteil und nur so konnte er den Bären retten. Mit ruhiger Hand zieht er die Sehne des Bogens und nimmt den Bären ins Visier. Nahezu lautlos macht er einen Schritt zur Seite um freie Sicht zu haben, kontrolliert noch einmal kurz und lässt die Sehen los. Noch bevor der Pfeil sein Ziel erreicht, hat er bereits einen neuen auf der Sehne liegen.
Der erste Pfeil trifft den Bären direkt am Kopf. Taumelnd dreht er sich in Fushous Richtung und möchte zur letzten Gegenwehr ansetzen doch er kommt nicht mehr weit. Die Wespe hat den zweiten und dritten Pfeil bereits vorbereitet und innerhalb von wenigen Sekunden treffen auch diese beiden ihr Ziel. Mit einem letzten müden Brüller taummelt der Bär zu Boden und bleibt dort regungslos liegen.
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Isuwaru Enko

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Kapitel 1: Der Erinnerer
« Antwort #131 am: 22.04.2010, 19:52:01 »
Während Foushu den Bären im Wald jagt lassen sich Enko und Isamu von Takumi heilen. Als Takumi fertig ist betrachtet Enko seine Brust, die Haut hat sich geschlossen und die Schmerzen sind vergangen. Er führt eine Kreisbewegung mit der Schulter aus, und stellt fest, dass die Wunde nur bei ungünstigen Bewegungen noch weh tut. Schon morgen dürfte die Wunde fast vergessen sein. "Danke Takanarasan." bedankt er sich bei dem Vanara. In seinem Blick scheint ein Bedauern zu liegen, dass die Gesellschaft derart harte Grenzen zwischen den Rassen gezogen hat, auch wenn seine Worte und Gesten nicht andeuten, dass er diese Grenze überschreiten würde.
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Fushou

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« Antwort #132 am: 23.04.2010, 08:59:45 »
Mit etwas zittrigen Händen löst Fushou die Sehne und steckt den Bogen zurück in den Köcher. Vorsichtshalber zieht er den Todschläger, während er sich dem Bären nähert. Er hatte es tatsächlich geschafft den Bären zu betäuben. Lächelnd muss er daran denken, dass er bei dem Wildschwein welches er während seinem Gempukku alleine stellen musste nicht weniger Furcht und Adrenalin verspürt hatte. Nun war er einen Schritt weiter gegangen. Auch wenn der Bär bereits angeschlagen war, Fushou ist sich sicher, Yoshimitsu wäre Stolz auf ihn. Und auch Hiroko, denn er hatte den schwereren Weg gewählt und den Bären nur betäubt.

Vorsichtig beugt Fushou sich über den Bären. Sein Atem war deutlich zu hören. Um sicher zu sein, dass er nicht in den nächsten Stunde aufwachen und Fushou und die Anderen überraschen würde, versetzt er ihm noch einen gezielten Schlag mit dem Totschläger zwischen die Augen[1]. Dann sammelt er schnell seine Pfeile ein - zwei waren noch zu gebrauchen, den dritten würde er später erneuern müssen. Vielleicht war wenigstens der Kopf noch zu gebrauchen, denkt er sich während er ihn in seinen Rucksack packt. Noch einmal beugt er sich über den Bären und betrachtet die Wunden, welche er und Isamu ihm zugefügt hatten - bei Enko ist er sich eigentlich sicher, dass bei einem so großen Tier kaum mehr als Prellungen bleiben konnten.[2]
 1. Ein Non-lethal Coup de Grace, 10 Schaden
 2. Healcheck = 3, also Fehlschlag. Was denkt Fushou, lieber DM?
« Letzte Änderung: 23.04.2010, 11:02:11 von Ginsengsei »

Ginsengsei

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« Antwort #133 am: 23.04.2010, 11:13:06 »
Nach einer eingehenden Untersuchung der Wunden und einem vorsichtigen Abtastens der Schädeldecke ist sich Fushou sicher, dass es noch mindestens bis zum Nachmittag dauern würde ehe der Bär wieder zu Bewusstsein gelangt.
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Fushou

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« Antwort #134 am: 23.04.2010, 12:32:59 »
Zufrieden geht Fushou zurück. Wenn da nicht immer noch dieser Nezumi wäre, denn sie finden mussten, sowie der potentielle Verfolger, wäre er sogar in der Stimmung gewesen um ein Lied zu pfeifen, wie es seine Mutter ihm beigebracht hatte. Und natürlich war da auch noch der Bayushi, welcher soetwas bestimmt als Fehlverhalten deuten würde, schließlich war Fushou nüchtern und hatte somit keinerlei Grund seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

Mit einer perfekten, eiskalten Miene taucht Fushou unterhalb der Steilwand auf. "Der Bär ist für den Rest des Tages erledigt. Findet Ihr einen Weg hier herunter, für das Pferd? Dann untersuche ich noch einmal die Spuren und die Höhle." Auch Fushou war überzeugt, dass der Nezumi nicht in der Höhle sein konnte. Trotzdem, nicht immer war die offensichtliche Fährte auch die richtige.[1]
 1. 
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